Wenn die Motivation voll im Keller ist...

  • Ersteller Keyborg
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Hi Keyborg,

die Phasen der Demotivation hatte ich mit der E-Gitarre auch öfters. Als unsere Band noch aktiv war, hat es mir nichts ausgemacht, nur die Gitarrenparts von unseren Songs, Licks und auch Theorie zu üben. Mit Backing-Tracks geht das eine ganze Weile gut. Hatte ja auch eine Sinn, und in den Proben oder bei Auftritten hatte man "das ganze Erlebnis". Ohne Band hat es mich dann aber oft und schnell angeödet. "Ganze Songs" nur auf der Gitarre zu spielen, habe ich nicht hingebracht. Deswegen habe ich dann schließlich pausiert. Jetzt habe ich mit Klavier angefangen, mit Lehrer. Wir gehen das Ganze zum Glück fast ohne reine Übungen an. Ich lerne ein Stück nach dem Anderen, so dass immer die nächste technische, theoretische oder musikalische Herausforderung dazu kommt. Ich spiele also fast nur ganze Stücke, mache tatsächlich so etwas wie Musik und kriege beim Spielen manchmal wirklich Gänsehaut und muss mich dann schon fast zwingen, mit dem "Üben" aufzuhören. Ich schließe mich daher den bisherigen Empfehlungen an, eine Band zu suchen. Da ich selber weiß, wie schwierig das sein kann, solltest Du aber vielleicht auch mal überlegen, ob mehr ganze Stücke/Songs zu üben Dich nicht auch wieder anfeuern könnte...

Gruß und weiter viel Spaß mit der Musik,
glombi
 
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Jetzt habe ich mit Klavier angefangen, mit Lehrer. Wir gehen das Ganze zum Glück fast ohne reine Übungen an. Ich lerne ein Stück nach dem Anderen, so dass immer die nächste technische, theoretische oder musikalische Herausforderung dazu kommt. Ich spiele also fast nur ganze Stücke, mache tatsächlich so etwas wie Musik und kriege beim Spielen manchmal wirklich Gänsehaut und muss mich dann schon fast zwingen, mit dem "Üben" aufzuhören.
G**l.

Beim Spielen Stück für Stück kommt man ja ganz von alleine auf bestimmte Fragen, etwa: Was ist in diesem Abschnitt der beste Fingersatz für mich? Wie würde es klingen, wenn ich anders spielte, etwa anders betonte? Warum klingt es so gut, und so mäßig? Wie kann ich aus meinem Verspieler etwas Interessantes machen?

Und nicht zuletzt: Wie löst Du das? Wie lösten das andere (vor mir). Huch, unsere Fragen und Neugier führten uns vor eine Tür. Was steht da auf der Klingel, wer wohnt hier? Muss 'ne WG sein. Typen wie Bach, irgendso'n Grieche, Jarret? Und ganz unten ein Adliger: Theo van Rie, Musik. Woll'n wir's wagen?
 
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Allerdings verläuft Lernen mit zunehmenden Alter anders und ist stärker kognitiven Interferenzen unterworfen. Wenn ich das als LehrendeR nicht berücksichtige, lehre ich am Lernenden vorbei.
Ob der junge Studi das kann weiß ich nicht. Nur weil einer gut Musik machen kann, heißt nicht zwangsläufig, dass er gut Musik vermitteln kann.

Stand da eben Müsli ??? :rofl:
Oh mensch, blöde Textdingsbumssoftware.
 
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Allerdings verläuft Lernen mit zunehmenden Alter anders und ist stärker kognitiven Interferenzen unterworfen. Wenn ich das als LehrendeR nicht berücksichtige, lehre ich am Lernenden vorbei.
Ja, ich seh's aber mehr unter dem Aspekt "individuelles Können" denn "Alter". Machen wir doch das zum Anlass für einen kleine Widerspruchsbeweis :D


ANNAHME: Mit zunehmendem Lebensalter fällt Lernen immer schwerer.

DANN folgt daraus, dass beispielsweise MB-Mitglieder im fortgeschrittenen Alter keine Aussicht darauf haben, ein neues Instrument in absehbarer Zeit zu erlernen.

NUN gibt es aber wenigstens einen, und darüberhinaus viele, MB-Mitglieder, die genau das erreichten: Ein neues Instrument im fortgeschrittenen Alter zügig und gut zu beherrschen. DAS ist ein Widerspruch zur Annahme, die damit so nicht haltbar ist.


Alternative Formulierungen wären dann für die Annahme vor diesem Hintergrund:
  • mit zunehmendem Lebensalter kann Lernen immer schwerer fallen
  • mit zunehmendem Lebensalter fällt es einem immer größer werdenden Anteil der Bevölkerung immer schwerer, Neues zu erlernen
  • usw.
Was jeweils zu belegen wäre ...

Grüße :evil:
 
Ich schrieb nicht "schwerer", sondern "anders" :opa:
 
Sorry, ich fürchte ich bin zu alt. Wofür steht das?
füge ein e und ein i zum l hinzu :)

Ich schrieb nicht "schwerer", sondern "anders"
Stimmt. Zusammen mit dem zweiten Halbsatz klang es für mich wie "schwer". Hab' ich dann wohl falsch übersetzt.

Na ja, und dass Jede/r anders lernt, ist irgendwie auch klar, denke ich. Dass Lehrende sich darauf einstellen sollten, wäre sinnvoll.
 
Ich frage mich: Wäre das anders, wenn es nicht Musik-Theorie hieße, sondern irgendwie anders, wie etwa Mond-See?

Oh, Ich beobachte gerade, auch Deine Antwort war geschrieben. Das muss bedeuten, dass Du hast Dich durch die Theorie der Buchstaben, der Worte und durch die Theorie der Grammatik und der Bedeutung gemüht hast. Mit Erfolg.

Also, im Ernst: Wieviel Abschreckung macht der Name, liegt in der Bezeichnung?

Dass Etwas schwer fällt, heißt nur, dass es im Moment schwer fällt. Es gibt viele Wege, scheinbar Schweres auch leicht zu machen...
in meinem Fall: gar keine - ist mir egal und ein Basis-Fundament an Musiktheorie war bereits vorhanden, als ich in jungen Jahren das erste Mal eine Gitarre in der Hand hatte.
Habe mich dann redlich, aber mit wenig Erfolg, bemüht den 'üblichen' Weg zu gehen - Bücher, Noten, üben. Eine ausgesprochen abstossende Erfahrung (aus der Erinnerung heraus), die zur Erkenntnis 'bin halt unmusikalisch...' führte. Also Instrument ad acta gelegt und verkauft.

Jahrzehnte später habe ich mir keinen Kopf mehr um Regeln oder Konventionen gemacht und einfach das gespielt, was mir eingefallen ist. Gestümpert und verbessert, Routine entwickelt - und siehe da: das hat dann richtig Spass gemacht. :)

Neue Erkenntnis: ich hätte ziehmlich gut werden können, wenn ich gleich 'drauf geschissen hätte', was gängige Massstäbe sind.
Mit dem Defizit muss ich leben, was mit ein paar 'workarounds' ganz gut funktioniert - ich bin deswegen keineswegs betrübt, war ja eigene Ignoranz. :D

Es gibt halt auch den Typus Autodidakt durch und durch - und der eckt (siehe oben) uU extrem an.
Erstens bei der Lehr/Lern Methodik und zweitens (zunächst) bei potentiellem Publikum.
Das muss sich alles erst finden, was zumindest einen gewissen Zeitrahmen erfordert... lohnt aber.
 
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So, back on Track.
Vielen lieben Dank für eure ganzen tollen und hilfreichen Antworten. Hätte ich ja gar nicht mit gerechnet.
Da ich keine Post´s mag, wo sieben verschiedene Quellen sechsmal zitiert werden, mach´ ich das einfach mal nach Gefühl.

Als erstes Mal wollte ich natürlich meinen Lehrer hier nicht irgendwo blossstellen oder so (geht ja auch schlecht, ihr kennt ihn ja nicht).
Er macht seine Sache gut und versucht sie so rüber zu bringen, wie er es vermutlich auch gelernt hat.
(Übrigens auch mittels eines Buches, welches ich mir extra bei Amazonien besorgt hatte und was mich überhaupt nicht anspricht).

Man merkt aber auch:
Er hat verstanden worum es bei der Theorie geht bzw das ganze Zeug an sich und dementsprechend feuert er es auch raus und ist ganz verwundert,
dass ich es nicht sofort schnalle und weiss worum es da geht.
Ich musste da dann schon das ein oder andere Mal auf die Bremse treten "whoa Junge... ich bin 46 und nicht 14 mach mal langsam".
Komischerweise wollte ich es ja so. Ich wollte dieses ganze Gerümpel lernen aber es interessiert mich tatsächlich überhaupt nicht, also muss es anders gehen.

1. Keyboard spielen.... joa ähhhh nö. Ganz ehrlich, ich möchte auch Bass spielen und Mundharmonika und .... Aber ich gebe jetzt nicht nach 10 Jahren auf und mache einfach das Nächste.
2. Rocksmith als Motivation. Da werden jetzt einige gekonnt die Augen verdrehen -malen nach Zahlen auf der Gitarre-
Damit habe ich tatsächlich einmal angefangen und noch heute gibt es den ein oder anderen Abend, mit einer Kiste Hopfenblütentee, der tatsächlich Spaß macht aber so wirklich als Motivationshilfe sehe ich das nicht.
3. Ein ganzes Lied auswendig lernen. Tja, tatsächlich ist das etwas, was ich tun sollte. Denn alle rufe von Freunden und Verwandten "spiel doch mal..." habe ich bis jetzt gekonnt ignoriert.
Tatsächlich kann ich, außer ein paar Lieder aus Blues u can use und einem Westernhagen Song, nix aus dem Stand zum Besten geben.
Ich habe mich mal an "The Loner" versucht. Und war bis Takt 64 ganz erfolgreich. Irgendwann ist Gary dann besoffen aus der Tür getorkelt und hat mich stehen lassen.
4. Die Band. Ich hatte letztes Jahr kurz das Vergnügen in einer Band den Bassisten zu mimen. Es handelte sich um selbst geschriebene Deutsch-Rock Songs, einige davon zum fürchten, einige davon wirklich gut. Das hat tatsächlich Spaß gemacht und keiner hat nach Theorie gefragt.Stell dich hin, mach einfach, der Rest wird sich finden. Gefunden hat sich, daß wir nicht so Recht zusammen passen wollten aber das steht auf einem anderen Blatt.
Ich glaube ich hake da mal wieder ein.

Möge der Thread weiterleben, denn er hilft bestimmt auch anderen :keks:
 
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(Übrigens auch mittels eines Buches, welches ich mir extra bei Amazonien besorgt hatte und was mich überhaupt nicht anspricht).
Weil das Ganze ja über Skype läuft ...

... wäre ein Lehrerwechsel doch eine Option?
 
3. Ein ganzes Lied auswendig lernen. Tja, tatsächlich ist das etwas, was ich tun sollte. Denn alle rufe von Freunden und Verwandten "spiel doch mal..." habe ich bis jetzt gekonnt ignoriert.
imho gehören Gitarre und Stimme einfach zusammen - bei allem oben angedeuteten non-Konformismus klappt das (bei mir) ziehmlich flott, Akkorde über Song-Text reichen als Vorlage.
Allenfalls stimmlich gibt's da grössere Baustellen... und die Freiheit, die bei der Begleitung noch als 'kreativ' durchgeht, kommt bei der Melodie gar nicht so gut :D
(Schlüssel dazu war meditativ-wiederholendes Akkord-Wechseln bei möglichst konstantem Timing)
 
Ich übe relativ selten irgendetwas vorgegebenes, nicht weil ich so gut spielen kann sondern weil ich das schon in der Schule gehasst habe.
 
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... wäre ein Lehrerwechsel doch eine Option?
Denke auch das dass eine gute Frage ist. Ich bin der Ansicht das es ein Unterschied ist ob man vor einem Monitor sitzt oder jemanden in echt, also so richtig vor sich sitzen hat.
Und es gibt immer wieder die Phasen wo man keinen Bock hat. Weil die Hausaufgaben einfach Kacke sind,wozu brauch man das, spiele ich eben was anderes usw.
Aber man versucht es dennoch wenigstens 5 Minuten, am nächsten oder übernächsten tag wieder usw. Und plötzlich: "huch was war das, oh das hat ja funktioniert, wieso hab ich mich damit so schwer getan..."
Und wie bereits gesagt wurde, wenn man nur begrenzte Zeit zum üben hat geht natürlich die Zeit die man für die vermeindlich unsinnigen Übungen benötigt wird von der Spasszeit ab. Mir bleibt meist gar keine Spasszeit.
Daher mache ich immer wieder kleine Pausen, 5-10 Minuten Übung a und B, dann mal etwas Krach nur so für mich dabei versuche ich (falls möglich) etwas von dem neuen mit einzubauen und dann wieder die Hausaufgaben.
Nachteil ist, das man bei Krach machen dann halt manchmal die Zeit vergisst:rolleyes: und man dann wieder mit gesenktem Haupt bei der nächsten Stunde auftaucht.

Und ich bin mir sicher das es um so schwerer ist sich auf Unterricht einzustellen je länger man als Autodidakt unterwegs war. Weil es eben auch bedeuten kann über Jahre trainierte Abläufe und Bewegungen zu ändern.
 
Sooo, was jetzt geholfen hat:
--> Besuch auf dem Guitar Summit, viele Gespräche mit anderen Gitarristen
--> ein, zwei Videos auf YouTube. zb. das Thomas Blug Video vom Guitar Summit 2018 (mehr Spaß beim üben). Fand ich richtig gut. Guthrie Govan geht auch.
--> Linkshänder Telecaster gekauft
--> Theorie ignorieren. Übe seit zweit Tagen, diverse Akkorde und Rhythmen
Fertig :-D
 
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Ja geht mir auch,manchmal ist es schwer zu glauben das mein Lehrer mal mit den gleichen Grundlagen gekämpft wie ich jetzt. Aber da liegen halt auch bestimmt 30 oder mehr Jahre Übung und lernen dazwischen. Aber zu hören das andere auch Schwierigkeiten hatten nimmt manchmal den Frust und den Druck raus.

Gruß Marcus
 
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Klar:
 
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Ich wollte dieses ganze Gerümpel lernen aber es interessiert mich tatsächlich überhaupt nicht, also muss es anders gehen.
Das ist aus meiner Sicht der Schlüsselsatz des gesamten Threads.

Was dich nicht interessiert, lernst du nicht. Bringst du keine Begeisterung mit fürs Thema, kann auch der beste Lehrer und die tollste Didaktik nicht weiterhelfen. Wärst du ein Kind, ist es etwas anderes. Kinder sind, bis zu einem gewissen Alter, fremdgesteuert und lernen für die Eltern und/oder die Lehrer. Erwachsene hingegen wissen, dass sie einzig und alleine für sich selber lernen. Bringst du also kein Interesse mit, dann lässt du es besser sein und fokussierst dich auf etwas, was bei dir Begeisterung weckt.

Es gibt ja so viele Themen rund ums Gitarrespielen. Lerne, was dich selber überzeugt und nicht das, was andere dir einflüstern.
 
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