Die große Terz - wie einsetzbar...?

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Hallo,
ich plaudere mal aus dem Nähkästchen, berichtigt mich falts ich faltsch liege:

Neben der Bluenote gibt es einen weiteren Ton den man gerne im Blues berreich benutzt. Dieser diehnt nicht nur, wie die Bluenote als Durchgangston, sondern kann auch beim richtigen Einsatz stehen gelassen werden.
Ich rede von dem großen Terz...!
In E-Moll währe das das G#...!
Ich höhre diesen Ton sehr oft bei Steve Vai und Satriani...

Mir gefällt das, nur harpert es noch teilweise am richtigen Einsatz!
Wie kann ich Die große Terz ordentlich einsetzen bzw. in meiner Improvisation und Solospiel einbauen...?
Sollte ich, sofern ich (in z.B e-Moll Äolisch) das G# spiele, in diesem kurzen Abschnitt abstand vom G und A (und auch die "Bluenote" A#) nehmen...?

Gibt es dazu vielleicht nen kleines Tutorial im Internet...? Und wie genau nennt sich das ganze...? (=

Freu mich über Antworten!
 
Eigenschaft
 
Nö das stimmt nicht ganz.
Die große Terz ist erstmal nur die Durterz. Kommt so überall vor.
Über einen Mollakkord gespielt, entsteht eine Art Vortäuschung dieser Blue Note.
Die echte Blue Note, die oft (besonders auf Keyboard etc) nur umspielt wird/werden kann, liegt ZWISCHEN der großen und der kleinen Terz, auf Gitarre kommst du da sogar noch hin - du spielst eine ganz leicht gebendete Moll-Terz! Dann hast du die "Terz-Blue Note".

Dass diese Bluenote dazwischen liegt daran, dass die Instrumente, auf denen sie ursprünglich eingeführt wurden (welche auch immer) einem anderen Tonsystem folgten, da war diese Blue Note wie ein normaler Ton spielbar. Und in der Tat kann man sie stehen lassen, mit einem schönen Vibrato kling es wunderbar.

Die Note, die aber heute allgemein als Blue Note bekannt ist, ist die kleine Quinte, also 6 HT vom Grundton. Kling wenn man sie stehen lässt sehr dissonant, aber als Durchgangston, oder kombiniert mit einem Bend zur Quinte, kling sie super.

Also merke - deine 2. Blue Note ist als Begriff eher unbekannt, wird aber trotzdem häufig verwendet - entweder sie wird umspielt durch Wechsel zwischen großer und kleiner Terz, oder sie wird direkt gespielt, was auf Gitarre nur mit einem kleinen Bend möglich ist. Im Spiel bedeutet das, du spielst zur großen Terz hin, aber du solltest sie nicht erreichen, das würde sehr disharmonisch klingen.
 
Okey... sehr interresant...! Ich habs verstanden!
Aber Steve Vai usw. spielen sehr oft "nur" die große Terz! Das klingt auch teilweise echt gut...!
Währe das jetzt wirklich einfach nur als "vortäuschung" der richtigen Bluenote zu sehen, oder ist es gar was ganz anderes....?
Ich finde am besten klingt es mit ner Pitchharmonic! So bekommt alles irgendwie einen Orientalischen Charakter...!

(mögt ihr mich bitte wieder berichtigen sofern ich mit meinen Behaubtungen faltsch liege)
 
Okey... sehr interresant...! Ich habs verstanden!
Aber Steve Vai usw. spielen sehr oft "nur" die große Terz! Das klingt auch teilweise echt gut...!
Währe das jetzt wirklich einfach nur als "vortäuschung" der richtigen Bluenote zu sehen, oder ist es gar was ganz anderes....?
Ich finde am besten klingt es mit ner Pitchharmonic! So bekommt alles irgendwie einen Orientalischen Charakter...!

(mögt ihr mich bitte wieder berichtigen sofern ich mit meinen Behaubtungen faltsch liege)

Das hört sich soweit korrekt an.
Ja, Vai macht es dann wohl so, dass er meinetwegen über ein A moll ein C# also die Durterz spielt. Und im Akkord ist die Mollterz. wenn große und kleine Terz drinnen sind, gehts sehr stark richtung Hendrix, der hat den Akkord praktisch erst richtig eingeführt, nennt sich dann z.B. E7#9 - E(Dur)7 mit einer #9, also der Mollterz, bloß eine Oktave höher.
Zum Pinch Harmonic - ja, dadurch, dass die Töne dann mehrere Oktaven auseinander liegen, fällt der direkte schiefe Charakter weg, dann entsteht oft sehr "eigenwilliges" was oft auch an orientalisches erinnern kann.
 
Aber Steve Vai usw. spielen sehr oft "nur" die große Terz! Währe das jetzt wirklich einfach nur als "vortäuschung" der richtigen Bluenote zu sehen, oder ist es gar was ganz anderes....?
Ich finde am besten klingt es mit ner Pitchharmonic! So bekommt alles irgendwie einen Orientalischen Charakter...!

Es ist keine Vortäuschung der Blue Note, sondern in der Tat etwas Anderes. Nämlich mixolydisch bzw. Dur7. Also 'ne normale Dur-Leiter mit kleiner Septime. Das Ganze abgespeckt auf die Pentatonik kann in der Tat einen "orientalischen" Charakter suggerieren, wenn man dann bei der Melodiebildung die richtigen Schwerpunkttöne zielmäßig wählt (1,3,7). (Ob dabei ein Pinch eingesetzt wird, hat im Grunde damit nichts zu tun, der hebt nur bestimmte Töne, die eh bereits vorhanden sind, evtl. besonders noch hervor.)

Beispiel:

# Grundlage: A7 Akkord klingen lassen
# Dur7/Mixo-Pentatonik (der Einfachheit nur Saiten 1-4 dargestellt)

Schema:

-------------------------5---9---------
----------------5---8
--------6--7---------------------------
5--7-----------------------------------

Grundton 1
Terz 3
Septime 7





Impro-Beispiel:

----------------------------------------------------5----9--9--5--------------------
-------------------------------------------5---8--------------------8---5------------
--------6--7---7--6---------------6--7-------------------------------------7--6--------
5--7------------------7--5--7-------------------------------------------------------7---5--------



Das geht erweitert natürlich auch mit einer vollständigen Leiter. Spiele z.B. auf einer D-Dur-Leiter (entspricht A-Dur7/A-Mixo) in verschiedenen Lagen herum und lasse die zwischendurch immer mal wieder auf dem Akkord A7 pausieren/zur Ruhe kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, sehr interresant...
Das heist, um z.B. das G# bei einer e-Moll Tonleider einsetzen zu können (oder ebend die große Terz bei irgend einer Äolischen Moll Toleiter), am besten vorher etwas nur mit der reinen Pentatonik spielen und die restlichen Töne weg lassen...! (also so als Richtwert... wie das genau klingt, bzw. wan und wie man sowas einsetzt bekommt man ja ins Blut, wen man damit rum probiert!)

Eine Andere Frage diesbezüglich:
Also spiele ich jetzt (ich gehe immer von E-Moll Äolisch aus) das G# (große Terz), habe ich quasi mixolydisch? (müsste dazu aber das G weg lassen) Richtig...?
 
Eine Andere Frage diesbezüglich:
Also spiele ich jetzt (ich gehe immer von E-Moll Äolisch aus) das G# (große Terz), habe ich quasi mixolydisch? (müsste dazu aber das G weg lassen) Richtig...?
nicht ganz, ein weiterer Ton unterscheidet sich noch - äolisch enthält eine b6, also 8 Halbtöne vom Grundton, Mixolydisch eine #6, also 9 Halbtöne.

Äolisch: 1-2-b3-4-5-b6-7
Mixolyd.: 1-2-#3-4-5-#6-7

Zum ersten Teil: Ein sauberes G# über E-Moll zu spielen klingt schief! Der Trick ist das G# sozusagen anzutäuschen, indem du die Mollterz G ein bisschen zum G# hinbendest oder slidest/trillerst, aber ein sauberes G# stehen lassen klingt ****
 
Ein sauberes G# über E-Moll zu spielen klingt schief! Der Trick ist das G# sozusagen anzutäuschen, indem du die Mollterz G ein bisschen zum G# hinbendest oder slidest/trillerst, aber ein sauberes G# stehen lassen klingt ****

Was ja wiederum eine richtige BlueNote ist...! Aber das G# klingt an manchen stellen... Gerogre Lynch usw. machen das öfters mal...! Is vielleicht echt schwer diesen punkt zu finden wo der nun gut rein passt...! (=
 
Was ja wiederum eine richtige BlueNote ist...! Aber das G# klingt an manchen stellen... Gerogre Lynch usw. machen das öfters mal...! Is vielleicht echt schwer diesen punkt zu finden wo der nun gut rein passt...! (=

Interessant - muss ich mal genau hinhören.
Aber wenn wirklich gerade ein E-Moll-Akkord dazu gespielt wird? Ich kann mir vorstellen, wenn z.B. die VI Stufe, also C-Dur-Akkord gespielt wird, zu dem eigentlich die E-Moll-Pentatonik wunderbar passt, dass da dann ein G# wieder geschickt eingebracht interessant klingen könnte (-> als C6 )...
naja... hast du zufällig ein Beispiel von Lynch da? YouTube o.Ä.?
 
Das heist, um z.B. das G# bei einer e-Moll Tonleider einsetzen zu können

Oh, das hatte ich wohl oben überlesen. (Es heißt übrigens Tonleiter ...)
Und jetzt wird es kompliziert, ohne ein Klangbeispiel, da man nicht sicher sein kann, ob Du das, wonach Du fragst im Zusammenhang richtig gehört hast. Somit können schon Fehler in der Fragestellung vorhanden sein und wir verzetteln uns dann hier komplett.

G# in einer E-Moll Leiter kann allenfalls als unbetonter chromatischer Durchgangston auftauchen, wenn die Hintergrundharmonik E-Moll ist.

G# in einer E-moll-Pentatonik ist Bluestterz und kann gleichberechtig mit der kl. Mollterz auftauchen, wenn der zugrundeliegende Akkord ein Dur(7) ist.

Eine vollständige e-moll-Leiter, die dauerhaft G# statt G enthält und über einem E-Dur Akkord zur Anwendung kommt, wäre die Leiter 7/b13 (= Melodisch A-Moll mit Grundtonbezug auf V. Stufe = E)

Aber wie gesagt, ohne genaue Praxisbeispiele (welche Stellen/n von Vai in welchen Zusammenhängen hier nun genau gemeint sind ...) kann man das hier nicht weiter ausführen, weil zu vieles möglich ist.
 

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