Halsneigung Selbstbau E-Gitarre

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Hallo Leute,
wiedermal brauche ich euren schlauen Rat ;)
Habe mir einen Holzkorpus und mit durchgehenden Hals bestellt und das schon verleimt. Dabei fiel mir die Neigung vom Hals zum Korpus auf, die nach meiner subjektiven Meinung doch relativ groß vorkam.
Zum Vergleich schnappte ich mir meine Schecter Hellraiser und meine Ibanez rgr 320. Es viel mir auf das bei der Ibanez scheinbar kaum Neigung vorhanden ist, bei der Schecter war dies mehr sichtbar, jedoch geringer als bei meinem Selbstbau.
Bin jetzt leicht verwirrt, da ich nicht weiß wie sich das Auswirkt nachher aufs Spielerische bzw weiß ich auch nicht genau ob ich nun vor dem Aufleimen des Griffbrettes was "unterlegen" muss, damit dieses gerade ist.
Bitte um Rat


lg
 
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Was für einen Steg willst du verbauen?
Was für einen Halswinkel hast du zur Zeit?
Bekommt das Ding noch eine Decke?

Wenn du die Fragen beantwortest, kann man dir weiterhelfen.

mfG
Markus

P.S.: Kannst du mal ein Bild von der Seite machen, so dass man den Halswinkel erkennen kann? Auf deinem Bild schauts nämlich so aus, als gäbe es gar keinen.
 
...Bin jetzt leicht verwirrt, da ich nicht weiß wie sich das Auswirkt nachher aufs Spielerische...

Halswinkel.png

achte bei meinem kleinen kunstwerk auf den roten strich zwischen saite und hals. damit dürfte klar sein, wie sich der halswinkel auf das spielgefühl auswirkt.

grob gesagt:

kleiner halswinkel -> höhere saitenlage in den hohen lagen
großer halswinkel -> niedrigere saitenlage in den hohen lagen

gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erstmal für eure Posts :)
habe schnell Bilder gemacht und ja schaut mal.
Verbauen wollt ich die Gibraltar Plus Bridge, Decke ist schon drauf, Neigung konnt ich jetzt nicht messen..

LG
 

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Ok, nimms mir nicht übel, wenn ich das jetzt so unverblümt sage, aber da hast du eine ordentliche Fehlplanung vor dir.

Wenn die Decke in dieser Stärke bleiben soll, wie hast du dir das mit dem Griffbrett vorgestellt? Du hast ja da zwischen Hals und Korpus (mit Decke) eine Stufe von eine knappen cm. Das hättest du von Vornherein berücksichtigen müssen.
Wenn du auf die decke verzichtest, könnte es schon hinkommen. Du müsstest die Elektronik-Löcher halt mit einem Schlagbrett Abdecken.

Schau dir mal MOBs Zeichnung an, und mach mal eine Zeichnung der Seitenansicht der Gitarre. Miss die Höhe deiner Brücke ab, zeichne das ebenfalls ein. Nimm fürs Griffbrett 6mm Dicke an und ca. 1 - 1,5mm für die Bünde. dann kannst du sehen, welche Saitenlage du in etwa erreichen kannst.

mfG
Markus

Edit: Kennst du dieses buch hier: http://www.amazon.de/Gitarrenbau-Eine-Selbstbauanleitung-Book-Demand/dp/3901314059 oder http://www.amazon.de/Make-Your-Own-...?s=aps&ie=UTF8&qid=1334643897&sr=1-1-catcorr?
Wenn nicht, besorg dir eines davon oder beide, und dann überleg noch mal deine grundlegende Planung.
 
Da muss ich mich leider Delayar anschließen, das wird so leider nicht funktionieren :(

Eine Möglichkeit wäre ein Furnier für das Top zu nehmen falls es Dir auf die Optik ankommt, aber selbst wenn Du ein Griffbrett aufleimst dann
steht das Top immer noch über dem Hals/Griffbrett.

Also entwender Decker wieder runter und Furnier drauf für die Optik, die zweite Möglichkeit wäre noch den Hals der ja durchgehend ist zu entfernen und etwas höher einzuleimen, wenn Du eine transparente Lackierung möchtest sieht das aber nicht wirklich gut aus.

Gruß
Sash

P.S
Das buch von Martin Koch ist sehr gut und die Investition wert, ich verwende dieses selber und muss mal ab und an wieder reingucken ;)
 
OK danke euch zwei :)

---------- Post hinzugefügt um 15:41:05 ---------- Letzter Beitrag war um 15:39:30 ----------

Ehm kann ich nicht die decke relativ viel runterschleifen und unter dem griffbrett eine unterlage aus holz machen?
den steg könnte ich ja auch etwas einfräsen..

---------- Post hinzugefügt um 15:54:39 ---------- Letzter Beitrag war um 15:41:05 ----------

Weil ich sowieso noch vorhatte eine Wölbung zu machen .
Da würde eh viel Decke wegfallen und ich könnte noch zusätzlich eine Mulde für die Brücke fräsen ( wie bei Ibanez rga 121 zB)
Würde das das problem lösen/minimieren?
 
Warum hast du eigentlich schon den Hals eingeleimt, bevor er überhaupt fertig ist? Normalerweise macht man den Hals erstmal komplett fertig, bevor man Hals und Body verbindet.

Im Prinzip kann ich mich Sashman und Delayar bloß anschließen:

a) Entweder Decke runter (oder sehr weit abschleifen) oder
b) Hals wieder lösen oder
c) besonders dickes Griffbrett nehmen

Wie c) dann optisch wirkt - hm, weiß nicht so recht

Grundsätzlich kann ich dir aber nur ans Herz legen, was Delayar schon geschrieben hat: mache eine Zeichnung und trage die Maße deiner Komponenten dort ein. Nur so kannst du abschätzen, ob das funktioniert oder nicht.

Rudi
 
Werde dann doch eher versuchen den hals zu versetzten als erstes..
 
Stehe momentan vor dem selben Problem, da ich mir gerade ne Neck Thru Gitarre baue. Das Bild von MOB find ich etwas fragwürdig. Wieso sollt ich den Steg so hoch lassen, wenn ich den Hals grade Einbau? Das macht wirklich keinen Sinn. Ich werd schauen wie viel Abstand die Saiten beim Steg zum Korpus haben und anhand dessen, die Halsneigung bestimmen.
 
Frage v. cobhc999: Das Bild von MOB find ich etwas fragwürdig. Wieso sollt ich den Steg so hoch lassen, wenn ich den Hals grade Einbau?

Hi,

ich denke eher, dass MOB mit seiner Zeichnung folgendes meinte:

Die Bauhöhe der Brücke ist ja konstruktiv vorgegeben...oder anders gesagt: die Höhe der Brücke selber ist das geringste Maß, wie weit sich die Saitenlage nach unten hin verringern lässt.

Wenn nun der Hals "zu gerade" ist, lässt sich u.U. die Saitenlage nicht mehr verringern, weil die Brücke schon auf der Decke aufliegt.
Ist ein gewisser Halswinkel vorhanden, steht oftmals ein größerer Spielraum zur Verfügung. (deshalb packen ja manche etwas Furnier unter z.B. einen Fender-Hals, weil die Saitenreiter schon ganz unten sind...bzw. nutzen die Halswinkel-Verstellung der amerikanischen Fender..)

Lässt sich schwer in Worte fassen, aber wenn man sich vorstellt, dass MOBs Maß für die Brücke schon deren Bauhöhe darstellt, ergibt die Zeichnung durchaus Sinn..

Viele Grüße
 
Hi allerseits,

zuerst mal die zeichnung bitte nicht überbewerten. die habe ich in nicht mal 5 minuten "hingerotzt". das ist weder sehr detailreich noch maßstabsgerecht, der sattel fehlt komplett. die hohe brücke deshalb, damit man auch was erkennt. sie soll nur zur veranschaulischung dienen. meinen ersten rein schriftlichen versuch, hab ich beim lesen selber nicht mehr kappiert... :rolleyes:

wie komme ich dazu ?

bis ich mir vor etwa drei jahren zwei gitarren des selben herstellers gekauft habe, habe ich mich nie mit dem halswinkel beschäftigt. die gitarren sind von der konstruktion her grundverschieden (neckthrough mit fester brücke <-> bolt on mit floyd rose). bei der bolt on ist mir im vergleich aufgefallen, daß die saitenlage über das griffbrett hinweg zu den hohen lagen hin stärker zunimmt. bei der neck through ist das schwächer ausgeprägt. habe ich beide gitarren am 12. bund exakt gleich eingestellt, so ist die saitenlage bei der bolt on z.b. am 17. schon deutlich höher als bei der neck through, was sich eben in der bespielbarkeit der hohen lagen zeigt. dann hat mich natürlich interessiert, woran das liegen mag. beim ganz genau hinschauen habe ich bemerkt, daß der halswinkel bei der neck rhrough deutlich sichtbar größer als der der bolt on ist. dann mir die geometrie dazu vorgestellt (siehe zeichnung) und die sache war klar für mich.

als nächstes habe ich mir überlegt, was man da tun könnte, um die bolt on näher an die neck through zu bringen. bin dann auf die idee gekommen, daß es doch eigentlich reichen müßte, etwas in der halstasche so zu plazieren, das die korpuszugewande seite des halsfußes etwas angehoben wird. da ich kein gitarrenbauer bin konnte ich nicht beurteilen, ob das möglich wäre, oder ob es zu so herben soundverlusten führt, das es wenig sinn macht. also was macht der mensch des 21. jahrhunderts ? genau - das internet fragen. und siehe da, meine idee ist durchaus bekannt und wird genau so praktiziert. da habe ich z.b. dann auch erfahren, daß das anscheinend nicht gerade wenige bei ihren strats machen, die "nur" (siehe unten ;))eine vierpunkt befestigung haben. hier dann auch das ein oder andere zum thema shims gefunden, die meine idee ebenfalls bestätigt haben.

z.b. hat Fender in den siebzigern eine zeit lang eine dreipunkt halsbefestigung bei strats verwendet (tele weiß ich nicht). dadurch hatte man die option die halsneigung leicht und schnell zu verändern. sinn und zweck war meines wissens u.a. eine verbesserung der bespielbarkeit in den hohen lagen zu erreichen. ob jetzt geplant oder nebeneffekt kann ich nicht mehr sagen, die möglichkeit bestand aber.

dann noch folgendes gelesen:

http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup (etwa mitte der seite "saitenlage")

und mein wissensdurst war gestillt :)

ich wollte auch nur auf das zitierte antworten (wie sich der halswinkel auf das spielgefühl auswirkt). mit gitarrenbau kenne ich mich nicht aus und habe deshalb auch nichts dazu geschrieben. ich denke aber, daß die art der brücke eher nebensächlich ist. die unterschiede bewegen sich im kleinen mm berreich. normalerweise kann man jede brücke so weit runterschrauben, daß die saiten praktisch aufliegen, im gegenzug haben sie aber auch schrauben , die lang genug sind, um auch mit großen halswinkeln klar zu kommen (z.b. gibt es die neck through auch mit floyd rose, wie vieel andere gitarren auch, die mit unterschiedlichen brücken angeboten werden).

mist - doch noch in tipperei ausgeartet... :p

gruß
 
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Danke für die ausführliche Erklärung!

Ich denke das Hauptproblem ist einfach, dass beim Bau einer Neck Thru Gitarre man am Winkel nichts mehr ändern kann, sobald der Body mal angeleimt ist. Ich werd einfach schauen, dass wenn der Steg in unterster Position ist, dass alle Saiten etwas scharren. Dann hab ich genug Spatzung bis oben. Mir würde halt ein flacher oder gar kein Winkel gefallen, damit die Saiten möglichst nahe am Body entlanglaufen.
 
Falls jemand dran interessiert ist, Martin Koch schreibt in seinem Buch dazu:

Beim eingeschraubten Hals:
Bei Verwendung eines Vibratos oder eines flachen Steges wird der Hals mit 0° Halswinkel parallel zur Korpusoberfläche eingesetzt. Der Hals wird dabei soweit in den Korpus versenkt, dass seine Griffbrettoberfläche gleich hoch wie die Saitenauflagen am Steg liegt. Eine aufgespannte Saite muss bei ganz heruntergeschraubter Saitenauflage auf dem Griffbrett aufliegen können. Die Bundhöhe können Sie ruhig vernachlässigen, da sich der Hals etwas krümmen wird und die minimal mögliche Saitenlage dadurch imemr etwas höher ausfällt. [...] Wenn der Steg allerdings höher ist, dann können Sie den hals zwar noch mehr herausstellen, die Befestigungsausfräsung also noch weniger tief machen, aber irgendwann bietet die AUsfräsung dann zu wenig Halt. Um dennoch eine optimale Saitenlage zu erreichen, muss man bei ganz hohen Stegen den Hals nach hinten winkeln. Wenn die Korpusoberfläche gewölbt ist, wird der Hals ebenfalls nach hinten gewinkelt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Steg etwas in den Korpus zu versenken.

[...]

Beim durchgehenden Hals liegt die Oberfläche zu niedrig. Das Resultat wäre eine viel zu hohe Saitenlage, die sich nicht niedriger stellen lässt. Um dies zu vermeiden, können Sie entweder ein sehr dickes Griffbrett aufleimen, denk Steg versenken oder einen dickeren Halsmittelteil, ab dem Griffbrettende niedriger fräsen oder hobeln. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Halsmittelteil leicht schräg zu den Korpusteilen einzuleimen und ihn dann süäter ab der Griffbrettkante auf Korpusniveau abzufräsen, abzuhobeln oder abzuschleifen.

E-Gitarrenbau - Eine Selbstbauanleitung, Martin Koch
 
Noch eine frage:
Könnt ja theoretishc den Hals einfach absägen, in den korpus eine ausparung und dann ein Bolt On Hals einleimen oder?
 
Hi,
sägen würde ich das nicht unbedingt sondern eher möglichst passgenau fräsen.
Aber warum einen Bolt On Neck ? Es gibt doch auch Halsrohlinge zum einleimen ?
Bzw. einleimen kannst Du nahezu jeden Hals oder Halsrohling.

Gruß
Sash
 
Mein ich.
okay werd ich denk so machen und das buch ist auch schon bei mir daheim ^^
 
Das Buch ist wirklich sehr sehr gut, ich habe es mehrmals gelesen und verwende es immer wieder als Nachschlagewerk.
Den Autor des Buches kannst Du auch mit Fragen anschreiben, seine Emal Adresse steht ja im Buch.
Ich habe die Möglichkeit genutzt und auch sehr schnell Antwort bekommen !

Gruß
Sash
 
Bei dem Stand momentan bleibt Dir nur einen neuen Hals zu bauen, oder die Decke sehr dünn zu schleifen :D
 
Ja, den Body um die Dicke der decke abhobeln würde aber auch gehen, ist allerdings nicht ganz einfach das gleichmäßig hinzubekommen.

Gruß
Sash
 

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