Jazz-Akkordeon - Ressourcen, Noten, Lehrmaterial...

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femazing
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Hallo! Ich war seit 2008 eher stiller Beobachter im Musiker-Board und auch im Akkordeon-Forum. Da mein Account dann irgendwann inaktiv eingestampft wurde, bin ich jetzt unter neuem Alias zurück und habe direkt eine Frage an alle Akkordeonist*innen (egal auf welchem Niveau) mit Interesse am Jazz:

Welche Songbücher, Lehrmaterial, Schulen etc. nutzt ihr? Spielt ihr Arrangements, nach Leadsheet, nach Gehör oder richtet ihr euch eure Stücke selbst ein? Gibt es Jazz-Lehrwerke (mit oder ohne Akkordeonbezug), die sich für euch etabliert haben?

Ich bin selbst improvisierender Akkordeonist (habe erst Akkordeon und dann Jazz-Klavier studiert) und eine Handvoll Schüler*innen, die sich speziell für Jazzakkordeon interessieren. Natürlich hatte ich schon das eine oder andere Heft in der Hand, finde immer auch ein paar Ideen gut, hab dann aber meistens für mich selbst gewurschtelt und Übungen für meine Leute dann selber konzipiert. Wie beim Akkordeon in der improvisierten Musik übrigens auch sich keine wirkliche Spiel-Schule etabliert hat, sondern alle ein bisschen isoliert von einander auf teils sehr individuelle Lösungen und kommen. Im November gebe ich einen Workshop in Berlin zum Thema Jazz-Akkordeon und bin gespannt, was die Teilnehmenden da für Erfahrungen mitbringen.

Freue mich über Austausch - und wie gesagt, gerne alles teilen, was ihr kennt und ob es für euch hilfreich war.

Cheers!
 
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Ich nehme an, Du spielst dann Taste?

Ich komme vom Klavier und habe erst relativ spät das Akkordeon lieben gelernt. Ich habe für jazziges nie irgendetwas spezielles für Akkordeon genutzt, sondern alles vom Klavier her übernommen angepasst. Ich spiele nur MII, das heißt so gut wie alle Tensions spiele ich rechts, und einen Walking Bass kriege ich auch nicht hin ;) Aber Jazz ist ja auch von .. bis ;)

Wenn man rechts fit ist, genügt auch oft links ein Einzelton für den Bass und rechts spielt man den Akkord (bzw 3 und/oder 7) zur Melodie mit.
Ich habe mir zwar mal einige Varianten für zB maj7 oder 7#11 links zusammengesucht, aber meistens klingt das auch zu eng und ich nutze das kaum.

Wichtig finde ich, damit es auf dem Akkordeon jazzig klingt, auch die Spielweise, also rhythmisch prägnant, kurz und akzentuiert. David Lange hat das mal schön in einem Video gezeigt.
Da muss man akkordisch gar nicht so viel Tensions spielen, wenn man die in der Melodie unterbringt.

Den gezupften Bass auf dem Akko zu imitieren finde ich allerdings schon schwierig, weil mehr Balgdruck ja auch auf die Melodie durchschlägt. Da wirst Du aber als studierter Akkordeonspieler sicherlich geschickter sein als ich.

Aber um Deine Fragen noch konkret zu beantworten
Welche Songbücher, Lehrmaterial, Schulen etc. nutzt ihr?
Realbook, Jazz-Piano von Mark Levine, ansonsten alles vom Klavier je nach Bedarf, nichts akkordeonspezifisches

Spielt ihr Arrangements, nach Leadsheet, nach Gehör oder richtet ihr euch eure Stücke selbst ein?
Nach Gehör und Sheets

Gibt es Jazz-Lehrwerke (mit oder ohne Akkordeonbezug), die sich für euch etabliert haben?
Da ich bis auf zwei Gelegenheitsbekannte nicht unterrichte, kann ich zu der Breite der Literatur nicht viel sagen, mein Einstieg war irgendwann mal Levine und Burbat "Die Harmonik des Jazz".
Ansonsten kann man mal die Posts von @Claus anschauen, er hat einen super Überblick über Lehrwerke, finde ich, und auch schon öfters hier im Forum Empfehlungen ausgesprochen.

Im November gebe ich einen Workshop in Berlin zum Thema Jazz-Akkordeon und bin gespannt, was die Teilnehmenden da für Erfahrungen mitbringen.
Finde ich interessant, vielleicht auch für einen Austausch, was hast Du für einen Teilnehmerkreis / Zielgruppe vorgesehen?
 
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Mir gefällt das David Lange-Video auch gut. Das hat mir persönlich weiter geholfen. Ich habe mir noch die Sachen von Marocco angesehen, um zu gucken, wie er Stücke setzt. Ein Vergleich mit dem o.g. Lange-Video öffnet dann die Augen: Es gibt nicht nur eine Weise, wie man Jazz-Akkordeon spielen kann.

Für Anfänger fand ich Tobias Morgenstern, Morgenstern's Accordion gut. Als Akkordeon-Lehrer wirst Du das aber kennen, denke ich. Man lernt verschiedene Stilrichtungen kennen. Gut finde ich, dass man die Sachen auf der beiliegenden CD anhören kann. Freilich kann das Buch eine Grenze ziehen, die ziemlich statisch werden kann. An die stößt man, wenn man die Stücke nach Noten abspielt. Letztendlich geht es ja im Jazz darum, eigene Ideen zu entwickeln und zu improvisieren. Für mich war da der Blues ein guter Ansatzpunkt. Aber es dauerte, bis ich über das bloße Skalengedudel hinauskam.
 
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Freue mich über Austausch - und wie gesagt, gerne alles teilen, was ihr kennt und ob es für euch hilfreich war.

Hallo @femazing ,

als studierter Tastenmusiker und einschlägiger Workshopveranstalter kannst du sicher viel mehr zu dem von dir aufgerufenen Thema schreiben als die meisten anderen hier im Forum. Die Weitergabe von Kenntnissen und Erfahrungen beruht auf Gegenseitigkeit. Deshalb fände ich es nett, wenn das Teilen von Know-How zunächst deinerseits stattfände. Dann würde sich der Eine oder die Andere auch bemüßigt fühlen, Ergänzungen oder anderes zum Thema zu schreiben.

Viele Hobbyspielergrüße

morino47
 
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Hallo @femazing ,

als studierter Tastenmusiker und einschlägiger Workshopveranstalter kannst du sicher viel mehr zu dem von dir aufgerufenen Thema schreiben als die meisten anderen hier im Forum. Die Weitergabe von Kenntnissen und Erfahrungen beruht auf Gegenseitigkeit. Deshalb fände ich es nett, wenn das Teilen von Know-How zunächst deinerseits stattfände. Dann würde sich der Eine oder die Andere auch bemüßigt fühlen, Ergänzungen oder anderes zum Thema zu schreiben.

Viele Hobbyspielergrüße

morino47
Selbstverständlich. Ich wollte nur nicht in eine bestimmte Richtung "nudgen". Reiche das aber gleich in einem Extrapost nach. Ich bin im Übrigen kein "einschlägiger Workshopveranstalter", solche Workshops kommen alle paar Jahre mal vor. Dass ich hier (auch) in professionellem Interesse schreibe, habe ich aber denke ich transparent gemacht.
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Ich nehme an, Du spielst dann Taste?

Ich komme vom Klavier und habe erst relativ spät das Akkordeon lieben gelernt. Ich habe für jazziges nie irgendetwas spezielles für Akkordeon genutzt, sondern alles vom Klavier her übernommen angepasst. Ich spiele nur MII, das heißt so gut wie alle Tensions spiele ich rechts, und einen Walking Bass kriege ich auch nicht hin ;) Aber Jazz ist ja auch von .. bis ;)

Wenn man rechts fit ist, genügt auch oft links ein Einzelton für den Bass und rechts spielt man den Akkord (bzw 3 und/oder 7) zur Melodie mit.
Ich habe mir zwar mal einige Varianten für zB maj7 oder 7#11 links zusammengesucht, aber meistens klingt das auch zu eng und ich nutze das kaum.

Wichtig finde ich, damit es auf dem Akkordeon jazzig klingt, auch die Spielweise, also rhythmisch prägnant, kurz und akzentuiert. David Lange hat das mal schön in einem Video gezeigt.
Da muss man akkordisch gar nicht so viel Tensions spielen, wenn man die in der Melodie unterbringt.

Den gezupften Bass auf dem Akko zu imitieren finde ich allerdings schon schwierig, weil mehr Balgdruck ja auch auf die Melodie durchschlägt. Da wirst Du aber als studierter Akkordeonspieler sicherlich geschickter sein als ich.

Aber um Deine Fragen noch konkret zu beantworten

Realbook, Jazz-Piano von Mark Levine, ansonsten alles vom Klavier je nach Bedarf, nichts akkordeonspezifisches


Nach Gehör und Sheets


Da ich bis auf zwei Gelegenheitsbekannte nicht unterrichte, kann ich zu der Breite der Literatur nicht viel sagen, mein Einstieg war irgendwann mal Levine und Burbat "Die Harmonik des Jazz".
Ansonsten kann man mal die Posts von @Claus anschauen, er hat einen super Überblick über Lehrwerke, finde ich, und auch schon öfters hier im Forum Empfehlungen ausgesprochen.


Finde ich interessant, vielleicht auch für einen Austausch, was hast Du für einen Teilnehmerkreis / Zielgruppe vorgese
Danke für deine Antwort! Ich kenne das Jazzpiano-Buch von Levine gut, ist ein ausgezeichneter Rat- und Ideengeber, auch wenn ich niemanden kenne, der oder die das Buch von vorne bis hinten durchgearbeitet hat - zu dieser Erfahrung kann ich also auch nichts sagen. Zu der Balg-Thematik kann ich nichts Allgemeingültiges sagen, außer: Keine Angst vor (temporärer) Hierarchisierung - es gibt nur einen Balg und wenn du willst, dass die rechte Hand führt, dann führt die rechte Hand! Und wenn die Balgartikulation wichtig ist, dann muss sich vielleicht die Melodie unterordnen. In einem Buch von Peter M Haas gibt es zwar nichts zu dieser Problematik speziell, aber ein paar Balgübungen, die ich allgemein ganz hilfreich finde, um verschiedene Szenarien auszuprobieren (Balg beginnt/beendet den Ton, Taste beginnt/beendet den Ton). Besagten Workshop findest du bei harmonica-fen dot com.

Mir gefällt das David Lange-Video auch gut. Das hat mir persönlich weiter geholfen. Ich habe mir noch die Sachen von Marocco angesehen, um zu gucken, wie er Stücke setzt. Ein Vergleich mit dem o.g. Lange-Video öffnet dann die Augen: Es gibt nicht nur eine Weise, wie man Jazz-Akkordeon spielen kann.

Für Anfänger fand ich Tobias Morgenstern, Morgenstern's Accordion gut. Als Akkordeon-Lehrer wirst Du das aber kennen, denke ich. Man lernt verschiedene Stilrichtungen kennen. Gut finde ich, dass man die Sachen auf der beiliegenden CD anhören kann. Freilich kann das Buch eine Grenze ziehen, die ziemlich statisch werden kann. An die stößt man, wenn man die Stücke nach Noten abspielt. Letztendlich geht es ja im Jazz darum, eigene Ideen zu entwickeln und zu improvisieren. Für mich war da der Blues ein guter Ansatzpunkt. Aber es dauerte, bis ich über das bloße Skalengedudel hinauskam.
Dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, ein Stück zu arrangieren, ist grade am Anfang eine wichtige Erkenntnis! Das Morgenstern-Heft kannte ich tatsächlich nicht. Interessant die Bassnotation in den Leseproben: Weder Akkordsymbole noch Bezeichnungen für die Bassknöpfe, zuerst dachte ich, es wäre für MIII. Also ist genaues Hingucken angesagt. War das schwierig?

Hier eine kleine Übersicht von Materialien, die ich kenne. Manche Dinge fand ich selbst vor vielen Jahren hilfreich, andere erst beim Unterrichten, ich disclaimere aber gleich, dass ich selbst vor allem übers Gehör und gelegentlich mit Leadsheets gelernt habe - im Jazzstudium hatte ich seltenst ein Blatt Papier vor mir (es sei denn eigene Notizen). Alle erwähnten Bücher waren für mich Ideensammlungen, keine All-Inclusive-Programme.

- Zum Einen gibt es akkordeonunspezifische Jazz-Lehrbücher. Das erwähnte Jazz Piano Book von Mark Levine behandelt Voicings, Reharmonisation, Lines. Auch Übungshefte für Improvisation können hilfreich sein, allerdings eher als Materialsammlung und nicht als Buch, das man durcharbeitet, z.B. Building a Jazz Vocabulary von Mike Steinel. Arrangieren von Andreas Kissenbeck behandelt eigentlich Big-Band-Arrangement, ist aber auch dann interessant, wenn man "nur" ein Stück für sich selbst einrichten möchte (Voicings, Aufbau, Variationen...)
- Dann sind da Hefte mit fertigen Arrangements, die es quasi auch "Klassikern" ermöglichen, Jazzstandards und Jazzverwandtes zu interpretieren. In Deutschland ist als Autor/Arrangeur H.G. Kölz zu nennen mit den Heften aus der Reihe Akkordeon Pur. Nachteil: Man liest erstmal viele Noten und wird nicht unbedingt zum eigenen Arrangieren und Improvisieren ermuntert. Vorteil: Im besten Fall erweitern die Arrangements das eigene Vokabular an Voicings und Melodien, was eventuell über Umwege doch genau diese Prozesse ins Laufen bringt. Es gibt auch andere Hefte z.B. das Jazz Accordion Songbook (Music Sales) oder JazzStandards for Accordion (Hal Leonard), die habe ich aber weder gespielt noch im Unterricht benutzt. Außerdem gibt es von bekannteren Akkordeonisten (Frank Marocco) Transkriptionen seiner Solo-Fassungen.
- Spielhefte für Akkordeon. Prinzip wie oben, nur dass es sich hier meist um Eigenkompositionen (manchmal an Standards angelehnt) der Autor*innen handelt mit pädagogischem Hintergedanken: Für Anfänger z.B. die Jazz-Kiste von Kölz.
- Akkordeon-Bücher mit Anleitung: Akkordeonspiel von Peter M Haas ist nicht jazzspezifisch, streift aber viel Jazzverwandtes. Akkordeon Jazz Akkorde von Norbert Seidel hatte ich mal in der Hand, das Buch unternimmt den Versuch, verschieden Ansätze zu Impro mit Eigenkompositionen und einer Übersicht von Griffen für Standardbass zu einem Paket zu bündeln. Falls es wer durchgearbeitet hat, bin ich gespannt über Erfahrungen.
 
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Weder Akkordsymbole noch Bezeichnungen für die Bassknöpfe, zuerst dachte ich, es wäre für MIII
Mich als Klavierspieler nervt das beim Blattspiel immer, wenn unter Wechselbässen die Buchstaben drunterstehen wegen der Verwechslung mit Akkordsymbolen. Also zB wenn F-Dur ist und auf der Drei C im Bass, dass dann ein großes C druntersteht. Da kann man die Noten ja auch gleich weglassen :twisted:

Akkordeon Jazz Akkorde von Norbert Seidel hatte ich mal in der Hand
Hab ich auch im Regal, aber nie genutzt.

Eigenkompositionen
Da ist halt immer die Frage, wie gut die sind, damit sie den Schülern auch Spaß machen. Standards aus Jazz und Pop, die für Schüler kennen, haben imo meistens mehr Motivation.

Aber es gibt auch gute Sachen.
 
Dann sind da Hefte mit fertigen Arrangements, die es quasi auch "Klassikern" ermöglichen, Jazzstandards und Jazzverwandtes zu interpretieren.
so ganz ist mir noch nicht klar geworden was genau du suchst - kennst du schon die Hefte aus dem Gabriele Russverlag?

http://www.russ-musikverlag.de/Bandausgaben.html

da sind eine Reihe von Heften unter dem Sammeltitel Jazztime erschienen...davon hab ich ein paar. Die sind ausnotiert und haben zum Kernthema auch in aller Regel einen ausnotierten "Solo/Improvisationspart" um eine Voorstellung mitzugeben was man hier als Solo z.B. spielen könnte und sind von den Akkorden und Griffen eher "schlank" notiert und nicht so fett und vollgriffig wie das Kölz z.B. gerne macht.
 
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Ich habe etwas mit Jamey Abersolds Maiden Voyage (ich meine Nr 51 - kann jetzt gerade nicht schauen, da ich im Urlaub bin) gearbeitet, nachdem ich es aus Amerika besorgt hatte. Das Heft - allerdings für Jazz-Piano - ist eine Lebensaufgabe. Das Heft ist etwas für Leute mit Biss, fertig ausnotiert ist da gar nichts. Man bekommt an einzelnen bekannten Beispielen die Zusammenhänge erklärt. Die Beispiele sind sehr griffig. Zu Beginn werden quasi als Voraussetzung für das Weitere die verschiedenen Skalen mit ihren Halbton- und Ganztonschritten vorgestellt, und dann folgt der lapidare Hinweis, dass das in allen 12 Tonarten zu üben sei - Knopfspieler werden jetzt nur lächeln. Mit den Akkorden ist es ähnlich. Und da für Piano gedacht, findet man weder zur Balgtechnik noch zur linken Hand am Akkordeon Hinweise. Mein Lehrer meinte aber, wer da durch sei, dem müsse man im Jazz nichts mehr erzählen.
 
Da hast Du es Dir vielleicht etwas schwer gemacht. Die Aebersold-Hefte sind mMn eher als Übungsmaterial gedacht, die Erklärungen beschränken sich auf das Notwendigste. Hut ab, wenn Du Dich allein damit vorangearbeitet hast!

Mein Lehrer meinte aber, wer da durch sei, dem müsse man im Jazz nichts mehr erzählen.

So ohne Kontext klingt das nicht gerade nach einem guten Lehrkonzept ... Da kann ich auch jemandem das Realbook vorsetzen und sagen, wer da durch ist ... Oder die Chopin-Etüden ... ;)
Es geht ja gerade darum, einen Weg von leicht nach schwer mit den richtigen vielen vielen Zwischenschritten zu zeigen. Und nicht dem Wanderer Herrn Müller aus dem Flachland zu sagen, auf geht's zum K2, wenn Du den überlebst, bist Du ein guter Bergsteiger, hier sind Steigeisen, auf geht's. ;)
 
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So ohne Kontext klingt das nicht gerade nach einem guten Lehrkonzept ...

Du hast es richtig erkannt, für meist ungeduldige Lernende ist Aebersold so, wie wenn man Roggenbrot mit Milchzähnen (oder den 3. Zähnen) essen wollte.
 
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Wer gerne ausnotiertes haben möchte wird auf der Webseite von arrigo tomasi fündig. Da gibt es auch einiges das recht einfach zu spielen ist und einen niedrigschwelligen Zugang ermöglicht. Wer mag kann sich ja dann mit der Theorie auseinandersetzten und zb die scalen analysieren die benutzt werden, oder sich angucken wo und warum reharmonsiert wurde im vgl zum real book. Da ist auch viel schönes dabei 😜.
PS ich finde es ist allerdings menschlich unter aller sau einmal Zugang zu bezahlen und dann ad hoc alles runterzuladen das er anbietet. Ich hoffe dass alle die das hier mitlesen im Hinterkopf behalten dass auch musiker ihren Lebensunterhalt verdienen müssen und sich dementsorechend fair und wertschötzend verhalten
 
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so ganz ist mir noch nicht klar geworden was genau du suchst - kennst du schon die Hefte aus dem Gabriele Russverlag?

http://www.russ-musikverlag.de/Bandausgaben.html

da sind eine Reihe von Heften unter dem Sammeltitel Jazztime erschienen...davon hab ich ein paar. Die sind ausnotiert und haben zum Kernthema auch in aller Regel einen ausnotierten "Solo/Improvisationspart" um eine Voorstellung mitzugeben was man hier als Solo z.B. spielen könnte und sind von den Akkorden und Griffen eher "schlank" notiert und nicht so fett und vollgriffig wie das Kölz z.B. gerne macht.
Ich präzisiere: Ich bin selbst nicht unbedingt auf der Suche nach Lehrmaterial, mich interessiert viel mehr, welche Erfahrungen Menschen machen, die mit dieser Literatur im Selbststudium oder im Unterricht zu tun haben. Also welche Ansätze Spaß gemacht haben, was zum "Erfolg" (wie auch immer der definiert ist) geführt hat und was vielleicht langweilig oder aber eine Quälerei ist. Viele Hefte - so auch die von Wolfgang Russ - hab ich auf dem Schirm, kenne aber niemanden, der sie nutzt und spielt. Dass sich hier innerhalb kurzer Zeit aber auch quantitativ schon so viel zusammengetragen hat, ist hoffentlich auch für andere ein Gewinn.
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Mich als Klavierspieler nervt das beim Blattspiel immer, wenn unter Wechselbässen die Buchstaben drunterstehen wegen der Verwechslung mit Akkordsymbolen. Also zB wenn F-Dur ist und auf der Drei C im Bass, dass dann ein großes C druntersteht. Da kann man die Noten ja auch gleich weglassen :twisted:
Alles fein, bis ein moll-maj9 oder sowas auftaucht, der zwar nicht kompliziert zu greifen, aber in dieser Notationsweise wie ein Cluster aussieht, dem man nicht ansieht, welche Knöpfe gemeint sind ;)
 
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Also dann, ich finde alle Lehrwerke die ich mir angeschaut habe nicht zielführend - für mich- denn ich möchte in erster Linie lernen schön und akkordeongerecht jazzig zu begleiten, und da helfen mir Klavierwerke überhaupt nicht weiter. Die meisten comping ideen für Klavier oder auch Gitarre funktionieren mit dem akkordeon nicht 1 zu 1, klingt einfach nicht nach akkordeon sondern wie gewollt aber bof, wie die Franzosen sagen.
Die Theorie zu Harmonielehre kann ich mir gut selber drauf schaffen, aber das klingt noch lange nicht gut.
Daher, was mir wirklich weiter hilft ist jemand wie Klangbutter, der mir zeigt was ich mit dem Balg machen muss damit ein Rhytmusmuster auf meinem Instrument gut klingt. Daher würde ich mal sagen, ein Lehrer der dich da abholt wo du bist und dir das was du lernen willst an der Musik zeigt die du spielen willst ist unendlich wertvoll und durch kein Buch oder Heft zu ersetzten.
Aber vielleicht schreibt DU ja demnächst DAS Buch nachdem ich bisher vergeblich gesucht habe😀

Alles fein, bis ein moll-maj9 oder sowas auftaucht, der zwar nicht kompliziert zu greifen, aber in dieser Notationsweise wie ein Cluster aussieht, dem man nicht ansieht, welche Knöpfe gemeint sind
Yep, das find ich auch nervig. Mir ist lieber da steht eine (1) akkordansage im takt, und ich entscheiden dann selbst ob und wie ich das umsetze. Ganz persönlich, ich bevorzuge die extensions im diskant statt im bass umzusetzen, ich finde das klingt meistens besser. Ausser mein primäres Ziel ist angeben, und wie es klingt ist nur sekundär wichtig
 
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Alles fein, bis ein moll-maj9 oder sowas auftaucht, der zwar nicht kompliziert zu greifen, aber in dieser Notationsweise wie ein Cluster aussieht, dem man nicht ansieht, welche Knöpfe gemeint sind
Sowas spiele ich links ja auch nicht🙂

Ich meinte aber eigentlich die Basstöne, die mit Großbuchstaben vermerkt sind.

Die Akkorde sind doch mit Kleinbuchstaben notiert, das wird dann auch ungewohnt zu lesen. Wie wäre denn zB ein Gm maj7 9 notiert...gm usw? Oder nur g?

Aber ja, die Schreibweise ist halt Tradition, ich hör schon auf 😊
 
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Das wird mit gm+D Akkord geschrieben, klingt aber doof, lieber A und Fis höher und nach rechts legen.

An der Schreibweise bei Morgenstern bin wahrscheinlich ICH schuld, denn ich hatte damals sein Logic zum Notenschreiben mit Digitalakkordeon eingerichtet.

Er hat das ganze Heft einfach in ein paar Stunden eingespielt und ich hatte vergessen, Logic Akkordsymbole schreiben zu lassen.

Mein Weg ist übrigens hören und probieren, meistens auch notieren.
Dann wird mit der Zeit vereinfacht und effektiviert.

Wie ist das bei Dir?

Könnte mir sogar vorstellen, dass Du vieles am Klavier findest und dann übersetzt.?
 
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so auch die von Wolfgang Russ - hab ich auf dem Schirm, kenne aber niemanden, der sie nutzt und spielt.
somit kennst du zumindest einen der welche hat und daraus auch das eine oder andere Stück spielt.

Die Hefte von Kölz kenn ich auch , mag aber dessen oft vollgriffige Akkorde nicht so arg.. die klingen mir zu "dick".

Abersold kenne ich auch, aber mit denen allein bin ich nicht weiter gekommen - vielleicht auch dem geschuldet dass ich meine Freizeit nicht ausschließlich dem Akkordeonspiel und da wiederum nicht ausschließlich dem Jazz gewidmet habe.


Also welche Ansätze Spaß gemacht haben, was zum "Erfolg" (wie auch immer der definiert ist) geführt hat und was vielleicht langweilig oder aber eine Quälerei ist.

Was zum Erfolg geführt hat? - da muss ich passen. Für mich wars über weite Strecken schlicht nur frustrierend.

Man steckt unglaublich viel Energie und Zeit rein und das Ergebnis klingt trozdem ziemlich bescheiden. .. Und wenn man dann mal ein Stück soweit drin hatte und ich mich sattelfest drin fand so dass ich damit "spielen" konnte, kam garantiert einer um die Ecke der n Stück weiter war und hat einem breit erklärt dass das eigentlich noch kein Jazz ist. Für mich war das Ganze wie gesagt ziemlich frustrierend, weswegen ich meinen Ausflug in den Jazz dann auch irgendwann an den Nagel gehängt habe, weil ich mit meinen Fähigkeiten und der mir zur Verfügung stehenden Zeit hier keine Chance gesehen habe irgendwann auf ein sinnvolles Niveau zu kommen, wo einer auch das anhören mag was ich fabriziere. Da dürfen sich gerne die besseren drin austoben - ich halt mich da mittlerweile raus und nutze meine Zeit anders.
 
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Das wird mit gm+D Akkord geschrieben, klingt aber doof, lieber A und Fis höher und nach rechts legen.
Ganz persönlich, ich bevorzuge die extensions im diskant statt im bass umzusetzen, ich finde das klingt meistens besser. Ausser mein primäres Ziel ist angeben, und wie es klingt ist nur sekundär wichtig
Da bin ich anderer Meinung als ihr beiden - ich benutze diesen Griff oft! Ich steh aber auch total auf dichte, clusterartige Akkorde, die im balladigen Kontext einen herrlich geisterhaften Schleier zaubern können oder manchmal will ich einfach (und das funktioniert auch in schnellen Stücken noch sehr gut) ein paar Guidetonelines in der linken Hand haben. Was natürlich auch wahr ist, ist, dass es wenig Sinn hat, jede Extension immer und überall mitzunehmen.
Man steckt unglaublich viel Energie und Zeit rein und das Ergebnis klingt trozdem ziemlich bescheiden. .. Und wenn man dann mal ein Stück soweit drin hatte und ich mich sattelfest drin fand so dass ich damit "spielen" konnte, kam garantiert einer um die Ecke der n Stück weiter war und hat einem breit erklärt dass das eigentlich noch kein Jazz ist. Für mich war das Ganze wie gesagt ziemlich frustrierend, weswegen ich meinen Ausflug in den Jazz dann auch irgendwann an den Nagel gehängt habe, weil ich mit meinen Fähigkeiten und der mir zur Verfügung stehenden Zeit hier keine Chance gesehen habe irgendwann auf ein sinnvolles Niveau zu kommen, wo einer auch das anhören mag was ich fabriziere. Da dürfen sich gerne die besseren drin austoben - ich halt mich da mittlerweile raus und nutze meine Zeit anders.
Vielen Dank für deinen kleinen Erfahrungsbericht. Ich hoffe, du findest dennoch ab und zu Spaß an Improvisation. Und ob das dann Jazz ist oder nicht, ist dafür wirklich ziemlich unerheblich. Ich glaube, dass es in einem Kontext von wenigen Harmonien sehr schnell viel Spaß machen kann, zu improvisieren (das mache ich auch mit Kindern), ermüdend wird es häufig dann, wenn mensch das Gefühl hat sich mit tausend Akkordsymbolen, Skalen und Konzepten auf einmal auseinandersetzen zu müssen - alles nur, um ein Stück zu spielen. Spielst du denn noch manchmal ausnotierte Arrangements von jazzverwandten Stücken?
 
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Ich glaube, dass es in einem Kontext von wenigen Harmonien sehr schnell viel Spaß machen kann, zu improvisieren
Ich habe auch den Eindruck, dass viele unter Impro gleich Jazz verstehen.
Im Folkbereich, zB Irish, Bluegrass, dt. Volkslieder usw., kann man doch auch sehr gut improvisieren, und der Zugang ist vielleicht deutlich leichter.

Ich steh aber auch total auf dichte, clusterartige Akkorde, die im balladigen Kontext einen herrlich geisterhaften Schleier zaubern können
Kann ich nachvollziehen, das kriege ich aber beim improvisieren nicht so schnell hin. Da müsste ich mir für ein Stück ein Arrangement zurechtlegen.
Nutzt man dagegen Standardakkorde links, geht das meistens gut, nur mit der Quinte muss man ggf bisschen aufpassen.

Natürlich könnte ich da mehr üben, aber die Griffe für zB einen kompletten maj7 oder #11 sind eben auch deutlich unbequemer. Da merkt man eben, dass das Akkordeon nicht für diese Art von Musik gemacht wurde. Wenn man MIII kann, ist das vielleicht anders. Ich komme aber für meine Zwecke ganz gut mit der Technik links Standardakkorde und rechts Melodie + Tensions zurecht.
Wobei ich auch selten alleine spiele, sondern mich auf Mitmusiker stützen darf ;)

manchmal will ich einfach (und das funktioniert auch in schnellen Stücken noch sehr gut) ein paar Guidetonelines in der linken Hand haben.
Meinst Du in den Akkorden bei MII? oder MIII?
Das muss dann ja auch eher zurechtgelegt werden, oder gibt es da Standardsachen wie zB moll - maj7 - 7 - 6?
 
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Mein Weg ist übrigens hören und probieren, meistens auch notieren.
Dann wird mit der Zeit vereinfacht und effektiviert.

Wie ist das bei Dir?
Falls an mich gerichtet: Ja, viel hören, nachspielen, aufschreiben. (Einfache) Stücke nach Gehör lernen und in anderen Tonarten spielen bringt super vieles fürs harmonische Verständnis eines Stücks. Oder einfach verschiedene Versionen anmachen, mitspielen, besonders die Versionen von Sänger*innen sind meist in verschiedenen Tonarten.

Licks aus Soli transkribieren, Voicings transkribieren. Tonleitern in Sekunden, Terzen, Quarten, Quinten, Seten, Septimen. Chromatische Approaches einbauen. Wenn die Zeit da ist (und im Studium war sie teilweise genau dafür da), mache ich das systematisch durch alle Tonarten. Das ist aber natürlich der Teil, wo spätestens der Zeitfaktor den meisten meiner Schüler*innen einen Strich durch die Rechnung macht oder das allzu lange Herumreiten darauf roboterhaft und wenig motivierend wäre. Also versuche ich in meinem Unterricht von der Tonleiterübung auch schnell wieder bei der Musik zu landen - z.B. bei einem Stück, das eine bestimmte Skala oder Intervallik benutzt oder die Chromatik geradezu bilderbuchmäßig zeigt.
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Könnte mir sogar vorstellen, dass Du vieles am Klavier findest und dann übersetzt.?
Auch! Manchmal aber auch andersherum. Am Klavier hat man natürlich einen guten Überblick.
 
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Spielst du denn noch manchmal ausnotierte Arrangements von jazzverwandten Stücken?
ja das schon - siehe z.B. die Hefte vom Russ Verlag. Aber ich habe mir abgewöhnt das Jazz zu nennen. Improvisatonen mache ich in sofern als ich z.B. die ausnotierten Soli mitunter auf meine Fähigkeiten zurecht5biege... allerdings ohne mir irgendwelche Gedanken zu machen ob das jetzt gemäß irgendwelchen Skalen oder sonstwas konform ist. Solange es sch für mich einigermaßen stimmig anhört spiele ich das. .. Halte mich allerdings sehr stark zurück, mit vor anderen spielen, sobald irgendwelche jaszzaffine im Raum sind.
 
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