Fragen zum Engl Savage 60

AlX
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Hi,

ich finde den Savage60 von Engl recht interessant, aber die Kiste ist ja schon was älter, und man findet im Forum und im Netz nicht sehr viel dazu, geschweige denn irgendwo Soundsamples oder Demos auf Youtube :rolleyes:. Sind hier vielleicht Leute unterwegs, die einen Savage60 haben und etwas aus dem Nähkästchen plaudern wollen? :D

Man ließt z.B. an manchen Stellen, dass der Savage60 nicht so der Bringer in Sachen Druck und Transparenz sein soll, anderswo wird er wieder als toller Metalcore-Amp angepriesen, und müsste demnach ja doch schon etwas Schub mitbringen. Ist schon etwas verwunderlich, warum der bei Engl schon wieder aus dem Programm geflogen ist?
Und wie genau funktioniert der HiRange-Supressor in der Praxis, ist das ein nützliches Feature für Soundflexibilität, oder ist der immer in einer bestimmten Position, damit ein brauchbarer Sound rauskommt? Taugt der Line Out auch was für die Abnahme direkt ins Pult? Und hat vielleicht schon jemand mal nen Endstufenmod auf 6L6 oder KT66-Röhren ausprobiert? Oder einen Serviceplan für den Savage 60? Sowas habe ich leider auch noch nicht finden können. Für alle sachdienlichen Hinweise wird gedankt. :)
 
Eigenschaft
 
Vorab - ich bin total von dem Savage 60 überzeugt, daher ist meine Aussage sicherlich nicht besonders objektiv...

Allerdings spiele ich ihn nur in der typischen Röhrenbestückung und ich habe leider auch keinen Serviceplan... Zumindest das Handbuch steht über die Engl-Seiten zum Download zur Verfügung.
(http://www.engl-amps.com/manuals/e630-ba.pdf)

Die Frage nach dem Druck stellt sich immer wieder, dazu kann ich nur aus eigener Erfahrung schreiben, dass wir in unserer Band melodischen Metal spielen, trotzdem aber stark verzerrte Gitarren brauchen - das bekomme ich locker mit Amp alleine hin. Der zweite Amp bei uns ist ein Marshall JCM 2000. Mein Sohn dagegen nutzt den Amp gerne für Auftritte mit seiner Metalcore-Band und schaltet davor entweder sein Metal-Distortion- Fußtreter davor oder schleift ein entsprechend programmiertes GT-8 in den Effektweg. Als zweiter Amp wird dort häufiger ein Mesa Rectifier eingesetzt. In allen Fällen ist der Sound brachial, aber trotzdem klar definiert und im Bandgefüge gegen die anderen Amps durchsetzungsfähig.

Neben den eingesetzten Gitarren (solide Qualität) kommt es aber auch sehr auf die eingesetzten Lautsprecher an. Ich fahre eine alte (gut eingespielte) Marshall-Box mit 12 " GT-75 Speakern; habe aber mehrfach gehört, dass sich der Amp mit anderen Boxen regelrecht beschissen, weil zu harsch und undynamisch, anhören kann.

Den HiRange-Surpressor habe ich ehrlich gesagt nicht so sehr auf dem Schirm, er ist (soweit ich es in Erinnerung habe - muss am WE mal im Proberaum nachsehen...) bei beiden Kanälen auf ca. 11 Uhr eingestellt - habe da nie was dran geändert. Wenn ich am Sound arbeite, dann immer mit Gain in direktem Zusammenhang mit den jeweiligen Presences und den Höhen - da kann man so richtig viel ´rausholen! Den Gainregler habe ich übrigens noch nie höher als 14 Uhr gehabt, darüber wird der Sound eher matschig und der Amp neigt zumindest in unserem kleinen Proberaum zu schnell zu Rückkopplungen.

Bei unserer ersten Studioaufnahme war genau dieser Amp die erste Wahl - auch unser Studiohexer war von dem Sound ehrlich begeistert...

Ein nicht unwesentlicher Kritikpunkt ist der fehlende Standby-Schalter, allerdings hat dies offensichtlich meinem Amp nie geschadet - er ist mittlerweile wohl an die 10 Jahre alt und war schon immer viel im Einsatz, trotzdem war er bisher immer extrem zuverlässig.

Warum Engl den Amp aus dem Programm genommen hat, weiß (und verstehe) ich nicht - ich vermute mal, dass der Fireball die grobe Nachfolge antreten sollte - die aktuellen Savage-Modelle haben wohl mit dem 60iger nicht allzuviel zu tun.

Mein persönliches Fazit zu diesem Amp - ich würde ihn mir in der normalen Preislage (600 - 700 EUR)immer wieder kaufen.

Gruß
Jochen
 
Danke für die ausführliche Antwort, haben wir ja schon per PM weiterdiskutiert. :)

Hat sonst keiner mal einen Savage60 unter den Griffeln gehabt oder eine Idee, warum der vom Markt verschwunden ist?
 
Hatte mal die Möglichkeit gehabt bei nem Gig über nen Savage60 zu spielen.
Von daher wars kein Ausführlicher Test.
Also der Amp klingt auf jeden fall recht offen und sagen wir mal "Mittig"... Wenn du einen komprimierten Badewannensound haben willst, gibt es wesentlich bessere Amps für dich :)
Finde es ehrlich gesagt auch sehr schade, dass er vom Markt genommen wurde, habe den Savage 120 zwar noch nicht angespielt und kann dementsprechen nicht sagen, was besser/schlechter ist aber den Savage60 kann ich auf jeden fall empfehlen...
Den HighRange supressor hab ich nich ausprobiert, jedenfalls nicht bewusst =D
 
Kannst mal den User "audioinfected" anschreiben. Der spielt den Engl Savage 60 schon mehrere Jahre. Kann Dir gewiss bissel was drüber erzählen wenn er Bock hat.
 
Moin,

Hier mal meine (subjektive) Erfahrung:
mein Kumpel hatte mal nen Savage60, aber er war nicht sehr überzeugt.
Ihm war der Sound etwas zu leblos und klinisch. (wird ja auch öfters beim Fireball kritisiert und ist rein subjektiv) Der Savage war geeignet für ,Zitat: "80er-Metal-Rhytmus-Gitarre".;) Ihm fehlte das fette Rock-Brett und das Sustain. Man mußte um jeden Ton kämpfen, vor allem bei Soli. Auch störten die etwas überbetonten, "britzeligen" Höhen. Clean war recht gut und mit Tretern hat er sich auch gut vertragen. Naja, vielleicht hatte der Savage nen Defekt der unbemerkt blieb. :confused:
Ich persönlich kann den Höreindruck auch bestätigen. Aber ich bin auch nicht der Metal-Fan.
Vergleichsmöglichkeiten waren auch gegeben: Fender Deluxe Reverb, Engl Thunder, 83er JCM800 mit ToneHunter-Modding, JCM900, Framus Dragon, VHT Pittbull...
 
Hey, danke für die Mühe. Bei Harmony-Central hatte ich mich schon durchgelesen, da sahnt der Amp ja ordentlich ab bei den 9 Einträgen. Umso mehr hat es mich halt gewundert, dass man davon nix mehr liest.

Die Sufu im Board hatte ich auch schonmal bemüht, allerdings waren für mich auch hier noch neue Threads dabei, komisch... :confused:
 
Der Savage war geeignet für ,Zitat: "80er-Metal-Rhytmus-Gitarre".;) Ihm fehlte das fette Rock-Brett und das Sustain. Man mußte um jeden Ton kämpfen, vor allem bei Soli. Auch störten die etwas überbetonten, "britzeligen" Höhen. Clean war recht gut und mit Tretern hat er sich auch gut vertragen. Naja, vielleicht hatte der Savage nen Defekt der unbemerkt blieb. :confused:

Hmm, weißt du noch, an was für einer Box dein Kollege den SAvage hatte?
 
Hmm, weißt du noch, an was für einer Box dein Kollege den SAvage hatte?

So, hab meinen Kumpel nochmal gefragt. Er hatte damals ne 4x12er von Hughes&Kettner dran. Leider war die unbeschriftet und er weiß nicht mehr was für´ne Baureihe es war...
 
Hmmm, ne Kettner hab ich ja auch...
 
habe jetzt selber den Savage60 (übrigens den von joeck, danke nochmal) und muss schon sagen, der macht genug Druck!

Ich kenne den 120 ganz gut und klanglich hört man da SEHR deutlisch die Verwandschaft!

ist ein vielseitiges kleines Biest!
vielleicht schaff ich ja montag mal ein paar Soundsamples aufzunehmen.

Gruß
 
Hallo!

Ich klinke mich hier einfach mal ein, auch wenn der Thread nuin schon ein paar Tage alt ist. Paßt aber gut :)

Ich bin seit ein paar Wochen durch eine Erbschaft auch Besitzer eines Engl Savage 60. Grundsätzlich halte ich das Teil für einen sehr schönen und auch heute noch völlig ausreichenden Amp. Im Detail bin allerdings mit ein paar Dingen noch nicht 100% zufrieden, und bin dabei da noch ein paar Sachen auf den Grund zu gehen.

Zunächst, ich teile nicht ganz die Einschätzung, daß der Amp nu dem Metal- Bereich zuzuordnen ist. Soweit ich weiß, ist der ja für den Gitarristen der Jule Neigel Band designt worden, und der war ja nu nicht unbedingt ein Metaller ... Ich bin jedenfalls eher im Classic- Rock unterwegs und wir spielen unter anderem Stones und AC/DC. Und das kann der Amp durchaus auch.

Insgesamt klingt er (mir) etwas zu hart, leicht ins sterile geneigt. Vermute aber mal, daß dies z.B. durch ein leicht höher eingestelltes Bias zu korrigieren wäre. Auch die Bässe sind nicht so sein Ding, habe aber gerade da nun nicht den Vergleich und weiß auch nicht, ob da wirklich (noch) alles in Ordnung ist an dem Amp.
Was auffällt ist bei mir zumindest, daß die Bässe im Kanal 2 deutlich abfallen. Ich denke mal, da ist etwas nicht sooo, wie es sein soll. Was meint Ihr? Wie ist das bei Eurem Savage?

Möglich wäre es ja auch, die EL34 in der Endstuge durch KT88 oder eL6 Röhren zu ersetzen, dann bringt der Amp garantiert mehr Bässe, könnte dann aber klanglich in der Tat eher in den Metal- Bereich hinneinreichen. Weiß da also noch nicht sooo genau, was ich da eventuell mache.

mfg, Groove
 
Habe vor etwa 10 Jahren einen Engl Savage 60 gebraucht gekauft von der Melodic Death Metal Band "In Slumber" weil einer der Gitarristen auf den Savage 120 umgestiegen ist.
Benütze ihn seither mit einer geraden Engl 4x12 Box für verschiedene Bands und Projekte und bin sehr zufrieden.

Lautstärke reicht für jede Bühne dieser Welt und wer behauptet der Amp sei nicht gut für Metal hat meiner Meinung nach entweder ein schlecht gewartetes Gerät oder nicht genug Zeit mit den möglichen Settings verbracht.

Natürlich ist aber Sound immer Geschmackssache und der Amp ist durchaus vielseitig, kein reines Metal-Gerät und auch kein moderner Hi-Gain aber genug Zerre im Lead Channel und mit den Boost-Buttons auch jede Menge Druck in beiden Kanälen, Kapazitäten des Equalizers finde ich ausreichend, in den Jahren als Death Metal Gitarrist war mein einziges Pedal ein Boss Noise Suppressor.

Gitarren:
Ibanez RG Prestige: DiMarzio PAF7 klingt extrem brutal
LTD EX-400: EMG 81(/60) schneidender Motorsägensound, klar definiert, Palmmutes machen Druck ohne Ende

Im Rythm Channel sind warme Cleansounds und angenehm singende Zerre bis hin zu dreckigen Rocksounds möglich, Effekte verträgt er gut, benütze den Amp unter anderem für Space Rock.

Einziger Wermutstropfen für mich: Nur eine Gain- und Equalizer-Einstellung für beide Kanäle möglich. Aber auch wenn ich mir manchmal 3 Kanäle mit jeweils eigenen Gain- und EQ-Reglern wünsche bin ich nach all den Jahren immer noch begeistert vom Sound des Engl Savage 60 und denke nicht daran ihn herzugeben.

@Grooveman: abfallende Bässe wären mir nie aufgefallen, eventuell die Boost Schalter auf Funktion prüfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Grooveman: abfallende Bässe wären mir nie aufgefallen, eventuell die Boost Schalter auf Funktion prüfen.
Hallo und Danke für deinen Post. Der Bass Boost geht noch, der Presence- Boost dagegen nicht, stört mich aber auch nicht weiter. Mit abfallenden Bässen meinte ich NUR, das die Bässe im Leadkanal im Vergleich zu Kanal 1 abfallen. Du schreibst völlig richtig, eine getrennte Klangregelung wäre wünschenswert.
P.s. Ich nutze den Savage nur noch im Proberaum, möchte mich trotzdem nicht von ihm trennen!
 
Der Bass Boost geht noch, der Presence- Boost dagegen nicht

Dies könnte allerdings die unterschiedlichen Bässe erklären, speziell die Depth-Boost Knöpfe neben den Presence-Reglern bringen ein enormes Plus an Bässen und sind eben für beide Kanäle getrennt schaltbar.
Im Lead-Channel benötige ich sämtliche Boost-Knöpfe um "richtigen" Metal-Sound zu erzeugen, im Rythm-Channel eher nicht da der Sound dann meiner Meinung nach etwas rockiger bleibt.

Jedenfalls kann sich professionelle Wartung auszahlen, ließ meinen vor kurzer Zeit beim lokalen Musikladen generalüberholen da er dazu neigte Radiosender zu empfangen (jedoch nur im Lead-Channel!), der Techniker musste einige elektronische Bauteile erneuern.
 
Hi,

ich finde den Savage60 von Engl recht interessant, aber die Kiste ist ja schon was älter, und man findet im Forum und im Netz nicht sehr viel dazu, geschweige denn irgendwo Soundsamples oder Demos auf Youtube :rolleyes:. Sind hier vielleicht Leute unterwegs, die einen Savage60 haben und etwas aus dem Nähkästchen plaudern wollen? :D

Ich hatte den Savage 60 mal als er rauskam ... also schon vor 100 Jahren. Ich habe ihn aber nicht lange behalten, er klang mir zu steril und die Verzerrung fand ich nicht sehr "rund". Das ist aber rein subjektiv. Wir hatten im Vergleich dazu im Proberaum noch einen alten Marshall JCM 800, einen 5150 I und einen Fender Bassman ( Top ) aus den 60er Jahren. Die 3 letztgenannten klangen alle runder und "fetter" als der Savage.

Gespielt habe ich ihn damals mit einer Fender Strat, einer ESP Horizon Custom und einer Les Paul. Der Amp hing an einer Marshall 4x12 Box ( 1960 ? )
 
Soweit ich weiß, war der Savage 60 längere Zeit der Lieblings-Engl von bspw Ola Englund. Ob man nun Ola mag oder nicht ist erstmal egal, aber die Frage ob der Amp auch „modernen Metal“ kann, dürfte sich damit erübrigen. ;-)
Ewig her, dass ich den Amp mal anspielte. Kann von daher nichtmehr viel zu sagen. Als „old school“ Sound ist er mir jedenfalls nicht in Erinnerung geblieben.
 
Doch, doch, meiner kann schon Old School- Rock Sound sehr gut. Das ich den Amp derzeit nur noch im Proberaum nutze ist einfach die Tatsache, daß ich nun noch einen Friedman besitze und den mit dem Axe Fractal FX 8 Mark II vorheize. Sooo bin ich noch flexibler und die Lead- Sounds sind fetter.
 

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