Erfahrungen: Mexican Telecaster Modelle aus den 90ern

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smoothedown
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Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich bin seit langem auf der Suche nach einer qualitativ hochwertigen, aber gleichzeitig bezahlbaren Fender Telecaster.
Gestern hat mir ein Bekannter ein Mexico Modell (Baujahr 95) angeboten.
Ich kann nicht viel detaillierte Infos geben. Weiß aber, dass sie einen Ahorn Hals hat und eine "Top Loaded" Brücke. Zustand ist sehr gut.....haben will er 350,-

Es würde mich sehr freuen wenn ihr eure Erfahrungen und Meinungen äußern würdet. Vor allem würde mich die allgemeine Qualität der Elektronik bei den damaligen Mexico Modellen interessieren...und natürlich das Ding mit der Top Loaded Brücke.

Besten Dank & viele Grüße,

Philipp
 
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Einfach ins Blaue geschossen: Zu teuer. Für diesen Preis bekommst du eine nagelneue Squier CV, die einer Mexiko aus den 90er Jahren überlegen ist. :)
 
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ooohh ok. Ich hatte gehört, dass vor allem die Hälse der damaligen Mexico Modelle sehr gut gewesen sein sollen (bzw. in Amerika gefertigt und in Mexico verbaut). Alles in allem dachte ich, dass der Qualitätsstandard damals sehr hoch gewesen sein soll weil Fender die Mexico Gitarren mit einem guten Ruf etablieren wollte?
Soweit meine Recherchen ergeben haben, wurde damals klassischerweise Esche verarbeitet und bei den aktuellen Squier CV Modellen Pinie. Ist das nicht schon ein deutlicher Unterschied....und auch das Alter des Holzes??
 
Das Alter des Holzes ist nur dann positiv, wenn die Gitarre wirklich gespielt wurde. Korpus und Hals werden bei den Mexicos auch heute in den USA gefertigt, aber aus mehr einzelnen Holzstreifen und mit einem anderen Maß (kleinerer Saitenabstand bei den Mexicos -> schmalerer Hals).

Aber mal unabhängig davon: Zustand anschauen (Kratzende Potis, schlecht laufenden Mechaniken, abgespielte / schlecht abgerichtete Bünde). Wenn das alles i.O. ist und dir die Gitarre gefällt / gut in der Hand liegt, dann kannst du sie auch kaufen. Die eigentliche Frage ist ja nicht, ob die Mexico's damals gut waren, sondern ob dir genau diese Gitarre gefällt. (Haptik und Sound. Optik sollte zweitranig sein.)
 
Hi smoothedown,

ich habe gestern einige Gitarren getestet: Strats sowie Teles. Ich gehe da nicht nach Logos, Serien, Markennamen und Co., sondern höre ganz auf den Sound und achte auf die Bespielbarkeit und die Verarbeitung. Was mich wirklich umgehauen hatte, trotz all den tollen Berichten über die günstigeren Modelle, war, dass sich wirklich alles bestätigt hatte...! :) Dazu gleich mehr.

Oft höre ich viel gutes und hinterher ist es dann dieses euphorische Gerede über die eigene, neue Klampfe. Trotzdem können viele Aussagen, Berichte und so weiter nicht täuschen. Klar hat man auch schlechte Gitarren in den low-Budget Reihen, aber das hat man natürlich auch im High-End Bereich.
Zuerst kann ich wirklich sagen, dass die Marke Fender wirklich klasse Gitarren baut, deren Ausreisser nach unten hin sich wirklich im Rahmen halten. Die Squiers sind ebenfalls wirklich richtig tolle Instrumente mit toller Basis, wenn man upgraden möchte oder "muss".
Aber zurück zum gestrigen Tag:

Ich war so dreist um Strats und Teles aus den Preisbereichen zwischen 350,- bis ca. 1000,- miteinander zu vergleichen..., ich war wirklich überrascht: Die Classic Vibe 50s Telecaster in Butterscotch Blonde, welche Tonerider PUs ab Werk verbaut bekommt (AlNiCo V, die Vintage White/Blonde hat AlNiCo III PUs...) und die es dann auch letztendlich wurde, hat mich vom Hocker gehauen. Denn sie hat das, was ich mir von einer Telecaster vorstelle. Eine Mexico Classic 50s ist nicht besser gewesen. Ich weiss auch nicht, ob das oft vorkommt, aber deren einlagiges Pickguard hat sich extrem gewölbt an der rechten Seite. Ein Spalt bis zu 3mm war es mindestens, aber ich will da gar nicht alle Mex.Teles über einen Kamm scheren...!!! Auch Saiten, welche schon oft und lange gespielt wurden können sich negativ auf den Klang auswirken bzw. werden es natürlich auch. ;) Teles aus Mechiko sind schon eine feine Sache, aber eine meiner Erfahrung nach (im allgemeinen gesehen) verarbeitungstechnisch bessere habe ich gestern bei den Squier CVs gefunden. Und das für eine Gitarre die statt ca. 690,- für die Classic 50s Mex Tele oder gar ca. 890,- für die Nitro-Lack Variante ungefähr 350,- kostet...! Das sind mal eben 340-540€...
Man kann fast dasselbe von den Strats behaupten. Da gefiel mir die Mex. 50s Strat von den getesteten am besten. Die CVs waren optisch nicht mein Fall, was deren Finishes anging. Klar, ist ein 2-ToneSunburst geil, grade für mich als Buddy Holly Fan, aber ein Surf Green gefiel mir auf Anhieb besser. Aber auch die CV Strat war nicht schlechter, nein! Bei der Strat war es dann eine Sache der "Ebenbürtigkeit" und ich ging nach dem optischen Aspekt.

Die US made Gitarren (Am.Specials, Am.Std.) sind meiner Meinung nach nicht besser (Klang, Verarbeitung, Hölzer...), als eine mex. Classic/Classic Player/Road Worn. Die Vintage ReIssues sind wahrscheinlich dann wieder eine Ecke besser, aber dann ist man schon auf extrem hohem Niveau, wenn einem was nicht passt...

Was bedeutet das für dich?
Ich kann da eigentlich nur schmendrick's Aussage unterstreichen. Für das verlangte Geld bekommst du "anderswo" einen ganzen Haufen mehr Telecaster und das dann auch neu... :) Mexikos sind wirklich tolle Gitarren. Aber es gibt viele Gitarristen, die ihre Gitarren verkaufen und ihren höheren VK-Preis damit rechtfertigen, dass die Gitarre aus einer besseren oder höherwertigen Fertigungsstätte kommt...
Nur wegen dem Fender-Logo würde ich nicht unbedingt eine mexikanische kaufen.

Spiel mal eine gute CV an und du wirst verstehen, was wir meinen.

P.S.
Du fragtest noch nach der Fertigungsqualität in Mexiko in den 90s: Ich finde, dass sie schon immer gute Gitarren amlieferten, aber seit den letzten Jahren haben sich die Mexikaner aller Anschein nach so sehr gemausert, dass man viel diesbezüglich auch lesen kann. Ob die Elektronik jetzt besser oder schlechter war, kann und will ich gar nict sagen, aber selbst wenn dir die Elektronik nicht passt, sind Potis und Co. schnell ausgewechselt!

P.P.S.
Wegen der Kiefernholz-Sache: Das ist wohl sehr extremer Old-School...: Soweit ich weiß, wurden die ersten Nocaster "Teles" aus Kiefernholz gefertigt.
 
Ich würde es lassen. Allgemein sind die Mexiko Gitarren aus den 90ern von den Specs her nicht so hochwertig.
Es wurde z.B. billige Asia-Hardware verwendet (Mini-Potis usw.) und als Korpusholz kam Pappel zum Einsatz.
Ungefähr ab dem Jahr 2000 kamen die Verbesserungen Upgrades bei den Mexikanern.
 
Wobei Pappel kein billiges oder schlechtes Holz ist, wer das denken mag. Genug teure Gitarren mit Pappelkorpus gibt es ja. :)
Billige Hardware hingegen ist wirklich ein Kontra-Punkt, der dann in die eigenen Kosten geht...
 
Ihr seid super, vielen Dank für eure fachmännischen Ratschläge.!!!

Bin eben verunsichert weil ich erst seit zwei Jahren spiele und ehrlich gesagt (meistens) keinen großen Unterschiede merke. Es ist mir einfach wichtig eine hochwertige Gitarre zu haben, die mich über lange lange Zeit begleitet und mir Freude bereitet. Ich will nicht in ein paar Jahren dastehen und mich ärgern.


Bin auch Bereit etwas zu modifizieren wenn z.B: die Tonabnehmer oder die Mechaniken nicht so der Hammer wären...aber da fehlt mir erstmal die Erfahrung um die Notwendigkeit einschätzen zu können.
Werde nach euren Ratschlägen die CV antesten und höchstwahrscheinlich den Mexiko vorziehen....

Edit: Oder gibt es da noch andere (günstigere) Modelle bei denen vlt. einfach nur etwas modifiziert werden sollte?? Mein Budget liegt eigentlich bei 300Euronen
 
Wobei Pappel kein billiges oder schlechtes Holz ist, wer das denken mag. Genug teure Gitarren mit Pappelkorpus gibt es ja. :)
Billige Hardware hingegen ist wirklich ein Kontra-Punkt, der dann in die eigenen Kosten geht...

Pappelholz und Asia-Hardware sind natürlich nicht grundsätzlich schlecht, allerdings möchte jemand, der gezielt eine Fender kauft, wahrscheinlich etwas besseres haben.

@smoothedown Ich würde Dir prinzipiell doch eher eine Mexiko Tele empfehlen, es gilt halt nur einige kleine Fallstricke zu vermeiden. Die Mexen Teles, die zwischen 2000 und 2005 hergestellt wurden, finde ich persönlich am besten.
Nach 2005 kam leider wieder ein Downgrade und Fender begann Keramikmagneten statt Alnico für die Tele-PUs zu benutzen.
Nicht, dass Keramik per se schlechter ist, aber Alnico ist natürlich authentischer und trifft eher die Klangfarbe, die man von einer Tele erwartet.
 
Ich weiss jetzt nicht, für wieviel man bei Ebay eine Mex. Std. bekäme aus den von Soulagent79 genannten Baujahren, aber meist fällt leider ein vorheriges Anspielen flach. Ich habe grade mal geschaut bei den Kleinanzeigen; da war leider keine Mex.Std. dabei,...
 
Mhm, ich werde einfach mal versuchen einigermaßen geduldig zu sein und in meiner Umgebung zu suchen....
Habe witzigerweise eine 95er Mexiko Tele in den Kleinanzeigen gefunden für 270,.VHB....einigermaßen in der Nähe
 
Wenn's sich lohnt hinzufahren, würde ich sie einfach mal antesten. Durch gestern weiss ich, was es heisst, dieses "Das ist sie!" Gefühl zu spüren! ;) Und wenn du dies spürst, würde ich ggf. nicht mehr lange fackeln.
Den Preis kann man ja schön runterhandeln, aber immer bedenken, was man bei einer CV schon drin hätte... Auch diese gibt es gebraucht, aber nicht allzu günstig, wie ich sah?!
 
Eine 95er Mexiko Tele würde ich nicht kaufen. Klar, kann sein, dass sie vielleicht ja sogar was taugt, aber bei den 90er Jahrgängen aus Mexiko habe ich so meine Bedenken, eben weil die Mexikaner damals noch nicht so weit waren. Mein Bauchgefühl sagt mir, es lieber zu lassen.
Einfach weil der Gegenwert nicht stimmt. Auch wenn die Gitarre "funktioniert" - für 270€ bekommst Du auf jeden Fall eine bessere Gebrauchte als die 95er Mexikanerin.
Wie gesagt, orientier Dich lieber so ab Jg. 2000. Ich hatte schon einige Mexiko Strats. Die älteste war Bj. 2002. Alle sehr brauchbar. Die Mexiko Instrumente gefallen mir persönlich besser als die Squiers.
Ein akzeptabler Preis für eine gebrauchte Standard-Tele die diesen Ansprüchen gerecht wird, sollte bei 300-350€ liegen.
 
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Ich wäre auch skeptisch, die 90er-Jahre-Fender aus Mexiko, die ich kenne, waren sehr durchwachsen. Das Werk war relativ neu, vieles klappte noch nicht so wie gewünscht. Gerade an der Halsbearbeitung kann man das finde ich gut merken. Bei der Komponentenqualität haben sie auch vieles ausprobiert, wie schon anklang. Natürlich kann diese Gitarre trotzdem gut sein. Immerhin hat sie schon fast 20 Jahre auf dem Buckel, also warum soll sie in ein paar Jahren schlechter sein als heute ...

Wenns ein Kumpel ist, geht da preislich vielleicht auch noch was? Die Mex. Standard kostete ja jahrelang auch nicht viel mehr als er verlangt, waren so um die 400-450, oder?
 
Die erste gute Fender aus Mexiko war die Jimmy Vaughan Signature Strat, die 1995 auf den Markt kam. Die anderen Serien und Modelle waren aber noch längst nicht soweit zu dem Zeitpunkt.
Die ersten Mexiko Instrumente, die so ab ca. 1991/1992 in Europa aufgetaucht sind, waren furchtbar. Miserabel konstruiert und gebaut. Teilweise passte eine Scheckkarte zwischen Halsansatz und Korpus.
Der Schalter und die Potis waren die gleichen wie aus der kurz vorher aufgegebenen Korea Produktion. Eventuell waren es sogar Bauteile, die für Korea gedacht waren und die nun in Mexiko aufgebraucht wurden.
 
So Leute, sehr sehr merkwürdige (erfreuliche?!) Neuigkeiten.
Bin Momentan voll im Prüfungsstress und war eben zum ersten Mal bei einem Kurskollegen zum lernen.
Der erzählt mir, dass gerade sein Mitbewohner ausgezogen ist und dass der etliches an Zeugs nicht mitgenommen hat.

"Willst Du dich nicht mal umschauen, vielleicht ist ja was dabei was Du brauchen könntest!?" fragte mein Lernkollege und da bin ich natürlich schon gesprungen :)
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie es mir die Kinnlade runtergehauen hat als mir aus der Ecke des halbleeren Zimmers ein TELE-Body entgegensprang. Daneben der passende Hals und in einer Tüte sämtliche Anbauteile. Alles ziemlich abgerockt bzw. versucht auf alt zu machen und keine original Fender. Habe aber natürlich alles mitgenommen für LAU :)

Jetzt die große Frage...was (würdet ihr) tun? Habe keine Ahnung was da verbaut wurde an PickUps (kann man die irgendwie identifizieren?...steht nix drauf)
Der Hals sieht bescheiden aus. Auf der Rückseite des Korpus ist eine größere Stelle vom Holz sichtbar...was ist das wohl?
Naja, seht erstmal selbst. IMG_3631.JPGIMG_3632.JPG IMG_3633.JPGIMG_3634.jpgIMG_3635.jpgIMG_3636.jpgIMG_3637.jpgIMG_3638.jpgIMG_3641.jpgIMG_3639.jpgIMG_3640.jpgIMG_3642.JPG
 
Ich persönlich halte nicht so viel von den Mexico-Fenders aus den 90ern. Habe allerdings nur Erfahrungen mit den Strats aus der "Squier Series" (sind keine Squiers, sondern die Serie heißt einfach so). Habe damals mehrere dieser Gitarren über einen längeren Zeitraum hin und wieder mal in der Hand gehabt und alle waren nicht wirklich toll. Kenne auch jemanden, der sich so eine gekauft hat. Die Hardware, PUs waren nicht wirklich toll (die SCs klangen irgendwie "plärrig") und von der Optik und Haptik wirkten diese Gitarren auch ein wenig wie Spielzeug (die Classic Vibes sehen durch die gefühlt meterdicke Lackschicht auch nicht so edel aus, sind aber eine ganz andere Liga). Bei dem Bekannten war der Hals so verzogen, dass man ihn mit dem Trussrod nicht wirklich sauber einstellen konnte und ein Austauschhals hermusste. Man muss auch dazu sagen, dass Gitarren einen Neupreis von ca. 600DM hatten, also etwas unterhalb der heutigen Classic Vibes angesiedelt sind.

Mag sein, dass es damals auch "bessere" Modelle gab, aber 350€ halte ich dann doch für zu teuer. Nur weil die Gitarre alt ist, muss sie ja nicht zwangsläufig besser sein. Aber gerade in den 90ern hat Fender bei den günstigen Linien nicht wirklich überzeugt. Die Squier zu der Zeit waren auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei, kein Vergleich zu den Modellen aus den 80ern von deren Ruf sie zerrten oder den heutigen, die wieder auf dem richtigen Weg sind.

Für 350€ würde ja fast schon eine Classic Vibe Tele drin sein, die hervorragend klingen und sich super bespielen lassen. Optisch und haptisch muss man im Vergleich zu teureren Mexico- bzw. US-Modellen ein paar Abstriche machen. Dafür gibt es dann sehr gute PUs (Tonerider) und die Hardware muss auch nicht sofort getauscht werden (Alpha-Potis...).
 
Was tun? Zusammenschrauben und losrocken :) ist ja auf den ersten Blick alles da ...
 
Genau, schraub' doch mal zusammen, höre und fühle wie sich die Pfanne spielt.
 
kann vieles hier bestätigen, wobei Hals und Body für mich sehr gut bei 'nem 96er MIM Strat-Modell rüberkamen.
Grausam war allerdings die HW und Elektronik, auch die Pickups klangen nur nach Blech - alleine die Lötarbeiten kann jeder Lehrling nach 2 Tagen sauberer,
hab daher das komplette Pickguard rausgeschmissen und dann mit neuen Teilen ein wirklich gutes Instrument gehabt.
Preis/Leistung daher fraglich, da bekommt man neu bereits besseres.
 

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