Es gab Zeiten, da hatte ich auch mehr snares als Finger an einer Hand. Mittlerweile sind es "nur" noch 2, bei denen wird es auch bleiben. Zum einen eine 8" capelle Ahorn (die ich eig. immer verwende) aus den 80igern und eine S-Class aus Messing 5" von Sonor - beide eigentlich grundverschieden vom Material und der Kesseltiefe. Auch die rims sind nochmal anders, die S-Class hat fette Gussreifen.
Mir fÀllt es irgendwie schwer, jetzt das Material in irgendeine "Klangschublade" einzuordnen, im Grundsatz klingen sie schon verschieden - aber wie will man das beschreiben?
Wie schon richtig gesagt wurde, spielt die Befellung eine Rolle, der Teppich, die Stimmung.... - so dass 1:1 Vergleiche schier unmöglich werden, zumindest wird es sehr schwer.
Man kann ja nicht so einfach wie beim E-Drum umschalten auf ein anderes Material (und hört sofort deutlich was das display als maple anzeigt) - zuminmdest hat man dort einen vordefinierten Eindruck vom Material, wie immer der auch gesampelt/zustande gekommen ist.
Auch bin ich davon ausgegangen, dass die Kesseltiefe bei der snare so einfach zuordnungsfĂ€hig sei, bei der 5er in Messing nimmt man eigentlich eher eine Holzsnare an, die tiefer sein mĂŒsste.
Sehr schwer das zu beschreiben, obwohl man den Materialien sicherlich klangliche Eigenschaften zuschreiben kann, allerdings sind die Komponenten wichtig und die Grenzen zwischen den verschiedenen KlĂ€ngen so verschwimmend und ĂŒberlappend, dass eine eindeutige Zuordnung vll. auch nicht unbedingt Sinn machen wĂŒrde. Das lĂ€sst sich eben nicht messerscharf abgrenzen.
Vll. zwischen Holz, Metall, Kunststoff... - kommen da noch Einzelunterscheidungen hinzu, wie Ahorn, Bubinga, Buche.... - puuuh
LÀsst sich bestimmt besser erhören, wie beschreiben und vll. erst danach individuell klanglich in Worte fassen.
Wo ich mir aber einigermaĂen sicher bin, ist, dass der Klang bei rimshots deutlicher zum Tragen kommt, da kann man eine Stahlsnare mit 5,5" vll. noch am ehesten erkennen. Vll. auch ein Thema beim Ansprechverhalten, da bilde ich mir ein, dass dĂŒnnere Kessel hier sensibler und feiner reagieren/ansprechen, in der Regel sind das dann schon Metallsnares, aus welchem Metal auch immer.
Holz wird ja eine gewisse WÀrme nachgesagt, das könnte dann bei einer 8" snare aus Bubinge vll. schon zu viel sein, Ahorn ist da etwas knalliger - aber wie gesagt möchte ich es gar nicht einstufen.
Was aber vll. noch ein Thema ist, ist die LautstÀrke (wie auch das Ansprechen, Ausklingverhalten), denke, das ist schon abhÀngig vom Material.
Ich glaube fast, dass eine Stahlsnare mit den lÀngsten sustain hat, Àhnlich zu den Timbales, Holz vll. etwas bedÀmpfter und eben wÀrmer.
Aber so etwas in einer Blindverkostung rauszuhören und damit so auch Eigenschaften zuzuschreiben geht wahrscheinlich zu 50% daneben, weil so viele andere Faktoren eine Rolle spielen.
Jedes Kesselmaterial hat schon seinen gewissen Reiz und gewisse VorzĂŒge, diese sind sicher nicht nur optischer Natur, aber wenn jemand nachfragen wĂŒrde und sagen wĂŒrde, dass er genau diesen Klang haben möchte und daraufhin eine Empfehlung zu geben - ist nicht einfach. Da gibts sicher auch oft mehrere Möglichkeiten.
Vll. tut man sich da mit dem Ausschlussverfahren leichter?
Oder man weis, wie der gewĂŒnschte sound zu Stande kam, dann eben zum selben greifen - aber das ist auch kein Garant fĂŒr eine Ăbereinstimmung.
Weils eben ne Menge Randfaktoren gibt. Die Stromgitarristen kloppen sich oft, wenn es das zu erlÀutern gibt, manche sagen "es spiele keine (kaum eine) Rolle", manche empfinden es als "klangbestimmend".
Ich glaube die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, es kommt auch darauf an, die Unterschiede rauszuschmecken, dazu muss man nicht mal verschnupft sein, um es nicht zu können
Es geht eben nicht so einfach, wie Erdbeere von Banane bei einer Blindverkostung zu unterscheiden.