Gedichte vertonen inkl. Hintergrundmusik

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InnerCircle
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Hi,

Wir haben im Deutschunterricht die Aufgabe, ein Gedicht vorzutragen. Uns steht es vom Prinzip her frei, wie wir das machen. Vorgabe ist, dass es ein Gedicht, was um die Jahrhundertwende (1900) entstanden ist. Als Beispiele mal die Autoren Arno Holz oder Reiner Maria Rilke.

Unsere Lehrerin hat uns vorgeschlagen, das ganze aufzunehmen und mit Musik zu hinterlegen, und da ich diese Aufgabe ganz reizvoll finde, würde ich mich gern daran versuchen. Problem ist, dass ich dafür nur 1 1/2 Wochen Zeit habe.

Hat jemand von euch Erfahrung damit, Gedichte mit Musik zu hinterlegen und aufzunehmen? Was muss man beachten? Was eignet sich (nicht)?

Ich habe ein Midi Keyboard (M-Audio Oxygen 25) zur Verfügung und Western-, klassische sowie E-Gitarre. Ich habe mich schon daran versucht, aber war bis jetzt ziemlich unkreativ, da ich auch noch kein Gedicht gefunden habe, was mir wirklich gefällt.

Habt ihr Tipps oder Anregungen?
 
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Hi InnerCircle

eine spannende Aufgabe, in der Tat. Allerdings auch eine Aufgabe, in die man sich mächtig verrennen kann ...
Ich frag mal einfach:
1) Heißt 1,5 Wochen, dass Du dafür dann jeden Tag 8 Stunden Zeit hast? Oder wie ist das gemeint? Über welche Klassenstufe sprechen wir, wie wichtig ist die Note?
2) Machst Du selbst Musik, machst Du eigene Sachen und welche Erfahrung hast Du damit?
3) Welche Aufnahmetechnik hast Du zur Verfügung und wie gut kennst Du Dich damit aus?
4) Kannst Du die Aufgabe mit jemandem zusammen machen?

Für wichtig halte ich, dass Du erst mal ein Gedicht (oder vielleicht mehrere) findest, die Dir was sagen und Dich reizen. Denn das Gedicht ist der Ausgangspunkt.

Grundsätzlich fallen mir folgende musikalische Umsetzungsmöglichkeiten ein:

a) Gedichtvortrag mit musikalischer Unermalung
Dafür kommen insturmentale Musiken in Frage. Du kannst auch schon bestehende Musiken nehmen, Du kannst auch selbst Musik dazu komponieren und umsetzen. Das letztere scheinst Du im Blick zu haben, das ist allerdings aufwändiger. Du kannst Musik als "Teppich", also als Untermalung nehmen. Bei ruhigeren Gedichten könnte sich beispielsweise meditative Musik eignen. Du kannst Musik auch als eigenständige Interpretation nehmen: dann setzt die Musik Gefühle des Gedichts um, beispielsweise laute und schnelle Passagen für aufrührende Emotionen und Aktionen, leise und berührende Passagen für "leise", andächtige oder innehaltende Gefühle ... Das muss dann sehr gut ineinandergreifen und abgestimmt sein und erfordert auch einen intensiven Vortrag des Gedichts.

b) Gedicht als song
Muss ich wahrscheinlich nicht viel zu schreiben. Erfordert eine Singstimme oder einen intensiveren Sprechgesang. Ist auch eher aufwändig.

c) Gedichtvortrag mit Geräuschuntermalung
Beispielsweise Vogelzwitschern und Geräusche eines Baches etc. für ein Gedicht, was sich im Wald abspielt oder über den Wald handelt. Eine andere Form wäre eine Art Hörspiel, was sich besonders eignet, wenn es verschiedene Sprecher in einem Gedicht gibt oder einen Handlungsstrang, der sich dafür eignet bzw. spezifische Geräuschkulissen (Natur, Stadt etc.) nahelegt.

So weit erst mal ...

Ach so: zu meinen Erfahrungen: Ich habe viel mit 4- und 8-Spurrekordern gearbeitet, vorwiegend aber songs aufgenommen, früher kleine Hörspielsachen. Gitarre, drums/Percussion, Bass mache ich selbst, Gesang je nach dem ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Für wichtig halte ich, dass Du erst mal ein Gedicht (oder vielleicht mehrere) findest, die Dir was sagen und Dich reizen. Denn das Gedicht ist der Ausgangspunkt.

Sehe ich genauso - also fang' an zu lesen. ;)

Gut wird sein, wenn Du begründen kannst, warum Du ausgerechnet Gedicht XY genommen hast und als Grund nicht gerade lieferst: "Da gab's schon ein passendes Vertonungskonzept".

Und denke daran: Es ist eine Aufgabe in DEUTSCH, nicht in MUSIK und nicht in TONTECHNIK.

Clemens
 
Wir mussten in der 11. Klasse einen Teil aus Faust aufsagen und da hab ich das König von Thule Lied/Gedicht genommen, mir eine halbwegs passende Akkordfolge ausgedacht und hab es im Unterricht vorgespielt. Das war eine automatische 1 - bei so was schmilzt jedes Lehrerherz :D
 
Da mich die Sache sowieso reizt, werde ich das höchstwahrscheinlich mal in meiner Freizeit, sprich nicht für die Schule machen.

Ich habe schon einige Gedichte gefunden, die mir gefallen, z.B. "An die Opportunisten" von Arno Holz, allerdings geben diese Vierzeiler nicht allzu viel her.

Die Musik dazu will ich gern selbst komponieren. Ich hab mir die ganze Sache wahrscheinlich etwas zu einfach vorgestellt. Erfahrung hab ich bis jetzt nur mit der Aufnahme von Gitarre und Gesang, weiterhin eben dem Umgang mit virtuellen Instrumenten und der Software. Nichts großes und nicht sehr viel.
 
Hi InnerCircle,

keep it simple!
Es bringt mehr, eine durchaus "kleine" Sache gut durchzuführen als sich an einer "großen" zu verheben, viel zu wollen und es dann nur halb schaffen ist für alle unbefriedigend.

An die Opportonisten geht, ist aber wirklich arg kurz. Da kann ich mir aber vorstellen, dass die Musik sehr stark die Atmosphäre bestimmt und das kurze Gedicht quasi interpretiert. Dann liegt ein Hauptgewicht darauf, die gut Du das Gedicht interpretiert hast, um die adäquate Stimmung herauszufinden und wie Du es dann geschafft hast, die im Vortrag und in der Musik/Untermalung umzusetzen.
Richtige Bemerkung an dieser Stelle: das Fach ist Deutsch, nicht Musik.

Ich hab mal kurz gegoogelt - von Arno Holz könnten sich "Arme Lieder" eignen, zum einen, weil sie schon gut für eine Liedform geschrieben sind, beispielsweise weisen einige Strophen und Refrain auf, ein gleiches Versmaß usw., zum anderen weil eine Geschichte erzählt wird. Ob das in Deine Richtung geht, weiß ich nicht - aber ist mal eine Anregung, worauf Du bei der Auswahl achten könntest.
Diese Sachen kann man gut in der Form vertonen wie Thompsen gemacht hat.

Herzliche Grüße

x-Riff
 

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