Akkordeons Preisverfall ins Bodenlose in Deutschland...

Ich blick grad nicht mehr, was davon ernst ist und was ironisch... sorry:engel: Ja, tut mir Leid, ich hab ja selber damit angefangen. Ich bin nämlich gar nicht auf Ebay und hab das Alles nur vom Hörensagen. Es kam mir durch Schilderungen einiger Freunde so vor als würde man da einiges billiger bekommen...
 
Hallo,

ich habe jetzt über ein Jahr nicht mehr gespielt und just habe ich wieder damit angefangen und ich stelle fest, ich liebe meine Cantus V immer noch wie am ersten Tag. Ich hatte damals (2015) auch lange hin und her überlegt, ob ich sie mir kaufen soll, aber ich liebe einfach diesen wunderbaren Klang der Cantus. Ich habe den Kauf bis heute nicht bereut (habe sie bei besagtem Oli Ziem gekauft). Ich bin immer noch davon überzeugt, dass die gut 1500€ ein Schnäppchen waren und ich würde sie wieder ausgeben. Will heißen, Angebot und Nachfrage machen den Preis. Und, jedes Instrument hat seine Zeit. Der Markt für elektronische Orgeln ist so tot, wie ein Backstein. Wenn man die heute loswerden will, dann geht das nur über den örtlichen Elektroschrott. Für den Liebhaber sind die Zeiten rosig, wo ist das Problem?

Liebe Grüße
Axel
 
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Ich bin nämlich gar nicht auf Ebay und hab das Alles nur vom Hörensagen. Es kam mir durch Schilderungen einiger Freunde so vor als würde man da einiges billiger bekommen...

Die Frage ist immer: was ist billig und was ist preiswert!

-> Billig ist, wenn etwas einem minderen Qualitätsanspruch genügt und im besten Fall auch wenig kostet. ... Oder von guter Qualität ist und trotzdem wenig kostet.

-> Preiswert ist was anderes! Das kann auch viel kosten - man bekommt aber dafür auch einen entsprechenden Gegenwert!

Und was nun was ist , weiß man insbesondere auf Internetplatformen erst hinterher. Das ist einfach das besondere daran, dass mehr oder weniger von privat an privat verkauft wird, ohne sich jemals persönlich zu treffen. Und da ist naturgemäß alles drin von tadellos und anständig bis gerissenes Schlitzohr und Betrüger.

Und dazwischen und sonst im richtigen Leben gibts alle möglichen Abstufungen bis hin zum Premiumhändler, der einem alle Extrawünsche erfüllt, aber dafür auch ein extra Salär verlangt.

Allerdings - und da geb ich meinen Vorrednern recht - es gibt sehr viele Artikel des täglichen Lebens, die sind im Verhältnis gesehen an anderen Artikeln des täglichen Lebens verglichen zu früher deutlich weniger teuer als früher. Auf der anderen Seite sind aber auch die Lebensumstände anders als früher. Auch die Einstellung war eine andere.

Früher wollte man Musik machen und hat teilweise mehrere Jahre auf sein Wunschinstrument hin gespart und hat sich auch manchen Urlaub deswegen verkniffen. Wer heute auf sein Trauminstrument spart und sich z.B, dann eine neue Gola kauft, bekommt in der Regel nur zu hören: "bist du noch ganz knusper in der Birne! Soviell Geld für ein Akkordeon ausgeben! Die kriegst du doch nie mehr halbwegs passabel ohne große Verluste verkauft!" - Das verkaufen, kaum das man es sich gekauft hat, hatte z.B. früher gar niemand interessiert. Da dachte man gar nicht ans wieder verkaufen! Man wollte mit dem Instrument Musik machen.

Oder wenn jemand beim Fachhändler ein gebrauchtes Akkordeon kauft, bekommt man meist von anderen zu hören: Ha! da hab ich aber für weniger als die Hälfte auch so eins bei XYZ ersteigert! - Es wird nicht mal nach der Qualität gefragt, sondern nur nach der Preistaxierung des Gegenstandes! Geiz ist Geil! Klang ist wurscht! Könnte man jetzt überspitzt formulieren.

Eine gute Freundin von mir hat sich vor 2 Jahren ein Akkordeon nach ihren Wünschen in Auftrag gegeben - ein Handarbeitsmodell , ein Unikat also. Und dafür 2 Jahre darauf gewartet und dann ein 3-chöriges Akko mit 37 Tasten nach ihren Wünsche für ca. 15.000 Euro bekommen. War das nun preiswert, oder gar billig oder gesponnen teuer? Sie war jedenfalls glücklich mit ihrem Instrument und dachte nicht mal ansatzweise im Traum daran das jemals wieder herzugeben!

Ich würd mal sagen: die Wertschätzung hat sich oftmals verschoben gegenüber früher und die Zeit ist schnellebig geworden. Dem hat sich der Markt angepasst und schaut das er in dem Preissegment anbeitet, das der "Markt" bereit ist zu zahlen. Entsprechend sind die Teile aber auch oftmals nicht perfekt ausentwickelt oder auf den Punkt hin optimiert. Das sind dann die Punkte, die verhältnismäßig viel Handarbeit erfordern und deren Mehr-Wert viele nicht mehr bereit sind zu zahlen. Entsprechend wird das auch nicht mehr gemacht und die Kosten gespart und das Teil entsprechend günstiger auf den Markt geworfen.

Auf der anderen Seite haben sich früher sehr viele, die sich ein gutes Akkordeon geleistet haben keinen Transatlantikflug nur mal für nen Urlaub leisten können.... Aber auch beim Fliegen haben sich die Fluganbieter an die Nachfrage des Kunden angepasst: Preis runter, Service, Komfort und extras raus!

-> irgendwie ists, so finde ich, auch heute noch so wie früher: jeder bekommt das, was er verlangt! ;) ... nur das Angebot ist weiter aufgefächert.:)
 
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1969 war das durchschnittliche Jahreseinkommen eines ledigen Arbeitnehmers(Handwerker, Buchhalter) etwas über 3000,00DM. Dagegen ist aus meiner Sicht heute alles geschenkt, wir leben im Schlaraffenland. Oder nicht?
Als ich 1968 meine Morino XN in der Schweiz kaufte, kostete sie ca. einen Monatslohn. Heute auch wiederum einen Monatslohn, dies, weil der Anteil Handarbeit nicht wesentlich kleiner wurde und so die Preisverhältnisse gleich blieben. Für ein gutes Akkordeon zu sparen lohnt sich meistens und so besitze ich nun eine gebrauchte Gola 454 von 1969, die mir viel Freude bereitet. mfG Paul
 
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Tschuldigung, ich hatte mich vertippt, es muußte 1960 heißen. Das sind natürlich Welten in Zeiten des Wirtschaftswunders.
Paul, weißt vielleicht was die Morino XN damals in DM kostete?
 
Paul, weißt vielleicht was die Morino XN damals in DM kostete?
Leider Nein

3'120 CHF bezahlte ich 1968 für meine 5-chörige Knopfmorino Artiste XN A-e'''' mit vorg. MIII

In den Hohnerprospekt von 1982 habe ich folgende Offertpreise reingeschrieben:
3'180 CHF Morino Club N 5-chörig 12 Bassknöpfe
5'900 CHF Morino Artiste VI N 4-chörig A-cis'''
7'250 CHF Morino Artiste XI N 5-chörig A-e''''
8'800 CHF Morino Artiste XN 5-chörig vorgelagertes MIII A-e''''

1 DM kostete damals etwa 1.20 Sfr.

Ich hoffe diese Angaben helfen Dir weiter, Grüsse von Paul
 
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Vielen Dank, sehr aufschlußreich. Gruß Horst
 
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Werden Musiker weniger ?
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Ist die Nachfrage geringer ?
 
@Fingertricks :

Und was würdest du da jeweils konkret draus schließen? ... Also bezogen auf die Preissituation?
 
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Werden Musiker weniger ?
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Ist die Nachfrage geringer ?

Also,

wenn ich mir mal die Situation in meinem Dunstkreis so anschaue, dann stelle ich fest: weniger Musiker dürften es wohl nicht werden - im Gegenteil. Welche Instrumente werden aber erlernt? Gitarre, E-Gitarre, Bass-Gitarre, Schlagzeug und Keyboard, typische aktuelle Band-Besetzung:D Akkordeon? Fehlanzeige!

Warum spielt keiner mehr E-Orgel? Zu schwer (Gewicht) zu umständlich, zu unbeweglich, zu groß... und wie sieht es mit Akkordeon aus? Dto.

Zu meiner Zeit gab es an jeder Ecke einen Musiklehrer, bei dem man Akkordeon lernen konnte. Ich suche jetzt einen in erträglicher Nähe, finde aber keinen. Also versuche ich es als Autodidakt. Von meinem Problem einen guten Reparateur zu finden, will ich erst gar nicht berichten.

Das ist für mich der eindeutige Beweis, dass die Nachfrage in den Keller geht, auch für Akkordeons.

Das Angebot beibt erstmal weitgehend gleich, solange auf ebay die ganzen Dachboden- und Kellerfunde angeboten werden. Die wirklich guten gebrauchten Instrumente werden auch nicht weniger, weil die immer schon gehegt und gepflegt wurden und wegen der hohen Qualität eh nicht so schnell kaputt gehen.

Gruß
Axel
 
Zu schwer (Gewicht) zu umständlich, zu unbeweglich, zu groß... und wie sieht es mit Akkordeon aus? Dto.
Na ja, ich spiele gelegentlich mit einem E-Gitarristen zusammen - der hat aber deutlich mehr Zeugs mit sich rumzuschleppen als ich :)
 
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Werden Musiker weniger ?
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Ist die Nachfrage geringer ?



Ich vermute mal, daß auch auf dem Land die 8 köpfigen Kindergruppen,
die mal ne Quetsche lernen eher abnehmen werden.
Kinder heute formulieren wahrscheinlich deutlicher ihren Instrumentenwunsch
und da wird Gitarre und Keyboard eher dabei sein.
Wenn das Kind heute Akkordeon lernen möchte,
wird es inzwischen auch genug Lehrer geben,
die mit einem Knopfakkordeon , evt mit Convertor oder freebass starten.

Hier in Berlin kenne ich sehr viele Leute, die erst später mit dem Akkordeon angefangen haben.
Auffällig viele Frauen sind dabei, viele haben schon einen musikalischen background und möchten sich verändern,
weil sich auch der musikalische Geschmack verändert hat.

Was heißt das jetzt für den Gebrauchtmarkt ?

Die Musikschüler auf Knopf brauchen meist neue Instrumente,
da es hier fast keinen Gebrauchtmarkt gibt.

Die Quereinsteiger kaufen sich mal für 50€ auf ebay eine alte Schleuder,
so zum Reinschnuppern. Oft verleiden solche ausgelutschten Instrumente aber nachhaltig
das Interesse . Günstigstenfalls landen sie also wieder bei ebay ...
Gefragt sind dann kleine , schicke , gerne italienische Modelle mit 72 Bass
in gutem Zustand und möglichst vielen Chören.
Bei ebay auch eher selten und dem entsprechend teuer.

Hohner geht bis zur Atlantic eigentlich immer,
ebenso Concerto , vielleicht boch die Verdi
da eher die 80er Jahre Instrumente , als die ganz alten.


Was keiner kauft :
30er Jahre Instrumente mit ungewissem Zustand,
billige Serienmodelle aus dem Osten und bedauerlicherweise auch Exoten
( die mich immer magisch anziehen..)
Der Trend geht auch weg von 120 Bässen,
die werden trotz all der spieltechnischen Vorzüge als zu unhandlich angesehen.
60 und 80 Bässe liegen auch bleischwer in den Regalen.

Wenn man jetzt bei ebay schaut , sind gefühlt 80% genau die, die eigentlich keiner braucht.

Bei großen Profiinstrumenten ist es noch einmal anders.
Akkordeons mit vorgelagertem MIII sind recht günstig zu bekommen,
Cantus , Selecta und Supita, sowie die Weltmeister S4+S5 rangieren immer so ab 1000€ aufwärts,
sie haben eine festes Stammpublikum in den osteuropäischen Ländern.
Morinos sind billiger geworden , Imperator deutlich billiger,
vielleicht stirbt hier eine Generation von Musikern aus ?

Alle anderen hochwertigen Cassottoakkordeons unter 13kg haben schon ihren Preis
und sie finden in der Regel auch einen Liebhaber .

Also ich finde,
der Markt ändert sich einfach und die Nachfrage verschiebt sich.
Interessant wäre jetzt in der Tat, welche Neuinstrumente verkauft werden.
Ich vermute da kleine moderne Anfängerinstrumente , 72+96 bässige kompakte Italiener
und moderne Cassotto und Converterinstrumente.
Und natürlich jede Menge Billig-Chinesen fürs liebe Enkelkind,
das dann keine Musikkarriere machen wird...


Dank+Gruss,

Ludger
 
Na ja, in den Orchestern werden die großen Hohner, Weltmeister (kommt auf die Region an) oder Beltuna gespielt. Allerdings halten die Dinger ewig, daher dürfte auch beim engagierten Amateur-Orchestermusiker der Bedarf nach einem neuen Instrument erst nach ziemlich vielen Jahren aufkommen. Die brauchen also so schnell keines mehr. Der musikalische Nachwuchs bekommt in der Regel dann ein neues Instrument dieser Gattung, wenn er anfängt, in einem ernsthaften Orchester zu spielen. Was das ist, richtet sich nach dem elterlichen Geldbeutel. Vorher gibt's was Gebrauchtes, wobei die Ansprüche dabei weit auseinander gehen. Den einen Eltern reicht es schon, wenn ein Ton rauskommt, die anderen Eltern legen Wert darauf, dass das Instrument noch in einem annehmbaren Alter und entsprechend guten Zustand ist.

Allerdings muss man es auch so sehen, dass am Markt auch viele Instrumente sind, die einfach nicht mehr zeitgemäß sind, die schon früher nicht teuer waren und die deshalb für billig angeboten werden, weil sie sonst keiner will. Was wieder daran liegt, dass das Überholen sich bei solchen Instrumenten einfach nicht lohnt. Denn nicht alles, was die Oma auf dem Dachboden hatte, ist auch wirklich wertvoll.

Außerdem: je älter der Akkordeonist, desto besser ist der Geldbeutel gefüllt und desto mehr kann er ausgeben (das leite ich jetzt einfach mal vom Rennradfahren ab, wo die ältesten Sä... äh Radler das teuerste Material fahren) Da kann das Gebrauchte noch so gut sein, das Objekt der Begierde ist neu. Das Erlebnis, ein brandneues Akkordeon zu kaufen, das vorher noch keiner bespielt hat, ist auch nicht unterschätzen.
 
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Und es gibt Regionen, wo nahezu niemand mehr ein Musikinstrument lernt.......
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Tatsache !
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Ein ganz renommierter Blechbläserladen, DER in Berlin und Umfeld,
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bestes Sortiment, alles da,
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hat letztes Jahr KEIN Instrument verkauft.
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Der Trend der Jugend geht Richtung Computer Internet...

Die ganze Jugend, die früher Richtung Musik ging, weil es schlicht und ergreifend kaum etwas anderes gab als Sport und Musik, ist heute gerade für die Musik ziemlich weggebrochen.

Der Mangel an Nachwuchs zieht sich aber bis ganz nach oben und bis zu den Herstellern durch. Bei den Herstellern findet gerade eine massive Konsolidierung statt, nur die Starken werden überleben. Wer hat in den letzten 5 Jahren alles dicht gemacht?

Und jetzt kommt das Problem: Instrumente sind langlebig und ab einem gewissen Qualitätsstandard richtig gut reparabel. Auf die Spitze getrieben wurde die Geschichte durch das Internet: Mitte der 80 Jahre gab es kein Internet. Bestimmt ist zu dem Zeitpunkt irgendwo in Deutschland eine Morino herumgestanden, die nur darauf gewartet hätte, von mir gekauft zu werden. Das Instrument und ich haben aber nicht zusammengefunden, so dass ich eine neue kaufte.

Heute sieht das ganz anders aus und ich bin gespannt, wohin das alles noch führt.
 
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Nach meiner subjektieven Wahrnehmung sind 99,9999% der zur Zt. verkauften Akkordeons "Steirische". Davon werden wiederum weit mehr als 50% im tiefen Süden verkauft, wo sie die Tastenakkordeons weitgehend aus dem Musikantenstadl verdrängt haben. Die Preise verfallen trotz großer Konkurenz nicht, und die gebrauchten kosten 2/3 vom Neupreis.
Warum geht es da und warum woanders nicht?
 
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Ich frag mich langsam auch, was eigentilch der kleine Musikladen in unserer Stadt mit den ganzen Akkordeons macht. Und das sind wirklich eher 72- bis 96-Bässige, möglichst vielchörige, aber ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, dass da viele Leute kommen und sagen "Boah heute kauf ich mir mal ein Akkordeon, am Besten in nem Laden wo ich es erstmal noch ein Bisschen quälen kann".

Aber mal ehrlich: Spaß an einem Ding ist die allerbeste Werbung. Wem muss ich das erklären. Wenn jemand keinen Spaß am Akkordeonspielen hat, der soll nicht versuchen, Andere dazu zu bringen es auch zu lernen, Aber wenn wer Spaß an der Sache hat und ein paar gute Lieder zum Besten gibt, der kann wildfremde Menschen für dieses Instrument begeistern.
 
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Im Süden ist vieles anders & besser, wirtschaftlich und gesellschaftlich
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aktives Musizieren ist - wie schon mal gepostet - dafür der entscheidende Parameter
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*****
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einerseits als Indikator, aber auch als Motor.
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Deshalb hatte z.B. NRW mal kurzzeitig versucht das Ziel den Stand-Bayern zu erreichen,
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dass die meisten Kinder ein Instrument erlernen sollten
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im kleinen Mittenwalz z.B. 15 Gruppen die täglich sofort mehrere Stunden eine Veranstaltung bespielen können,
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eine Blaskapelle Graiinau, Mikrodorf, hat 64 aktive Mitglieder und unendlich viele Passive.
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Und in anderen regionen sind wir da nahe bei Null,
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und da sieht es auch gesellschaftlich zappenduster aus.
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Es sei erinnert dass genau in diesen regionen früher die Wirtschaftsmacht war,
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und Bayern Entwicklungsland war.
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Man weis heut genau, dass die Wirtschaft der aktiv gelebten Kultur folgt
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und ganz interessant: Das gilt auch für ein Unterhltungs- und Nachtleben im weitsesten Sinne.
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Grund: Hinweis auf eigenen Buchvertrieb als Eigenwerbung entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Außerdem: je älter der Akkordeonist, desto besser ist der Geldbeutel gefüllt und desto mehr kann er ausgeben (das leite ich jetzt einfach mal vom Rennradfahren ab, wo die ältesten Sä... äh Radler das teuerste Material fahren)

.....ich glaube alte Männer auf Rennrädern haben da ein ganz anderes Problem,
die kenne ich auch , vorweg der grellbunt verkleidete Greis auf dem Carbonrad ,
die Dame 20 Meter dahinter mit Gazellerad und praktischem Freizeitdress....

Daß das Alter allein einen befähigt , ein teures Neuinstrument zu erwerben stimmt mich jedoch sehr hoffnungsvoll,
darf ich doch auch bald meinen ersten Beitrag in der Rubrik "Akkordeon lernen Ü50" abgeben !
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber Spass beiseite,
für die Musikerziehung sieht es ziemlich düster aus :
Hier in Berlin werden seit drei Jahren Musiklehrer, die teilweise seit Jahrzehnten als Scheinselbstständige
von der Stadt angestellt waren, wie Selbstständige bezahlt, also kein Gehalt in den Ferien und bei Fehlzeiten.
Jazzmusiker verdienen hier in der Stadt trotz einer lebendigen Clubkultur oft weniger als 800€ im Monat (laut KSK , der staatlichen Versicherung für Künstler)

Trotzdem gibt es immer noch hoffnungsvolle Ausnahmen,
meine Jungs gehen auf ein Gymnasium mit Musikschwerpunkt , die drei Orchester und zwei Chöre (nach Alter und Vermögen gestaffelt) bespielen,
die ein wirklich erstklassiges Programm auffahren !
Akkordeons dürfen da natürlich nicht mitspielen, ebensowenig wie Gitarren (mein Kleiner lernt gerade auf Kontrabass um) ,
da in solchen Kreisen die Klassik immer noch das Dogma stellt.

Es ist einerseits bedauerlich, wenn kleine feine Musikhandlungen nichts verkaufen,
das bewerte ich aber auch eher als eine Erscheinung des Internets, denn "Thomann" ist einer der ganz großen Internetanbieter,
gleich hinter Amazon und Zalando , was den Umsatz angeht. Und die verkaufen auch "nur" Musikinstrumente !

Aber um zu unserem Thema zurück zu finden ,
Akkordeonorchester sind sicherlich Großabnehmer von Instrumenten und in der Wahrnehmung der geballt vielen Akkordeons
sehr auffällig , es wäre jedoch empirisch interessant , wie viele Akkordeonisten im Orchester formiert sind und wie sehr
das das Kaufverhalten bestimmt. Ob diese Käuferschicht ausreicht , um auch die "Großen" , wie in diesem Falle Hohner
dauerhaft bei der Stange zu halten , oder ob dann vielleicht eher die "Kleinen" , ehemals Familienbetriebe mehr Durchhaltungsvermögen
haben wird sich erst in Zukunft zeigen.

Ich sehe eigentlich nicht so pessimistisch in die Zukunft ,
das Erlernen eines Musikinstrument ist vielleicht nicht mehr so ein Massenphänomen , wie noch in unserer Jugend,
doch da, wo es noch gelernt wird , scheint mir der Anspruch und auch die Qualität der Ausbildung besser zu sein.

Schönen Sonntag,
Ludger
 
Ha! meine Tochter darf ihr Akkordeon im Klassenorchester spielen!!!! Nur meinen Sohn wollte seine Klassenlehrerin von Klavier ("ist kein Orchesterinstrument") auf Cello bekehren. Da sind wir dann als Eltern eingeschritten, weil es uns in diesen Zusammenhang wichtiger ist, dass er "sein" Instrument gefunden hat, als dass es ins Klassenorchester passt. Dass meine Kinder was mit Tasten lernen, liegt tatsächlich daran, dass es im näheren Umkreis in absehbarer Zeit keinen Gitarrenlehrer gab, der freie Unterrichtszeit hatte. Bei Geigen sieht es übrigens hier nicht besser aus. Alle ausgebucht.

Was die Preise angeht, liegt es vermutlich wirklich am Internet, das eine viel größere Verfügbarkeit an Instrumenten bietet, als es in Offline Zeiten je möglich war. Da hatte man Mundpropaganda und die Kleinanzeigen der Regionalzeitung. Wenn man Glück hatte, gab es was, wenn nicht, dann nicht, weshalb ein Neukauf häufig auch die einzige Option war.
 
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