Stimmzunge: ungeplante und ungewollte Belastungstest

Akkordeonengel
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Guten Tag!

Der Sommer hat begonnen, es ist Zeit für Entspannung und Urlaub. Und auch Akkordeon spielen. Vor zwei Wochen störte mich eine leichte Tonverstimmung (der Ton „a“ - ca. minus 7 Cent) im Bass. Aber ich habe mich nicht damit befasst. Die Abweichung in der Stimmung klang nicht signifikant.

Dies änderte sich vorgestern, am vergangenen Sonntag. Ich spürte die tonale Abweichung schon deutlich und sie begann mich zu stören. Also nahm ich das Werkzeug und wollte es korrigieren. Eine scheinbar einfache Sache: eine leichte Berührung mit einem Stift/Stylus dauert nur wenige Minuten. Allerdings habe ich leider bei meinen Plänen zwei Faktoren nicht berücksichtigt: Drei getrunkene Bier und hohe sommerliche Temperatur...

Ich öffnete das Instrument mit dem Selbstvertrauen eines sehr erfahrenen Meister der Welt. Jedoch... Als ich auch nach mehrmaligem, sanftem Feilen meiner Zungenspitze keinen Unterschied hören konnte, habe ich weiteres Material abgenommen/gefeilt. Und immer noch nichts. Ein Mysterium.. Und dann brach mir (trotz der Sommerhitze) der kalte Schweiß aus: Ich habe zwar eine Stimmzunge "a" gekratzt, aber die eine Oktave höher auf der gegenüberliegenden Seite des Stimmstocks...

Dann… Es dauerte dann tatsächlich nur 20 Minuten, um die richtige Stimmzunge nachstimmen. Mir dauerte jedoch weitere drei Stunden, um die falsch-nachgestimmte Stimmzunge (nach meiner schädlichen Tätigkeit war es schon knapp eine weitere ais-Ton) wieder um ganze Dutzende Cent zu senken. Das Ergebnis: Der Bass ist wieder perfekt gestimmt, beide Stimmzungen haben einen tollen Tonansprache und Klangdynamik. Alles ist in Ordnung und ich füge auch ein Foto bei (das meine Zensur passiert hat):
20250629_212855.jpg

Und jetzt nur für Kenner: Ich bin erstaunt, wie viel eine Zunge (Supermensur) einer Cantus V aushält! Die Stimmzunge klingt perfekt, trotz wie sehr ich sie "verletzt" habe! … Das unten angehängte "inoffizielle" Foto ist nur was für starke Nerven - bitte:
20250630_172229.jpg

Also:
Insgesamt ist die Cantus sehr robust und man muß sich anstrengen, die kaputtzukriegen.
Getestet, bestätigt…

Ich wünsche allen einen wunderschönen Sommer...:)

Beste Grüße, Vladimir
 
Grund: Grammatikkorrektur
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Und jetzt nur für Kenner: Ich bin erstaunt, wie viel eine Zunge (Supermensur) einer Cantus V aushält!
Die Dauerschwingfestigkeit hat sicherlich daruner gelitten.. zumindest rechnerisch. Wieviel davon in der Praxis ankommt hängt davon ab wie man gearbeitet hat.... ich schätze mal dass die Zunge dich trotzdem überlebt.

Hier sind es viele "Striche" nebeneinander ... ist zwar nicht schön, aber für die Stimmzunge noch die angenehmere Methode... Aber es gibt auch Spezialisten die ritzen immer die gleiche Kerbe nach, immer tiefer bis es passt... das ist dann wirklich schlimm für die Festigkeit


ch habe zwar eine Stimmzunge "a" gekratzt, aber die eine Oktave höher auf der gegenüberliegenden Seite des Stimmstocks...
Das Gefühl kenn ich wenn man merkt man hat die Ganze Zeit auf der falschen Simmzunge rumgekratzt,...ist mir auch schon passiert.. ich kratze und kratz und wundere mich, warum sich so überhaupt nichts tut... bis ich nochmals genau nach geschaut habe und feststellen musste, dass ich die Nachbarzunge zerkratzt habe...

Tja... shit happens.... :nix: :bang:
 
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