Mikrofonkabel richtig abisolieren

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Dathoba
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Hallo zusammen.

Ich baue gerade ein In-Ear-Monitoring-Rack für meine Band und löte dafür XLR Kabel selber (Verbindungen zwischen Instrumenten, Splittern und X32 Mischpult). Ich habe nun bei der Abisolierung der beiden Innenadern das Problem, dass meist eine (evtl. 2) Litzen mit entfernt werden. Ich habe es schon mit zwei verschiedenen Abisolierzangen versucht. Zunächst mit einer alten ausgeliehenen, dann mit folgender, neu gekaufter:

https://www.amazon.de/Jokari-Secura...okari+entmanteler&qid=1599848290&s=diy&sr=1-3

Ich habe es sowohl auf Stufe 0,8 als auch auf Stufe 0,3 probiert. Bei 0,3 fühlt es sich gut an, es wird jedoch, wie gesagt, meist eine Litze mit entfernt.

Ich habe schon einige Tipps gelesen, jedoch auch schon einiges ausprobiert. Nun also meine Fragen:

1. Macht es irgendeinen Unterschied, wenn von den ca. 25 Litzen eine bis zwei fehlen? Was entsteht für ein Nachteil (wenn auch nur theoretisch)? Ich habe schon ein paar Kabel angebracht, bis ich gemerkt habe, dass in den abisolierten Teilen oft noch etwas innen glänzt. Kann ich die fertigen Kabel im Rack behalten oder würdet ihr neu anfangen?

2. Was empfehlt ihr für eine Methode bzw. (Abisolier-)Zange für einen Anfänger?

Hier das verwendete Kabel:
https://www.thomann.de/de/sommer_cable_sc_stage_22_highflex_sw.htm

Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
1-2 Litzen? Das ist ne gute Quote! Ich bin da nicht so zimperlich.

Theoretisch steigt der Widerstand... aber auch wirklich nur theoretisch.

Lass die fertigen Kabel drin! Das ist nun wirklich gar kein Problem.

Edit: hast du mal die Kabel von kleinstmembranern oder lavaliermikros gesehen? DAS sind dünne Kabel. Da muss man schon etwas vorsichtiger sein. Aber xlr? 2 Litzen, 3 litzen, 5 litzen? Völlig Wurscht.
 
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Okay danke, das beruhigt mich. Klanglich bzw. von der Datenmenge/Soundqualität macht es also auch keinen Unterschied?

Außerdem: ich hatte einmal das Problem, dass der Kabeltester Verbindungen zwischen Pins 1, 2 und 3 angezeigt hat, aber zusätzlich auch eine zwischen Pin 3 und Pin 1. Habe den Output dann nochmal aufgeschraubt, geschaut und wieder zugeschraubt, dann war es weg, ohne dass ich (bewusst) etwas verändert hätte. Mich würde nur mal interessieren, woran das gelegen haben könnte?
 
Alter Bastlertrick:
  • vorsichtig 1/2 - 1 cm abfackeln, am besten im Freien
  • Dämpfe nicht einatmen
  • die verkohlten Reste händisch entfernen
Etwas weniger dramatisch geht es, wenn Du das Kabel an den heißen Lötkolben hälst. Berühren würde ich vermeiden, denn das hinterläßt etwas Bleibendes am Kolben. Richtig drübergehalten an der "Sollbruchstelle" sollte die Isolierung weich genug werden. Auch hier reichen wieder die Finger.
 
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An einem kleinen Kupferdrähtchen, dass du übersehen hast. Würde ich nochmal mit der Lupe checken oder ein Makro posten....
 
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Ich habe die Reste schon entsorgt, es waren aber wirklich nur 1 bis maximal 2 Litzen, habe sehr sorgfältig gecheckt. Habe auch eben schön mit dem Lötkolben/Fingern abisoliert, das ging ganz ohne Beschädigung.
Es geht mir also nur noch darum, ob dir verbauten Kabel bleiben können. Aber das scheint ja wohl problemlos zu gehen?
 
Wenn sonst alles richtig ist, JA.
 
Es geht mir also nur noch darum, ob dir verbauten Kabel bleiben können. Aber das scheint ja wohl problemlos zu gehen?

Wenn sonst alles richtig ist, JA.

Sehe ich auch so.

Elektrisch ist da für die Verbindung kein Problem. Du hast richtig gelötet, wenn die Lötfläche eher gleichmäßig und glänzend aussieht - das ist der Normalfall. Wirkt sie dagegen unregelmäßig oder matt: nocheinmal kurz erwärmen, bis alles verläuft. Die Oberflächenspannung des noch flüssigen Lots sorgt dann für das Glatte und das Glänzende.

Mechanisch wird es lange dauern, bis da etwas passiert. Die Litze am Lötpunkt hast Du ja zu einem starren Etwas mit Lotüberzug verändert: Das ist bombenfest. Der verbleibende Schwachpunkt ist nun der Übergang von der kupferfarbenen Litze in diesen Lötsockel. Durch bewegen der Gitarre wackelt der Draht an dieser Befestigung hin und her. Nach vielen Wacklern bricht dann irgendwann die erste, dann die zweite Litze, bis alle durch sind. Aber das dauert. Kannst Du abschätzen, indem Du einen freiliegenden Litzenrest solange hin- und herbiegst, bis die erste bricht. Wird ein spannender Fernsehabend ;-)

Auf Nummer sicher gehts Du, wenn Du das Wackeln unterbindest: Einfach das Kabel vor dem Lötpunkt irgendwie fixieren, z.B. mit etwas Klebeband, irgendwo sanft und beständig anklemmen usw.

Und sollte doch einmal etwas schief gehen: Ein paar Zentimeter hast Du ja noch am Kabel, und Lötkolben und Lötzinn wirst Du wohl kaum entsorgen ;-)

Viel Spaß beim Spielen :)
 
Macht es irgendeinen Unterschied, wenn von den ca. 25 Litzen eine bis zwei fehlen?
Von ca. 25 1 bis 2 - definitiv kein Problem!

Was empfehlt ihr für eine Methode bzw. (Abisolier-)Zange für einen Anfänger?
Empfehlen kann ich diese Zange, insbesondere für feine und feinste Litzen:
https://www.ebay.de/i/402351066097?...MI7YLv8aPj6wIVkLh3Ch3HPgmTEAQYASABEgLzDvD_BwE
Die Weidmüller ist meiner Erfahrung nach die beste Abisolierzange für Litzen und auch etwas größere Kabel. Bei Mikrofonkabeln und Kabeln vergleichbarer Durchmesser trenne ich damit auch den äußeren Mantel ab. Bei dem Preis lohnt sie sich aber nur, wenn man größere Mengen Kabel löten muss bzw. regelmäßig solche Arbeiten anfallen.
Vom ´Abfackeln´ rate ich dringend ab, nicht nur wegen der giftigen Dämpfe, so Vorzugehen ist schlicht Stümperei.

Außerdem: ich hatte einmal das Problem, dass der Kabeltester Verbindungen zwischen Pins 1, 2 und 3 angezeigt hat, aber zusätzlich auch eine zwischen Pin 3 und Pin 1. Habe den Output dann nochmal aufgeschraubt, geschaut und wieder zugeschraubt, dann war es weg, ohne dass ich (bewusst) etwas verändert hätte. Mich würde nur mal interessieren, woran das gelegen haben könnte?
Wie oben schon jemand schrieb kommt das meist von einer oder mehrere Einzellitzen-Fäden, die nicht mit verlötet wurden und bei der Montage seitlich weg geknickt sind.
Vor dem Verlöten bzw. den Einsetzen der abisolierten Kabelspitze sollte diese stets verdrillt werden, das vermeidet solche abstehenden Litzedrähtchen.
Wenn beim Löten die Litzen zu heiß werden und die Isolierung anbrennt und schrumpft verursacht das auch oft Brücken, was im übrigen auch ein Argument gegen das Abflämmen ist, da es keine sauberen Kanten am Ende der Isolierung macht.

Zuletzt gehören die Kabel am Mantel immer in eine Zugentlastung montiert, die grundsätzlich an allen Steckern vorhanden ist. Beim Herausführen von Kabeln aus einem Gehäuse muss eine Kabeldurchführung mit Zugentlastung vorgesehen werden.
Kabel so zu montieren, dass an der Lötstelle der Litzen Bewegungen auftreten können gilt als übler Montagefehler und wird ganz schnell zu Kabelbrüchen und damit zum Ausfall des Kabels führen, vor allem im Bühnenbetrieb.
 
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was im übrigen auch ein Argument gegen das Abflämmen ist,

Und noch eins gegen die Flamme:
Die Isolierung der Adern ist allermeistens aus PVC.
Beim Verbrennen oder zu starken Erhitzen etsteht HCl (Salzsäure - noch ohne Wasser)
Beim Löten bleiben häufig Flussmittelreste bei der Lötstelle, die dieses HCl auch mit einbauen. Diese Flussmittel sind häufig hygroskopoisch.
-> mit der Zeit wirkt an der Lötstelle Salzsäure, die zur Korrosion der Lötstelle führt.
Ich habe schon etlicher solcher Lötstellenzu Gesicht bekommen, die regelrecht abgefault waren.
 
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+1 für Weidmüller Stripax, absolute Universalwaffe. Speziell für Mikrofonkabel & Co. kann ich auch den Cimco Präzisions-Abisolierer 120033 empfehlen. Straßenpreis ca. 30€.

Zur Not klappts auch mit den altbekannten Abisolierzangen mit Rändelschraube. Da muss man aber auch wieder aufpassen, bei vielen sind die Einkerbungen in den Backen nicht halbrund, sondern V-förmig, da schert es auch gerne einzelne Litzen ab. Ich persönlich setze ja meist auf Elektronik-Seitenschneider + viel Gefühl. ;) 1x seicht zwicken, 1x 90° versetzt und gleichzeitig abziehen, fertig.
 
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Ich persönlich setze ja meist auf Elektronik-Seitenschneider + viel Gefühl. ;) 1x seicht zwicken, 1x 90° versetzt und gleichzeitig abziehen, fertig.

Das Gefühl ist das entscheidende. Das wird auch durch eine Weidmüller-Stripax nicht ersetzt.

Wer nicht hunderte Kabel anfertigen muss ist mit einem scharfen cutter und einem guten Seitenschneider gut bedient.
 
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Ich persönlich setze ja meist auf Elektronik-Seitenschneider + viel Gefühl. ;) 1x seicht zwicken, 1x 90° versetzt und gleichzeitig abziehen, fertig.
Genau so habe ich es auch lange Jahre gemacht. Wobei es bei den dünnen Litzen wirklich seeehr viel Feingefühl erfordert, diese nicht gleich ganz zu kappen oder etliche der dünnen Drahtfäden mit abzuschneiden.
Für nur wenige Kabel und nur sehr gelegentliches Abisolieren reicht so ein Seitenschneider aber allemal. Schlimmstenfalls opfert man ein paar cm Kabel wenn man neu abisolieren muss, was aber meistens nichts ausmacht.

Da ich mal eine größere Menge Kabel konfektionieren musste und überhaupt immer wieder Kabel montieren muss, hat sich für mich die Weidmüller Stripax wirklich sehr gelohnt. Saubere Ergebnisse und sehr schnell! Ein wirklich so sehr gutes Werkzeug darf dann auch gerne etwas mehr kosten.
 
Theoretisch steigt der Widerstand... aber auch wirklich nur theoretisch.
:opa:Stümmt nicht.
Der Widersatnd ändert sich praktisch.
Die Widerstandsänderung ist aber so minimal, das sie mit normalen Messgeräten nicht sichtbar und daher vernachlässigbar ist.
Außerdem: ich hatte einmal das Problem, dass der Kabeltester Verbindungen zwischen Pins 1, 2 und 3 angezeigt hat, aber zusätzlich auch eine zwischen Pin 3 und Pin 1. Habe den Output dann nochmal aufgeschraubt, geschaut und wieder zugeschraubt, dann war es weg, ohne dass ich (bewusst) etwas verändert hätte. Mich würde nur mal interessieren, woran das gelegen haben könnte?
Ich mache über meine Lötstellen immer Schrumpfschlauch.
Ist etwas fummelig, hilft aber bei nicht professionell ausgeführten Lötstellen.
 
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:opa:Stümmt nicht.
Der Widersatnd ändert sich praktisch.
Die Widerstandsänderung ist aber so minimal, das sie mit normalen Messgeräten nicht sichtbar und daher vernachlässigbar ist.
Hahaha. Na gut, du hast natürlich recht. So war das auch von mir gemeint. Danke für die Richtigstellung.
Allerdings sollte hier bedacht werden, dass die Verbindung von Kabel und Stecker vermutlich mehr widerstand generiert als der Verlust von 1-2 Litzen.
 
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Danke an alle, habe mit dem Jokari weitergemacht, ist ja wohl nicht so tragisch. :)
 

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