Mackie EM-USB Mikrofon

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Review: Mackie EM-USB Mikrofon

Das Mackie EM-USB ist ein Mikrofon mit eingebauter USB Soundkarte und internem Kopfhörer-Verstärker. Es ist an Windows Systemen 7+ und MAC OS 10.10+ Plug and Play. Mackie ist seinem Wahlspruch treu geblieben und liefert ein "Build like a Tank" robustes Mikrofon für den Desktop, mit dem man zur Not aber auch Einbrecher vertreiben kann, falls man den Baseballschläger verlegt hat ;). An einem Smartphone lässt es sich nicht betreiben.

Als Anwendungsgebiet sieht Mackie Musikaufnahmen, Podcasts, Live-Streams und Online Content. Ich habe damit Musik und Sprache aufgenommen, sowie mehrere 1 stündige ZOOM Sessions bestritten.

Fazit: Für Musik bevorzuge ich zwar den Weg über meine Apollo Interfaces bei freier Mikrofonwahl. Allerdings ist die Aufzeichnung einer musikalischen Idee am Schreibtisch wirklich einfach und klingt schon recht ordentlich. Ich sehe die Stärke aber eher bei Podcast, Live-Chat und Videovertonung. Im Chat wurde mir von den Gesprächspartnern eine sehr natürliche Stimme mit guter Auflösung und Dynamik bestätigt - trotz im Hintergrund laufender Datenkompression. Im Vergleich zum auch schon recht guten internen Mikrofon am MacBook, nochmal ein Fortschritt. Zumal die Einstreuung durch die Richtwirkung wirklich minimal ist und der hinter dem Mikrofon stehende Lautsprecher vom Gegenüber nicht zu hören war. Man braucht also keine Klimmzüge vollbringen um eine brauchbare Position auf dem Schreibtisch zu finden. Hilfreich und gut klingend ist auch der Kopfhörer-Ausgang. Aktuelle MacBooks haben keinen eigenen mehr (Apple denkt BT) und somit bietet es hier genau die 2 Features die das System aufwerten.

Bei Thomann steht es derzeit mit 145 EUR im virtuellen Schaufenster.


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Im Lieferumfang ist das Mikrofon, ein Stativ mit passender Mikrofonklemme und ein USB-C auf USB 2.0 Kabel.

Auf der Unterseite werden die Kabel aus dem Mikrofon geführt. Durch das in der Höhe verstellbare Stativ, kommt man problemlos an die Ein/Ausgänge heran. Ausserdem kann man es an der Aufhängung der Klemme kippen.

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Das Stativ steht auf Gummifüßen und ist dadurch zwar nicht komplett, aber doch ausreichend von der Tischplatte entkoppelt. Typische Bewegungen - z.B. beim Schreiben dieser Zeilen, bewegen mit dem Stuhl, auflegen des Armes - produzieren praktisch keine Geräusche in der Aufnahme. Ebenso bleibt es ruhig, wenn man am Gehäuse kratzt. Ein klick des Mute Schalters ist jedoch zu hören. Das Stativ besitzt eine Schubstange, mit der man das Mikrofon ca. 5 cm höher bekommt als in der unteren Stellung. Damit ist der Sweetspot einer typischen Gitarrenbox erreichbar.

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Zur Verbindung an den Computer legt Mackie ein USB-C auf USB Kabel bei. Dieses konnte ich problemlos am HUB meines nur USB-C besitzenden Rechners anschließen. Auf direktem Weg, mit einem von einer Festplatte "geliehenen" USB-C auf USB-C Kabel, ist die Leuchtdiode dunkel geblieben. Mit einem USB auf USB-C Adapter (Marke billig), hat zwar die Diode am Mackie geleuchtet, es hat sich aber nicht im System angemeldet. Kein Problem, denn das Mackie EM-USB ist aufgrund seines Gewichtes doch eher was für den dauerhaften Verbleib auf dem Schreibtisch. Wählt man die von Mackie vorgesehene Verbindung, ist der Anschluss ein Kinderspiel.

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Da das Mackie ein eigenes Gain besitzt, hätte ich in der Systemsteuerung eher ein Gerät erwartet, welches auf der Betriebsystem Ebene keine Gain Regelung mehr aufweist. Diese bleibt aber aktiv. Mit der systemseitigen Mittelstellung bin ich aber sehr gut gefahren und konnte den kompletten Regelweg am Mackie nutzen. Neben dem Gain Regler gibt es noch eine Lautstärke Reglung für den Kopfhörer. Komplettiert wird das Bedienfeld mit einem Mute Taster, der (nur) das Mikrofon stumm schaltet - der Kopfhörer bleibt dabei aktiv.

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Hier noch ein paar Werte zum EM-USB:


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... die Rückseite der Membran würde ich als etwas unempfindlicher einstufen, als es in der Grafik den Eindruck macht. Im ZOOM Meeting stand der Lautsprecher direkt hinter dem Mikrofon, es kam davon - gemäßigte Lautstärke - nichts beim Gesprächspartner an. ...

Zum Abschluss noch ein Bild zum Vergleich mit dem Apogee Hype Mic (340 EUR) ...

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Empfehlung für: Ihr wollt ein robustes Mikrofon für alle (Sprach, Musik) Aufnahmen, die ihr unmittelbar an eurem Schreibtisch tätigt. Ihr wollt dafür nicht extra in ein Interface investieren. Ihr benötigt eine Möglichkeit einen Kopfhörer anzuschließen. Ihr habt keine Lust auf aufwendige Installation. Es soll das Budget nicht übermäßig belasten. Dann ist das Mackie EM-USB für euch.

Ihr wollt mehr Auswahl ... die kann Mackie seit ein paar Tagen bieten. Ihr findet die Produkte hier ==> im NAMM Thread 2020.

Gruß
Martin



 
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Schöner, informativer Bericht; danke!
 
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Was ist der Unterschied zum t.bone SC 430? Hat jemand mal bei beiden das Innenleben verglichen? Äußerlich sieht das Mackie einfach aus wie das t.bone in anders lackiert. Kann das Mackie z.B. mehr als 16bit aufnehmen?

Also ich fände das schon interessant, denn wenn das Innenleben identisch wäre, dann wäre Mackie schon frech… schließlich kostet deren Produkt mehr als das Doppelte.

Bei Zoom wird's spannend, wenn man das "Original-Audio" anschaltet. Dann sollte man aber Kopfhörer nehmen, denn die Echo-Unterdrückung ist dann nicht mehr aktiv. Aber dann kann man mit Tonqualität angeben. Geht leider nicht mit der Linux-Version.
 
Äußerlich sieht das Mackie einfach aus wie das t.bone in anders lackiert.

Interessante Feststellung...

Sowohl optisch und auch bei den technischen Daten inkl. Frequenzdiagramm zu 100 Prozent identisch...
https://images.static-thomann.de/pi...specs/494397_c_494397_datasheet_de_online.pdf
https://images.static-thomann.de/pics/atg/atgdata/document/manual/480761_em_usb_om.pdf

dann wäre Mackie schon frech… schließlich kostet deren Produkt mehr als das Doppelte.
sehe ich auch so...

Ich hoffe, @hack_meck kann das aufklären...
 
Anfrage ist raus ...

sind die Beipackpakete auch gleich?

Gruß
Martin
 
@hack_meck

Jetzt mal Tacheles...
Es ist, ob der genannten Fakten glasklar, das beide Mikros identisch sind und vom den gleichen chinesischen Lieferanten kommen.
Den drastischen Preisunterschied darf man gerne mit den "Zugaben" die Mackie vs. Thomann liefert (und deren Kaufwert dies möglicherweise rechtfertigen) erklären, (sofern man als User exakt dies haben will.).
Ich kenne deine "Verbandelung" mit Mackie und Thomann nicht (ist mir auch egal), aber deine Reaktion wirkt auf mich doch ein wenig seltsam. natürlich weisst du als Profi, das es das gleiche Produkt ist, und vermutlich musst du hier bez. deiner Antworten gewisse Interessen bewahren, und die dieses Forums stehen mit Sicherheit ganz hinten an...
Aber dieses "ich frag mal nach, oh noch keine Antwort aus USA", wirkt peinlich. Es ist für mich relativ klar, das weder von dir, geschweige von Mackie, hier eine adäquate Antwort kommt (welche auch), aber ich würde als User vom einem "Kopf" dieses Forums zumindest eine ehrliche Erklärung erwarten, wenn Sie auch ggf. unschmeichelhaft für den Ein oder Anderen ausfallen mag.
Ich bin alt genug, um zu wissen, wie Marketing global funktioniert und eine ehrliche Antwort in diesem Forum würde weder Thomann noch Mackie irgendwie tangieren.
 
Es ist, ob der genannten Fakten glasklar,

Wenn ich dich richtig verstehe, basierst du deine Aussage auf dem Datenblatt und der Form. Reingeschaut und auf Bauteile Ebene hast du wahrscheinlich nicht?

Daher finde ich deine Schlussfolgerung ...

und vermutlich musst du hier bez. deiner Antworten gewisse Interessen bewahren, und die dieses Forums stehen mit Sicherheit ganz hinten an...

... doch etwas befremdlich.

natürlich weisst du als Profi, das es das gleiche Produkt ist

Nein ... es sieht ähnlich aus, es hat gleiche Daten (die sind im Zweifel geduldig) ... die das suggerieren. Wie die aber erreicht werden (Bauteile/Materialien) kannst weder du, noch ich sagen.

Aus Gesprächen mit anderen Firmen - die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind (also dem Nachbau ihrer Produkte) - ist mir aber bekannt, dass man schon rein schauen muss um den Unterschied zu erkennen. Natürlich wird da in der chinesischen Fabrik auch mal der Blueprint verwendet um Produkte nachzubauen, oftmals dabei aber auch durch leichte Veränderung in der Spezifikation (Präzision/Selektion) der Bauteile ein noch niedrigerer Herstellungspreis Preis realisiert. Zumal die Entwicklungskosten ja praktisch durch den externen Partner getragen wurden.

Also dein vordergründig "gleich" ist für mich erst mal nicht "gleich" ... :nix:

Daher habe ich für euch nachgefragt. Ob Mackie dazu was sagen will, ist ausserhalb meiner Möglichkeiten. Da müssen wir auf Antworten warten.

Gruß
Martin
 
Daher finde ich deine Schlussfolgerung ...
Okay, danke für deine Antwort, also wir wissen es beide nicht (der Laie und der Profi) und es ist auch letztlich nicht verifizierbar, es sei denn, man kauft beide Produkte und unterzieht sie professionell einem Test, aber wozu und wen interessiert es letztlich.
P.S.
Aber deine Diplomatie ist schon gut...
 
Aus Gesprächen mit anderen Firmen - die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind (also dem Nachbau ihrer Produkte) - ist mir aber bekannt, dass man schon rein schauen muss um den Unterschied zu erkennen. Natürlich wird da in der chinesischen Fabrik auch mal der Blueprint verwendet um Produkte nachzubauen, oftmals dabei aber auch durch leichte Veränderung in der Spezifikation (Präzision/Selektion) der Bauteile ein noch niedrigerer Herstellungspreis Preis realisiert. Zumal die Entwicklungskosten ja praktisch durch den externen Partner getragen wurden.

Deine Ehrenrettung in Ehren, aber ich denke nicht, dass es sich um Nachbauten der Chinesen handelt. Ich denke eher, irgendwo in der großen Volksrepublik ist die Fabrik, die alle diese OEM-Mics herstellt. Aber ja, es ist durchaus möglich, dass im Innenleben verschiedenes werkelt mit verschiedenen Qualitäts-Abstufungen.

Wir leben ja leider in einer Zeit, in der große Marken als Namen verramscht werden. Telefunken, Grundig, Marantz, Oberheim, usw. – und nun, wer am heutigen Sonntag mal eine Beschäftigung sucht, vergleicht mal Großmembran-Mics von Marantz, IMG Stageline, die Mic-Bundles von Focusrite und t.bone und Fame. Die äußerlichen Ähnlichkeiten und auch die in den Funktionen sind oftmals frappierend.

Ehrlich gesagt, wäre ich Mackie, dann würde ich mich auf das Spiel nicht einlassen. Denn die inneren Werte, insofern unterschiedlich, sieht der Käufer im Online-Shop ja nicht.
 

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