Elcrian,erstmal ein riesen Lob dafür,dass du so motiviert bist
Ich kenne dich aus dem "Zeigt,was ihr könnt" Thread und weiss,dass du gerne Lieder coverst,also schon dafür mal Daumen hoch
Ich spiele zwar noch nicht so lange wie du,aber ich versuch's trotzdem mal.
Kann es sein,dass du fast nur Lieder lernst?So sieht's für mich jedenfalls aus.Versuche doch mal FingerÜBUNGEN zu machen,auch wenn sie dich vielleicht langweilen,glaub mir,nach einer Weile geht's,und wenn sich die ersten Erfolge einstellen,macht's richtig Spass :> Deine Hände wirken immer sehr verkrampft,weil du dich vermutlich an Dinge wagst,die dein momentanes Niveau überschreiten.Du versuchst trotzdem krampfhaft dieses Niveau schnellstmöglich zu erreichen.Ich hab das früher auch immer gemacht,aber zum Glück recht schnell gemerkt,dass das mich nicht weiterbringt.Nimm dir Zeit,glaub mir,der AHA-Effekt wird gewaltig sein,wenn du wirklich LANGSAM anfängst und LANGSAM das Tempo erhöhst.Und zwar extrem langsam.
Auch wenn du vielleicht eher ein Rhythmusspieler sein solltest (weil z.B. die Soli einfach noch zu schnell sind),feile trotzdem (oder gerade deshalb) an deiner Leadtechnik.Mache Hammeron/Pulloff-Übungen,spiele Tonleitern,variiere sie (3er-Notensequenzen,4er,kombiniere sie mit Legato...),es gibt so viele Möglichkeiten sich Übungen zusammenzustellen.Spiele die Spinne LANGSAM und täglich als Aufwärmübung.Es wird sehr lange dauern auf einem hohen Niveau spielen zu können,aber die ersten Erfolge werden sich schon nach einigen Wochen einstellen,das kann ich dir aus eigener Erfahrung versichern.
Was mir jetzt so direkt aufgefallen ist:
- Verkrampfte Greifhand
- Plektrum eintauchen (versuche möglichst ohne Eintauchen zu spielen)
- Wenig Vibrato/Slides/Variation (du kannst auch mal ein Vibrato beliebighinzufügen,welches NICHT im GuitarPro als solches vorkommt,oder mal sliden,wenn du Bock drauf hast,auch wenn's eigentlich KEINEN Slide an der Stelle geben sollte,oder auch mal anstelle einer Note sogar einen Powerchord spielen,etc.)
- Spärlicher Einsatz des kleinen Fingers (versuche ihn auch bei Bendings mit einzubeziehen,ansonsten halt bei 12-15 z.B. die 15 mit dem kleinen Finger und NICHT mit dem Ringfinger spielen)
- Suboptimale Spielökonomie (v.a. der kleine Finger wird recht oft unnötig weit gehoben)
Ausserdem würde ich dir empfehlen mal verschiedene Künstler unter die Lupe zu nehmen,sich ihren Klang und ihre Technik anzuschauen.Schau dir Künstler aus dem Jazz,Blues,Metal,Hardrock,Stoner Rock,Funk,Latin,Pop,Klassik Bereich an,lerne von ihnen,experimentiere,schau dir ihre Pickingtechnik an,ihre Zupftechnik (wohl eher im Klassik- und Jazzbereich
),ihre "Lessons",ihre Licks etc.Nimm dir,was dir sinnvoll erscheint,und den Rest lässt du einfach.Lerne und lass dich inspirieren.Du musst ja nicht alles in dein Spiel einbauen,vermutlich sogar nur einen Minimalanteil,und trotzdem wird dir das helfen,glaub mir.
Ausserdem...Mache dich mal ordentlich mit Gitarren- und Musiktheorie vertraut (ich will dir nix unterstellen),denn dann kannst du dir selber Übungen zusammenstellen,die auch Sinnvoll sind und später sogar als Teil eines Liedes eingesetzt werden können.Ich stelle mir die Übungen selbst zusammen,und ich finde sie (wie überraschend!) bei Michael Romeo,Yngwie Malmsteen,Joe Satriani und Kirk Hammett wieder
Und bei etlichen anderen übrigens auch,ich bin zwar verdammt langsam,aber das Gute ist schon mal,dass ich auf dem richtigen Weg dahin bin.Gerade diese 3er-Notengruppen und ähnliche Sachen tauchen in sehr vielen Liedern auf,wenn man sie einmal gelernt hat,muss man sie später ja nicht nochmals extra für das Solo X üben,vorausgesetzt natürlich,dass sie in derselben Form darin gespielt werden.
Ich bin aber selber ja auch nicht gerade "gut",von daher will ich's mal dabei belassen,ich hoffe,du bist mir nicht böse,dass ich so viel geschrieben habe.
Viel Glück dabei.Und immer am Ball (Plektrum) bleiben.
MfG