Ich weiss, der letzte Post hier ist schon eine Weile her, aber ich stolpere jetzt zum xten mal drueber und kann einfach das letzte Statement nicht unkommentiert stehen lassen.
Ich muss nochmals die Thesen von
@Martman oben unterstuetzen und mein Unverstaendnis ueber das Funk-Verstandnis von
@JazzPlayer ausdruecken.
Es mag sein, dass man auch im Jazz von "Funk" oder "funky" redet, aber fuer jeden, der sagen wir mal "traditionellen" (ich will jetzt nicht "echten" sagen, aber in die Richtung geht es schon) Funk spielt, sind Aussagen wie "everything is on the one", dirty, aber tight, ... absolute "Gesetze".
Ich empfehle auch mal hier reinzulesen:
http://www.funkydown.com/downloads/shitty1.pdf - fuer mich absolute "Pflichtlektuere". Klar, das ist "Formel" oder "Schema F" pur und schreit geradezu danach, sich dran zu reiben... aber vieles von dem ist halt so auf den Punkt, dass es ein toller Startpunkt ist
http://www.funkydown.com/downloads/shitty2.pdf - der Vollstaendigkeit halber, Aufnahmetechnik etc.
Da geht es nun beileibe nicht um "Funk Improvisationstechniken" - viel mehr wird erklaert, was an "Spirit" in so vielen guten Funk-Aufnahmen steckt. Und ich finde da eben nichts von dem, was man landlaeufig mit Jazz verbindet. Nicht falsch verstehen - in meiner letzten (Funk&Soul)-Band hatten wir einen Gitarristen und einen Pianisten mit viel viel viel Jazz-Einfluss und -Wissen, und das hat unseren Sound gepraegt (im positiven Sinne) und unsere Musik interessanter gemacht. Trotztem war es Ziel der Rhythmusgruppe, eher "Uhrwerk mit harmonisierten Synkopen"" als "sloppy Groove mit viel Variation" zu sein.
Und zum Schluss - Leute wie Herbie Hancock haben nach meiner bescheidenen Meinung so viel mit Funk und dessen Entstehung und Entwicklung zu tun wie ... puuh, naja ... Donny Hathaway mit der Entwicklung des Bebop? Vergleiche hinken extrem... und JA, es gab eine gewisse quer-beeinflussung von Gospel/Kirche, Blues/R&B/R&Roll/Soul/Funk, Folk/Country/Western, und Jazz - aber erstens nicht so viel wie gerne behauptet wird und zweitens ist beileibe nicht Jazz die Keimzelle von allem (wie gerne behauptet wird). Die Realitaet ist viel differenzierter und komplexer.
Also, (halbes) sorry fuer spaeten Post, aber der musste einfach raus.