Kälte dieser Nacht - Stil?

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CiaranGrace
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Hey, ich hab hier mal so einen Text, da fehlt mir die musikalische Assoziation.
Deswegen würde ich gerne wissen, was der für Emotionen erweckt, bzw. in welche Stimmung ihr den reinzwiebeln würdet,
sprich obs euch eher an was Dunkles erinnert oder doch eher Sonnenschein :)

Im Vorraus danke :)

Vers1:
Als ich heut abend rausging / und ich las gleich, was da stand /
auf den graugestrichnen Flächen / an der Einbahnstraßenwand /
ich fragte mich, wie die Welt wohl aussieht / mit anderen Augen /
und begann mich mit den Lichtern dieser Stadt vollzusaugen /

Refrain1:
Die Kälte dieser Nacht und die Leere in den Straßen /
Erinnert mich daran, was ich hier zurückgelassen/
die Kälte dieser Nacht scheint vom Neonlicht herab /
wirft dir ein schales Lächeln zu und kehrt zurück in ihr Grab /

Vers2:
Die Sorgen und die Ängste, die ich in der Hitze des Gefechts /
unter Tage und dazwischen vergaß, so selbstgerecht/
Er lächelt mit einem ignoranten Ausdruck im Gesicht /
und dem letzten Licht was aus den Laternen hier erlischt/


Refrain2:
Die Kälte dieser Nacht / zieht in meine Glieder /
bringt mir böse Erinnerungen / und alte Sorgen wieder /
die Kälte dieser Nacht brennt in meinem Gesicht /
und hier scheint am Ende der Welt für mich ein LIcht/

Coda:

Und am nächsten Morgen / warte ich noch auf die Wärme /
die ich kannte, die ich vermisse / und bewundere aus der Ferne/
doch sie kommt und kommt nicht / und ich frage mich allmählich /
Junge, wirst du langsam alt / oder wirst du nur langsam dämlich/
 
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Hallo CiaranGrace

Ich mag den Text sau gern - mir gefällt eigentlich jede einzelne Zeile.

Von der Stimmung her ist es schon etwas "komplexer" als einfach "Dunkel" oder "hell" - klar, es sind viele melancholische Bilder da, aber ich finde es insgesamt jetzt nicht nur "traurig".

Musikalisch fällt mir dazu eigentlich gar nix ein. Man könnte das ganze als Art Gedicht zu minimalistischer Pianobegleitung "vortragen".
Für mich bedarf es eigentlich gar keiner Musik dazu, ich finde es sehr schön, so wie es ist.

Grüße Duggy
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Text echt genial.

Ich kann nur sagen wie der Text auf mich wirkt, wenn ihn falsch interpretiere tuts mir leid...
Ich finde es schön wie du durch die Lichter(eigenlich etwas wärmendes) schafft die Nacht noch kälter und dunkler darzustellen als sie eigendlich ist...
Im ersten Ref. finde ich gut wie du doch was durchaus positives schöpfen kannst, Wenn etwas kalt und leer ist und dich leere an etwas erinnert was du zurück gelassen hast, hast du eigendlich nichts zurück gelassen oder versteh ich das hier falsch?
Im 2ten Ref. gehts dann aber in eine komplette kehrtwende, und es frisst dich auf, dh. wenn man das mit dem ersten Ref. abgleicht, hast du dich selbst also zurück gelassen, weil du das einzige bist in dieser leere, aber mit der letzten Zeile erschaffst du wieder ein gegenteiliges Gefühl, ein gefühl von hoffnung, gefällt mir gut.

Der Anhang gefällt mir echt gut weil er das ganze Gefühlswirrwarr auflöst, und die letzte Zeile kongenial ist mit dem Gesamten restlichen Text.

Musikalisch ist es schwer einzuschätzen, in welche richtung es gehen sollte, am besten in die richtung die dir als autor am besten gefällt...

Ich würde zu einer cleanen Rockballade tendieren... Aber ist auch nur meine Meinung...

Ich hoffe ich hab den Text nicht komplett falsch wargenommen...
 
Hm, okay, ich hab das Gerät mal in Musik verpackt, das hier ist erstmal die größtenteils-Moll-Version, ich schieb die Tage nochmal ne Runde in Dur zum Vergleich... Textreihenfolge ein wenig verkackt, aber für den ersten Eindruck gehts

http://soundcloud.com/ciarangrace/k-lteakk



MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi CiaranGrace, gefällt mir insgesamt sehr gut. :)

Hey, ich hab hier mal so einen Text, da fehlt mir die musikalische Assoziation.
Deswegen würde ich gerne wissen, was der für Emotionen erweckt, bzw. in welche Stimmung ihr den reinzwiebeln würdet,
sprich obs euch eher an was Dunkles erinnert oder doch eher Sonnenschein :)

Im Vorraus danke :)

Vers1:
Als ich heut abend rausging / und ich las gleich, was da stand / durch das "und" erwarte ich noch eine Fortsetzung des Satzes/ ein Hauptverb.
auf den graugestrichnen Flächen / an der Einbahnstraßenwand / Da bekomme ich das Bild von einer tiefergelegten Schnellbahnauffahrt oder ähnlichem. "Einbahnstrasse" an sich ist natürlich schon bedeutungsschwer.
ich fragte mich, wie die Welt wohl aussieht / mit anderen Augen /
und begann mich mit den Lichtern dieser Stadt vollzusaugen / Da entsteht für mich das Bild, dass er irgendwo erhöht steht und auf die Stadt runterschaut, während ich eher erwarten würde, dass er ein wenig ziellos durch die Strassen wandert.
Kommt wahrscheinlich drauf an, ob man da an einen Schwamm denkt, der mittendrin ist, oder an ein Saugen um zu Trinken. Das Bild vom Schwamm finde ich sehr gut, evtl. hatte ich durch die Erwähnung der Augen kurz davor eher die Assoziation zum Trinkvorgang. (Licht zu Augen wie Flüssigkeit zu Mund/Saugrüssel )

Refrain1:
Die Kälte dieser Nacht und die Leere in den Straßen /
Erinnert mich daran, was ich hier zurückgelassen/ vielleicht: "was wir hier zurückgelassen" Kommt natürlich auf die Interpretation an. Sprechen wir von persönlichen Problemen und der Vergangenheit des LI, oder von den Vergessenen der Gesellschaft?
Da spielt jetzt auch ein bisschen Deine Umsetzung mit rein. Vorher hatte ich das Bild von einem Angestellten, vielleicht Bürokraten. Dazu passt Deine Stimme natürlich nicht und auch aus dem Text lässt sich das nicht ablesen. Ich hatte da anfangs für mich wohl eine bisschen das Klischee vom fleißigen Büroarbeiter, der jetzt mit der wirklichen Welt konfrontiert wird, drübergestülpt.
die Kälte dieser Nacht scheint vom Neonlicht herab /
wirft dir ein schales Lächeln zu und kehrt zurück in ihr Grab / Das schale Lächeln gefällt mir, aber das Grab klingt beliebig/cool ohne tatsächliche Substanz dahinter. Das muss nicht tatsächlich so sein, aber den Eindruck hatte ich.

Vers2:
Die Sorgen und die Ängste, die ich in der Hitze des Gefechts /
unter Tage und dazwischen vergaß, so selbstgerecht/ ist die Doppeldeutigkeit bei unter Tage Absicht?
Er lächelt mit einem ignoranten Ausdruck im Gesicht / Wer ist "er"? Muss aber nicht erklärt werden, dem Text hier nehme ich eine gewisse Unklarheit nicht übel. Vom LI selber bis hin zu einem Erfrorenen kann ich mir da viel vorstellen.
und dem letzten Licht was aus den Laternen hier erlischt/


Refrain2:
Die Kälte dieser Nacht / zieht in meine Glieder /
bringt mir böse Erinnerungen / und alte Sorgen wieder / OK, es scheint sich also tatsächlich um die verdrängte Vergangenheit des LI´s zu drehen.
die Kälte dieser Nacht brennt in meinem Gesicht /
und hier scheint am Ende der Welt für mich ein LIcht/ Finde ich schön, wie langsam der Fokus kleiner wird und die tatsächliche Umgebung verblasst.


Coda:

Und am nächsten Morgen / warte ich noch auf die Wärme /
die ich kannte, die ich vermisse / und bewundere aus der Ferne/
doch sie kommt und kommt nicht / und ich frage mich allmählich /
Junge, wirst du langsam alt / oder wirst du nur langsam dämlich Finde ich gut. Da kämpft sich für mich jemand in die Oberflächlichkeit und den Alltag zurück, kehrt die Sorgen unter bittere Selbstironie und alte Flapsigkeit. /
 
Zuletzt bearbeitet:
ein kerniges Stück Musik, würde ich sagen.

musikalisch fehlen mir manchmal ein paar Reizpunkte - bei der Gesangsmelodie; das hab ich irgendwie so oder so ähnlich schonmal gehört.
Es ist schon intensiv gesungen aber mir persönlich noch etwas zu wenig Abwechslung.
Dein Gitarren Spiel gefällt mir außerordentlich gut.

Also ich würde die Gesangsmelodie noch überarbeiten, verdichten....der song hätte es verdient.

Grüße Dug
 
In der gesungen Version hast du ein paar Textänderungen drin (...zwischen den Wänden... zwischen den Laternen erlischt...) die mir sehr gut gefallen. Einzig die Stelle wo du den "ignoranten Ausdruck" mit selig lächelnd ... ersetzt, ist mir gesungen zu holprig.
Die erste Überraschung entstand aus deinem Benutzernamen, ich hatte mit einer Frauenstimme irgendwie so in Richtung Irish Folk oder so gerechnet, und dann kommt deine raue Stimme. Ich war platt. Ehrlich, diese Stimmfärbung, ist nicht mein Ding, aber in Verbindung mit dem Text und der akustischen Gitarre im Hintergrund hast du mich voll in der Stimmung des Liedes eingefangen. Ich liebe die Synthi-Bombast Sounds der 80er, aber bei dem Lied darf aus meiner Sicht nicht mehr viel passieren - ich bin in den ~ 3 Minuten in deinem Schatten auf der regennaßen Straße und staune...
 
Die erste Überraschung entstand aus deinem Benutzernamen, ich hatte mit einer Frauenstimme irgendwie so in Richtung Irish Folk oder so gerechnet

hihi - ja, ich hätte auch was ganz anderes erwartet. Meine erste Empfehlung zur musikalischen Umsetzung war: "Das ganze in Gedichtform zu Piano Begleitung vortragen" - is wohl nix draus geworden. MAcht aber nix; sehr schön.
 

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