Akkordeons Preisverfall ins Bodenlose in Deutschland...

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accord
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Salve Forum!

Man bin ich jetzt geschockt...

Ich beobachte schon seit längerer Zeit den Preisverfall bei den Akkordeons auf diversen Plattformen. Sowohl bei Neu- als auch bei Gebrauchtinstrumenten geht es stetig mit den Preisen bergab.

Jetzt gabs gerade bei Ebay den absoluten Minusrekord:
Eine Morino VI M in ordentlichem Gebrauchtzustand ging für nur 1.462,00 EUR über den Tisch.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=140539437626&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

Einfach nur schocking. Selbst als "Ersatzteillager" ist das Instrument geschenkt! Ich habe vor einigen Jahren für meine alte Atlantik IV N deluxe mehr Geld von einem Händler als Kommisionsverkauf gesehen!

Erschütterte Grüße :gruebel:

Accord
 
Eigenschaft
 
Hallo Accord,

Sowohl bei Neu- als auch bei Gebrauchtinstrumenten geht es stetig mit den Preisen bergab.

das finde ich nicht. Für meine VI N habe ich vor 10 Jahren in etwa den gleichen Betrag ausgegeben. Die Preise bei eBay halte ich ohnehin für keinen guten Maßstab für eine pauschale Aussage. Oft ist es doch so, dass bei bestimmten Angeboten dort (bewusst oder unbewusst) Preistreiberei stattfindet.

Was neue Instrumente betrifft: Über die letzten 20 Jahre gesehen, sind die Preise mindestens im gleichen Maße wie die allgemeinen Lebenshaltungskosten gestiegen, jedenfalls was die Modelle betrifft, die so lange gebaut wurden (Morino).

P.S. Links zu verwandten Diskussionen:
https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/367155-akkordeon-als-wertanlage.html
https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/316545-preise-unter-finanzkrise.html
 
Hallo Accord,
ich beobachte auch seit einigen Jahren die Preise für gebrauchte Instrumente - besonders der Firma Hohner.
Die Instrumente der Serie VIM werden sehr häuig in dieser Preislage angeboten und verkauft. Ich kann das voll verstehen. Wenn ich nicht unbedingt ein Instrument mit MIII suche - was will ich dann mit dieser "dicken Berta" mit gefühlten 16kg Gewicht?
Jetzt mal meine rein persönliche Meinung:
Mir reicht meine VM mit tatsächlichen 12,5 kg (mit Riemen) - unser Dirigent (72 Jahre alt) spielt dieses dicke VIM Teil - andere Mitspieler müssen sein Instrument schleppen, weil er es selbst wegen Hüft- und Rückenproblemen nicht mehr transportieren kann.
Die Tastenbreite ist merkbar schmaler - auf einer Länge von 53cm sind die 45 Tasten untergebracht - bei der VM sind es 41 auf 51cm.
Die schwarzen Diskanttasten sind sehr schmal - vergleichbar mit der Tastenbreite einer Concerto.
Es gibt nur 3 Bassregister und die verminderte Septimen-Akkordreihe fehlt (kann man natürlich auch in der Septimen-Akkordreihe greifen)
Die Metall-Registerschieber hat er schon demontiert - sie haben ihn immer nur gestört.
Ich muss mir auch kein ganzes Instrument als Ersatzteilager hinlegen solang ich bei Hohner immer noch die Ersatzteile (auch für meine VM), wie ich festgestellt habe, zu einem vernünftigen Preis bekommen kann.
Bis jetzt und auch in Zukunft reichen mir meine 41Tasten, 120 Bass, vollkommen.
Wenn es eine VM mit 120 Bass wäre, würde bei einer Auktion mit Sicherhet mindestens eine 3 (oder 4 oder sogar 5) in der Tausender-Spalte stehen.

freundliche Grüsse
Heinz1975
 
Ich denke, es kommt immer aufs Akkordeon an. So ist die Nachfrage nach DDR-Cassotto-Instrumenten v.a. wegen des Balkans deutlich gestiegen. Vor einem Jahr wäre dieser
Preis noch undenkbar gewesen:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll...35399&ssPageName=STRK:MEWAX:IT#ht_1232wt_1136

Allerdings frage ich mich schon, warum dann die deluxe für ein paar hundert Euro mehr nicht verkauft wird... normalerweise sind doch alle immer auf das "deluxe" scharf... ?

Grüße

Ippenstein
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Aufregung kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Dass ein Akkordeoen nicht wirklich als Wertanlage taugt, haben wir an anderer Stelle (siehe die Links in Post 2) schon geschrieben.
Letztlich ist es eben auch so, dass man ein gebrauchtes und nicht ein neues Instrument kauft - Unter diesem Aspekt finde ich es eher interessant, dass sich bestimmte Modelle, selbst wenn die schon ein halbes Jahrhundert alt sind nicht sonderlich im Preis nach unten bewegen.

Was die zitierte Morino VI M so günstig über den Tisch ging ist nichts neues - bei der VI N sogar des öfteren zu sehen, Je nach zustand und wie die Marktsituation grade ist. Aber die VI-er Serie ist eben deutlich unhandlicher als die V-er Serie und das dämpft die Nachfrage und drückt somit den Preis. Das ist eigentlich ein ganz normaler Umstand.
Eher erstaunlich ist, dass für die VM Serie so hohe Preise gezahlt werden. Aber auch hier gilt, die Nachfrage regelt den Preis.

Es ist eher so, dass ich bei Akkordeonen eine unsichtbare Linie beobachte:

Ist das angebotene Instrument "besser" , dann bleibt der Gebrauchtwert relativ hoch, ist das Instrument als "einfacher" klassifiziert, dann bekommt man beim Wiederverkauf nicht mal das Geld für s letzte Stimmen lassen raus.

Aber auch hier, wie schon Wil_Riker schrieb, ist Ebay nicht unbedingt ein sinnvoller Vergleichsmassstab. Sinnvoller wäre hier der priovate Gebrauchtmarkt oder die Händler-Wiederverkaufspreise zu betrachten, denn das gibt ein durchaus anderes Bild.

Insofern kann ich sicher nicht pauschal zustimmen, dass hier ein Preisverfall stattfiindet: Es ist wie überall auf dem Gebrauchtmarkt - Es gibt beides.

Und was Neuinstrumente angeht - die steigen konstant im Preis (zumindest was den Listenpreis angeht), was ja irgendwo auch gerechtfertigt ist, denn der Aufwand um ein Akkordeon zu bauen ist immer noch so ziemlich der Gleiche

Gruß, maxito
 
Jetzt mal meine rein persönliche Meinung:
Mir reicht meine VM mit tatsächlichen 12,5 kg (mit Riemen) - unser Dirigent (72 Jahre alt) spielt dieses dicke VIM Teil - andere Mitspieler müssen sein Instrument schleppen, weil er es selbst wegen Hüft- und Rückenproblemen nicht mehr transportieren kann. Die Tastenbreite ist merkbar schmaler - auf einer Länge von 53cm sind die 45 Tasten untergebracht - bei der VM sind es 41 auf 51cm. Die schwarzen Diskanttasten sind sehr schmal - vergleichbar mit der Tastenbreite einer Concerto. Es gibt nur 3 Bassregister und die verminderte Septimen-Akkordreihe fehlt (kann man natürlich auch in der Septimen-Akkordreihe greifen) Die Metall-Registerschieber hat er schon demontiert - sie haben ihn immer nur gestört.

Hallo Heinz1975!

Deine Meinung sei Dir gegönnt. Ich selbst habe meine Morino VI M auch eingemottet, weil ich jetzt was moderneres und handlicheres spiele. Der Gewichtsunterschied ist jedoch nicht wirklich ein Problem! Ich habe meine VIer mit Riemen auf der Waage und sehe 13,5 kg (Beeindruckend für ein MIII-Instrument mit 45 Tasten 5/6-chörig). Eine Morino V N/S wiegt da schon mehr. Die VI M habe ich auch nur wegen des Bassteils gespielt. Eine V'er hat einfach nicht die Power links - m.E. hat die keine Morino außer den Großen! Die schmalen schwarzen Tasten sind zugegebenermaßen sehr gewöhnungsbedrürfig und die Tastatur ist insgesamt sch**sse - jedenfalls nach heutigen Maßstäben gerechnet. Die fehlende verminderte Reihe hat auch Vorteile - nicht nur Nachteile! Insbesondere bei der Bildung von Jazz-Akkorden hast Du z.B. durch den fehlenden Grundton im Septimakkord mehr Möglichkeiten.

Wenn es eine VM mit 120 Bass wäre, würde bei einer Auktion mit Sicherhet mindestens eine 3 (oder 4 oder sogar 5) in der Tausender-Spalte stehen.

Genau da wäre ich vorsichtig... ich habe auch IV M und VM für deutlich unter 2000 EUR weggehen sehen...


@Ippenstein

Hallo Ippenstein!

Die Balkan-Jungs stehen unheimlich auf Weltmeister. Hier in DE sind die ja eher "verpöhnt", weil es da halt zum Teil wirklich schlechte Instrumente gab und gibt (wie bei fast jedem anderen Hersteller auch).
U.a dadurch waren aber die Weltmeister immer erschwinglich für die Balkanesen und die Top-Spieler haben super getunte Teile von Weltmeister gespielt. Es hat sich ein gute Ruf der Instrumente dort begründet und dieser schwappt jetzt rüber zu uns. Aber auch dabei werden nur einige bestimmte Exemplare gesucht und recht "teuer" ge- und verkauft.

"deluxe" hat damit nichts zu tun - offensichtlich :rofl:

Viele Grüße

Accord
 
Dito. Anhand eines einzelnen Akkordeons kann man nicht auf alle schließen. Zudem wird der Preis - auch in den Kleinanzeigen - dahingehend unterschiedlich, inwieweit sich der Verkäufer über das Akkordeon informiert hat und in welchem Zustand es ist. Ein noch spielbereites Akkordeon bringt deutlich mehr Geld ein als eines, bei dem die Stimmplatten rasseln, da sich die Käufer auch gerne selbst belügen oder es einfach nicht besser wissen.

Auch bei den Gebrauchtinstrumenten muß/kann man die Neuinstrumente als Maßstab ansetzen. Ich gebe da gerne mal ein Beispiel, verbunden mit der Frage, ob ich da irgendwo falsch liege:

Ich habe nun nach einer Cantora gesucht, die seit ca. 1990 nicht mehr gebaut wird. Es war das Spitzeninstrument der DDR mit absolut geilen Stimmplatten. Für dieses Instrument wollen die Verkäufer (oft ist es sogar wenig gespielt) Preise ab 2000 - 4500 Euro. Wenn ich mir nun eine Supra bei WM bestelle und im Baß das Baßcassotto einbauen lasse, im Diskant den furnierten Stimmstock, dann habe ich genau das gleiche Akkordeon, welches mir aber nur ca. 3500 Euro NEU kostet und 20 Jahre weiterentwickelt ist. :gruebel:

Sehe ich mir an, für wie viel ebendiese Cantora angeboten wird und wie lange da die Anzeigen auch im Net bleiben, liege ich wohl nicht ganz so falsch.
Naja... und ich kann ja auch warten, bis die Stimmplatten rasseln... :D
Bei der Morino hat es Max ja schon richtig gesagt: Die Lobhudeleien der VM, dazu noch der gute Slavko, das verächtlichmachen der VN.... das läßt die Preise steigen...

--- Nachtrag ---

Es war auch bei meiner Supita B so. Die ging komplett überholt für grade mal 2100 Euro weg. Und das ist ein Spottpreis. Jetzt könnte man meinen, daß es allein am MIII lag.
Dem ist aber nicht so. Die meisten sind nur noch Schnäppchenjäger, die billig ein gutes Akkordeon wollen.

Beispiel: Oli Ziem hatte eine Supita (Standardbaß - in Klingenthal für 800 Euro überholt) für 2300 Euro angeboten. Kaufte niemand. Dann hat er sie auf 1900 Euro runtergesetzt und erst da kaufte jemand nach einiger Zeit die. Wenn man bedenkt, daß nichtüberholte Supitas von anderen VK auch schon für 2100 Euro in Ebay übern Tisch gegangen sind, sehr verwunderlich. Hätte ich sie gewollt, wäre ebendiese von Oli mal ein richtiges Schnäppchen gewesen.

Ebenso meine Cantus. Aufgrund dessen, daß ich auch Gruppenphotos mache, wurde ich bereits ein paar Mal gefragt, ob ich denn nicht die Cantus verkaufen wolle. Beim letzten Mal habe ich ihm dann gesagt, daß sie überholt, gestimmt und in der Ansprache verbessert ist, zudem den Umlenkstock im Baß hat. Nunja... da wollte er trotzdem nicht mehr als 1200 Euro ausgeben....
 
Zuletzt bearbeitet:
Grosse, schwere Geräte sind z.Z. einfach nicht gefragt: so versucht seit Monaten ein Händler in der Schweiz ein quasi neues Knopf-Convertor Instrument von Pigini mit besten Platten, Cassotto, Kinnregister etc. für deutlich weniger als 2000 Euro zu verkaufen, ohne Erfolg bisher. Oder ein anderer Händler ein 45 Tasten Victoria etc. usw.

Geräte über 14 kg haben es einfach schwer. Für mich sind diese Teile, so gut sie auch klingen mögen, einfach zu unhandlich, gross und schwer.
 
Beispiel: Oli Ziem hatte eine Supita (Standardbaß - in Klingenthal für 800 Euro überholt) für 2300 Euro angeboten. Kaufte niemand. Dann hat er sie auf 1900 Euro runtergesetzt und erst da kaufte jemand nach einiger Zeit die. Wenn man bedenkt, daß nichtüberholte Supitas von anderen VK auch schon für 2100 Euro in Ebay übern Tisch gegangen sind, sehr verwunderlich. Hätte ich sie gewollt, wäre ebendiese von Oli mal ein richtiges Schnäppchen gewesen.

Es hat wirklich was mit Gier, Jagdfieber und eben Psychologie zu tun, hab es schon beobachtet. Angenommen man stellt ein Instrument für 1900.- Start auf Ebay, da wird keiner bieten und dann klopfen die Preisdrücker durch die Hintertür an. Stellt man aber das gleiche Instrument für 1 € ein kann es sogar sein, dass man 2100.-€ erzielt, wie gesagt, weil dann die heisse Schlacht aufs kalte Büffet im Gange ist. Natürlich ist so etwas nicht schön und irgendwie kauft man immer die Katze im Sack und kann mit einem sogenannten "Schnäppchen" auf die Nase fallen. In den meisten Fällen merkt man schon am Telefon, was einen erwartet. Meine Instrumentenkäufe waren allesamt sehr erlebnisreich im positiven Sinne, weil meisst mit einer Tagesausfahrt verbunden. Das Probespielen entwickelte sich bei mir schon zur Hausmusik-Session mit Familienanschluss und Einladung zu Mittag und Abendbrot, wo die Verwandtschaft noch mit vorbei kam. Ein Mords-Spaß und beide Seiten waren zufrieden über das Geschäft. Ganz ehrlich, ich spreche aus Erfahrung. Wenn man für ein Super-Instrument 100 oder 200€ zuviel bezahlt hat, vergisst man den Schmerz sehr schnell, aber anders herum kann es weitaus bitterer werden.
Gruss Frank
 
Hallo zusammen,
nur zur Info: unter der Ebay Nr. 140560114725 ging Heute eine Morino VIM für 1121,- Euro weg.

freundliche Grüsse
Heinz1975
 
unter der Ebay Nr. 140560114725 ging Heute eine Morino VIM für 1121,- Euro weg.

Ja, solche Sachen gibts immer wieder mal - vor allem bei den Kisten mit MIII Bass. Aber die stellen nicht unbedingt den Maßstab dar, denn es hängt auch viel vom Zustand ab - das kann eine weite Preisspanne ergeben und die Preise können in beiden Extremen auch realistisch sein. Ein sehr gut gepflegtes Instrument kann, wenn auch noch die entsprechenden Wartungs- und Pflegeleistungen nachgewiesen werden, auch wenn es recht alt ist einen entsprechend guten Preis haben. Und genauso kann ein runtergespieltes Instrument, das keine Wartung gesehen hat entsprechend niedrigpreisig sein.

Und dazwischen gibt es alles.

Wobei , mal ganz ehrlich - eine Morino VIM hat ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Hat 1960 etwa 2000;-- DM gekostet. Da kann man nicht wirklich von Preisverfall reden, wenn die für gute 1100;-- Euro wieder über den Tisch wandert.:gruebel:

Klar, ich habe für meine gebrauchten auch mehr gezahlt - aber die sind schon beim Kauf in gutem Zustand gewesen und mir war es zu dem Zeitpunkt für den dargebotenen Zustand das eben auch wert und drum hab ich das Geld dafür ausgegeben - und nix anders zählt beim Gebrauchtkauf. Eben eine Sache von Angebot und Nachfrage.

Gruß, maxito
 
Nunja... 1960 waren 2200 Mark ein anderer Wert als 2001. Dahingehend kann man schon von Preisverfall sprechen. Aber was wird hier eigentlich erwartet? Man erwartet, daß man für 50 bis 60 Jahre alte Akkordeons den Neuwert bzw. noch mehr obendrauf bekommt. Wenn da entsprechende Summen in eine Renovierung geflossen sind, kann man ja über den Preis reden, aber bitte nicht, wenn nichts dran gemacht ist. Glücklicherweise regelt sich der Markt selbst.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo alle miteinander,

auch ich beobachte den Preisverfall bei den Morino-Akkordeons mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Schon zu Schulzeiten wollte ich schon eine Morino VI M haben, das war das Instrument meines Akkordonlehrers und schon immer ein Traum. Selber spiele ich seit 22 Jahren eine Morino VS und bin hochzufrieden damit.
Am Dienstag war es dann soweit: ich konnte nicht glauben, dass 5 Minuten vor Auktionsende immer nur ein Gebot stand und habe einfach mitgeboten und das Instrument für € 1121,- ersteigert.
Eigentlich wollte ich ja noch etwas sparen und ein gut erhaltenes bzw. restauriertes Instrument holen, aber bei dem Preis ging ich das Risiko ein. Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch bin ich dann am Samstag von der Ostalb ins Ruhrgebiet gefahren um das Akkordeon abzuholen. Was ich dort vorfand hat mich dann emotional total überwältigt: Ein Instrument quasi im Neuzustand! Top gepflegt, kaum Gebrauchsspuren, lediglich die Balgdichtung ist etwas undicht. Klar sollte es nachgestimmt werden, aber es ist spielbereit, das war mir wichtig und es hat einen "Bombenklang".
Im Prinzip habe ich jetzt ein etwas schlechtes Gewissen, nur so wenig dafür bezahlt zu haben, aber so ist ebay nun mal. Der Verkäufer hat einen ungünstigen Zeitpunkt gewählt, ein Cabrio verkauft man auch nicht im Winter, die Einstellzeit war zu kurz und es waren zu wenig Bilder.
So, das wollte ich jetzt einfach loswerden, ich dachte mir ich sollte nicht immer nur im Forum lesen, sondern auch mal was schreiben ;)

Grüße
Rainer Lay
 
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Hallo Rainer,

herzlichen Glückwunsch. Ich glaube, wir haben sogar über das Akkordeon weiter oben diskutiert. Es kommt natürlich hinzu, daß kaum jemand eine VI M will. Da Du sie aber wolltest, freue Dich und um so mehr, wenn sie auch noch so gut gepflegt ist. Balgdichtung ist kein Ding, eine reine Nachstimmung ist jetzt auch nicht teuer. Dann kann man nur noch viel Spaß wünschen. :)

-------

Komisch... jetzt steht eine Cantora für 2990 Euro drin und keiner kauft sie sofort, sondern lauter Preisvorschläge, während die andere bei einem Gebotspreis von 3500 Euro gestanden war... aber bei der ging es dann auch drunter und drüber. Der Verkäufer konnte wohl nicht genug kriegen...

Grüße

Ippenstein
 
Hallo layrainer,

herzlichen Glückwunsch zu deinem Schnäppchen! Kannst ja mal bei Gelegenheit ein paar aussagekräftige Bilder in einen der Morino-Threads stellen!

Was man an dem Beispiel ganz gut sehen kann, ist schlicht und einfach, dass Ebay nicht als Preisbarometer taugt - das ist einfach ein virtueller Markt mit Augenblickspreisen, die keine grundsätzliche Aussage ermöglicht.

Und man kann auch erkennen, dass bei gebrauchten Instrumenten ganz deutlich Angebot und Nachfrage (zum jeweiligen Zeitpunkt wohlgemerkt!) den Preis justieren!

Gruß, maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
Also gut, demnach gibt es auf Ebay zu wenig Nachfrage nach Akordeons. Das kann am System liegen (zum Beispiel dass die Sachen nicht lange genug online sind, weil der Auktionsprozess zeitlich begrenzt ist), oder auch daran dass der Markt gesättigt ist, oder dass zu wenige Akkordeon suchende Käufer einen Ebayaccount haben oder auch dass es zu wenig Nachwuchs gibt, der Interesse an hochwertigen Instrumenten hat.

Außerdem: Was geht auf Ebay NICHT viel zu billig weg? Das müsste man mal noch für andere Gegenstände aufschlüsseln, dann würde das vielleicht auch ein Bild ergeben...
 
Was geht auf Ebay NICHT viel zu billig weg?

Es geht auch öfter mal was zu höherem Preis weg... nur dessen rühmt sich der betroffene Schnäppchenjäger meist nicht, weil ja nur der, der sehr günstige Schnäppchen macht Rennomeepunkte erhält, wenn er seine Geschichte erzählt. Wer vielelicht (zu) teuer eingekauft hat, erhält ja meist den Spott und spricht deshalb schon mal nicht drüber.

Drum geb ich da nicht viel drauf.
 
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Außerdem: Was geht auf Ebay NICHT viel zu billig weg?
1.Seltene Instrumente, die weltweit gesucht werden
2.Leichte Instrumente (48 max. 72 bass ) mit denen jeder - ob klein oder groß- gut fertig wird
3.Instrumente zu denen es eindeutige Qualitätszusagen gibt
4.Instrumente von denen es hochwertige aussagefähige Fotos gibt
Oft reicht eines dieser Kriterien. Wenn alles zusammenkommt kann man sogar absolute Spitzenpreise erzielen mit denen auch ein Händler zufrieden sein kann. Auf jeden Fall gibt es kaum Nachfrage nach (von Haus aus) mittelmässigen Instrumenten die in großen stückzahlen hergestellt wurden und keinerlei besonderen Vorzüge haben es sei denn sie sind in einem exzellenten Zustand. Das ist kurzgefasst meine Erfahrung mit Ebay.
 
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Meine weiter Erfahrung:

"halbwegs brauchbare Instumente" die auf dem lokalen Privatmarkt verkauft werden, (Atlantik, Verdi, etc:) sind im lokalen Zeitungsanziegen oder gar direkt nach Mund zu Mund Propaganda nach meiner Erfahrung wesentlich günstiger zu kriegen, als auf Online Portalen.

Instrumente die auf z.B. ebay für sehr günstiges Geld weggehen, werden nach meiner Erfahrung im privaten Sektor einfach weggeschmissen! Wenn man die Leute drauf anspricht kriegt man die oft einfach geschenkt. So hab ich z.B. eine alte Altantik einfach geschenkt bekommen, weil sie dem Besitzer im Weg stand. - es wäre sonst weggeschmissen worden.

-> Deshalb meine ich ja, solche Internetportale sind ein eigener Markt deren Aussagekraft auf die Allgemeinheit begrenzt ist.
 
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1960 waren 2200 Mark
1960 war das durchschnittliche Jahreseinkommen eines ledigen Arbeitnehmers(Handwerker,Buchhalter) etwas über 3000,00DM. Da war eine Concerto oft das höchste der Gefühle. Anders gesagt man hat für ein 2000DM-Akko 5-10 Jahre gespart. Nochmal anders ausgedrückt - es war ein halber VW Käfer. Dagegen ist aus meiner Sicht heute alles geschenkt, wir leben im Schlaraffenland. Oder nicht?
 
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