Zum Aufnehmen des alten Lots brauchst du auch mindestens noch Entlötlitze [z.B. so etwas hier:
https://www.conrad.de/de/p/entloetl..._BwE&hk=SEM&s_kwcid=AL!222!3!293649793181!!!g!!], sonst wird das mit dem Auslöten auch nichts. Sollte nur wenig Lot an der Lötstelle vorhanden sein oder sollten kleine Reste Lot übrig bleiben die das Abnehmen des Potis unmöglich machen (Vorsicht, die Leiterbahnen gehen leider schnell mit ab!), vor dem Auslöten unbedingt erst etwas neues Lot hinzufügen. Klingt paradox, aber zu wenig Lot leitet die Temperatur schlechter und so bekommt man den letzten kleinen Rest ´um´s Verrecken´ nicht raus.
Wenn die Schaltung nicht sehr alt ist, bzw. wenn sie ROHS-konform ist, dann ist ganz sicher bleifreies Lot verbaut. Der Lötkolben sollte also die notwendige höhere Temperatur bringen, sonst kann er das Lot nicht schmelzen. "Offiziell" sollte man im übrigen bleihaltiges und bleifreies Lot nicht mischen, macht aber bei unkritischen, einfachen Schaltungen wohl keine Probleme.
Wenn die Pins des Potis in große Masseflächen oder breite Leiterbahnen eingesetzt sind, dann ist es noch wichtiger, eine hohe Temperatur zu haben, denn die nehmen viel Wärme auf.
Kolophonium-haltiges Lot ist für Elektronik der Standard, das Kolopohonium dient als Flussmittel. Dennoch kann es sinnvoll sein, gerade bei größeren Lötstellen zusätzlich ein Flußmittel einzusetzen. Das Löten geht schneller, die Gefahr einer "kalten Lötstelle" mit Kontaktproblemen ist deutlich vermindert und die Lötstelle sieht sauberer, sozusagen "amtlich" aus.
Leider ist das Zeug nicht billig, wenn es etwas taugen soll [z.B.
https://www.conrad.de/de/p/stannol-x32-10i-flussmittelstift-inhalt-10-ml-f-sw-33-812062.html].
Für den Gelegenheits-Löter aber sicher entbehrlich.