Fingersätze - stur dran festhalten?

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Gast103658
Guest
Hey,

mich würde mal interessieren, wie ihr das mit den Fingersätzen z.b. beim spielen der Pentatonik handhabt.
z.B. ich spiel das 1. Pattern der F-Moll Pentatonik. Am oberen Ende des Griffbretts kein Problem. Das Greifen geht wunderbar einfach. Wenn ich jetzt aber z.b. ne Oktave höher gehe und das Pattern anwende, dann komm ich um´s Verrecken nicht mit dem kleinen Finger ganz hoch zu tiefen E-Saite, außer ich verränke mir die Hand dermassen, dass ich nicht mehr flüßig spielen kann.

Wie gehts euch dabei, bzw. was macht ihr dann? Übt ihr dann solange, bis ihr´s irgendwie mit dem kleinen Finger schafft, oder sagt "mir doch Wurst, nehm ich halt den Ringfinger!" ?

Greetz
 
Eigenschaft
 
Pack mal die Gitarre aufs linke Bein oder spiel im stehen dann kommt man dran, so ist das bei mir jeden Falls ^^
 
Ich nehme in solchen Fällen oft den Ringfinger und habe es bisher nicht bereut.
 
Ja aber vllt sollte man auch mal den schweren Weg versuchen und vllt klappt es das man wieder etwas gelenkiger wird, manchmal ist es nicht möglich aus anatomischen Gründen aber einen Versuch ist es immer wert:)
 
Man spielt wies kommt, man kann sich beim Improvisieren mMn nicht immer an die Fingersätze des Patterns halten.
 
Das ist eine schwierige Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist. Die Fingersätze sind als "Ideal" zu sehen (wie z.B. auch die Haltung des Pleks zwischen zwei Fingern). Wer das umsetzen kann oder lernt, hat eine optimale Basis für spätere Anforderungen.

Nun sind wir jedoch alle eigene Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen. Bei einer Person ist z.B. der kleine Finger zu klein und beim nächsten ist dieser durch Kalkablagerungen bzw. frühere Verletzungen steif. Trotz einer langen Übungszeit stellt sich kein Erfolg ein. In diesem Fall sollte natürlich jeder nach Alternativen suchen, um das Handicap zu umgehen.

Auch Leute, die Gitarre nur zum Ausgleich und nebenbei lernen wollen, können sich eigene Fingersätze schaffen - mit dem Risiko an einem Punkt der Entwicklung stehen zu bleiben. "Schummelgriffe" bringen anfangs schnelle Erfolge. Darauf aber weitere Lerninhalte aufbauen zu können, kann problematisch werden und man verdammt dann vielleicht die Entscheidung, am Anfang alles zu leicht genommen zu haben.

Jetzt werden viele argumentieren, dass das Vorbild XY aber auch nicht die üblichen Fingersätze nutzt. Das ist richtig. Aber dieses "Genie" ist dann auch konsequent und findet kreative Lösungen, um in der Entwicklung voran zu kommen. Vielleicht entstehen dadurch auch neue Techniken, die später von anderen Gitarristen übernommen werden. Jedoch bitte nicht vergessen: Wir sind nicht alle "Genies" und so wird der Schuss im Regelfall nach hinten losgehen. ;)

Fazit: Es macht Sinn sich etwas zu quälen und anfangs schwierige Griffe, Fingersätze und Anschlagmuster genau so zu lernen, wie es die Lerntheorie vorgibt. Nicht vorschnell auf bequeme Muster ausweichen und den inneren Schweinehund gewinnen lassen!

Gruß

Andreas
 
Jetzt werden viele argumentieren, dass das Vorbild XY aber auch nicht die üblichen Fingersätze nutzt. Das ist richtig. Aber dieses "Genie" ist dann auch konsequent und findet kreative Lösungen, um in der Entwicklung voran zu kommen. Vielleicht entstehen dadurch auch neue Techniken, die später von anderen Gitarristen übernommen werden. Jedoch bitte nicht vergessen: Wir sind nicht alle "Genies" und so wird der Schuss im Regelfall nach hinten losgehen. ;)

Fazit: Es macht Sinn sich etwas zu quälen und anfangs schwierige Griffe, Fingersätze und Anschlagmuster genau so zu lernen, wie es die Lerntheorie vorgibt. Nicht vorschnell auf bequeme Muster ausweichen und den inneren Schweinehund gewinnen lassen!

Das ist sehr richtig. Es gibt immer viele alternative Möglichkeiten für den Fingersatz. Nur funktionieren auch diese nicht plötzlich über Nacht. Zwei Beispiele:

# Bending: Stevie Ray Vaughan hat wegen seiner extrem dicken Saiten viele deshalb "unmögliche Bendings" mit superschnellen Mini-Slides gemacht. Letztlich keine Vereinfachung sondern Ergebnis jahrelanger Übung.

# Töne auf den tieferen Saiten unabhänger spielen: Da hat der Herr Hendrix auf jegliche Grifftheorie geschi**en und eben den Daumen vewendet. Aber eben jahrelang, bis das "Falsche" so perfekt funktioniert hat, dass heute noch Songs im Stile von Little Wing Nachspielklassiker sind.
 
Beim Üben der Pentatonikpattern würde ich schon am vorgeschlagenen Fingersatz festhalten. Zumal Du ja selber erkennst, dass Deine Finger offensichtlich noch nicht sehr gelenkig sind.
Beim Solieren kannst Du dann davon abweichen. Das mach ich vorallem dann, wenn eine Stelle mit einem bestimmten Fingersatz ums Verrecken nicht läuft. Dann hilft oft ein anderer Fingersatz.
 
Naja in erster Linie nehm ich die Fingersätze auch nur wenn ich Pattern, Skalen etc. übe und um die Koordination von Mittel- und kleinem Finger zu verbessern bzw. ein besseres Gefühl beim Spielen zu bekommen.
Ob ich jetzt im Stehen oder im Sitze spiele ändert bei mir auch nichts an der Tatsache, dass mein kleiner Finger einfach zu klein ist :D
 
Ob ich jetzt im Stehen oder im Sitze spiele ändert bei mir auch nichts an der Tatsache, dass mein kleiner Finger einfach zu klein ist :D

Glaube ich jetzt eher weniger. ;) Der kleine Finger ist eigentlich bei fast allen Menschen deutlich kürzer als die anderen Finger. Deshalb erfordert es eben ein wenig Übung, den vernünftig aufs Griffbrett zu kriegen.

Oft hilft es, wenn man ein wenig mit der Handhaltung experimentiert. Um den kleinen Finger näher an die Saiten zu kriegen kann man die Hand im Handgelenk auch etwas "gegen das Griffbrett eindrehen".

Trotzdem giibt es natürlich Lagen, wo man sich schwer tut. Da ich gerne Les Paul Modelle spiele, wo die Erreichbarkeit in den hohen Lagen mangels Cutaway nicht so genial ist, muss ich gerade auf der tiefen e-Saite im 20. Bund oder so auch mal ein wenig "improvisieren". Da habe ich dann auch nicht mehr unbedingt die ganz optimale Handhaltung... :redface:
 
# Töne auf den tieferen Saiten unabhänger spielen: Da hat der Herr Hendrix auf jegliche Grifftheorie geschi**en und eben den Daumen vewendet. Aber eben jahrelang, bis das "Falsche" so perfekt funktioniert hat, dass heute noch Songs im Stile von Little Wing Nachspielklassiker sind.

Sind wir uns aber schon einig, dass man (grad bei komplizierten Jazzakkorden) ganz regulär und richtig den Daumen einsetzt, oder?
Bzw. er sehr wichtig ist zum Abdämpfen der tiefen Saiten?
 
Sind wir uns aber schon einig, dass man (grad bei komplizierten Jazzakkorden) ganz regulär und richtig den Daumen einsetzt, oder?
Bzw. er sehr wichtig ist zum Abdämpfen der tiefen Saiten?

Erlaubt ist immer, was zu einem Ziel führt, das mit anderen Mitteln nicht erreichbar ist.
 
Glaube ich jetzt eher weniger. ;) Der kleine Finger ist eigentlich bei fast allen Menschen deutlich kürzer als die anderen Finger. Deshalb erfordert es eben ein wenig Übung, den vernünftig aufs Griffbrett zu kriegen.

Oft hilft es, wenn man ein wenig mit der Handhaltung experimentiert. Um den kleinen Finger näher an die Saiten zu kriegen kann man die Hand im Handgelenk auch etwas "gegen das Griffbrett eindrehen".

Ok, hast recht. Hab gestern Abend mal probiert das Handgelenk in Richtung Korpus einzudrehen und dann gings. Is zwar n´ verdammt komisches und unsicheres Spielgefühl, aber so gehts. Bedarf noch einiges an Übung bis ich da wirklich sicher beherrsche :gruebel:
 

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