TABs, Grifftabellen für Anfänger - irreführendes Benennen bzw. Zählen der Saiten?

fretless bassist
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Hallo,

Von Anfängern höre ich immer wieder die gleichen Fragen:

- Warum ist die tiefe E-Saite oben und die hohe e'-Saite unten und nicht umgekehrt?

- Wenn die tiefe E-Saite oben ist, warum ist die tiefe E-Saite in der Tabulatur (TAB) unten? Da muss man immer umdenken, es widerspricht der tatsächlichen Darstellung.

- Das gleiche bei Akkord-Grifftabellen: Nur bei wenigen Linkshändern muss ich gespiegelte Grifftabellen für Linkshänder schreiben. Die meisten Linkshänder kommen mit der Grifftabelle für Rechtshänder bestens klar. Hingegen haben Rechtshänder mit den gängigen Grifftabellen Probleme.
 
Wenn man beim Spielen auf die Saiten schaut ist doch die tiefe Saite auch unten im Blickfeld, so passt es gut zur Tabulatur
 
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Dick Dale?
 
Die Grifftabellen, die ich kenne, bilden den Gitarrenhals hochkant ab.
Und wenn sie sich ausnahmsweise mal an der Tabulaturschrift orientieren, dann gibt die Position des Sattels Aufschluss.
Sieht halt so aus, wie wenn man als Rechtshänder seine Gitarre auf seine Oberschenkel legt (oder wie oben schon beschrieben beim Spielen auf das Griffbrett guckt).
Dass die Tonhöhe akustisch und nicht optisch gemessen wird, ist jetzt wirklich nicht so schwer zu erklären.
 
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Von Anfängern höre ich immer wieder die gleichen Fragen:

- Warum ist die tiefe E-Saite oben und die hohe e'-Saite unten und nicht umgekehrt?
Wo wohnst Du denn? Im Kreis Heidelberg, Mannheim, Heidelberg und auch ueber Zoom Fernunterricht gab's Diese Frage noch kein einziges mal :)
- Wenn die tiefe E-Saite oben ist, warum ist die tiefe E-Saite in der Tabulatur (TAB) unten? Da muss man immer umdenken, es widerspricht der tatsächlichen Darstellung.
Ehm, auch das ist visuell richtig und logisch, da bei der Draufsicht ja beides identisch ist. Auch diese Frage habe ich noch nie erlebt.

Sachen gibt's.... Suspekt...:)
 
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Wo wohnst Du denn? Im Kreis Heidelberg, Mannheim, Heidelberg und auch ueber Zoom Fernunterricht gab's Diese Frage noch kein einziges mal :)
Doch, diese Frage ist der Klassiker. Fast alle meine Gitarrenschüler haben gefragt, warum bei den Tabulaturen die Saiten 'umgekehrt' dargestellt sind.
Diese Art der Darstsellung macht jedoch Sinn, wenn man beim Spielen auf das Griffbrett schaut. Dann ist 'unten' 'oben' ;-)
 
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Hm, aber die sind doch richtig?

Wenn ich mit meinen Augen die E Saite zur e Saite schaue und dann auf die Tab von E zu e habe ich doch exakt das gleiche Muster.... Anders waere es ja ein Spiegelbild was konfus waere :)

Egal ob 9 jähriger oder 50+, noch nie gefragt geworden.

Vielleicht nehme ich auch das Thema unbewusst auf, dass die Frage erst gar nicht kommt :ROFLMAO: mal drauf achten :)
 
es gibt theoretisch zwei möglichkeiten, das zu machen, aber keine ist idiotensicher.





.
 
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warum bei den Tabulaturen die Saiten 'umgekehrt' dargestellt sind
Ja, das Argument, dass es so ist, wie man die Saiten im Blick hat, ist richtig. Aber im Prinzip sagt das ja, dass man mit dem Kopf "mit den Haaren nach unten" guckt. Klarer find' ich es, wenn man sagt, dass die Saiten einfach um 180 Grad horizontal gedreht aufgezeichnet werden, um die Perspektive des Spielers (die wahrgenommene Anordnung der Saiten) "von vorne oben" zu bieten. Wenn man die dicke E-Saite oben zeichnen würde, würde man den Blick von hinten "durch die Gitarre" wiedergeben (oder vertikal gedreht, der Blick des Zuhörers) - was wohl nicht die gewünschte Art wäre. Für Griffdiagramme gilt das Gleiche, wenn man oben und unten durch links und rechts ersetzt.
 
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Wenn man beim Spielen auf die Saiten schaut ist doch die tiefe Saite auch unten im Blickfeld, so passt es gut zur Tabulatur
unabhängig davon, ob man mit den existierenden TABs und Grifftabellen klar kommt oder nicht:
Wenn ich beim Spielen von oben auf die Saiten schaue, dann ist die tiefe Saite oben im Blickfeld...
Wenn der Zuhörer auf die Gitarre schaut, dann ist die tiefe E-Saite oben.
 
Wenn ich beim Spielen von oben auf die Saiten schaue, dann ist die tiefe Saite oben im Blickfeld...

Bei mir ist sie unten🤷🏼‍♂️
1435FEE3-3AA0-49B1-8862-49C6BEBA8EB1.jpeg


Entspricht:
8F32229C-B698-4DB6-B080-C47DCD33EE27.jpeg
 
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Womöglich spielt @fretless bassist ja vorm Spiegel? :gruebel:

Schreibt man Noten und Tabs zusammen, bei Noten stehen die tiefen ja auch unten.
Noten-lernen-C-Dur-Tonleiter.jpg


Das wäre anders rum ja auch irgendwie etwas seltsam. Und die allermeisten "professionellen" Tabs sind ja auch so dargestellt (z.B. >so etwas< ) und die sind ziemlich sicher zu 99% von Leuten, die auch Noten lesen gelernt haben und die schreiben Tabs schon alleine aus der Gewohnheit heraus wohl ziemlich sicher automatisch mit den tiefen Noten unten.

Von daher: Gelebte Konvention, deal with it.

LG
 
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Wenn ich beim Spielen von oben auf die Saiten schaue, dann ist die tiefe Saite oben im Blickfeld...
Wieso du das diskutierst, ohne einzubeziehen, dass ich im Post direkt darüber auf diesen Punkt schon eingegangen bin, will mir nicht so ganz einleuchten ... für den Zuhörer ist die gesehene Anordnung der Saiten zueinander andersrum als für den Spieler!

@Volkri : Manchmal sagt ein (aufgenommener) Blick mehr als 1000 Worte ;)
 
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Schreibt man Noten und Tabs zusammen, bei Noten stehen die tiefen ja auch unten.
ich denke, das ist die korrekte Begründung.
Tabulaturen wurden nicht von E-Gitarristen erfunden, die keine Noten lesen können und nach einer Merkhilfe gesucht haben, sondern TABs gibt es schon seit der Renaissance. Und da hat man sich an der Tonhöhe orientiert. Später wurde das von den E-Gitarristen übernommen.
In den TABs ist demnach nicht deswegen die tiefe E-Saite unten, weil sie im Blickfeld unten ist.
Trotz des Bildes in #11 ist für mich die tiefe E-Saite immer noch oben. Das ist allerdings genauso müßig auszudiskutieren, ob die Tiefe eines Postpakets nicht doch die Länge ist oder wo auf der Bühne links und rechts ist.
 
dann kommt die nächste Frage: wieso sind das 5 Linien, wenn ich doch 6 Saiten habe?
Die sind ja eh da, man malt sie nur erst zu der entsprechenden Note dazu :evil:
Wird zwecks der Lesbarkeit zwar normalerweise möglichst vermieden, viele davon zu haben, aber selbst, wenn man pro Saite eine eigene Linie bräuchte käme man doch eh bis zu einem 15-Saiter:
11-1.gif


(/Ironie Off, ja nicht ernst nehmen)

LG
 
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Schreibt man Noten und Tabs zusammen, bei Noten stehen die tiefen ja auch unten.
ich denke, das ist die korrekte Begründung.
Ich glaube, "korrekt" und "nicht korrekt" ist in diesem Sinne eine unsinnige (!) Bezeichnung, weil letztlich alles auf Konventionen beruht, die aus guten Gründen auch genau anders sein könnten (sonst gäbe es diese endlose Diskussion hier ja überhaupt nicht).


Tabulaturen wurden nicht von E-Gitarristen erfunden, die keine Noten lesen können und nach einer Merkhilfe gesucht haben, sondern TABs gibt es schon seit der Renaissance. Und da hat man sich an der Tonhöhe orientiert.

Das ist der springende Punkt. Aber leider gab es in der Geschichte praktisch alle Kombinationen von allen Varianten.

Zum Beispiel:
  • Französisch und spanisch: Tiefste Saite unten
  • Italienisch und deutsch: Tiefste Saite oben! (deutsch übrigens ohne Linien)
Französische Tabulatur allerdings mit Buchstaben (a, b, c, d, ...) statt Ziffern (0, 1, 2, 3, ...).
Es gab also irgendwie alles und nichts davon ist "falsch" oder "richtig", sondern ist einfach so, wie es definiert wurde.

Was nun letztendlich dazu geführt hat, in der "modernen" Gitarrentabulatur die tiefste Saite unten zu schreiben, bleibt Spekulation.
Die aufgeführte Übereinstimmung mit Noten (hohe Töne oben) oder mit der Perspektive des Spielers?

Wenn man das Beispiel der deutschen Lautentabulatur heranzieht, die ja auch die tiefste Saite unten darstellt, gibt es in Wikipedia ein schönes Bild über die Bezeichnung der Griffpositionen von Hans Neusidler aus dem Jahr 1544:

1676738108320.png


Hier wird genau die "Draufsicht-Perspektive" gezeigt, die sich ergibt, wenn man von oben auf sein Instrument blickt.
Außerdem ist die gemeinsame Darstellung von Noten und Tabulatur eher ein Phänomen der Neuzeit. Bei älteren Ausgaben kenne ich nur entweder Noten oder Tabulatur.

Viele Grüße
Torsten

Edit: zweites Zitat hatte ich versehentlich falsch eingetragen - das stammt von @fretless bassist und nicht von @Palm Muter (ist jetzt korrigiert).
 
Grund: Fehler beim Zitat-Zusammenbasteln
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Da hast du dir viel Mühe gemacht! Aber: Da alles eh auf Konventionen beruht, kann meine Aussage nicht unsinnig sein, zumal die Aussage im Ursprung noch nicht mal von mir kommt, sondern von @Palm Muter.

Was ist Deine persönliche Meinung? Macht es mehr Sinn, bei einer Tabulatur die tiefe E-Saite unten oder oben zu zeichnen? Oder richtet sich deine Meinung ausschließlich nach existierenden Konventionen?
 
heisst es "viertel vor 4" oder "dreiviertel vier"? was ist sinnvoller?
oder hat man sich einfach mal auf irgendwas geeinigt?
 
Oder richtet sich deine Meinung ausschließlich nach existierenden Konventionen?
Was soll die Frage?
Natürlich macht das niemand bzw. niemand ausschließlich. Aber wenn es um sowas wie Kommunikation, egal ob geschrieben oder gesprochen, geht macht es eben sehr oft Sinn (und erspart einen Haufen Missverständnisse), wenn man das aus rein pragmatischen Gründen macht.

Aber offenbar geht es dir ja nicht um Pragmatik, sondern eher um eine philosophische Betrachtung, weil das hier wohl doch ein paar Jahrzehnte Gitarrenspielerfahrung recht eindeutig versammelt den Eindruck hat, dass zumindest in diesem Zeitalter die tiefste Saite in Tabs bei so ziemlich allen unten ist hast du doch wohl mitbekommen oder?

Man kann natürlich auch über das warum-wieso-weshalb-aber-warum-nicht-anders philosophieren aber dann wird es aber schwierig, wenn deine Argumente hauptsächlich aus "ich glaube, dass ... " und - sorry - subjektiven Verallgemeinerungen bestehen.

Ich weiß ja nicht, wie viel Erfahrung hinter derlei Aussagen steckt:
Die meisten Linkshänder kommen mit der Grifftabelle für Rechtshänder bestens klar. Hingegen haben Rechtshänder mit den gängigen Grifftabellen Probleme.
Wie viele Linkshändergitarristen kennst du denn?
Ich kenne persönlich konkret 3, von denen ist mir das unbekannt. Dasselbe gilt für Basser und auch von irgendwelchen "Großen" hab ich sowas zumindest noch nie vernommen, in keinem Interview in irgendeiner Zeitschrift, den paar Biographien oder zumindest Lebensläufe, die ich gelesen hab uswusf.
EDIT/Nachtrag, Uuuups, es hieß ja, dass Linkshänder KEINE Probleme hätten - Rechtshändergitarristen kenne ich natürlich eher Faktor 20 mehr und hab noch von keinem davon gehört, dass er damit Probleme gehabt hätte.
EDITENDE/

Dasselbe mit dem eigentlichen Kernthema, wie viele kennst du denn, die Probleme damit haben, wenn die dicke E-Saite unten getabt ist?
Ich hab das, abgesehen von den total ersten Schritten wo man aber sowieso gar nichts checkt und gar nichts logisch ist noch bei niemandem erlebt, aber so viel Erfahrung abgesehen von meiner eigenen hab ich da nicht (und ich bin da sowieso vorgeschädigt weil ich vor der Gitarre schon andere Instrumente nach Noten gelernt hab), auf die Eindruck von jemanden wie @OliverT , der unterrichtet und wohl schon einige Stück Mensch mehr bei ihren ersten Tab-Leseversuche erlebt hat würde ich da deutlich mehr Gewicht legen.


Etwas provokanter ausgedrückt: Hast du irgendeinen Beleg für die Behauptungen, die du hier aufgestellt hast außer deiner eigenen, subjektiven Wahrnehmung? Und falls dem so ist, wie weit reicht denn deine Wahrnehmung? Mit objektiven, am besten zitierbaren Argumenten kann man ja gut diskutieren, aber wenn du solche Aussagen wie die vorhin zitierte tätigst wie soll das irgendjemand einordnen? Du sagst
Hingegen haben Rechtshänder mit den gängigen Grifftabellen Probleme.
- da sag ich: Bitte um Quelle oder sag mir bitte, welche Eindrücke (und vor allem wie viele) dich zu diesem Schluss kommen lassen.

Wenn - Extremfall 1 - du ein Ü60 Jähriger mit 40J+ Spielpraxis bist, der 100+ andern das Spielen beigebracht hat (oder gar ein hauptberuflicher Lehrer mit noch ner Null mehr hinten dran an Schülern) wiegt so eine Wahrnehmung natürlich deutlich schwerer als - Extremfall 2 - du spielst seit unter einem Jahr und hast mal mit 2 anderen ähnlichen Kenntnisstandes geredet (und, um den Extremfall noch extremer zu machen: Ihnen deine eigene These eingeredet, in Wahrheit hätten sie mit allen Tabs egal wie herum dieselben Probleme weil sie zu wenig üben und haben deine Erklärung, dass es an der Art der Tabs liegt willig übernommen).
 
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