Hall im Proberaum (Schlagzeug)

KJS
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Hallo,

wir haben kürzlich einen neuen Proberaum bezogen:

Aus 100 m² haben wir in aufewndiger Trockenbauweise einen ca. 50 m² (rechteckig, ca. 8x6) Raum geschaffen. Also Raum-in-Raum mit doppelt verlegten Akustik-Rigipsplatten und dahinter zu den bestehenden Außwenwänden und der Decke ausreichend Rockwool.
Schall nach draußen ist somit erledigt......

Allerdings hallt das Schlagzeug nun ziemlich. Man merkt es auch wenn man den Raum abläuft und und in die Hände klatscht, dass es nachhallt.

Was haben wir bisher gemacht:
- Schlagzeug steht auf entkoppeltem Podest (Eigenbau)
- Boden ist zu 90% mit unterschiedlichen Teppichen ausgelegt
- Große Sitzecke vorhanden
- sonstiges Stellwerk wie Tische, Regale (was man halt so braucht) im Raum verteilt.....

Das Hallproblem scheint mir durch die Raumhöhe (fast 3m) und die glatten Wände zu entstehen. Ich dachte daher daran, die beiden Wände neben dem Schlagzeug (es steht mittig auf einer kurzen Seite des Raumes) und die Decke darüber irgendwie zu ertüchtigen. Dafür scheint es nach Recherche im Forum ja folgende Möglichkeien zu geben:

- Pyramidenschaumstoff
- Teppiche/Molton
- Absorber bauen

Jetzt frag ich mich natürlich, was wohl das effizienteste sein wird:

Ich würde günstig an Pyramidenschaumstoff mit einer Höhe von 5 cm kommen. Könnte da drei Platten mit je 1 x 2 m beziehen und würde die an den o.g. Stellen (Wände neben Schlagzeug und Decke) anbringen. Ist wohl günstig, aber die Wirksamkeit scheint wohl gering zu sein?! Ich habe gelesen, dass es wohl mindestens 7 cm sein sollten für diese Anwendung? Könnt ihr das bestätigen?

Molton würde es bei Rabenring auch recht günstig geben. Reichen hier 300 oder 340 g/m² um einen spürbaren Effekt zu errichen? Oder ist das zu dünn? Würde dann evtl. ein großes Stück (etwa 3 x 2 m) an der Decke über dem Schlagzeug abhängen (durchhängen lassen). Könnte das etwas bringen?

Zur Not würde ich mir Absorber bauen, wie sie auch im Forum immer wieder auftauchen: Holzrahmen mit Mineralwolle austopfen, beziehen und an die Wand/Decke. Dachte hier auch an 3 Stück je an den beiden Wänden und an der Decke über dem Schlagzeug. Größe pro Absorber evtl. 2 m x 62,5 cm (ergibt sich aus den Minerlwolleplatten).

Wie gesagt frage ich mich, was wohl der richtige Weg ist?! Wir sind vom Buget her mitlerweile bissl auf Rille und wollen jetzt endlich mal einen Deckel drauf machen..... daher auch die Abwägung, was denn nun "wirklich" was bringen könnte.

Danke Euch!
 
Eigenschaft
 
In welchem Frequenzbereich hallt es denn?
- wummert es in den Tiefen nach? dann braucht Ihr Basstraps
- Flatterechos in den Mitten? dann baut Euch die rahmenförmigen Absorber, aber auch Diffusoren sind hier Eure Freunde; am besten jedoch solltet Ihr keine parallelen Wände haben - hat daran beim Bau Eurer Raum-in-Raum-Konstruktion jemand gedacht?
- Nachhall in den hohen Mitten und Höhen? Glückwunsch, das ist die leichteste Variante - Baldachin aus Molton übers Drumset und die drei Pyramidenschaumstoffplatten dahinter sollten schonmal helfen; evtl. könnt Ihr auch weitere (bewegliche) Vorhänge aus Molton vor die Wände ziehen; der (das?) Molton sollte dabei in großzügigen Falten liegen, nicht straff gezogen

Wenn Ihr Wände behandelt, fangt mit zwei nebeneinander liegenden an (am besten von der Ecke ausgehend, der das Drumset am nächsten steht).

Gruß,
Jo
 
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Danke Dir!

In welchem Frequenzbereich? Kein Ahnung :). Die Tomtom, Snare und Becken machen wohl die meisten Probleme nach meinem Gehör.....

keine parallelen Wände haben - hat daran beim Bau Eurer Raum-in-Raum-Konstruktion jemand gedacht?
Hat natürlich keiner dran gedacht..... beim nächsten mal dann..... :weird:

Ich versuche es jetzt einfach mal mit einer Mischung aus Molton-Baldachin über dem Drumset, 2-3 Absorbern an den Wänden und bissl Pyramidenschaumstoff hier und da. Hoffe das klappt!

Wirklich vielen Dank nochmal!
 
Langsam!

Probier vorher mal aus, was das wirkliche Problem ist. Es könnte sein, dass das Drumset zu wenig bedämpft ist und die Kessel klingen zu lange nach. Dafür müsste man eher das Set bedämpfen und nicht die Raumakustik korrigieren, sonst klingt der Raum evtl. zu dumpf. Immer erst rausfinden, was das eigentliche Problem ist, sonst greifen die Massnahmen nicht wie gewünscht.

Gruß,
Jo
 
Ok, versuche ich mal. Allerdings hat das Set im alten Proberaum (etwas kleiner und vor allem niedriger) immer hervorragend geklungen. Daher dachte ich, es liegt wohl doch an der Beschaffenheit und den Dimensionen des neuen Raums.

So langsam komm ich mir vor wie der Depp vom Dienst. Um was man sich alles allein kümmern muss...... den Kollegen scheint das alles vollkommen Hupe zu sein :mad:.
 
Naja, dafür sind die Kollegen in kurzer Zeit immer noch so gescheit wie neulich schon, Du aber inzwischen gescheiter :) Wachstum erfolgt durch Lernen.
 
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Nochmal kurze Rückmeldung:

Ich habe am Wochenende 40 m² Molton "verarbeitet" - also vor den Wänden und über dem Schlagzeug abgehängt. Konnte leider noch keinen Test in Vollbesetzung durchführen, aber ich bin der Meinung, dass sich der Raum jetzt akustisch etwas angenehmer verhält. Vielen dank ncohmal an alle, die mir hier Tipps gegeben haben.
 
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ein paar Bilder wären schön!
 
Vor lauter rumwerkeln vergesse ich regelmäßig zu fotografieren :)

Hab bis jetzt nur ein Foto des eigentlichen Probenbereiches. In meinem Rücken befindet sich die Medienabteilung (PC, TV, Getränkelager und große Sofalandschaft) ich verusche das bei Gelegenheit mal auf zusätztlichen Fotos einzufangen.
Man beachte, dass der Raum noch Jungfrau ist und noch nicht alles Ekwikment :)-)) aufgebaut ist..... das Molton sieht auf dem Bild schiefer aus, als es tstächlich ist....



Wenn man bedenkt, wie das zu Anfang ausgesehen hat:


Bin ich momentan erst mal zufrieden.......
 
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Sieht sehr schick aus. Ist das an der Decke ebenfalls Molton? Hast du den Boden unbearbeitet gelassen? Kann man nicht so gut erkennen. Ansonsten toller Raum! :)
 
Ja, an der Decke hängt ebenfalls Molton (3 x 3m).

Den bestehenden PVC-Boden haben wir lediglich mit unterschiedlichen Teppichen ausgelegt. Sieht man auf dem Bild tatsächlich nicht besonders gut.
 

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