Neutrik statt 6pol. Leslie Kabel

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Ich treffe "draußen in der Natur", vorzugsweise aus den Niederlanden zu uns überwechselnd, ;), jetzt häufiger modifizierte Leslies an, derart, daß das alte 6pol. Kabel, selbst, wenn es mit den "guten" Amphenol Kunststoffkappen ausgerüstet ist, umgerüstet wird auf ein (8pol.?) Neutrik-Kabel. Abgesehen davon, daß es mein Vintage-Auge verletzt, frage ich mich: was ändert das hinsichtlich der vermeintlichen nicht existenten VDE/CE/UL Zulassung eigentlich? Ersetze ich nur den einen "nicht zugelassenen" Zustand durch einen anderen "nicht zulässigen"?

Kritikpunkt der vermeintlichen Unsicherheit war doch immer der, daß Netzspannung zusammen mit Steuer- und Nutzsignalen über ein Kabel und einen Stecker übertragen wird.

Gibt es da nicht auch eine Regelung für Vintage-Equipment, daß es einfach so weiter betrieben darf, sozusagen "Bestandsschutz"?
 
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Gute Frage Don. Auch mein Vintage-Auge wird verletzt. Und doof ist, dass man das umgebaute Leslie nun nur noch in Verbindung mit der Orgel/Gegenstück zum Leben erwecken kann.

PowerCON ist für Netzspannungsanwendungen vorgesehen. Aber es gibt keine 8p Verbindungen.
Und: Zitat von Neutrik: speakON: is NOT to be used as an AC mains or power supply connector! Zitat Ende. Also Finger weg von den speakON Verbindern in Verbindung mit Netzspannung.

Bestandschutz soll es wohl in der Elektrotechnik nicht geben. Die Geräte müssen zum Zeitpunkt ihrer Erstinbetriebnahme den damaligen Vorschriften entsprochen haben. Wurden wesentliche Veränderungen vorgenommen, gelten aktuelle Vorschriften. So mein Kenntnissstand ohne dass ich jetzt einen Eid darauf leisten würde.

Ich glaube, viele bauen Neutrik Verbinder ein, weil sie die Kosten für originale Steckverbinder scheuen.
Handelsüblich sind die originalen Steckverbinder. Die Portokosten aus USA sind leider ambitioniert. Dann noch EUSt und Zoll mit rund 22% dazu.....

Michael
 
Nun, sagen wir mal so: Speakon und Powercon sind bis auf die Kontaktanzahl und die Codierung weitestgehend identisch. Richtig, Speakon ist für 230V nicht zertifiziert, aber technisch ist das im Wesentlichen das gleiche wie Powercon. Somit ist - von den formalen Aspekten mal abgesehen - 8pol Speakon unter den am Markt erhältlichen Systemen sicherlich eines der vernünftigsten für die Anwendung.
Ich würde sogar sagen, besser und sicherer, weil beidseitig berührsicher, als die originalen Verbinder.

Mir stößt eigentlich hauptsächlich das Risiko auf, dass man da versehentlich das falsche Kabel eingesteckt ...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

... oder sind das womöglich Hirschmann CA-Stecker gewesen? Die sehen Neutrik von Ferne recht ähnlich, sind aber auch als Mehrpolstecker für Netzspannung zugelassen.
 
Ach so, und wenn man genau hinschaut, ist Speakon durchaus für 250VAC und 40A ausgelegt. Darf ziemlich sicher nur als Steckverbinder, nicht als Vorrichtung verwendet werden, also nicht unter Spannung gesteckt werden. Größtes Problem aus Sicht der VDE dürfte eine nicht genormte Belegung sein, und der nicht voreilende Schutzleiter.
Aber so ganz generell für ein "in sich geschlossenes System" IMHO durchaus vertretbar. Ich weiß auch nicht, was in NL die Landesvorschriften dazu sagen.

Neutrik sagt ja nur "soll nicht", was für die allgemeine Anwendung vernünftigerweise richtig ist: für Netzspannung besser Powercon.
 
Hi Jens,
Neutrik schreibt auf der Homepage: speakON is NOT to be used as an AC mains or power supply connector!
Übersetzt man jetzt "is not to be used" mit "darf nicht" oder "soll nicht" "verwendet werden" oder "ist nicht zu verwenden"? Ich möchte keine Haare spalten. :)
MIchael
 
Was Neutrik da schreibt, ist genaugenommen ziemlich unerheblich (außer, dass die sich damit natürlich klar aus der Haftung nehmen wollen). Es gibt ja gute Gründe, im Regelfall für Spannungsversorgung auf Powercon zu wechseln. Verwechslungsgefahr ist da erstmal der wichtigste. Nur gibt es eben Powercon nur in 3pol.
Will man jetzt einen Multipol-Verbinder für (tw. geschaltete!) Netzspannung haben, kommt es m.E. nur darauf an, ob der jeweilige Steckverbinder für die Lasten ausgelegt ist und sicher verwendet werden kann. Und da würde ich jetzt erstmal keinen Nachteil sehen gegenüber Hirschmann, Amphenol usw. bei deren jeweiligen Steckerserien.

Um die elektrische Sicherheit kann es da fast nicht gehen bei dem Hinweis (wie gesagt, eher um die Verwechslung mit falsch angeschlossenen Kabeln zu verhindern).
Nur mal zum Vergleich: der völlig unstrittige Fall Speakon 4 oder 8 pol an einem Amp(rack) mit z.B. 2kW Ausgangsleistung an 8 Ohm PA-Boxen sind auch mal eben 130V, 16A - nur ist da eben nicht sichergestellt, dass es immer 50Hz sind. Guck dir die Ratings von Powercon selbst an. Die sind halt nur nicht UL/VDE-zertifiziert (das sind aber die originalen Stecker auch nicht!).

Gegenfrage: Was würdest du denn nehmen als zeitgemäßen Ersatz für die alten Bakelit-Bröselklötze? Und wonach würdest du gehen?

...und zum Schluss noch: ein "AC mains" oder "power supply" ist das ja streng genommen auch nicht. Es ist eine Verbindung zwischen zwei Teilen einer Audioanlage, die auch Netzspannung führt. Und solange niemand auf die Idee kommt, ein Schuko-auf-Speakon-Kabel zu bauen, bleibt das ja auch so.
 
man kann das doch auch trennen : das Leslie wie auch die Orgel mit Kaltgeräte anschlüssen versehen und dann die Leslie Motoren mit 12 o. 24 V über SSR steuern. Dann braucht das Kabel zwischen Orgel und Leslie nur noch zwei Adern für die Musik und drei fürs Schalten.
Sjak von MUSIFIX.NL hat die acht polige Neutrik-Verbindung für seine Miet Hammond mit den beiden Leslies, das vermutlich meint Don Leslie? Besser als die alten Stecker scheint mir das allemal.
Das ist sein Leslie beim Dennerlein Konzert in Erkelenz.
Leslie_DSF4495_114.JPG
 
So in etwa habe ich mein Leslie ja auch aufgebaut - überall nur Standard-Konnektoren für Audiosignale (Klinke bzw XLR für die integrierten Mikros), Kaltgerätekabel für 230V, TRS für's Schalten (fast/slow/stop und clean/crunch/boost). Der einzige Exot ist ein 4-pol XLR für die "Ampel", die mir die Geschwindigkeit anzeigt.
 
So wie .Jens das gemacht hat hat das Hand und Fuss.
M.E. hat nahezu alles Andere ein Gefahrenpotenzial, denn wer weiss wer wann wie mit dem Leslie welche Kabel steckt? Und auf was für Ideen gerade fremde Haus"techniker" kommen ist schon immer wieder abenteuerlich.... ganz zu schweigen von den "ich hab doch nur" Kollegen
Ciao,
Stefan
 
...oder man muss sowas exotisches nehmen, wo garantiert kein zweites Kabel irgendwo rumliegt. Dafür sind die originalen Kabel dann wieder fast perfekt 😉
 
Solche "Umbauten" oder "Modifikationen" sollten von Elektrofachkräften durchgeführt werden, die wissen was sie tun und die einschlägigen aktuellen Normen kennen.
Alles andere ist grob fahrlässig.
Und "Bastl-Wastl von um die Ecke" lässt am besten ganz die Finger weg.....
 
Solche "Umbauten" oder "Modifikationen" sollten von Elektrofachkräften durchgeführt werden, die wissen was sie tun und die einschlägigen aktuellen Normen kennen.
Wenn eine Elektrofachkraft ihren Job und die Normen ernst nimmt, legt die jede Hammond und jedes Leslie sofort still, wenn daran *irgendwas" nicht mehr original ist oder irgendwas modifiziert werden soll. Mit den einschlägigen aktuellen Normen sind die alten Kisten nämlich schlicht und einfach nicht in Einklang zu bringen.

das hier sieht nicht nach bastelei aus:
Das ist ja auch (fast) sauber gelöst. Powercon für die 230V, Speakon für Signal. Nicht ganz sauber dürfte der "Speed"-Anschluss sein, weil dort vermutlich die drei Pole mit "230V raus" und "fast" und "slow" rein belegt sind. Heißt wieder nicht normgerecht, kein PE, und wenn man dort ein Powercon-Kabel anschließt und damit dann versehentlich ein anderes Gerät "versorgt", ist das auch schnell hinüber.

Grundsätzlich ist es ja richtig. Man muss wissen, was man tut. Aber so ganz normgerecht kriegt man unsere Antiquitäten halt nicht hin. Da ist Augenmaß gefragt.
Mein Leslie z.B. ist durch die vollständige Kapselung der 230V im Gehäuse (es werden eben nicht die 230V auf einen Fußschalter gegeben!) wahrscheinlich deutlich näher an VDE-konform als es die Originale jemals waren. Und natürlich habe ich die ganze Sache einer EFK gezeigt. Da ist unter den gegebenen Umständen alles so sicher, wie es sein kann, wenn auch vielleicht nicht im strengen Sinne zertifizierungsfähig.
 
... dieses Sidecar-System von BookerLAB scheint es durchaus auch in einer Variante zu geben, wo alle Anschlüsse als NL8 (Speakon) rausgeführt sind. Vielleicht rühren daher die vermehrten Sichtungen.

Da das System als "UL recognized" geführt wird und kommerziell vertrieben wird, scheint das zumindest in den USA verkehrsfähig zu sein mit Speakon.
 
Mein Leslie z.B. ist durch die vollständige Kapselung der 230V im Gehäuse (es werden eben nicht die 230V auf einen Fußschalter gegeben!) wahrscheinlich deutlich näher an VDE-konform als es die Originale jemals waren.
und meine Motoren haben auch noch :opa: einen zusätzlichen Schutzleiter bekommen.
 
Mit den einschlägigen aktuellen Normen sind die alten Kisten nämlich schlicht und einfach nicht in Einklang zu bringen.

Das ist schon klar.
Aber wenn etwas, insbesondere wenn es kommerziell angeboten wird, schon umgebaut wird, dann sollte das schon Hand und Fuss haben.

Hab halt schon Dinge gesehen, da stellts einem die Nackenhaare hoch, auch ohne
dran gefasst zu haben!
😉😂
 
Glaub mir, ich auch! Und wenn es darum geht, dann leben wir als Organisten/Keyboarder noch im Land der Glückseligen... Komm nicht auf die Idee und schau dir einen Gitarrenamp aus der Nähe an. Womöglich gar einen alten. :D
 
Ich dachte immer Bakelit sei nicht leitend? Früher gab es ja immerhin Lichtschalter und Steckdosen aus diesem Kunststoff.
 

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