Vorsatzschale, im Bassbereich schallhart oder nicht ?

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Hallo liebe gemeinde...
da ich derzeit mein studio plane bzw. damit bald anfange lese ich alles mögliche über raumakustig was mir in die finger kommt, jedoch gibts da jetzt ein paradoxon welches mir nicht ganz verständlich ist:

angenommen:
Wir haben eine raum-im-raum konstruktion mit einer Doppelt beplankten rigipswand (dahinter 200mm Mineralwolle) In diese wand sind Monitore bündig eingelassen sind, so steht in dem einen buch:
diese wand wirkt schallhart auf alle frequenzen und die Box verliert ihre kugelcharakteristig unterhalb der lamda-grenzfrequenz der box und wir halbkugelförmig -> somit werden frühe reflexionen vermieden

woanders hab ich aber gelesen: man baue eine doppelt beplankte rigipswand mit 200 mm mineralwolle dahinter, die theorie besagt, die hohen frequenzen werden reflektiert, die tiefen werden aufgrund der geringen masse sowie der geringen breite (2x12,5mm wandstärke) durchgelassen und von der Dämmfaser absorbiert

nun was ist richtig ?

und beim absorberbau steht, wenn man einen bassabsorber bauen möchte kann man einfach einen breitbandabsorber mit einer Malerfolie überziehen, somit werden die hohen schallanteile reflektiert und die tiefen absorbiert, aber wenn das so stimmt wäre ja die erste theorie mit der schallharten wand falsch oder nicht ?!

denn in mehreren studios bzw. fotos + erklärungen und auch fachbüchern habe ich bereits eine solche Vorschalung mit eingebauten boxen gesehen... diese wäre ja somit sinnlos ?

ich hoffe hier ist jemand (außer mika ^^) der mir das erklären kann... :great:
 
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wiso darf ich denn nicht? :gruebel::D

na gut, du darfst wenn du möchtest :D
ich denk mal sonst is hier eh keiner fähig dazu ^^ (nix gegen die andren, vorrausgesetzt es gibt überhaupts welche :D )...
und falls es welche geben sollte: dann schreibt :D
 
So da mir anscheinend keiner außer Mika helfen kann versuch ich mal das Ganze logisch zu erschließen und ich hoffe jemand hilft mir dabei: :)

" und beim absorberbau steht, wenn man einen bassabsorber bauen möchte kann man einfach einen breitbandabsorber mit einer Malerfolie überziehen, somit werden die hohen schallanteile reflektiert und die tiefen absorbiert"

-> Das ganze nehme ich mal als Funktionierend hin,
in einem Buch dazu habe ich gelesen falls jedoch die folie zu dick ist, dann verliert der Absorber seine wirkung auch im bassbereich

dies begründe ich mal damit dass Schall nichts andres als eine Luftdruckschwankung ist und da Druck immer den Weg des geringsten wiederstands geht, sagt die schallwelle einfach: hey, ich beug mich lieber um den absorber herum in den tiefen frequenzen, das is viel angenehmer, und meine hohen lass ich einfach von der folie refklektieren,...

nun folgen daraus 3. theorien:

demnach müsste das ganze bei dem wandeinbau von boxen in einer raum-in-raum konstruktion auch so funktionieren, da es sich jedoch um ein geschlossenes system handelt (in dem fall der geschlossene raum) und die schallwelle sich nirgends rumbiegen kann ist sie im raum gefangen -> somit wird die box halbkugelförmig, jedoch würde das bedeuten dass es in dem raum wie sau reflektiert und die nachhallzeit extrem lang wäre...

Theorie 2.:
wie theorie 1. blos dass aufgrund der zahlreichen reflektionen und der möglichkeit dass die tiefen Frequenzen nirgends rumgebeugt werden können, irgendwann wohl oder übel doch durch die Rigipsplatte an allen stellen durchgelassen werdne, deshalb befindet sich hinter der Vorschalung auch unmengen von Mineralwolle

Thoerie 3.:
Die Wände sind absolut nicht schallhart in den Tiefen frequenzen. Die Box sendet doch den schall kugelförmig aus, jedoch befindet sich hinter der box ja mineralfilz in einer gewissen dicke, dadurch werden sämtliche frequenzen hinter der box absorbert -> somit wirds doch wieder halbkugelförmig und frühe reflexionen vermieden

jedoch würde dass bedeuten dass die nachhallzeit im bassbereich extrem kurz ist, und dass dies so gut wie nie der fall ist in der Praxis weiß ich auch...

also welche Theorie ist nun die Richtige bzw. was genau ist richtig ? :D
Grüße
 
Hallöchen,

mal ehrlich, wahrscheinlich gibt es mehr Leute, die wie ich spätestens nach "raumakustig" nicht mehr weitergelesen haben...

Du liest doch soviel zu dem Thema, steht da nirgendwo was zu den grundlegenden Regeln der Wellenausbreitung?

Überlege dir doch bitte mal, in welchem Winkel der Schall auf die durch die Vorsatzschale verlängerte Schallwand des Lautsprechers trifft und welche Auswirkungen dieser Winkel hat.
Überlege dir bitte auch nochmal, welche Wandstärke an der Schallwand von der ersten Wellenfront bedingt durch den Auftreffwinkel durchlaufen werden muss.
Überlege dir weiterhin, in welchem Winkel der Schall auf alle anderen Begrenzungsflächen trifft und was das für den Schalldurchtritt bedeutet.
Überlege dir weiterhin, was mit reflektierten Schall passiert, der dann wieder auf die Schallwand trifft, wieder wichtig sind der Winkel und die sich daraus ergebende Wandstärke für den Schalldurchtritt.

Ciao, Deschek
 
Du liest doch soviel zu dem Thema, steht da nirgendwo was zu den grundlegenden Regeln der Wellenausbreitung?

ähhm soweit ichs noch auswendig weis gibts Longitudinalwellen, Transversalwellen, dehn- und Biegewellen wobei die Biegewelle eine Mischform aus Transversal und Longitudinalwelle darstellt...
Soweit zum Luftschall, bei Körperschall muss man die Koinzidenz und die Dispersion beachten, schallwellenbrechung durch verschiedene Materialien und Dichten, und was weiß ich was noch,
jedoch hat das eher weniger mit meiner Ursprünglichen frage zu tun :rolleyes: *glaub* und sprengt nun wirklich den rahmen ^^

Überlege dir doch bitte mal, in welchem Winkel der Schall auf die durch die Vorsatzschale verlängerte Schallwand des Lautsprechers trifft und welche Auswirkungen dieser Winkel hat.

Nun ja, eigentlich strahlt die box halbkugelförmig bis zu einer gewissen grenzfrequenz (von der größe abhängig), ich nehm jetz einfach mal 800hz an, und darunter wird se kugelförmig
ums kurz zu sagen auf die vorsatzschale ist von 0 bis 360° alles vorhanden...

Überlege dir bitte auch nochmal, welche Wandstärke an der Schallwand von der ersten Wellenfront bedingt durch den Auftreffwinkel durchlaufen werden muss.

nun ja, also wenn wir von dem ungünstigsten falle ausgehen wäre das die doppelte beplankung von 2x12,5mm Rigips

jedoch glaube ichs langsam zu kapieren ^^ denn wenn man z.b. von nem 2° winkel zur boxfront ausgeht wärns schon (ich schätz jetz einfach mal) ne meter dicke rigipswand... und die ist eindeutig schallhart ^^

Überlege dir weiterhin, in welchem Winkel der Schall auf alle anderen Begrenzungsflächen trifft und was das für den Schalldurchtritt bedeutet.

okay spätestens ab hier kapier ich dass ich mich aufm holzweg befinde, ich glaube es ist am besten wenn ich mir jetzt erst nochmal nochn buch zu gemüte führe und den ganzen Akustigwirrwarr in meinem Kopf richtig sortiere, denn ich glaub ich bin ziemlich durcheinander
dann kann ich hoffentlich meine frage selbst beantworten...

falls jemand die lösung jedoch parat hätte, wäre ich demjenigen sehr verbunden :great:
 
Die Lösung nicht, aber wenn du weiter so hartnäckig Akustik mit "g" schreibst, werd ich hier auch mal ganz schallhart! :D:D:D
 
Nun ja, eigentlich strahlt die box halbkugelförmig bis zu einer gewissen grenzfrequenz (von der größe abhängig), ich nehm jetz einfach mal 800hz an, und darunter wird se kugelförmig
ums kurz zu sagen auf die vorsatzschale ist von 0 bis 360° alles vorhanden

Hallöchen,

berechne doch einfach mal diese von der Größe abhängige Frequenz... Bitte bedenke dabei, dass diese Frequenz nicht von der Größe des Schallwandlers, solange dieser kleiner ist als die abgestrahlte Frequenz, sondern von der Größe der umgebenden Schallwand abhängig ist.
Begründe die Aussage, warum der Wechsel von 4Pi-(Raumwinkel)-Abstrahlung (Kugel- oder Vollraumstrahler) auf 2Pi-Abstrahlung (Halbraumstrahler) bei 800 Hz liegen sollte, wenn die Schallwand durch die Vorsatzschale auf Meter verlängert wird.
Und jetzt denke nochmal über den letzten zitierten Satz nach.

Ciao, Deschek


...

Na, ausgerechnet? Tatsächlich ergibt sich aber eine Form der unendlichen Schallwand, da die Vorsatzschalen-Schallwand bis an die anderen begrenzenden Flächen reicht. Dort trifft der Schall zwischen 90° und je nach Raumdimensionen flacherem Winkel auf.
Daher bleibt die Abstrahlung über den gesamten Frequenzbereich bis zur Bündelungsfrequenz der einzelnen Schallwandler im 2Pi-Bereich (von parasitären Effekten abgesehen). Für alle Reflektionen und Mehrfachreflektionen, die dann wieder auf die Schallwand treffen, verhält sie sich natürlich wie die entsprechend aufgebauten Wandbegrenzungsflächen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, also als erstes möchte ich mich bei allen bedanken, die hier schreiben...

Die Lösung nicht, aber wenn du weiter so hartnäckig Akustik mit "g" schreibst, werd ich hier auch mal ganz schallhart! :D:D:D

*lach*
Ich weiß... hab ich mir so angewöhnt ^^ und ich werds vermutlich auch nicht mehr anders lernen...

@descheck, dank gilt besonders dir und dass du dir die mühe machst mit mir hier dass hirn zu zermatern :D

Also, ich wollte grade mein buch zücken und rechnen anfangen, da kommts mir:
wie du schon sagst wird diese grenzfrequenz nach der boxengröße berechnet, und da aber hier dass ganze ins unendliche geht gibts garkeine grenzfrequenz... -> hier hat der ahhh effekt eingesetzt...

Leider kann ich dir bei den rechnungen mit Pi nicht mehr folgen... soweit bin ich noch nicht mit meinen büchern, bisher hab ich mich eher auf die praxis teile der bücher konzentriert wie man was bastelt und auf das grundverständniss der akustig um alle zusammenhänge zu verstehen (deshalb auch dieser thread)

*edit*
natürlich, pi, jetzt kommts mir, 4pi sind ja 360° und 180° wären 2pi... -> erneuter ahh effekt ^^

okay, soweit hab ichs kapiert, aber eine frage bleibt da trozdem noch, warum wird jetzt die vorschalung mit Mineralwolle hinterfüttert ?!

grüße, und danke nochmal :great:
 
Hallöchen,

na, ich dachte mir, wenn du so wissbegierig bist, erarbeitest du dir die Lösungen lieber selbst... ;):great:

Die Vorsatzwand dient ja normalerweise (und hier in deinem R-i-R-Beispiel) nicht nur als Schallwand, sondern auch in Verbund mit den anderen Begrenzungsflächen der Schallisolation in beiden Richtungen (also nach innen und aussen), daher sollte sie natürlich genauso sorgsam ausgeführt sein wie der Rest des Raums und daher also auch die Hinterfütterung... Für Reflektionen und "frei vagabundierende" Schallenergie ist diese Wand ja eine normale Begrenzungsfläche mit dann demselben Verhalten und für Schall von aussen natürlich auch.
Die Vorsatzwand (von innen) durchdringende Schallenergie sollte ja möglichst vollständig absorbiert werden und keinesfalls von der nächsten Begrenzungsfläche in den Raum reflektiert werden können. Bei dann zweimaligen Durchgang durch die Vorsatzschale und zweimaligen Durchgang durch einige Zentimeter Mineralwolle, whatever ist die absorbierende Wirkung ja berechenbar hoch.

Ciao, Deschek
 

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