Wie Sandstroem schon sagt, hier noch 'mal im Klartext: Noten lesen lernen ist Pflicht.
Wenn Du das auf keinen Fall willst, könntest Du dir z.B. einen Fanfarenzug suchen. Die spielen zwar wahrscheinlich keinen Ska, aber dafür meist ohne Noten, nur nach Gehör und als Erinnerungsstütze mit Zahlen für die Ventilgriffe. Das musikalische Ergebnis kann regelmäßig besonders die Mitglieder des betreffenden Zuges und nahe Angehörige begeistern.
Wenn Du in Südwestdeutschland wohnst, gäbe es auch noch die wildere Variante der Guggenmusik, da gibt es schon Ska, Latin usw. Das wird auch alles nur nach Gehör arrangiert und gespielt, zum Teil sogar recht imponierend.
Zu deiner Entwarnung: da Du sehr wahrscheinlich einige Zeit damit beschäftigt sein wirst, die benötigten Töne überhaupt stabil hervorzubringen, wirst Du dich dabei wie von selbst an den Anblick von Noten gewöhnen.
Aus der Praxis gesprochen, liegt der Aufwand für's Noten lesen lernen gerade bei der Trompete aufgrund der langsamen Fortschritte nahe Null.
Mit dem Tempo, in dem man bei ein bisschen Talent die ersten Schritte am Schlagzeug, an der Gitarre oder auf dem Klavier macht, kannst Du Trompete überhaupt nicht vergleichen. Falls es dir da an Geduld und Motivation fehlt, wirst Du dich wohl bald woanders umsehen.
Zu den beiden Instrumenten deiner Wahl kann ich gar nichts sagen, außer: warum nicht?
Es sind beides "Trompeten in Bb-Stimmung" und sie haben Perinet-Ventile, was für jeden Musikstil weltweit am häufigsten gespielt wird.
Du wirst schnell merken, ob Du damit zurecht kommst, ganz aufhören oder ein besseres Instrument willst. So gesehen ist der mögliche Verlust bei einem Wiederverkauf der Hupe doch schon sehr gut begrenzt.
Was Du bei großen Anbietern sonst noch siehst, sind mehr oder weniger "Spezial"-Trompeten für den musikalischen Einsatz fortgeschrittener bzw. berufmäßiger Musiker.
Zumindest in Deutschland kaufen die solche Instrumente dann aber häufig lieber von recht kleinen Werkstätten, in denen hervorragende Meister diese Instrumente nach alten Herstellungsverfahren fertigen und dabei noch individuell auf den Musiker anpassen können.
Dank Internet, einiger "Endorser" und der Trumpet Guild Konferenzen werden solche Spitzeninstrumente aber auch international zunehmend gefragter.
Sie stammen von einer handvoll Werkstätten aus CH, D, NL oder A und kosten für Perinet-trompeten ab ca. 2.000 EUR, häufiger um die 2.500 - 3.000 EUR, für Drehventiler ab ca. 3.000 EUR, oft in Richtung 4.000 EUR. In dieser Liga spiele ich seit einiger Zeit mit dem Gedanken an dieses "
Spielzeug".
Schon bei meiner ersten Anschaffung war ich absolut fest entschlossen, berufstätig und wollte/konnte mir daher gleich ein "professionelles" Instrument leisten, das dann bei einem Aufenthalt in den USA nagelneu gekauft wurde.
Ein "professionelles" Instrument muss übrigens nicht unbedingt sehr teuer sein. Links am Rand ist unter meinem Namen das Schallstück meiner Kanstul F. Besson Meha zu sehen, sie ist schon über 20 Jahre alt.
Ich habe sie erst vor 2 Jahren über ebay.com "blind" gekauft, nur nach der Beschreibung und ein paar Bildern. Den Hersteller kannte ich natürlich recht gut.
Diese Trompete hat mich inklusive dem versicherten Versand und der Einfuhrabgaben umgerechnet 660 EUR gekostet. Ich spiele sie täglich und sie ist noch immer meine Lieblingstrompete.
Zurück zum Thema:
Bitte kaufe dir dazu auch gleich das genannte Heft und schaue dir den anderen Thread durch:
https://www.musiker-board.de/blechblaeser-forum-brass/398701-anfaenger-fragt-sich-durch.html
Die ersten Schritte kannst Du bei Youtube mitmachen: es sind die Lektionen 1 bis 3 der "Trumpet Lessons" der 215th Army Band
Wenn Du einfach mal in so eine Trompete hineinbläst, kann gar nichts passieren.
Du schließt die Lippen, tust so, als wolltest Du ein Haar von der Lippe spucken und schon kommt ein Ton.
Beim nächsten Versuch tust Du so, als wolltest Du gleich einen Luftballon aufblasen. Den Luftstrom jetzt aufrecht erhalten, indem Du beim Ausatmen (Luftballon aufblasen = Trompete spielen) die Rumpfmuskulatur (Bauch und untere Rippen) ein klein wenig unter Spannung hälst.
Das alles geht übrigens viel leichter, wenn Du es zuerst nur auf dem Mundstück übst. Bekommst Du dabei einen stabilen und gut klingenden Ton (klingt etwas kazoo-mäßig), hast Du schon einen großen Schritt gemacht.
Man nennt das "auf dem Mundstück buzzen", es ist für mich die genialste Übung überhaupt für Ansatz und Stütze der Trompeter.
Ich habe nach langer Pause jetzt wieder meinen "BERP" an der Mundstückzwinge und spiele viele Übungen zuerst nur auf dem Mundstück, bevor ich sie dann auch auf der Trompete spiele.
Das Resultat ist schon nach ein paar Wochen ein hörbar resonanter gewordener Klang und zunehmend besser erreichbare Töne in der dreigestrichenen Oktav. Meine Erklärung dafür: vermutlich zwingt das "Mundstück buzzen" mangels Widerstand zu verbesserter Atemstütze sowie Luft-Zunge-Ansatz-Koordination und das schöpft mein Potential besser aus.
Achtung!
Wenn Du es aber als Anfänger übertreibst, ohne Pausen zu lange und mit zuviel Druck spielst (sowohl an gestauter Luft als auch mit dem Pressen des Instruments gegen die Lippen), dann kann so einiges an dir kaputt gehen, auch für immer.
Daher bitte vernünftig bleiben, auf Warnsignale des Körpers achten und nur das tun, was Du verstehst.