Analoge elektrische Orgeln im heutigen Kontext

naja, wir mußten die Sachen ja loswerden, da kurz vor dem Umzug.
Ich sehe oft ein Datum in Anzeigen genannt mit dem Hinweis, dass es bis dahin verkauft werden muss und es sonst verschrottet wird. Sehr schade, viele diese Geräte sind meines erachtens durch die analoge Bauweise klanglich plastischer als was man so im digitalen Bereich bekommt.
Statt dessen sprach der Leiter davon, die Geräte in Einzelteilen ausschlachten zu wollen. Nach einem Geplänkel zu geschenkt ist geschenkt sind wir dann wieder abgezogen
Bitter.
 
Wir haben dafür kein Geld bekommen und dachten, da würden sich Kinder von sozial schwächeren Familien freuen
Ich habe mal versucht gut erhaltene Laptops (war mal teuer - Sony Vaio) und Desktops zu verschenken, ebenso alte Handies: selbst angeblich Bedürftige wollen neue Sachen, die fühlten sich glattweg beleidigt. Eine befreundete Lehrerin hat sie dann mit Kußhand für die Schule genommen... Die alten Telefone landeten bei unserer Tafel, die hatten Verwendung dafür.
 
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Kann jemand was zu den Modellen von Elka sagen?
 
Hallo allerseits,

interessantes Thema. :)

Auch ich bin u.a. ein Fan von alten, "speziellen Orgeln".
Wenn ich auch den "cheesy" Klang von Heim- und auch so manchen Transistororgeln eher nicht mag, gab es doch darunter einige interessante Modelle. Manche davon wurden auch in einigen - heute legendären - Musikstücken verwendet und sind vielleicht auch deshalb "Kult".
Zu erwähnen wäre z.B. die Lowrey TBO-1, dessen Marimba Repeat Preset hat Pete Townshend bei dem The Who Song "Baba 'O Riley" eingesetzt (gleich zu Anfang im Intro zu hören). Oder Jean Michel Jarres "Oxygen" würde ohne die Stringflächen aus der Eminent 310 (plus Phaser) auch nicht so klingen.

Ich nenne immerhin drei solcher alten "Orgel-Schätzchen" mein eigen, welche vielleicht keinen ganz so großen Kultfaktor haben, aber über sehr eigenständige und unverwechselbare Klänge verfügen, welche sich m. E. auch heute nicht zu verstecken brauchen (und halt nicht "cheesy" klingen).

Meine "neueste" Errungenschaft hatte ich letzten Sommer als defekt geschossen und überarbeitet, eine Vermona ET 6-1 von 1974. Diese einmanualige Orgel (fünf Oktaven) aus DDR-Produktion sticht durch einen tollen Federhall und einen mit Kniehebel zu modulierenden Wha-Wha Effekt heraus, zudem hat sie zwei verschieden schalt- und mischbare Registergruppen und diverse sonstige Effekte (Vibrato, Repeat), welche sich jeweils in Stärke und Tempo regeln lassen. Somit lassen sich auch ohne externe Effekte schon sehr sphärische Klangflächen erzeugen.

Dann hatte ich mir vor ein paar Jahren eine Philips Philicorda 22GM751/22T inkl. originalem Untergestell zugelegt, diese müsste etwa aus dem Jahr 1967 datieren. Diese Orgel (einmanualig, vier Oktaven, hergestellt wohl in den Niederlanden oder Westdeutschland) funktionierte bis auf zwei Register und dem Federhall einwandfrei. Letztes Frühjahr habe ich dann auch auch diese überarbeitet und zusätzlich noch mit einer Stereo-Klinkenbuchse modifiziert, so dass ich mit einem speziell angefertigten Klinkenkabel externe Effektgeräte einschleifen und über die eingebauten Lautsprecher wiedergeben kann. Diese Orgel erinnert klanglich stark an die typischen Transistororgeln der 1960er Jahre (z.B. VOX Continental), hat dabei aber einen eigenen, etwas weicheren Klang als z.B. die VOX. Trotzdem hat sie richtig "Eier" und kann mit einem eingeschleiften Leslieeffekt (ich benutze den NEO MiniVent II) und etwas Crunch sogar über die internen Lautsprecher sehr rockig klingen.

Am längsten davon besitze ich schließlich eine Elka X-705, Baujahr etwa 1980. Da schließt sich dann auch der Kreis zur Frage von @242 :

Kann jemand was zu den Modellen von Elka sagen?

Die italienische, zweimanualige Elka X-705 galt seinerzeit - trotz seiner etwa 80kg inkl. Zubehör - als transportabel (hatte ein Chop-Case-Gehäuse mit Stahlrohrbeinen) und war damals der feuchte Traum vieler Alleinunterhalter. Jean Michel Jarre hatte damals wohl eine - optisch etwas gepimpte - X-705 auf seiner 1981er Tournee dabei. Es gab auch die technisch baugleiche Elka Artist 707, diese war eine "Holzkommode" für den stationären Heimgebrauch.
Diese Elka besitzt ein Rhythmusgerät inkl. vielseitig einstellbarer Bass-Akkord Begleitpattern. Diese Sektion gab es damals auch als Einzelgerät, nannte sich Elka Wilgamat. Darauf konnte ich allerdings bislang immer gern verzichten, weil das klingt RICHTIG "cheesy"... Dann hat das Teil zwei Sinus-Zugriegelsätze (sieben im Unter-, neun im Obermanual) sowie verschiedene schaltbare Perkussions-Fußlagen. Mit Leslie(-effekt) klingt das gar nicht so übel, kommt aber an den "dreckigen" Klang einer echten Tonrad-Hammond nicht heran.
Des Weiteren sind für jedes Manual ein getrenntes String-Ensemble inkl. Piano- und Clavichord-Preset eingebaut. Diese gab es auch einzeln als Elka Rhapsody 610, somit sind quasi sogar zwei davon in der Orgel vorhanden! Diese Stringsektion war der Hauptgrund, dass ich mir seinerzeit dieses Trumm angeschafft habe. Ich bin ein großer Fan dieser alten Stringmaschinen und das Rhapsody 610 (z.B. in den 1970ern verwendet von Tangerine Dream und Volker "Mist" Kahrs von Grobschnitt) ist sehr selten zu bekommen und wenn, dann sehr teuer und/ oder in schlechtem Zustand.
Dann hat das Teil noch einen Preset-Polysynth für Begleitflächen, da ist klanglich an den paar Presets nichts weiter veränderbar.
Zuletzt wäre noch der Preset-Monosynthesizer zu erwähnen, welcher durch viele veränderbare Parameter sehr vielseitig ist und auch sehr ordentlich klingt. Diesen gab es auch als Einzelgerät, nannte sich Elka Solist 505.
Mit zugehörigem Stummel-Basspedal und Schweller (inkl. Varationsschalter für den Wilgamat) sowie zahlreicher Einzelausggänge für die verschiedenen Sektionen, lässt sich mit der Orgel schon so einiges anstellen.

Inzwischen ist es aber leider so, dass sich die Ausfälle bei meiner X-705 immer mehr häufen, ein großes Problem sind bei diesen Orgelmodellen u.a. die Kontaktwannen für die zahlreichen steckbaren Platinen (die Orgel ist komplett modular aufgebaut), welche im Laufe der Jahrzehnte zu immer mehr Ausfällen neigen. Dazu kommen etliche kratzende Potis, aussetzende Schalter und schwergängige Zugriegel. Irgendwann werde ich auch diese Orgel dann mal richtig durchreparieren müssen, scheue mich aber immer noch wegen des doch recht immensen Aufwandes.

Das ist dann auch immer die Kehrseite der Medaille, einige nicht so "kultige" Orgelmodelle sind recht günstig erhältlich (ich habe für jedes dieser Teile deutlich unter 200 Euro bezahlt, die Philicorda kostete sogar weniger als 100 Euro), allerdings muss einem auch bewusst sein, dass immer mal was daran zu reparieren ist, weil die Dinger eben auch alle deutlich über 40 Jahre alt sind. Wobei ich z.B. die Vermona bewusst als Sanierungsfall gekauft hatte, da ich sehr gern an den alten Analogschätzchen arbeite und ich tatsächlich ein besserer Techniker als Keyboarder bin... :sneaky:

Man kann sich mit entsprechend dickem Geldbeutel aber durchaus auch ein durchrepariertes und restauriertes Gerät in die Hütte stellen und sich daran erfreuen, aber auch hier ist man vor Ausfällen sicherlich nicht gefeit.

Und auf die Bühne nehme ich solche alten Instrumente auch nur im absoluten Ausnahmefall mit, immerhin gibt es heutzutage für fast alles wesentlich leichtere und ausfallsichere Digitalemulationen oder Nachbauten (auch wenn die Originale immer ein Quentchen besser sind).

Gruß

Michael
 
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Das Solina String Ensemble ist ein oder zwei Jahre nach der Eminent 310 auf den Markt gekommen und ist in der Tat der String Sektion in der Orgel nachempfunden.
Allerdings hat das String Ensemble einen etwas abgespeckten Triple Chorus (also eine dreifache Phasenverschiebung) für den charakteristischen Ensemble Effekt, wie auch die meisten nachfolgenden Stringmachines aus dieser Epoche.
Die Eminent 310 soll dagegen wohl einen sechsfachen Chorus gehabt haben, dieses Thema wurde vor einiger Zeit mal an anderer Stelle hier im MB angesprochen.
 
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Danke für diesen ausführlichen Beitrag!
Zu erwähnen wäre z.B. die Lowrey TBO-1, dessen Marimba Repeat Preset hat Pete Townshend bei dem The Who Song "Baba 'O Riley" eingesetzt (gleich zu Anfang im Intro zu hören).

Oder Jean Michel Jarres "Oxygen" würde ohne die Stringflächen aus der Eminent 310 (plus Phaser) auch nicht so klingen.

Meine "neueste" Errungenschaft hatte ich letzten Sommer als defekt geschossen und überarbeitet, eine Vermona ET 6-1 von 1974. Diese einmanualige Orgel (fünf Oktaven) aus DDR-Produktion sticht durch einen tollen Federhall und einen mit Kniehebel zu modulierenden Wha-Wha Effekt heraus, zudem hat sie zwei verschieden schalt- und mischbare Registergruppen und diverse sonstige Effekte (Vibrato, Repeat), welche sich jeweils in Stärke und Tempo regeln lassen. Somit lassen sich auch ohne externe Effekte schon sehr sphärische Klangflächen erzeugen.

Sehr cool.
Dann hatte ich mir vor ein paar Jahren eine Philips Philicorda 22GM751/22T inkl. originalem Untergestell zugelegt, diese müsste etwa aus dem Jahr 1967 datieren. (...) Diese Orgel erinnert klanglich stark an die typischen Transistororgeln der 1960er Jahre (z.B. VOX Continental), hat dabei aber einen eigenen, etwas weicheren Klang als z.B. die VOX. Trotzdem hat sie richtig "Eier" und kann mit einem eingeschleiften Leslieeffekt (ich benutze den NEO MiniVent II) und etwas Crunch sogar über die internen Lautsprecher sehr rockig klingen.

Am längsten davon besitze ich schließlich eine Elka X-705, Baujahr etwa 1980.

Die italienische, zweimanualige Elka X-705 galt seinerzeit - trotz seiner etwa 80kg inkl. Zubehör - als transportabel (hatte ein Chop-Case-Gehäuse mit Stahlrohrbeinen) und war damals der feuchte Traum vieler Alleinunterhalter.
 
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Danke für die Einstellung der YouTube Links, ich hatte erst auch überlegt, wollte aber meinen Betrag nicht noch mehr "aufblähen". ;)

Sehr gut ausgewählt übrigens, diese Videos geben den Klangcharakter doch sehr gut her (und waren für mich in der Vergangenheit quasi die "Referenzvideos").
Und tatsächlich hat die X-705 auch einen Reverb mit Hallspirale, hatte ich doch glatt vergessen zu erwähnen... :cool:
 
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Des Weiteren sind für jedes Manual ein getrenntes String-Ensemble inkl. Piano- und Clavichord-Preset eingebaut. Diese gab es auch einzeln als Elka Rhapsody 610, somit sind quasi sogar zwei davon in der Orgel vorhanden! Diese Stringsektion war der Hauptgrund, dass ich mir seinerzeit dieses Trumm angeschafft habe. Ich bin ein großer Fan dieser alten Stringmaschinen und das Rhapsody 610 (z.B. in den 1970ern verwendet von Tangerine Dream und Volker "Mist" Kahrs von Grobschnitt) ist sehr selten zu bekommen und wenn, dann sehr teuer und/ oder in schlechtem Zustand.
 
Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob es heute noch Sinn macht sich mit den damaligen Orgeln zu befassen. Ja man bekommt sie bei Ebay Kleinanzeigen in jedem Landkreis hinterher geworfen und Teilweise würden die Besitzer vermutlich sogar noch etwas bezahlen damit man diese nimmt. Aber der Zustand ist ja meist zumindest fragwürdig und wenn man selbst kein Kenner und Profi ist, wird man wohl kein gutes Exemplar bekommen. Zumal die meisten die man so bekommt wohl technisch nicht mehr gut sind.

Ich habe selbst einige Geräte bereits gehabt die durch meine Hände gegangen sind. Vor allem diverse Wersi Modelle die aufgrund des Baukasten Prinzips nun ja.... Fragwürdig waren :) Ich glaube wenn man sich heute damit befassen will, dann gibt es ja durchaus noch Neugeräte, wobei die dann alle digital sind. Ich denke da z.B auch an neue Wersi Modelle (zumindest steht der Name noch drauf). Wenn man wirklich den alten Klang will und keine 15.000€ für ein solches Einsteigergerät ausgeben kann oder will, dann gibt es heute ja gute Möglichkeiten alte Orgeln gut zu simulieren. Ich denke da speziell z.B an http://setbfree.org .

Ich habe auch schon darüber nachgedacht eine alte Orgel bei Ebay zu beschaffen, die Elektronik entfernen und dann das ganze midifizieren und digital damit arbeiten. Auf der anderen Seite stelle ich mir die Frage ob ich wirklich viele hundert Stunden Arbeit in ein solches ungewisse Projekt stecken sollte und vor allem würde ich mit dem Ergebnis wirklich musizieren wollen?
 
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Ich denke da speziell z.B an http://setbfree.org .

Wobei es bei setbfree.org ja um die Simulation klassischer elektromagnetischer Hammond-Tonewheel-Orgeln geht.
Die sind heute aus gutem Grund nach wie vor gefragt und auch quasi unkaputtbar bzw. meist immer irgendwie zu reparieren, weil sie keine Elektronik im Sinne von integrierten Schaltkreisen enthalten und somit quasi alle elektrischen Bauteile bei Bedarf jederzeit ersetzt werden können.

Hier geht es ja eher um die mittlerweile ungeliebten Heimorgeln, die niemand mehr will.

Legendäre Transistor-Modelle wie Vox Continental oder Farfisa Compact mögen eine Ausnahme darstellen.
Ansonsten sind diese alten Orgeln meist unhandlich, klanglich aus der Mode gekommen.

Der Vorteil einer Orgel mit zwei Manualen und Pedal spielt im Zeitalter der perfektionierten Begleitautomatik auch keine Rolle mehr, da greift man lieber zum "Keyboard". Das war auch einer der Sargnägel der ehemals so beliebten Orgeln.

Viele Grüße
Torsten
 
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Der Vorteil einer Orgel mit zwei Manualen und Pedal spielt im Zeitalter der perfektionierten Begleitautomatik auch keine Rolle mehr, da greift man lieber zum "Keyboard". Das war auch einer der Sargnägel der ehemals so beliebten Orgeln.
Das ist richtig und klanglich finde ich die genannten Orgeln auch grausam. Aber die Spieltechnik gefällt mir als Kirchenorgel Spieler doch irgendwie. Die Möglichkeit Zuhause mit mehreren Manualen und einem Pedal spielen zu können ist schon nett. Außerdem hat man mit einem Pedal, selbst wenn es nur ein Stummelpedal ist sehr viel mehr Möglichkeiten als man mit einem Keyboard jemals haben wird. Auf der anderen Seite kosten digitale Sakralorgeln inzwischen auch unter 5.000 Euro mit zwei Manualen und Vollpedal. Nebenbei sind sie viel kleiner und klanglich eben brauchbar. Daher wird diese alte Generation der elektrischen Orgel wohl keine Berechtigung mehr haben.

Hammond-Tonewheel-Orgeln
Ich hatte selbst einmal die Gelegenheit eine zu spielen, der Klang ist wirklich sehr faszinierend und überhaupt nicht mit den normalen Heimorgeln zu vergleichen. Ich kenne die Geschichte nicht, aber ich vermute einmal die Heimorgel sollte eine Alternative darstellen zu den unbezahlbaren Vorbilder. Sehe ich das richtig?
 
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Ich kenne die Geschichte nicht, aber ich vermute einmal die Heimorgel sollte eine Alternative darstellen zu den unbezahlbaren Vorbilder. Sehe ich das richtig?

Teils-Teils.

Man muss bedenken, dass die Hammond-Orgel damals als kostengünstige Alternative für Kirchenorgeln entwickelt wurde.
Wenn es Jimmy Smith nicht gegeben hätte, der die Hammond quasi im Jazz völlig zweckentfremdet hätte, wäre sie wohl auch in Vergessenheit geraten, weil es heute freilich viel bessere und realistischere Pfeifenorgel-Simulationen gibt.
Auch die legendäre Kombination mit einem Leslie war Laurens Hammond zeitlebens ein Dorn im Auge.

Nun aber hat die Hammond aufgrund ihres einzigartigen und lebendigen Sounds einen festen Platz in der Musikwelt gefunden und gerade und "Unsauberkeiten" und Fehler, die man ihr immer austreiben wollte (z. B. der berühmte Key-Click) machen ihren Charme aus und gelten heute als unverzichtbar.

Die Transistororgeln wollten einerseits diesen Klang der elektromechanischen Hammonds nachahmen, aber waren auch darüber hinaus als technisch fortschrittlich gesehen worden und boten viel mehr klangliche Möglichkeiten.
Insbesondere als Pfeifenorgel-Ersatz galten sie als weit überlegen und auch im Alleinunterhalterbereich kamen immer mehr Möglichkeiten hinzu.

Hammond ist original und bleibt original und kann deshalb nie erreicht werden (wenn auch fast) und behält deshalb ihre Berechtigung (wenn man sie als "Original" sieht und nicht als Pfeifenorgel-Ersatz).

Die Transistor-Orgeln, auch später die digitalen Modelle, waren immer technisch schnell abgehängt und durch Besseres ersetzt, weshalb sie auch stark an Wert verlieren.
Wenn man kein Original ist, sondern nur mehr oder weniger gut reproduziert, gehört man eben bald zum alten Eisen.

Wenn man heute Klassik und Unterhaltung unterscheidet, hat die Heimorgel folgende Nachfahren:
  • Klassik: moderne digitale Sakralorgel (mit Vollpedal natürlich)
  • Unterhaltung: Da geht es eben in Richtung Keyboard, tja...
Allein in Japan gab/gibt es wohl noch eine recht große Elektronen-Orgelszene und die neuesten Yamaha Electone-Modelle sind nur ein paar Jahre alt.
Da ist aber wohl auch langsam Schluss...

Viele Grüße
Torsten
 
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Man muss bedenken, dass die Hammond-Orgel damals als kostengünstige Alternative für Kirchenorgeln entwickelt wurde.
Sicher das es als Ersatz der Kirchenorgel gedacht war? Kirchenorgeln sind ja eher etwas das eher weniger spielen wollen. Zumal das Harmonium auch schon versuchte die Orgel des kleinen Mannes zu sein. Wobei ein Harmonium (ich besitze selbst eins) das zumindest klanglich (nicht alle) gut hinbekommt. Aber schlussendlich ist das Harmonium ja auch dann am Klavier gescheitert. Umso schöner das es langsam wieder Interesse daran gibt. Ja so ein Mustel Kunstharmonium ist was sehr feines.
 
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Eben.
Es gab sogar einen Rechtsstreit, weil Hammond sich erdreistete, ein pfeifenloses Instrument als "Orgel" zu bezeichnen.

Übrigens deuten auch die Namen der Presets und der Zugriegeleinstellungen aus den Original-Anleitungen eindeutig in Richtung Pfeifenorgel und traditionell wird das untere Manual "Great" und das obere "Swell" genannt, das kann man sogar auf den Schaltern nachlesen:
Vibrato/Chorus kann getrennt dem Great- oder Swell-Manual zugeordnet werden.

Also wie bei zweimanualigen Kirchenorgeln: Hauptwerk unters Manual, Schwellwerk oberes Manual.
Ursprünglich waren beide Manuale absolut gleichberechtigt, später kam als Besonderheit die berühmte Percussion nur auf dem oberen Manual hinzu.

Der Schweller wirkt zwar auf beide Manuale und auch das Pedal (nicht nur auf das "Schwellwerk"), aber immerhin...

Viele Grüße
Torsten
 
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Okay das macht Sinn, ich hätte aber angenommen das eher die Kino Orgel das Vorbild waren und weniger die Sakrale Orgel. Ich finde eine Kino Orgel kommt den Klang einer Heimorgel noch am ehesten nahe und dort hätten ja auch viele Menschen einen Bezug zu und wären bestimmt begeistert so etwas im Wohnzimmer spielen zu können.

Aber so kann man sich täuschen. BTW Kinoorgeln finde ich klanglich auch irgendwie schwierig, vermutlich weil ich dann unweigerlich an meine erste Wersi denken muss :)
 
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Ich finden den Klang total schrecklich. Trotzdem weiß ich das es wahrscheinlich 1975 unheimlich beeindruckend gewesen sein muss. Vor allem diese Vielfalt. Die Schnelligkeit des Spielers ist aber beeindruckend.
 
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Ich finden den Klang total schrecklich. Trotzdem weiß ich das es wahrscheinlich 1975 unheimlich beeindruckend gewesen sein muss. Vor allem diese Vielfalt.
Ich auch! Besser spielte Keith Emerson diese "Orgel", die an sich ein polyphoner Synth war. Es gab übrigens ca. 20 Stück davon. Emerson hatte zwei. Es gibt auch einen WIKI Artikel dazu.
Guggst Du hier:
und hier:

ehrlich gesagt, B3 und Moog gefallen mir besser...
 
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