Victoria Poeta - Wer hat schon mal auf einer gespielt?

:rofl:

So ist das halt. Die Eine steht ja gar nicht weit von mir (die 439). Prinzipiell würde die mich interessieren. Ich habe genau ein Lied, für das ich das tiefe Es gebrauchen könnte. :whistle: Meine Weihnachtseinkäufe für dieses Jahr sind aber abgeschlossen.

Bei dem Instrument ist zu berücksichtigen, dass die Tasten recht schmal sind. Ich bin da recht flexibel und komme auch mit der großen Gola gut zurecht. die Poeta hat mir da aber mehr Eingewöhnung abgefordert.

Von den Bildern her sieht die klasse aus.

Wenn man sich in dieser Kategorie Akkordoen bewegt muss man schon mal eine größere Anreise auf sich nehmen.
Den Preis finde ich ok.
 
Bei dem Instrument ist zu berücksichtigen, dass die Tasten recht schmal sind. Ich bin da recht flexibel und komme auch mit der großen Gola gut zurecht. die Poeta hat mir da aber mehr Eingewöhnung abgefordert.
die 47 tastige Poeta gibts auch mit normaler Tastenbreite - da ist dann dafür der Diskant entsprechend größer ... bei vielen Tasten muss man einfach irgendeinen Kompromiss eingehen...
 
ja, das ist der Unterschied zwischen der A430VP und der A340VPR
Erstere hat ein 3 cm höheres Griffbrett bei gleicher Tastenanzahl.
Angeboten wird die kürzere A340VPR.
 
Zu Beginn, wenn ich ein neues Instrument gespielt hatte, war ich fast immer über irgendwas enttäuscht, und habe das Instrument danach über die Zeit lieben gelernt.
Oh das kenne ich. Bei vielen meiner Akkordeons gab es das: Das eine schätzte ich an dem Instrument, das andere war nicht so gut, aber tolerabel. Aber es gab sechs Ausnahmen in meiner Akkordeonkarriere. Da war ich uneingeschränkt hin und weg. Liebe auf den ersten Blick. Dazu gehörten zwei Instrumente von Leuten, die sich gerade eifrig zu Wort melden, sprich die Golen von @maxito und @morigol. Aber darunter war auch die Poeta von @benprofane. Da weiß man: Hey, das ist etwas Besonderes. Und vielleicht: Dieses Instrument muss ich haben. Das Instrument ruft nach mir. Leider wird es dann teuer... Aber eine Poeta hat schon was. Und Du scheinst Dich schon nach einer zu sehnen.
 
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Bernnt, ja genau, so ist es wirklich! Ich weiß noch, wie ich früher immer vom Tremolo enttäuscht war, weil es viel zu schnarrig war, und dann immer dicken Stoff oder Leder unters Verdeck gelegt habe, damit es weicher klingt. Irgendwann wurde mir das zu lahm und ich wollte den Klang härter haben, für Tango, und dann gibt es ja welche mit Bässen, die schnarriger / voller klingen, manche wirken da eher fahl, geben dem Diskant dafür aber mehr Klangvolumen und erdrücken ihn nicht, mal ist ein Tremolo ja auch eher langweilig (kam mir bei der Bugari Gold so vor), mal rauchig und schön (Bugari Ars), obwohl langweilig nicht das richtige Wort ist, es ist einfach ein Tremolo für eine andere Art von Musik, aber fast nie war ich so hin und weg ganz zu Beginn, dass ich viele tausend Euro ausgegeben hätte, wenn ich es live probegespielt hätte, obwohl ich den Klang, Verarbeitung usw. schon zu schätzen weiß, aber da hätte immer die Vernunft gesiegt. Ich hätte immer gesagt, Junge, pass jetzt mal genau auf, du hast ein gutes Instrument, das läuft, du brauchst dieses jetzt nicht, guck mal, es dies und das ist toll, das hast du jetzt erlebt und weißt Bescheid, und dies und das ist nicht perfekt, also lohnt sich für ein neues dauerhaftes Klanggefühl der Kauf nicht - allein aus dem Grund, dass man ja die Erfahrung gemacht hat, das Instrument zu spielen. Wenn man ohne Probespielen kauft, bleibt der Wunsch da und man hat dann ein Instrument und muss sich lange damit auseinandersetzen und weiß dann nach Monaten, ob es passt oder nicht. Und dann kennt man sich aus und weiß, welches Instrument man in welcher Stimmungslage gerne spielt. Und man merkt, dass man oft ein bestimmtes spielt und ein anderes fast nie oder nur, weil man mal wieder darauf spielen müsste.
Eine Gola habe ich nur einmal in der Hand gehabt - und da ging es mir ähnlich, klar war es ein tolles Gefühl, aber nicht so, wie man es sich märchenhaft vorgestellt hat. Aber solch ein Instrument muss man ja auch kennen lernen. Und zu schätzen wissen, und damals kannte ich mich nicht aus und konnte es sicher nicht beurteilen. Ja, eine Poeta zu haben, das wäre schon schön! Mal gucken, vielleicht ergibt es sich ja mal!
Du hast jetzt von 6 Akkordeons gesprochen, zwei Golas und einer Poeta - was waren die anderen drei?
 
und dann gibt es ja welche mit Bässen, die schnarriger / voller klingen, manche wirken da eher fahl, geben dem Diskant dafür aber mehr Klangvolumen und erdrücken ihn nicht, mal ist ein Tremolo ja auch eher langweilig (kam mir bei der Bugari Gold so vor), mal rauchig und schön (Bugari Ars), obwohl langweilig nicht das richtige Wort ist, es ist einfach ein Tremolo für eine andere Art von Musik

jetzt mal unabhängig von der Poeta um die es sich hier ja prinzipiell dreht - was für alle Akkordeons gilt: Jedes Instrument hat einen eigenen Klangcharakter und einen , ich nenns mal, klanglichen Schwerpunkt. Und innerhalb der Bauserie gibts nochmal Schwankungen und somit leichte Unterschiede. Und somit kann ein Akkordeon zwangsläufig nicht jeden beliebigen Klangcharakter abbilden, sondern nur den, der in dessen klanglichem Rahmen liegt. Und mit dem Klangcharakter ergibt sich dann, wo das Instrument einfach besser passt und wo weniger.

Wenn du nun also nach dem einen, nach deinem Instrument suchst, dann muss man sich auch zuerst mal klar sein, was man schwerpunktmäßig damit machen will und was einem nicht so wichtig ist. - Es geht leider nicht alles mit nur 1 Instrument! Wenn man also z.B. absoluter Fan von Shantymusik ist und eine Poeta haben will, dann muss man entweder den Begriff Shanty aus seinem Anwendungsbereich streichen, oder Poeta. Denn vom Aufbau her passt die Poeta mit ihrem Tremolo (so sie denn mit Tremolo gestimmt ist) nicht so ganz zum typischen Tremolo wie mans gerne für Shanty verwendet. So ists z.B. so, dass meine norddeutschen Freunde mit meinem absoluten Lieblingsakkordeon so gut wie gar nicht warm geworden sind, weil die eben überwiegend einen anderen Klang suchen als mein Lieblingsinstrument so an sich hergibt.

es ist einfach ein Tremolo für eine andere Art von Musik, aber fast nie war ich so hin und weg ganz zu Beginn, dass ich viele tausend Euro ausgegeben hätte, wenn ich es live probegespielt hätte, obwohl ich den Klang, Verarbeitung usw. schon zu schätzen weiß, aber da hätte immer die Vernunft gesiegt.

Auch hier ganz klar: die Poeta ist nicht DIE Tremolomaschine - eher ganz im Gegenteil. Die Stärke der Poeta liegt in ihrem feinen, aber dezenten Tremolo. Und ihre definitiven Stärken hat sie im 16´und 8´ und Zusammenspiel mit anderen Chören. Sie hat auch meist ein ihr eigenes sehr schönes flaches Tremolo (es sei denn der Käufer hat es anders gewünscht) und somit ist das Tremolo ein sehr schönes Register, aber keins das sich in den Vordergrund drängt. Dafür ist die Poeta das falsche Akkordeon.

Außerdem ist es normal dass man nach kurzem Ausprobieren niemals ganz weiß was das Instrument alles hergibt. Mit meinen beiden Lieblingsinstrumenten musste ich mich jeweils mehrere Wochen bis Monate auseinandersetzen, bis ich a) wusste wo man die wie perfekt einsetzen kann und b) wusste wie ich das jeweilige Instrument anspielen muss, damit dieser Klang entsteht, den ich mir vorstelle.

Also von daher kann mir keiner erzählen er nimmt ein Topinstrument das er noch nicht kennt in die Finger und kann es gleich voll und komplett ausreizen.

Auf dern anderen Seite ist s aber so, dass man durch ausprobieren im Lauf der Zeit mitbekommt was man selber eigentlich mehr will und was weniger... und es kann passieren, dass einem bei solchen Ausprobierereien sein Akkordeon bzw. sein Akkordeontypus über den Weg läuft, ohne dass man das eventuell aktiv gesucht hat. So wie es mir ergangen ist als ich bei meinem Stimmungsmacher auf eine kleine Reparatur wartete die er an meiner Morino ausführte und ich in der Zwischenzeit sein Verkaufsregal durchprobierte und es bei mir bei einem Instrument, das ich zuerst gar nicht im Fokus hatte dann im Kopf klick gemacht hat... ab da wusste ich dann : a) Glückwunsch maxito, ich glaube du hast deinen Traumakkordeonklang gefunden:great:... und b) Pech maxito - ab jetzt wirds leider richtig, richtig teuer!:redface:

Und ein ähnlich warmes Gefühl überkommt mich immer wieder , wenn ich eine Poeta ausprobiere- von daher kann ich sicher sagen, dass ich, wenn ich nicht schon meine Traumakkordeons gefunden hätte, die Poeta vermutlich der sichere Kandidat geworden wäre. Was jetzt wiederum nicht heißt, dass mein Traumakkordeon mir mit jeglicher Art von Musik gleich Spaß macht. Das nicht, es bleibt dabei dass es immer wieder Momente gibt, wo ich merke: eigentlich passt der Sound jetzt nicht perfekt und der Sound von Instrument xyz klingt hier grad einfach deutlich besser... Aber das wir auch mit einer Poeta nicht gelingen, ebensowenig wie mit irgendeinem anderen Instrument.

Unter dem Gesichtspunkt hätte ich auch bei meiner Morino bleiben können, wenns das für-alles-perfekt-passende-Akkordeon eh nicht gibt - rational betrachtet wäre das sicher das sinnvollste gewesen - aber der emotionale Anteil den ich habe wenn ich mein "Traumakkordeon" spiele ist einfach nicht zu ersetzen und ist es mir wert (abgesehen von der besseren Grundqualität die das Instrument bietet)

Von daher gesehen hast du ja schon ein absolutes Topinstrument. Aber so wie ich das zwischen den Zeilen rauslese, eben wie alle anderen auch , nicht für alles gleichermaßen perfekt passt - und von daher könnte eine Poeta dann schon genau die Lücke schließen ( auf ebenso hohem Qualitätslevel)

aber...

klar war es ein tolles Gefühl, aber nicht so, wie man es sich märchenhaft vorgestellt hat.

... unbedingt ausprobieren und selber schauen wie sich das anfühlt - suchen, wo so ein Instrument ist, schauen ob man es ausprobieren kann und immer wieder probieren und in sich hineinhorchen, wie fühlt es sich für mich an. Denn wenn man sich das nur vorstellt, kann es leicht passieren, dass sich wie bei vielen z.B. die Vorstellung, wie sich ne Gola anhören und spielen lassen sollte, die Fantasien ins uferlose schießen lassen und man dann enttäuscht ist dass es tatsächlich "nur" ein Top-Akkordeon und kein Traumschloss ist, dessen Wunschansprüche selbst das allerbeste Akkordeon der Welt nicht mehr erfüllen kann. Denn so läuft man Gefahr, dass man sein eigentliches Traumakkordeon nicht mehr erkennt und die Chance an einem vorbeiläuft ohne dass man sie wahrnimmt.

Lieber einfach ausprobieren so gut und wo immer es geht und mitunter passierts dann dass es klick macht - dann weiß man, das isses... und wenn das bei ner Poeta passiert - Glückwunsch. ... und sollte es ein anderes Instrument sein: ebenfalls Glückwunsch! ... denn es geht ja darum für sich sein passendes Traumakko zu finden und nicht das Akko zu finden das grad allgemein hoch im Ansehen steht!
 
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was waren die anderen drei?
Naja, das waren zwei Piginis und eine Jupiter. Alles Konverter-Knopfinstrumente, aber die spielen ja für dich keine Rolle. Insofern hab ich nix Weiteres dazu gesagt.

Aber solch ein Instrument muss man ja auch kennen lernen.
Klar muss man das. Es ist wie Max gesagt hat. Ein Trauminstrument ist wie eine Offenbarung. Es erschließt sich in seiner Fülle erst im Laufe der Zeit. Freilich gibt es auch Impulse, die einem das Wunder eines Instruments sofort klar machen. Bei einer Gola der wunderbare 16'C-Diskant in seiner tiefen Lage. Warm, breit, unaufdringlich - ohne nasale Ablenkungen, was es oft gibt. Ein Durchsetzungsvermögen in allen Chören, ohne das das Instrument brüllt oder schreit. Wenn man da zum ersten Mal beim Anspielen drüber stolpert, ohne etwas darüber zu wissen, geht einem das Herz auf. Und man denkt: Wow. Bei der Poeta fand ich den 8'C unglaublich. Mir hat gefallen, dass man den Ton sehr sehr unterschiedlich formen kann. Dass man einen schönen Ton auf so unterschiedliche Weise spielen kann, ohne dass ich sagen könnte, woran das liegt. Die Poeta ist ein Tonbildungs-Wunder. Und das Instrument sagte mir, was es von mir will: Spiel auf mir Jazz. Was ich dann gemacht habe. So wird das Instrument plötzlich zum Reiter und Du selber zum Pferd und Du wunderst Dich, was da passiert. Das vergisst man dann auch nicht mehr so schnell. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Hersteller kommt man dann vielleicht auf die Idee, ich könnte ja mal ein Instrument ausprobieren, das so ähnlich ist wie diese Poeta - irgendwas aus Klangholz (Sorry @maxito), mit so ähnlichen Tasten, einem ähnlichen Aussehen - Pfeifendeckel, das funktioniert nicht. Wenn was ähnlich aussieht, heißt es noch lange nicht, dass es auch ähnlich ist und ähnlich klingt.

Schließlich: Welches Instrument Akkordeonisten anspricht, ist unterschiedlich. Das liegt an den Schwerpunkten, die man setzt. Nicht immer ist dabei der Klang entscheidend, es sind auch andere Faktoren interessant: das Aussehen, Ausmaße, Größe und Gewicht, das Handling, also die Frage: Geht mir das, was ich möchte, mit dem Instrument leicht von der Hand? Ich hab bei mir gemerkt, dass Gewicht und Handling bei mir eine immer größere Rolle spielen. Ich kann mir keine Riesenkiste mehr vorstellen. Ich brauche was Handliches. Mich hat die Frank Marocco-Poeta in dieser Disziplin übrigens ordentlich überrascht. 41 Tasten, 120 Bässe bei 8,5kg, weil Frank um des Gewichtes Willen auf den vierten Chor verzichten wollte.
 
... es sind auch andere Faktoren interessant: das Aussehen, Ausmaße, Größe und Gewicht, das Handling, ...
... oder die Farbe – ich träume immer noch von einem blauen (z.Bsp. Bugari Evo) oder violetten (z.Bsp. CH-Record) Akkordeon.

Bleibt gesund, es grüsst Euch Paul Frager, der am 4. Dezember mit der ganzen Familie zusammen Weihnachtsguetzli backen wird:
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mal sehen, wer ein Säcklein davon bekommt.
 
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Ja, eigentlich braucht man auch mehrere Instrumente, wenn man für jede Musikrichtung das passende Instrument haben möchte :) So lässt sich dann auch die Akkordeonsucht vor anderen rechtfertigen, die das nicht verstehen. Die Poeta für Seemannslieder einzusetzen, dann würden sie ja so gediegen wie klassische Musik klingen - vielleicht sogar eine Aufwertung :)
Die hohen Preise sind aber schon etwas übel .. Am Anfang hatte man ja ggf. noch Akkordeons für 300 Euro oder 700, aber schnell kam heraus, dass ein Akkordeon oft erst ab ca. 2000 Euro vernünftig ist, und dann kommen aber irgendwann ja auch die Unterschiede zu welchen heraus, die 4000 und mehr kosten, und da geht es dann los. Aber wenn man so ein Instrument selbst bauen würde, dann wäre einem ja klar, woher die hohen Preise kommen.
Nur eine Morino wird wahrscheinlich nicht mehr mein Trauminstrument, ich hatte mal eine Morino VI N. Es gibt sicher bessere, aber die Kombination aus 5 Chören (wobei man aber nur 3 8-Fuß zusammenschalten konnte, nicht 2), 45 Tasten (aber "nur" 11 Registern), Melodiebass (wenn auch vorgelagert ohne Converter) und der Oktavkoppel (aber ansonsten wenigen Registern) war reizvoll, aber es war so sehr klobig und schwer im Bass, nicht elegant, weich, dezent, sondern einfach klotzig und groß und auch vom Klang zu hart für mein Empfinden. Dazu hatte es auch einige Gebrauchsspuren, ein Kinnregister war gebrochen usw., und ich hatte das Gefühl, eine Maschine hantieren zu müssen. Ob andere Morinos da anders sind, weiß ich leider nicht, aber ich war nie der größte Hohner-Fan. Mein erstes Instrument war eine Verdi III M (?), Dachbodenfund, Register ausgehakt, aber dann hatte ich mich irgendwann getraut, das Diskantverdeck abzumachen und später auch die Balgnägel herauszuziehen, man weiß ja sonst erstmal überhaupt nicht, wie so ein Instrument innen ausssieht. Klar, verstimmt, hässlich, zerschunden, nur 3 Chöre, sowieso kein Cassotto, aber faszinierend insgesamt, und so ging es dann los. Das nächste Kriterium war, dass ein Akkordeon lieber schwarz sein sollte, usw., irgendwann fand ich heraus, dass es ja auch welche mit 4 oder 5 Chören gibt, Cassotto usw., und über dieses Forum lernt man ja superviel. Und indem man selbst reinschaut und guckt. Wie man mit WD40 eine quietschende Bassmechanik hinkriegt - und befürchtet, dass das Gestänge dann klebt, obwohl es bei einer alten Möhre auch keinen Unterschied mehr macht. Das sind alles Zeiten gewesen, und immer fragt man sich, warum man erst so spät angefangen hat, Akkordeon zu lernen. Ich war Ende 20... Und bin jetzt 34, insg. ca. 7 Jahre, aber hobbymäßig, und irgendwann verbessert man sich ja nciht mehr und bleibt aufgrund anderer Hobbys usw. an einem Punkt stehen und dann geht es später weiter.
Ob Poetas gerade allgemein im Ansehen hoch sind, weiß ich gar nicht, ich habe eher das Gefühl, dass Hohner allgemein und Pigini immer wieder genannt werden, gelegentlich Bugari, Beltuna wieder für andere Klänge. Victoria, Ballone Burini usw. hört man ja eher selten oder Excelsior usw. - und ganz selten hört man von Cantonelli, Mantovanelli usw.
Es wäre auch interessant, einmal in die Zukunft zu schauen, wie die Reise mit den Instrumenten bis zum Lebensende weitergeht - man sagt ja immer, jetzt ist gut, aber ein Jahr später guckt man spätestens wieder, was auf dem Markt ist.

Converter habe ich mal ein bisschen geübt, aber es ist irgendwie schwer ... v. a., wenn es über eine Oktave hinausgeht - und das ist ja der Sinn der Sache. So gesehen könnte man auch fast mal mit Knopfakkordeon anfangen, aber das wird dann doch zu viel ^^
Bernnt, und wie du das Formen der Töne beschreibst, das klingt wunderbar! Und so ist es ja auch, über den Balg, den Tastenanschlag, den Impuls, den Druck, wie tief man die Taste drückt - und gerade die einchörigen Register 16 und 8 geben so viel her! Manchmal klingt 16 Fuß wie eine Flöte. Ok, dann könnte man ja eigentlich auch direkt Flöte spielen, aber da hat man keine Akkorde, keinen Bass, keine weiteren Register - und immer den Mund voll mit dem Pusten.

Dass die Marocco nur 3 Chöre hat, hat mich gewundert. Ohne den Piccolo-Chor könnte ich mir das nicht mehr vorstellen. Früher war mir nur das Tremolo wichtig, bzw. 16,8,8 und alle ohne Tremolo habe ich kaum gespielt. Jetzt liegen mir 16 und 16,8 am meisten am Herzen. Früher mochte ich 8,4 als Oboe überhaupt nicht, jetzt merke ich, wie es spannend ist, dass es viel härter und eisiger klingt als 16,8 aus dem Cassotto eine Oktave höher gespielt. Nur mit 8,8,4 konnte ich nie etwas anfangen. Piccolo ist mal gut, wenn man nachts niemanden stören möchte.

Optisch finde ich auch schwarze Perlmutt-Tasten interessant, generell auch Holzoptik, goldene Elemente, den goldenen Balg der Bugari Gold finde ich traumhaft, und auch Diskantverdecke, wodurch man die Klappen / Hebel sehen kann.

Es ist immer spannend, hier zu schreiben und zu lesen, und dann kommt man doch oft auf mehr Gedanken, als man erst dachte!
Wie alt wart ihr eigentlich, als ihr angefangen habt, und wie lange spielt ihr? (Wobei das gerade nicht zum Thema passt - vllt. mal in einem anderen Faden :) Schönen Abend!
 
Morino VI N. Es gibt sicher bessere, aber die Kombination aus 5 Chören (wobei man aber nur 3 8-Fuß zusammenschalten konnte, nicht 2)
m.E. sinnvoll sind 15 Register (siehe Bild); wollte bei meiner Morino XN (11 Register) die Griffstabregister um-belegen, das ging aber nicht. mfG Paul Frager.
 

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eigentlich braucht man auch mehrere Instrumente, wenn man für jede Musikrichtung das passende Instrument haben möchte
Das kommt auf deine Wünsche und Ansprüche an.
Wenn du gerne mehrere Akkordeons haben möchtest, dann bietet es sich natürlich an, die so auszusuchen, dass ihre Charakteristiken für unterschiedliche Richtungen passen - sonst "bräuchtest" du ja nicht mehrere. Wenn du den Anspruch hast, jede Musikrichtung mit dem optimal klingenden Instrument zu spielen und verschiedene Richtungen spielen möchtest, dann brauchst du auch unterschiedliche Instrumente. Die "eierlegende Wollmilchsau" gibt es nun mal auch bei den Akkordeons nicht.
Aber: nur um mal beim 80. Geburtstag eines ostfriesischen Fischers ein paar Shanties und Seemannslieder zu spielen, musst du nicht unbedingt ein "Schifferklavier" kaufen. Und zum ab und zu mal im stillen Kämmerchen ein bisschen Klassik zu spielen, brauchst du nicht unbedingt ein Konzertinstrument mit Nulltremolo. Es gibt viele Spieler - und nicht unbedingt die schlechtesten - die mit einem einzigen Instrument auskommen. Das ist dann nicht für sämtliche Stilrichtungen gleich gut geeignet, aber auch einem Konzertakkordeon fällt kein Zacken aus der Krone, wenn mal ein Seemannslied darauf gespielt wird ...

ich hatte mal eine Morino VI N
das ist natürlich die größte, schwerste und unhandlichste aller Morinos. Ich habe eine im Verwandtenkreis, die ich (zu Tastenzeiten) schon als Ersatzinstrument nutzte, wenn meine zur Überholung war. Ein Monster von der Handhabung, aber deren Klang war schuld, dass ich mir dann anschließend selbst eine Morino kaufte (wenn auch keine VI) - zurück zur damals Atlantic war Folter ...
Es gibt viele Morinos, die Reihe hat im Laufe der Zeit eine Entwicklung durchgemacht - wie jedes Instrument, z.B. ja auch die Gola -, auch parallel gab und gibt es die IV, V und VI, die sich nicht nur durch die Zahl der Chöre unterscheiden. Und alle klingen ein wenig unterschiedlich, du kannst unter dem selben Namen sehr hart klingende finden und weichere. Die VN, die ich mir dann kaufte, überzeugte sogar eine ausgesprochene Morino-Hasserin, dass es auch gut klingende Morinos gibt ...

Ob Poetas gerade allgemein im Ansehen hoch sind, weiß ich gar nicht, ich habe eher das Gefühl, dass Hohner allgemein und Pigini immer wieder genannt werden
Das dürfte stark variieren, wen und wo du fragst. Hier im Südwesten Deutschlands wird ein Nicht-Akkordeonspieler, gefragt nach einer Akkordeonmarke, garantiert Hohner nennen. In Ostdeutschland wahrscheinlich eher Weltmeister.
Und unter den (Hobby-)Akkordeonspielern kommt es auf den einzelnen an: einer hat möglicherweise als Kind angefangen, bekam dort von den Eltern eine Hohner (man kannte ja nichts anderes) und blieb dabei. Ein anderer ging in ein Fachgeschäft, ließ sich dort beraten und kaufte dann das, was von diesem Geschäft gerade vertrieben wurde. Und noch ein anderer entdeckt das Musiker-Board, sieht, dass es ein Akkordeon-Forum gibt und bemerkt lesenderweise, dass es noch ganz andere Hersteller gibt ...
Allerdings lässt sich gerade unter werdenden Profis (Studenten) und konzertierenden Profis, die man über die (sozialen) Medien sieht, eine starke Tendenz zu Pigini ausmachen. Ich schätze, dass bei dieser Spielergruppe Pigini inzwischen Hohner deutlich abgehängt hat.

Manchmal klingt 16 Fuß wie eine Flöte.
Kleine Anekdote am Rande: ich besuchte einen Bekannten. Auf dem Weg zur Haustür hörte ich Musik erklingen und fragte mich, spielt M. Akkordeon oder jemand anderes im Haus Flöte? Als nach meinem Klingeln die Musik aufhörte und M. erzählte, er hätte gerade geübt, war die Sache klar ...

Dass die Marocco nur 3 Chöre hat, hat mich gewundert. Ohne den Piccolo-Chor könnte ich mir das nicht mehr vorstellen.
Meines Wissens (Achtung, Hörensagen!) hat die Marocco-Poeta 4' - 8' - 16', der Piccolo-Chor ist also durchaus vorhanden. Was fehlt, ist ein Tremolo.

... findet jeder etwas anderes schön, und das gefällt mir ...
 
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Aber: nur um mal beim 80. Geburtstag eines ostfriesischen Fischers ein paar Shanties und Seemannslieder zu spielen, musst du nicht unbedingt ein "Schifferklavier" kaufen. Und zum ab und zu mal im stillen Kämmerchen ein bisschen Klassik zu spielen, brauchst du nicht unbedingt ein Konzertinstrument mit Nulltremolo. Es gibt viele Spieler - und nicht unbedingt die schlechtesten - die mit einem einzigen Instrument auskommen. Das ist dann nicht für sämtliche Stilrichtungen gleich gut geeignet, aber auch einem Konzertakkordeon fällt kein Zacken aus der Krone, wenn mal ein Seemannslied darauf gespielt wird ...
Moin Inge,

na, mal wieder alte Klischees bedient? Ostfriesen, Shanties, das untere Ende der musikalischen Fahnenstange beim Akkordeonspieler ("Schifferklavier")

Musikalische Grüße von einem ostfriesischen Shantysänger und seiner Shanty- und Seemannslieder spielenden Liebsten

ERwin
 
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Allerdings lässt sich gerade unter werdenden Profis (Studenten) und konzertierenden Profis, die man über die (sozialen) Medien sieht, eine starke Tendenz zu Pigini ausmachen. Ich schätze, dass bei dieser Spielergruppe Pigini inzwischen Hohner deutlich abgehängt hat.
Da ich zur Zeit gerade etwas von Trossingen mitbekomme, kann ich das so beschreiben, auch laut Aussagen dieser Studenten, dass die Auswahl eher sehr gemischt ist, jedoch Hohner deshalb nicht mehr so attraktiv ist, weil es an aktuellen M3 Instrumenten mangelt. Das nur am Rande, da es ja hier um die Poeta und eher M2 geht.

Wiederum kann man durchaus sagen, dass die Mehrzahl ALLER aktiven Akkordeonspieler oftmals reine Orchesterspieler sind und in dem Bereich Hohner immer noch stark dominiert. Reine "Morino-Orchester - durchwachsen mit Golas- sind da nicht selten.
 
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Das nur am Rande, da es ja hier um die Poeta und eher M2 geht.

So - ich gehe davon aus, dass alle wesentlichen Randbemerkungen nun gesagt sind und dass wir damit wieder mehr zum Thema Poeta kommen können. :cool:
 
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Meines Wissens (Achtung, Hörensagen!) hat die Marocco-Poeta 4' - 8' - 16', der Piccolo-Chor ist also durchaus vorhanden. Was fehlt, ist ein Tremolo.
Ah. Laut Beschreibung von Victoria ist klar, dass 16' und 8' im Cassotto liegen. Vergrößert man das Bild des Instruments auf der Victoria-Webseite, zeigt sich, dass @lil richtig liegt. Bin mir aber ziemlich sicher, dass das Gewicht vor einigen Jahren leichter angegeben wurde...
 
Hallo,
ich glaube nicht das die Poeta von Frank Marocco nur drei Chöre hatte und 8,5 Kg wog. Ich habe ein Bild von der Titelseite des Akkordeonmagazins hier angehängt, das zeigt ein Akkordeon mit 2x16 und 2x8 Chöre (ich hab mit der Lupe die Register angeschaut). Ein Piccolo-Chor ist nicht zu entdecken.
 

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Man weiß natürlich nie, wann und wie so ein Foto entsteht.
Sollte es im Rahmen einer Werbeaktion von Victoria entstanden sein ,
haben sie ihm bestimmt ein großes neues aus der aktuellen Produktion in die Hand gedrückt ?
Ob er so eines dann immer als das seinige bei Live Auftritten gespielt hat ?

Hab ein Video gefunden, daß ihn anscheinend mit Frau Ahrenholz von VICTORIA zeigt.
Zu sehen ist sein Instrument hier nicht, aber bei 2:20 betont er, daß sein Instrument im Diskant nur drei Chöre hat :

 
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Aus welchem Holz werden die Poetas eigentlich gebaut? Ist das immer das gleiche oder haben die unterschiedlichen Poetas unterschiedliche Hölzer oder ist es generell durcheinander?
 
Aus welchem Holz werden die Poetas eigentlich gebaut?
Das äußere Gehäuse ist aus Ahorn ... da war ich früher der Meinung, das sei Ahornsperrholz... aber nachdem ich meine Bilder nochmal genau durchgeschaut habe muss ich mich korrigieren: es ist Massivholz und sieht nur in den Gehäuseecken so aus, wegen des Stoßes der Deckflächen mit den Eckleisten.

Das innere ist aus Fichte? oder Tanne? aufgebaut. Ebenso die Stimmstöcke

Die Cassottorückwand ist ebenfalls Nadelholz

Poeta Diskant -r.JPG
 
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