Der "Ohrwurm" - Ein Phänomen

  • Ersteller Effjott
  • Erstellt am
Das mit dem Ohrwurm ist ganz furchtbar. Das kommt vom Radiohören im Auto. Da wird man unverhofft mit Ohrwürmern versorgt.

Ein Rezept fürs "Verschwindenlassen" habe ich nicht. ;)

Kürzlich den Hit von Polo Hofer im Auto in der Schweiz gehört. Dieser Refrain begleitete mich mehrere Tage.

Refrain: Bini Gottfried Schtutz e Kiosk?
Oder bini öpe e Bank?
Oder gsehni us wie es Hotel?
Oder wie e Kasseschrank?
 
Bei mir kommen Ohrwürmer vor allem dann vor, wenn mir eine Stelle in einem Lied nicht mehr recht weiss (Melodie oder Text) und dann erscheint mir immer und immer wieder das selbe Lied oder der selbe Teil eines Liedes im Kopf, bis ichs wider weiss (dieses Phänomen tritt meistens bei Radio-Songs auf).

Einmal ist mir eine Melodie im Kopf herumgegeistert. Ich wusste nicht von welchem Lied. Aber ich fand die Melodie genial. Plötzlich (nach 1000 mal summen) fällt es mir ein: Six Feet Under - Feasting On The Blood Of The Insane.:D
 
Soweit ich das weiss, muss ein Song am Ende des Refrains eine Dur-Dominante haben, so dass man im Kopf den Wunsch hat, dass sich diese in die Tonika auflöst. Sobald man aber wieder auf die Tonika zurückkehrt, fängt der Refrain im Kopf erneut an.
 
Ich bekomme leider wirklich nuuur Ohrwürmer von den bescheuertsten Titeln ever...

Aktuelles trauriges Beispiel: Wichtige Uniprüfung und die gaaaanze Zeit diesen Titel im Ohr gehabt


Iwi finde ich die Band trotz allem witzig und guck mir das ma live an im Oktober. Bin ma auf das Publikum gespannt XD
 
Aktuelles trauriges Beispiel: Wichtige Uniprüfung und die gaaaanze Zeit diesen Titel im Ohr gehabt

Hauptschuleeee FTW :D
Ich mag die auch. Hatte lustigerweise genau den gleichen Ohrwurm bei meiner Zwischenprüfung :redface:

Wüsste aber auch mal gern, warum Wiki behauptet, dass Musiker und Frauen besonders betroffen vom Phänomen Ohrwurm sind. :confused:
 
weil sich Musiker die Melodien besser einprägen können?

warum Frauen keine Ahnung, die haben bestimmt einen Hirnbereich zwischen dem Kreativzentrum und der Herumzick-Hirnrinde, der nur für Ohrwürmer ist.
 
Iwi finde ich die Band trotz allem witzig und guck mir das ma live an im Oktober. Bin ma auf das Publikum gespannt XD
Bei denen weiß ich immer nicht, ob ich jetzt zu intelligent oder zu blöd dafür bin. Hab normalerweise kein Problem mit Antiwitzen und finde zum Teil auch wirklich Bescheuertes ziemlich komisch (Python's Ministry of silly walks, zB :D), aber da muss ich noch nicht mal grinsen :confused:
 
Genau das isses was mich daran so reizt. Es ist einfach hmm... "Dadaismus" :D?
Ich muss da immer an Harpe Kerkelings "Huuurts" denken :D. Wahrscheinlich sitzen einige der "geistigen Elite" im Publikum bewaffnet mit Kuli und Block um zu analysieren.
 
weil sich Musiker die Melodien besser einprägen können?

warum Frauen keine Ahnung, die haben bestimmt einen Hirnbereich zwischen dem Kreativzentrum und der Herumzick-Hirnrinde, der nur für Ohrwürmer ist.

Der Neurologe T. Griffiths von der Newcastle University vermutet, dass Musiker anfälliger für Ohrwürmer sind, weil ihre musikverarbeitenden Gehirnteile trainierter sind.

Wenn es stimmt - ebenfalls eine Vermutung der Wissenschaftler um James Kellaris (University of Cincinnati) - , dass Ohrwürmer häufig bei Tätigkeiten auftreten, die wenig Konzentration bzw. Anstrengung des Gehirns erforden, wie Putzen, Kochen, Bügeln u.ä., dann sind Frauen immer noch überdurchschnittlich davon betroffen, weil sie nach wie vor relativ häufiger anfallende Hausarbeiten erledigen als Männer. Zumindest wäre das eine vage Erklärung.
 
...sind Frauen immer noch überdurchschnittlich davon betroffen, weil sie nach wie vor relativ häufiger anfallende Hausarbeiten erledigen als Männer...

Ich muß mich auch bei der Hausarbeit konzentrieren, sonst baue ich Mist :redface: :nix:

Vorgestern hab ich das Generalproben-Video von der West Side Sory bearbeitet, heute nachmittag irgendwann ist mir aufgefallen das der Ohrwurm, der seitdem von mir Besitz ergriffen hatte, weg ist - und: nein!!! ich will nicht wissen, welcher der vielen aus der WSS es war, sonst hab ich ihn gleich wieder :cool:.
 
Wie ein Ohrwurm entsteht.

Mit diesem Thema hat sich Jan Hemming, der Leiter des Instiuts für Musik an der Universität Kassel, befaßt und kommt dabei zu einem für mich erstaunlichen Ergebnis, wenngleich der durchgeführte Test m.E. keine repräsentativen Ergebnisse liefern dürfte; dafür erscheint mir bereits die Anzahl der Tester zu klein.

Dennoch: Ohrwürmer lassen sich angeblich weder komponieren noch (anderweitig) erzeugen. -> http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1272389/

Teilt Ihr diese Auffassung?
 
Ich hatte gerade ein kleines Déja-Vu. ;) *zusammenschieb*

[Pardon, HOT, den Thread hatte ich übersehen. Gruß, Sticks]
[Alles halb so wild. Ich würd' mich ja sonst langweilen. :D - LG, Hamster]
 
Zuletzt bearbeitet:
Dennoch: Ohrwürmer lassen sich angeblich weder komponieren noch (anderweitig) erzeugen. -> http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1272389/
Teilt Ihr diese Auffassung?

Ich glaube, dass Ohrwürmer nicht nach Plan komponiert werden können, genauso wenig wie Hits.
Die subjektive Befindlichkeit des Individuums scheint mir da wichtiger zu sein. Zu diesem Schluss kommt ja auch die Untersuchung.
Allerdings bin ich bei einer Aussage skeptisch, wenn es in der Untersuchung heißt: "..."Ja, das zeigen die Befunde: dass die Ohrwürmer zunächst als überwiegend angenehm empfunden werden..."
Da habe ich persönlich auch schon andere Erfahrungen gemacht mit Ohrwürmern:).
 
natürlich werden Hits "komponiert". Es gibt klare Schemas, die einen Hit ausmachen und ebenso gibt es Indikatoren für Ohrwürmer wie z.B. 4 - 8 -16 Taktiger Refrain etc.
 
natürlich werden Hits "komponiert". Es gibt klare Schemas, die einen Hit ausmachen und ebenso gibt es Indikatoren für Ohrwürmer wie z.B. 4 - 8 -16 Taktiger Refrain etc.

Dann zeig mal bitte, wie man einen Hit komponiert.

Allein das Vorkommen eines Refrains kann es ja wohl kaum sein, dann wären ja ca. 90% aller Songs Ohrwürmer:rolleyes:
 
natürlich werden Hits "komponiert".
Absolut unmöglich. Was versucht denn der Horst Nußbaum, pardon, Jack White seit Jahren? Hits will er schreiben. Gelingt ihm nur kaum. Jack White hat wohl noch nie etwas komponiert, das nicht ein Hit werden sollte...

Mein hier im Thread zitierter Landsmann Polo Hofer hätte nie gedacht, dass sein Refrain im "Kiosk" ein unglaublicher Ohrwurm werden wird. Es hat sich ergeben.
 
typische "Turnarounds", die meistens aus einer definierten Tonart und den im Quintenzirkel benachbarten Akkorden (S,D,Sp,Dp,Tp) bestehen.
Dazu eine Melodie, welche rhythmisch gesehen nicht zu kompliziert ist und sich auch im tonalen Schema gefinden muss.

Andersrum: Ich könnte auch einen 7/4metrischen, 5taktischen atonalen Refrain komponieren, aber ein Hit wird das dadurch sicher nicht. Wenn man weiss wie man definitiv keinen Hit machen kann, dann kann man auch das Gegenteil machen. Ich glaube schon, dass es Gründe hat, warum wir keine kommerzielle Musik haben, die sich der Zwölftontechnik bedient, oder?

Wenn wir mal alle Ohrwürmer analysieren würden, würden wir feststellen, dass die meisten (dazu gehört auch Ohrwurm von den WiseGuys) 4,8 oder 16Takte lang sind und sich in einem tonalen Kontext befinden. Klar kommt es auf das subjektive Empfinden an, aber es gibt ja auch sowas wie einen gemeinsamen Nenner.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner ganz persönlichen Höhrerfahrung nach haben Ohrwürmer oft folgendes gemeinsam:

-einfache Rythmik
-einfache, harmonische Melodien
-Melodien mit "gerader" Rythmik, die Melodie groovt in sich bereits. Bsp. Suzanne Vega - Tom's Diner. einmal gehört krieg ich das da, da, daa, da nicht mehr aus dem Kopf (Oh Mann warum musste mir das gerade jetzt einfallen? Da isser wieder, der Ohrwurm:bang:
-oft einen sehr einprägsamen oder lustigen Text.
-erwischen einen zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Stimmung (auch wenn man den Song nicht mag)
 
@Dutchie: und das ist auch komplett wahr
der Mensch merkt sich nunmal leichte Dinge besser als komplizierte, daher sind unsere Charts-Songs auch sehr einfach damit sie jedem gleich ins Ohr gehen.
 

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