Sind wir also auf dem Wege bzw. Stand der Entwicklung standardisierter Instrumente, bei denen es letztlich egal ist welcher Name drauf steht und man nach optischen und sonstigen qualitativen Gesichtspunkten einkauft⊠also einer Verarmung von "Charaktereigenschaften" welche Instrumente letztlich auch auszeichnen? Vermutlich eindeutig JA. Die Unformierung macht mit einigen Ausnahmen offenbar nirgends halt.
Ist das nicht ein bisschen schwarz gesehen?
Vorsprung durch Technik, die innoviert wurde, ist doch nicht so verkehrt.
Klar freue ich mich ĂŒber meine Vintage-Instrumente (z.B. Delaporte) aber nicht
bzw. nicht nur, weil sie "traditionell" hergestellt wurden, sondern vor allem, weil sie
gut klingen! Ebenso gut klingen aber auch zweischichtige Congakessel... Und wer weiĂ,
hÀtte es die Technik damals schon möglich gemacht, wÀren auch schon vor 50 Jahren
möglicherweise viele Hersteller auf den Zug aufgesprungen ;-)
Ich kann den Wunsch nach einem wirklich guten, einzigartig handgefertigten Instrument gut verstehen, nur zu einer "Stradivari" kommt man als Normalsterblicher nie und nimmer. Ich kenne dieses Problem von der Tabla, dem Tee od. Kaffee. Erstklassige ware bekommst du nur, wenn du mindestens zu einer HĂ€lfte Familienmitglied bist.
Ich hab mir gestern die Seite von Michael Pluznick und seinen 10 Congafavoriten angesehen, toll.
Von dieser Zusammenstellung wĂŒrde ich mich nicht kirre machen lassen:
http://michaelpluznick.com/2012/08/03/the-ten-best-conga-drums-the-best-congas-on-the-market-today/
Sind sicher edle Congas
Ist ja eine ziemlich US-zentristische Sichtweise von dem Pluznick, auĂerdem fĂŒhrt das ja etwas weg von der eigentlichen Ausgangsfrage dieses Threads..
Nur die UmstĂ€nde an solch ein Instrument zu kommen, der Preis und die eventuellen Schwierigkeiten bei Fehlern durch den Erbauer möchte ich nicht haben. Der Hersteller muss dieses gute StĂŒck verkaufen, wovon sollte er sonst leben, also auch mit Fehlern wenn's nötig ist. Danke, darauf und auf die Streitigkeiten kann ich gerne guten Gewissens verzichten. Da kaufe ich lieber die xy von der Stange mit dem Recht bei Fehlern oder nichtgefallen umzutauschen oder darauf zu verzichten. Ich hab dann halt nicht das ach so tolle EinzelstĂŒck, aber den eventuellen Ărger, Aufwand und Stress auch nicht. Deshalb entscheide ich mich lieber fĂŒr ein Markenprodukt wo der Hersteller noch einen Namen zu verteidigen hat und einen nicht abspeisen kann. Die IndividualitĂ€t muss dann jeder selbst mit seinem Können hervorbringen.
Du spielst wahrscheinlich auf die QualitÀtsmÀngel z.B. bei Isla Percussion an, von denen man immer wieder hört, oder? In jedem Fall lese ich eine gewisse Verbitterung aus Deinen Worten, die ja nicht wirklich sein muss. Es ist wahrlich kein Problem, auf "Stradivarius"-Congas zu verzichten, denn mit guten Fellen tun es auch massengefertigte Congas statt "boutique congas". An anderer Stelle hatten wir dieses Thema ja auch schon einmal.
Und der Begriff "einzigartig handgefertigt" ist ja auch zweischneidig: Gon Bops sind zum Beispiel
auch damals schon massengefertigt worden - aber das macht doch nix, HĂ€nde waren auch
da im Spiel, nur sind die ProduktionsablÀufe auf Effizienz ausgerichtet gewesen. Die grundsÀtzliche
unikate Form der von Akbar entwickelten Gon Bops ist damals einfach vervielfacht worden, das damalige Design
und die KlangqualitÀt ist jedoch meiner Meinung nach dennoch hoch/hochwertig geblieben!