Hi,
mehr Schub gegenüber acht Zwölfern, okay.... Erst mal eine
Warnung vom alten Mann: ich höre heute auf dem linken Ohr deutlich schlechter als rechts. Irrsinnig laut zu spielen hat ein paar Jahre lang viel Spaß gemacht, aber gerade Bassfrequenzen gehen einfach tierisch aufs Gehör - wobei "witzigerweise" als Folge nicht die Bässe, sondern die Höhen im Gehör nachlassen, was beim Verstehen von sprechenden Menschen eher nicht so toll ist. Klar, den richtigen Druck zu spüren ist toll, und als einziger leiser drehen ist in einer Band ziemlich unerfreulich. Aber ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass sich letztlich
alle besser hören, wenn man insgesamt wenigstens ein bisschen reduziert. Und ich hab nicht in einem Jazztrio, sondern immer in lauten Rock- bis Metalbands gespielt.
Sehr empfehlenswert übrigens, wenn alles nix hilft: Alpine Hearsafe Stöpsel, die beschneiden den Frequenzgang nicht so wie simple Schaumgummiteile, aber schützen Dein Gehör.
Okay, Schluss der Vorrede. Du willst mehr bzw. tieferen Bass. 15-Zöller würde ich da nicht empfehlen, die produzieren bei verzerrten Gitarrensounds eher Matsch. Es gibt einen einzigen speziellen Giitarrensubwoofer mit 15-Zöller und 600 Watt-Aktivendstufe von ISP, Steve Lukather benutzt den meines Wissens. Das Teil nennt sich Vector SL. Wahrscheinlich kann man auch andere Subwoofer aus dem PA-Bedarf verwenden, aber es sollte dann eben einer sein, der eine aktive Frequenzweiche hat und über den (nicht frequenzkorrigierten!) Lineout bzw. den FX-Send angesteuert wird. Falls nämlich die Mitten und Höhen als Partialschwingungen auf den Hüben des 15ers mitschwimmen müssen, werden die einfach

und versauen den Gesamtsound. Da nur die Gitarre drüber laufen soll, müsste er nicht mal besonders stark sein, er soll ja nur unten auffüttern. Schon ein 1x12er dürfte da übrigens reichen, denn der ist ja aktiv und auch nicht vergleichbar mit den Lautsprechern in Gitarrenboxen, zB sowas hier:
https://www.thomann.de/de/kustom_pa112s.htm
Der Ansatz bei passivem Anschluss sollten auch eher die Lautsprechertypen und das Bauprinzip als die Größe sein. Eine geschlossene 4x12er hat einfach eine Abstimmung, die nicht so tief runter reicht, erst recht mit typischen Gitarrenspeakern, die unterhalb der Resonanzfrequenz meist stark abfallen. Ich hab mal eine ENGL- XXL 4x12er Box angespielt, die hat mir gar nicht gefallen, weil sie untenrum viel zu mächtig war. Da waren richtige Subbässe da statt den typischen Druckbässen, die Dir nicht zu reichen scheinen. Vielleicht findest Du so eine gebraucht und kannst sie mal antesten.
Eine andere Möglichkeit wäre eine 2 x12 Bassreflexbox. Rivera hat sowas mal gebaut, genau für diese Zwecke. Aber eventuell könntest Du eine 2x12er
Bassbox zweckentfremden (Hochtöner runterdrehen oder abklemmen!). Denn bei denen wird ja nun gerade darauf hingearbeitet, dass die Bässe tief runtergehen, oft auch zu Lasten der weiter oben liegenden Frequenzen, an denen es Dir ja nicht mangelt.
Irgendwie wirds also schon klappen. Ich finds zwar trotzdem bekloppt, aber dafür ist man ja schließlich Künstler, oder? Viel Spaß wünscht
bagotrix