C''' singen?!

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Zaniah
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Hallo!

Ich bin neu in diesem Forum und komme gleich mit einem großen Problem zu euch:

Ich singe seit einiger Zeit in einem Gospelchor sowie im Hochschulchor. Im Kirchenchor singe ich seit meinem 7. Lebensjahr. Allerdings hatte ich bisher nie solche Schwierigkeiten wie jetzt. Eine sehr gute Freundin von mir geht für ein Semester in die USA und mein Gospelchorleiter und ich wollen für sie ein paar Lieder einsingen. Eines ist "I'll be there" von Mariah Carey. Er hat die genauen Töne, auch alle Schleifen, aufgeschrieben. Allerdings gibt es da eine Stelle, wo ich bis zum hohen C''' muss. Die Schleifen an sich sind schon ein riesiges Problem, aber der höchste Ton, den ich bisher singen konnte, war ein f'', also nicht all zu hoch.
Habt ihr ein paar Tipps, was ich üben soll, damit ich möglichst schnell so hoch komme? Zur Zeit mach ich ein paar Atemübungen, aber ich bin nicht sicher, ob das reicht.
Außerdem macht mir meine Kopfstimme Probleme - ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich mit der Kopfstimme, oder mit der einer komischen Mischform singe - bisher stand ich nie vor so einem Problem.

Ach ja: Die CD muss am 13.8. fertig sein - gibts ein paar Tipps und Zaubersprüche für sowas?
 
Eigenschaft
 
Auch wenn Du das jetzt nicht gern hörst - es kann gut sein, dass dieser Ton nicht mehr innerhalb Deiner Range liegt. Nicht jeder hohe Sopran kann ein c''' singen.

Möglich ist natürlich, dass Du an einem Mikro-Bruch auf dem f'' feststeckst, aber um über den drüber zu kommen wirst Du ein paar Tipps von einem Profi brauchen. Hat Dein Chorleiter eine Idee, was da mit Deiner Stimme los ist?
Ansonsten empfehle ich einen Coach, denn so was kann fies sein.
Vor allem, wenn Du Dich fragst, ob Du da oben Mischstimme oder Kopfstimme singst - dann kann es sein, dass Du den Mix ausbeltest. Das kann bis f'' gut gehen, aber dann ist irgendwann Schicht im Schacht und um höher zu kommen mußt Du in die echte Kopfstimme wechseln. Kommst Du denn in Glissandi drüber (also über das f'') wenn Du leise (!!!!) singst?
 
Ich glaube schon, dass ich ganz leise noch ein bisschen höher komme, aber es reicht trotzdem nicht.
Mein Chorleiter hat nun auch nicht soviel Zeit, er studiert ja auch und macht das nur nebenbei, aber er meinte, ich solle viele Atemübungen machen (hat sie mir auch beschrieben). Das Problem ist, dass ich nicht denke, dass es an der Bauchatmung liegen kann, da ich schon mit dem Bauch atme, weil ich das im Panflötenunterricht lernen musste. Wir sind beide ein wenig ratlos, aber er sagt mir die ganze Zeit, dass er zuversichtlich ist, dass das schon klappt. Wenn ich ein bisschen mehr Zeit als 2 Wochen hätte, würde ich vielleicht nicht in Panik geraten.

Hohe Töne tun mir in der Kehle weh und ich hab gehört, dass das mit der Kopfstimme nicht der Fall sein sollte. Darum zweifle ich langsam daran, was ich bisher so gelernt habe. Früher (also vor 2 Jahren oder so) kam ich locker bis zum a'' und von dort wäre es nur noch ein Katzensprung. Kann es sein, dass das so kurzfristig noch zurückkommt?
 
Hallo !
Ich denke, wie Ice, dass Du in der oberen Lage beltest - und das geht bis maximal f" (die ganz geübten Belterinnen schaffen es bis g", aber das ist schon selten). Du müsstest aber in dieser Lage in die Kopfstimme gehen. Die Kopfstimme kann man richtiggehend verlernen, wenn man sie ungenutzt lässt. Ich rate immer dazu, die hohe Lage ganz klassisch anzugehen - zumal es im Rock/Popgesang kaum einen Song gibt, der übers f" hinausgeht, wenn wir mal von Frau Carey absehen.

Die Anweisung "Atemübungen machen" ist schön und gut, hat aber nur einen Sinn, wenn man sie auch richtig macht. Bist Du sicher, dass das der Fall ist ? Hat Dich schon mal jemand angeschaut, der sich mit Stimmen auskennt ? Ich weiss aus Erfahrung, dass viele Leute Atemübungen mit Bauchgymnastik verwechseln. Außerdem sind sie ein, aber nicht der einzige Schlüssel zur Höhe. Du schreibst, dass Dir hohe Töne in der Kehle wehtun, das ist schon mal ein sicheres Indiz dafür, dass Du etwas falsch machst, dass zuviel Druck auf den Kehlkopf ausgeübt wird, dass er sich verkrampft und evtl. zu hoch steht, dass keine Atemanbindung da ist.
Ja, und - auch da hat Ice völlig recht - ein dreigestrichenes c liegt auch nicht mehr in der Range jedes Soprans....
schöne Grüße
Bell
 
Isolierte Atemübungen helfen Dir jetzt nicht wirklich weiter.

Also... Du konntest das a'' mal locker singen, jetzt geht es nicht mehr. Damals haben Dir die hohen Töne nicht in der Kehle weh getan, richtig?

Ich vermute jetzt noch viel mehr, dass Du bis f'' noch belten kannst (das ist schon eine ordentliche Leistung!) und dass Du Dich festgesungen hast. (Gospel ist da für die meisten weißen Stimmen tödlich...)

Was ganz schlecht ist, ist der Zeitdruck unter dem Du stehst. Es wäre für Dich sicherlich besser, wenn Du die Gesangslinie so um-improvisierst, dass Du um diesen Spitzenton rumkommst. Denn selbst wenn er kommt - schön wird der nicht.

Ich wüsste sogar spontan eine Übung mit der ich Dich vielleicht sogar schnell locker kriegen würde, aber die habe ich gerade nicht notiert - die war für mich der Schlüssel da rauf zu kommen.
Ich versuch's zu beschreiben: In bequemer Mittellage anfangen. Auf You einen Oktavsprung. Dann das "u" weitersingen, eine große Terz nach unten, von da einen Ganzton runter, dann wieder einen Ganzton rauf, auf den noch mal einen Impuls setzen und wieder den Ganzton runter - ist so ein typisches "Pop-Schleifchen". Das dann Halbton für Halbton nach Oben bis "gehtnichmehr". Ach ja - und überprüf' Dich nicht mit dem Klavier. Arbeite einfach möglichst locker.

Wenn Du Das Ding auf "You" sauber gesetzt bekommst, versuche es mal das Ganze zuerst auf "You", dann auf "Love" zu singen.
 
Also die Atemübung versuche ich mal zu beschreiben:

Ich soll mich auf den Rücken legen und entspannen... dann tief mit dem Bauch atmen und "spüren", wie die Luft durch die Arme und Beine geht. Das mache ich dann 10 Minuten konzentriert und dann nehme ich Luft (in den Bauch), um sie langsam ein einem scharfen "s"-Ton rauszulassen. Das macht man dann auch schonmal 2 Minuten, ist dann aber irgendwie fertig.

Heute beim üben im Laufe des Tages kam ich (nicht wirklich eingesungen) auch einmal aufs g'', ohne dass es so weh tat. Allerdings habe ich keine Ahnung, woher ich genau wissen soll, ob ich nun echt mit der Kopfstimme singe. Manchmal überkommt mich die Angst, dass ich keine mehr hab. Denn wenn ichs probiere, dann kommen ab und an so undefinierbare. krächzende, aber sehr hohe Töne dabei rum. Das hört sich aber ganz und garnicht wie bei der Carey an, darum werd ich meinen Chorleiter vermutlich auch bitten, den part umzuschreiben - notfalls sogar ne Oktave tiefer. Denn ich komme schon sehr tief, was ihn um so mehr verwunderte, denn er meinte, wer sehr tief singen kann, könnte auch sehr hoch singen. Etwas deprimierend war es, als er mir den Part in meiner Tonlage vergesungen hat.
 
Wow... also - wenn ihr auf die Uhrzeit seht, dann versteht ihr, dass ich gerade meinen Nachbarn zuliebe ganz ganz leise gesungen habe... dasselbe Lied, welches ich normalerweise immer laut singe. Und es tat im Kehlkopf nicht weh!
Ich habs ein bisschen höher transponiert und nochmal versucht... ich weiß nicht, ob ich damit höher komme, aber es ist schonmal ein Fortschritt, dass der Kehlkopf nicht schmerzt.

Hab mir mal was über das Belting angelesen (habe diesen Begriff so noch nie gehört) und soweit ich das verstanden habe, würde ich tatsächlich sagen, dass ich im Prinzip zur Zeit belte. Ob das gut oder schlecht ist, weiß ich allerdings nicht. Entschudigt bitte, ich bin im Prinzip ein Laie, auch wenn ich mit der Musik aufgewachsen bin. Zum Einsingen haben wir 2-3 Minuten die Tonleiter rauf und runter gesungen und darauf belaufen sich meine Kenntnisse.

Wenn ich das richtig verstanden habe, beltet man die hohen Töne also nicht... aber wie bekomme ich sie sonst kraftvoll raus? Es handelt sich zwar um eine "uuuh"-Schleife, aber trotzdem solls sich nicht anhören, als sei ich plötzlich heiser.
 
Hallöchen!

Die Atemübung klingt so weit schon mal gut. Klingt danach, als ob da mehr passiert als "Bauchgymnastik".

Heute beim üben im Laufe des Tages kam ich (nicht wirklich eingesungen) auch einmal aufs g'', ohne dass es so weh tat.
Da hast Du dann - wahrscheinlich weil Du losgelassen hast - die Kopfstimme eingesetzt.

Allerdings habe ich keine Ahnung, woher ich genau wissen soll, ob ich nun echt mit der Kopfstimme singe.
Je nachdem wie Du das im Gefühl hast, ist das auch schwierig. Ich spüre den Unterschied zwischen "Mischstimme" und "Kopfstimme" absolut und total gar nicht.
Was mir selbst hilft, ist, dass ich auf die Mundstellung achte. Bei einem runden Mund, bei locker hängendem Unterkiefer geht das nicht mit Belten.

Manchmal überkommt mich die Angst, dass ich keine mehr hab.
Die kann man aber wieder holen. Die geht zwar schlafen und man muss sie wieder wecken, aber endgültig verloren geht sie nicht.
Das würde halt mit einer guten Lehrerin, eventuell sogar aus dem klassischen Fach, schneller gehen.

Denn ich komme schon sehr tief, was ihn um so mehr verwunderte, denn er meinte, wer sehr tief singen kann, könnte auch sehr hoch singen.
Das ist meistens so ;) Die höchsten Koloraturstimmen kommen auch am schönsten in die Tiefe.
Wie gesagt - ein Belt bis f'' ist auch beachtlich hoch und spricht dafür, dass Du mit der richtigen Technik eventuell doch noch bis zu einer Oktave drauf setzen kannst. Garantieren kann Dir das keiner, um das einzuschätzen müssten wir Dich live hören und sehen. und auch das ist dann kein Garant. Dass ich das c''' mal aussinge - das hätte bis vor anderthalb Jahren meine Lehrerin auch nicht gedacht.

Wow... also - wenn ihr auf die Uhrzeit seht, dann versteht ihr, dass ich gerade meinen Nachbarn zuliebe ganz ganz leise gesungen habe... dasselbe Lied, welches ich normalerweise immer laut singe. Und es tat im Kehlkopf nicht weh!
Und hab' ich's Dir nicht gesagt ;) Leise ist der Schlüssel - Leise kannst Du nicht belten, weil Du leise den Druck nicht auf die Stimmbänder bringst.

würde ich tatsächlich sagen, dass ich im Prinzip zur Zeit belte. Ob das gut oder schlecht ist, weiß ich allerdings nicht.
Genaugenommen: Weder noch. Im Musical wird sehr viel gebeltet, auch im Gospel. Es ist eine Gesangstechnik die, wenn man es richtig macht, der Stimme nur wenig schadet.
Wenn Dich die Entwicklung Deiner Stimme reizt wäre halt wichtig, dass Du lernst das Belting als Technik, als Stilmittel einzusetzen.
Bei Dir habe ich eigentlich den Eindruck als ob Du im Selbststudium weit kommen könntest - ein guter Coach könnte halt helfen, das ganze schneller hinzukriegen.

beltet man die hohen Töne also nicht... aber wie bekomme ich sie sonst kraftvoll raus? Es handelt sich zwar um eine "uuuh"-Schleife, aber trotzdem solls sich nicht anhören, als sei ich plötzlich heiser.
Das ist der Trick mit den Resonanzen (Nase, Nebenhöhlen, Mund) - schwer über's Internet zu vermitteln, aber ich kann Dir sagen dass ich da oben auch nicht mehr wirklich leise singen kann, da geht es ganz schön zur Sache. Gerade für eine volle, durchsetzungsfähige Kopfstimme kannst Du Dir von einem Klassiker gut helfen lassen - das haben die oft besser drauf, als die Contemporaries. (Genau dafür habe ich auch meine klassische Coachine zusätzlich zu meiner normalen Lehrerin.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zaniah !
Eine kraftvolle Kopfstimme bekomst Du nicht von heute auf morgen; bei ungeübten Sängerinnen klingt die Kopfstimme erstmal immer "klein", manchmal auch hauchig. Tragfähig wird sie einmal durch Stütze und dann natürlich durch optimale Resonanzausnutzung. Der Vokal "u" ist gut, um in die Kopfstimme zu kommen, weil er die Randstimmfunktion der Stimmlippen (d.h. nur die Ränder schwingen, was ja bei der Kopfstimme so sein soll) aktiviert. Du solltest also, wenn Du die hohen Lagen übst, erstmal vom "u" ausgehen.
Belten ab g" ist nicht - Du MUSST in die Kopfstimme gehen. Sehr wahrscheinlich hast Du versucht, weiter heraufzubelten, und dann bist Du irgendwann natürlich nicht mehr weitergekommen. Mach das nicht, das kann katastrophale Folgen für die Stimme haben.
Wie gesagt, die trainierte Kopfstimme ist kraftvoll und tragfähig (wie sonst sollte eine klassische Sängerin ohne Mikrofon über ein Orchester kommen ?), aber man muss Geduld haben.

Im übrigen würde ich etwas Vorsicht walten lassen bei den Gesangs-Idolen. Vergiss nicht, da ist eine Menge Studiotechnik dabei, ein Haufen Effekte auf der Stimme sowieso. Versuche nicht, Mariah Carey zu imitieren; versuche, das Beste aus DEINER Stimme zu machen.
schöne Grüße
Bell
 
P.S. Hab gerade gesehen, dass sich mein posting mit Ice´s überschnitten hat - mein Tipp wäre ebenfalls: klassischer Untericht. Außer in einigen Musicals kommen Töne ab g" im Popgesang praktisch nicht vor, man kann die richtiggehend verlernen. Für so etwas sind klassische Gesangslehrer tatsächlich besser geeignet.
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten! Das macht mir irgendwie Mut... ich weiß nicht, ob ichs bis zur Aufnahme der CD schaffe, aber vielleicht im Laufe meines Lebens :)
Nach meinem Studium will ich auch auf jeden Fall Gesangsunterricht nehmen, dass ist ein lang gehegter Traum... Während des Studiums kann ichs mir allein schon vom Zeitaufwand her nicht erlauben.

Ich bin echt froh, auf dieses Forum gestoßen zu sein, danke nochmal für eure liebe Hilfe!
 

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