Falsches Werkzeug, falsches Angehen - warum klappt mein Löten nicht?

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Moin an alle, ich habe wahrscheinlich 2 Lötgeräte die beide schlecht sind, oder habe von löten keine Ahnung; der eine ist so ein Stift änliches gerät, der andere sieht so aus wie eine Pistole, wenn ich z.B. altes Zinn entfernen will, bleib ich dran für 2 Minuten 3 Minuten und das schmeltz garnich, danach habe angst das ganze Poti zu verbrennen, der wird heiss. Was mache ich falsch? oder muss ich mir für sowas was ganz spezielle anschaffen?
Wie immer, sorry für meine mangelhafte Kenntnisse an der Teutonische sprache….
 
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Moin caligola!

Dann versuch mal mein bestes aus deiner Beschreibung schlau zu werden. Das werden wohl beides stinknormale Lötkolben ohne Temperaturregelung sein.
Das du beim entlöten Probleme hast liegt daran, dass du nicht genug Hitze in die Lötstelle bringst aber 2-3 Minuten sind DEFINITIV ZU LANG, dass sollte eine Sache weniger Sekunden sein.
Mir fallen da folgende Ursachen ein:

1. Der Lötkolben hat nicht genug Leistung, du brauchst ca. 350° (bleihaltiges Lötzinn ~330° bleifreies ~370°) was bedeutet der Lötkolben sollte so ca. 30 Watt haben.
2. Der Lötkolben wird nicht gleichmäßig warm. Gerade bei billigen Lötgeräten kann es durchaus sein, dass er nur an den Seiten heiß wird und an der Spitze nicht oder umgekehrt.
3. Du kommst nicht richtig an die Lötstelle ran. Weiß halt nicht was du vorhast und wie viel Platz dort ist.

Ich hoffe ich konnte dir irgendwie weiterhelfen. Wenn nicht einfach weiter Fragen. ;)
 
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Ein paar Fotos und/oder Modellangaben könnten weiterhelfen ...
 
Das klingt, also ob Du in den heimischen Beständen zwei alte Lötkolben gefunden hast, mit denen Du Dein Glück versuchst. Theoretisch sollte es auch mit einfachen Lötkolben möglich sein, einen Poti an- oder abzulöten. Dafür ist aber wichtig, dass die Lötspitze sauber und heile ist. Gerade bei den (doofen) Lötpistolen sind die aber gerne total verbruzzelt und geben so nicht mehr genug Hitze ab. Also: Neue Lötspitze organisieren oder gleich einen neuen Lötkolben....
 
..ja, es handelt tatsächlich um altes Werkzeug die ich in Keller gefunden habe, der Gitarrenbauer die ich besuche hat eine richtigen Kasten mit analog Anzeiger, sieht natürlich anders aus... Mein Vater aus Italien meint Er benutz eine Lötpaste, die habe in Baumarkt gesucht, gibt es nicht oder habe nicht gefunden; benutz ihr sowas?
 
Ich benutze normalerweise kein Lötfett.
Wie sehen die Lötspitzen aus? Poste doch, wenn möglich, ein Bild Deiner Lötgeräte.
 
Tu dir selber den Gefallen und entsorge die alten Geräte... kauf dir einen ordentlichen Lötkolben und gut ist (mein Tip seit vielen Jahren ERSA 30 S) .. da ich auch viel Filigranes löte habe ich 3 Kolben von 15 - 30W - wobei der 30S das Gerät für die "Gitarrenlöterei" ist. Lötfett kenne ich noch aus meiner Lehrzeit (40 Jahre her) und seit dem benutze ich es nicht mehr...
 
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Lötfett kenne ich noch aus meiner Lehrzeit (40 Jahre her) und seit dem benutze ich es nicht mehr...

Das sollte man auch tunlichst unterlassen, da es Säurehaltig ist und Schäden an der Elektronik bewirken kann. Es wirkt korrosiv.
 
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Besorge Dir erstmal ein kleine Rolle Lötdraht, mit Kolophoniumseele, gerne auch bleihaltig, und probiere, ob die vorhandenen Lötkolben dies zum Schmelzen bringen. Wenn ja, lasse einen kleinen Tropfen Lötzinn an der Spitze des Lötkolbens und gehe damit an das Poti, das geschmolzene Lot überträgt die Wärme recht schnell. Falls das mit dem Lötdraht und den alten Lötkolben nicht funktioniert, dann sind sie wirklich reif für die Tonne. Bei Neukauf würde ich auch 25/30W von Ersa oder Weller empfehlen.
 
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Es ist eigentlich schon alles gesagt: Einen neuen "Lötkolben" anschaffen, mir feiner Spitze. Und versuchen an Bleihaltiges Lötzinn zu gelangen. "Bleifrei" benötigt mehr Temperatur.
Und auch beim Ablöten etwas Lötzinn an die Spitze vom Kolben halten. Das überträgt die Hitze schneller.
Ergänzung: Was ich manchmal an und in E-Fächern so sehe, treibt mir Tränen in die Augen... Manche haben versucht Elektronik zu löten, mit Lötgeräten für Dachrinnen! (Zur Anschauung etwas übertrieben)
 
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Manche haben versucht Elektronik zu löten, mit Lötgeräten für Dachrinnen! (Zur Anschauung etwas übertrieben)
Ist leider nicht übertrieben. Ich sollte schon mal eine Leiterkarte reparieren, bei der mit eben so einem Gerät (vermutlich 100W-Lötpistole) die Leiterbahnen und das Trägermaterial atomisiert wurden :igitt:

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen: Kauf einen vernünftigen Lötkolben und (bleihaltiges) Lötzinn. Etwas Zinn an die Kolbenspitze, dann die alte Lötstelle erhitzen und gleichzeitig ETWAS frisches Lötzinn drauf. Dann sollte alles gut werden ;-)

PS: Wenn die Potis wirklich schon 2-3 Minuten Hitze abbekommen haben, dann besorg auch da gleich mal neue. Die Kohleschicht wird inzwischen eine "Holzkohle-Schicht" sein^^
 
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In Ergänzung zu den Vorschreiber möchte ich dir noch den Tipp geben, ein Stück Lötleiste zu kaufen und in diese Lötösen Kabel / Litzen zum Üben löten...ist sicher viel billiger als Potis zu verschmoren. Neben dem richtigen Werkzeug ist sicher auch etwas Übung außerhalb der Gitarre nicht verkehrt
 
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Manche haben versucht Elektronik zu löten, mit Lötgeräten für Dachrinnen! (Zur Anschauung etwas übertrieben)

keine Übertreibung. Ich kannte jemand, der versucht hat ein Kabel mit einem Tauchsieder anzulöten :eek:
 
Ich hoffe die Verwendung des Präteritum ist nicht dem Umstand des Versuchs geschuldet. :D
 
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Zum Aufnehmen des alten Lots brauchst du auch mindestens noch Entlötlitze [z.B. so etwas hier: https://www.conrad.de/de/p/entloetl..._BwE&hk=SEM&s_kwcid=AL!222!3!293649793181!!!g!!], sonst wird das mit dem Auslöten auch nichts. Sollte nur wenig Lot an der Lötstelle vorhanden sein oder sollten kleine Reste Lot übrig bleiben die das Abnehmen des Potis unmöglich machen (Vorsicht, die Leiterbahnen gehen leider schnell mit ab!), vor dem Auslöten unbedingt erst etwas neues Lot hinzufügen. Klingt paradox, aber zu wenig Lot leitet die Temperatur schlechter und so bekommt man den letzten kleinen Rest ´um´s Verrecken´ nicht raus.

Wenn die Schaltung nicht sehr alt ist, bzw. wenn sie ROHS-konform ist, dann ist ganz sicher bleifreies Lot verbaut. Der Lötkolben sollte also die notwendige höhere Temperatur bringen, sonst kann er das Lot nicht schmelzen. "Offiziell" sollte man im übrigen bleihaltiges und bleifreies Lot nicht mischen, macht aber bei unkritischen, einfachen Schaltungen wohl keine Probleme.
Wenn die Pins des Potis in große Masseflächen oder breite Leiterbahnen eingesetzt sind, dann ist es noch wichtiger, eine hohe Temperatur zu haben, denn die nehmen viel Wärme auf.

Kolophonium-haltiges Lot ist für Elektronik der Standard, das Kolopohonium dient als Flussmittel. Dennoch kann es sinnvoll sein, gerade bei größeren Lötstellen zusätzlich ein Flußmittel einzusetzen. Das Löten geht schneller, die Gefahr einer "kalten Lötstelle" mit Kontaktproblemen ist deutlich vermindert und die Lötstelle sieht sauberer, sozusagen "amtlich" aus.
Leider ist das Zeug nicht billig, wenn es etwas taugen soll [z.B. https://www.conrad.de/de/p/stannol-x32-10i-flussmittelstift-inhalt-10-ml-f-sw-33-812062.html].
Für den Gelegenheits-Löter aber sicher entbehrlich.
 
Danke an allen, jetzt bin ich schlauer: richtiges Werkzeug und richtiges verfahren. Das man an so viele Sachen achten muss wüsste ich nicht, Temperaturen, Zinn mit Blei oder ohne (mit Blei habe auch niergendwo gefunden...), keine Paste mehr, also muss ich nur üben in der Hoffnung da ich nicht so viele Potis verbraten wird...
 

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