Welche Kabel/Litzen für die Gitarrenelektronik?

Myxin
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Hallo,

nachdem in letzter Zeit ja wieder viele neue Threads aufgetaucht sind zu alternativen Schaltungen der Gitarre, die man z.B. auch anstelle eines vorhandenen Tone Potis aufbauen könnte, wollte ich mal in die Runde fragen, welche Kabel/Litzen ihr dafür verwendet.

Es gab vor längerer Zeit schon mal einen Thread zu dem Thema, der aber etwas im Sand verlaufen ist.


Ich habe bisher am liebsten diese Pushback Stoff-Kabel von Göldo genutzt (Vintage Single Coil Kabel):


Leider brechen die 7 Innenleiter sehr schnell ab, wenn man das öfters mal hin und her biegt. Zudem ist das Entfernen der Stoffummantelung mit einer ziemlichen Fummelei verbunden. Man braucht ein scharfes Messer und eine halbwegs weiche Unterlage. Wenn man zu stark aufdrückt, sind ein zwei Innenleiter durch. Wenn man zu wenig aufdrückt, bleibt das weiße Innengeflecht fusselig hängen.
Zudem ist es nicht gerade günstig mit 2,90 Eur pro Meter.
Der Vorteil ist, dass die Stoffummantelung bei höheren Temperaturen, wie sie beim Löten entstehen, nicht schmilzt - im Vergleich zu Silikonisolierungen. Und dass diese sich leicht zurückschieben lässt und die Innenleiter freigibt.


Dieses Kabel hab ich auch schon öfters probiert:


Kann es aber nicht empfehlen, da die Innenleiter sehr (!) dünn sind und sehr leicht abreißen. Zudem sehe ich bei einer Humbucker Gitarre keinen Grund, zusätzlich zu einer vernünftigen Abschirmung des E-Fachs mit Kupferfolie noch geschirmte Kabel zu benutzen.
Ob die zusätzlichen Kapazitäten etwas am Sound ändern? Ich denke schon!
Ob man das auch hört? Hm, schwer zu sagen, da ein Direktvergleich ja kaum möglich ist. Wer darauf achtet, wird aber wohl auch gute Gitarrenkabel benutzen wollen mit geringen Kapazitäten.

Von Braided Wire, wie es das z.B. bei Acys-Lounge gibt, hab ich bisher Abstand genommen, zumal ich meine Humbucker immer 4-adrig haben möchte (falls ich mal eine Splitschaltung o.ä. möchte) und mir das zu fummelig ist. Zudem stellt sich die Frage, wie viel Platz im E-Fach ist. Klanglich gesehen sollen diese Kabel aber sehr gut sein, aufgrund des hohen Innenleiterquerschnitts.

Nur stellt sich mir dann die Frage: Tut es nicht auch einfach eine 0,5 mm² oder sogar 0,25 mm² Litze? Oder besser gleich 1 mm² nehmen, was aber dann etwas eng werden könnte (auch bei den Lötanschlüssen der Potis)? Oder sogar einfach starren isolierten Kupferdraht?


Was benutzt ihr?
 
Eigenschaft
 
Tut es nicht auch einfach eine 0,5 mm² oder sogar 0,25 mm² Litze?

Reicht locker. Ich nehm sogar 0,14 mm² Litze. Mir kommt vor die dicken brechen schneller ab wie die dünnen. Außerdem haben dünne Drähte weniger Angriffsfläche für Störungen. (Wobei es sich aber nur um Nuancen handeln wird)

Ob die zusätzlichen Kapazitäten etwas am Sound ändern? Ich denke schon!
Warscheinlich nur im nicht hörbaren Bereich.
Aber lieber auf Nummer Sicher gehen und im abgeschirmten Fach den Kabelschirm weglassen. Litze reicht auch.

Der einzige Vorteil ist, das es mit den abgeschirmten Leitungen aufgeräumter aussieht, weil man die Masse auch gleich mitlegt.


Der Vorteil ist, dass die Stoffummantelung bei höheren Temperaturen, wie sie beim Löten entstehen, nicht schmilzt - im Vergleich zu Silikonisolierungen
Da verwechselt du gerade was.
Silikonleitungen sind auch hitzebeständig. Du meinst sicher PVC.
 
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Da verwechselt du gerade was.
Silikonleitungen sind auch hitzebeständig. Du meinst sicher PVC.

Oh, das kann sein ja, ich hab beides hier. Bin mir nicht mehr sicher, welche da anfälliger waren, aber ich glaube, du hast Recht.

Was nun schneller abbricht - dick oder dünn - das kommt wohl drauf an, wie starr die Kabel sind.

Dieses oben verlinkte geschirmte Göldo-Kabel ist innen echt sehr dünn und das brauchst du nur 5 Mal hin- und herdrehen und es ist abgerissen. Im Prinzip kann man natürlich sagen, dass man die Schaltung aufbaut und dann eh in Ruhe lässt und nicht dran herumnackelt. Ich bin halt jemand, der immer wieder mal was anderes ausprobieren möchte und dementsprechend die Potis dann rausbaut (kein Platz, um im E-Fach zu löten) und da passiert das dann schnell mal, dass es abreißt.

Das Pushback Wire mit dem Stoffmantel ist ja relativ dick zum Vergleich, das reißt eher nicht, sondern bricht (schwierig zu beschreiben, wahrscheinlich ist es der gleiche "Prozess", fühlt sich nur anders an). Insbesondere an den Stellen, wo der Lötpunkt aufhört - also nichtmal dort, wo es evtl. schon "angesäbelt" wurde beim Abisolieren. Wobei das auch nervig ist, wenn dann gleich mal 2 der 7 Innenleiter weg sind.
 
Ich nehme seit 17 Jahren Litze von Conrad mit 0,5 und 0,75mm². Zu dünn erhöht den Widerstand - das ist aber nicht hörbar. Und die dünneren Drähte brechen an den Lötösen leichter ab.... Dann verwende ich 4 verschiedene Farben, damit ist es übersichtlicher, wo welche Strippe herkommt. Gedanken über Höhenverluste oder Klangänderung sind bei so kurzen Wegen absolut unnötig.
 
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Ich werde es das nächste Mal mit 0,25 mm² probieren, 0,14 mm² sind schon sehr dünn.

Wieso sollte sich bei dünnerer Litze der Widerstand erhöhen? Also im Vergleich z.B. zwischen einer 0,5 mm² und einer 0,14mm² Litze?

Bei einer Les Paul kommt schon was an Kabellänge zam, kann mir schon vorstellen, dass das den Klang beeinflusst, wenn man geschirmte Kabel nimmt. Kommt halt auf die Kapazität pro Meter an. Die kann bei irgendwelchen ranzigen Vintage Kabeln ja schon mal etwas höher sein, wenn da ca. 100pF zusammenkommen...

Natürlich sind die Gitarrenkabel diesbezüglich aber wichtiger.
 
Je dünner das Kabel, desto höher der Widerstand.. ABER das dürfte bei den schwachen Signalen, die da durchgehen, nicht greifen. Wenn da jetzt höherer Strom durchliefe (1-2 Ampere z.b.), wäre das was anderes.
 
Ich glaube nicht, dass der Widerstand sich zwischen einer 0,14 mm² und einer 0,50 mm² Litze groß unterscheidet. Werde das aber bei Gelegenheit mal nachmessen.
 
Ich wollte damit auch nur andeuten, das bei so kurzen Kabeln oder Litzen absolut kein Unterschied ist. Also dem Voodoo widersprechen, wenn sich Gitarrenbastler Wunderdrähte kaufen und dann ernsthaft behaupten der Klang habe sich verbessert...
Bei langen Leitungen sieht das anders aus, und auch bei Gitarrenkabeln gibt es gute und schlechte..., wobei da auch das Material eine kleine Rolle spielt.
 
Manchmal liegt es auch einfach nur daran, dass sie alles schön sauber neu gelötet haben und evtl. schon halb abgerissene Strippen ersetzt haben. Das kann dann durchaus klanglich was ausmachen. Das ist schon wichtig, dass man das alles sorgfältig reinbrät.
 
Ich glaube nicht, dass der Widerstand sich zwischen einer 0,14 mm² und einer 0,50 mm² Litze groß unterscheidet. Werde das aber bei Gelegenheit mal nachmessen.

Das macht in dem Moment einen Unterschied, wo du 5A durchjagst. Deine 0,50er Litze bleiben kalt, die 0,14er werden tüchtig warm.
Aber wie gesagt, bei diesen minimalen Spannungen von der Gitarre macht es keinen unterschied.
 
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Ich sage einmal, der Drahtwiderstand spielt überhaupt keine Rolle, zumal der auf die Länge gerechnet wird, also Widerstand pro Meter und sich auf der Länge im Bereich von Nullkommairgendwas abspielt. Man hänge einen Widerstand von 1 Mega Ohm seriell vor der Ausgangsbuchse in den Signalweg und wundere sich, wie wenig der sich auswirkt. Man müsst annehmen, da käme kaum mehr etwas raus, aber in Wirklichkeit wird es nur ein wenig leiser.

Einfach den Ratschlag von Murle1 befolgen! :)

Wenn man gerade bei Rockinger etwas bestellt, kann man ja sonst die mit auf die Liste geben: http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG124&product=07020/07025
Ist wenn man viel braucht, wohl nicht gerade günstig, aber mit ein, zwei Meter kommt man ja schon recht weit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Murle hat doch das mit dem Widerstand erst ins Spiel gebracht.

Ich hab ja gemeint, dass es in der Gitarre wohl egal ist - insbesondere beim Vergleich zwischen 0,14 mm², 0,25 mm² und 0,5 mm² Litze.

Der Thread war eher als eine Art Umfrage gedacht, was die einzelnen User so verwenden. Vielleicht hätte ich auch gleich eine solche mit Möglichkeit zur Abstimmung starten sollen. Aber ich hab eh den Eindruck, dass dieses Thema nicht besonders viele User interessiert. Das gleiche gilt generell für Gitarrenelektronik (mal abgesehen von den Tonabnehmern) - also auch, was Potis und Kondensatoren betrifft. Das ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viel das ausmachen kann... Da hatte ja neulich einer <200k Potis in seiner Humbucker Gitarre, kein Wunder, wenn die dann mumpfig klingt.
 
Da hatte ja neulich einer <200k Potis in seiner Humbucker Gitarre, kein Wunder, wenn die dann mumpfig klingt.

Wenn man die falschen Bauteile verwendet, ja, das macht etwas aus.

Ich gehöre zu der Fraktion, die der Meinung sind, dass Kondensator Kondensator ist, egal wie er hergestellt wurde, wenn die Werte gleich sind, klingen sie auch gleich. Selbiges für Widerstände und Potis. Die Verbindungskabel im Elektronikfach halte ich für einflusslos, da kann man verwenden, was sich gut verarbeiten lässt und gut hält. ;)
 
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Das macht in dem Moment einen Unterschied, wo du 5A durchjagst. Deine 0,50er Litze bleiben kalt, die 0,14er werden tüchtig warm.
Aber wie gesagt, bei diesen minimalen Spannungen von der Gitarre macht es keinen unterschied.

Nö, bei 5A wird die 0,5² richtig warm und die 0,15 brennt sofort durch ;)

0,5mm² kann bis etwa 5A aushalten, da ist dann Ende.

Zum Thema, so 100% egal ist es auch wieder nicht - ganz dünne, ungeschirmte Leitungen sind bei (Einstrahl-)Störungen empfindlicher, eben wegen dem höheren Widerstand. Sprich, der Rauschpegel könnte unter Umständen steigen.
 
Heißt ja nicht umsonst Stromgitarre gell?! ; )
 

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