Danke für die Tipps!
Ich habe nun den SH-1n bestellt. Die Frage nch dem Bridgepickup ist allerdings noch offen. Nach weiterer Recherche kommen als noch der SH-1b, der SH-4 oder der SH-14 in Frage. Meine Bedenken sind:
- Ist der SH-1b zu schwach auf der Brust für Rock oder Heavy Rock-Metal
- Klingt der SH-4 zu schrill? Stichwort Hochmitten
- Klingt der SH-14 zu basslastig? Der Bridgepickup sollte schon hellere Akzente setzen.
Hmpf. Fragen über Fragen...
Hi,
der SH-1b ist mMn für Metal gar nix. In den Mitten hat er ein ziemliches Loch, der Output ist doch recht schwach, gegenüber den FGN-PUs eher noch schwächer und dünner. Ehrlich gesagt hab ich schon beim SH-1 für den Hals meine Zweifel, ich bin damit jedenfalls in der LP gar nicht glücklich geworden. Fand ihn schon bei wenig höherem Gain ziemlich undefiniert, da fehlten auch wieder die Mitten. Ein Pearly Gates (ruhig die Bridge-Version) macht sich gerade bei etwas mehr Gain viel besser am Hals. Vielleicht solltest Du mal Deinen aktuellen Steg-PU am Hals probieren, da könnte das, was jetzt schrill klingt, für Transparenz sorgen und der etwa stärkere Output für mehr Mitten und Singsang.
Der SH-4 kann gerade in einer Paula, die nach ihrer Bauweise hohe Mitten begünstigt, schon ein bisschen extrem werden. In den Bässen finde ich ihn auch ein bisschen mager. Du hast mal den SH-5 genannt, den halte ich für wesentlich besser geeignet, weil er relativ ausgeglichen klingt und weder vom Output her (subjektiv deutlich lauter als ein SH-1, aber etwas weniger als der SH-4) noch vom Frequenzgang zu Extremen neigt. Macht mit seinen definierten Bässen einen sehr schönes fleischiges "umpf, umpf" bei gemutetem Heavy-Rhythmus. Singt dafür in den hohen Lagen etwas weniger von selbst als der SH-4, aber eine Paula braucht da eh nicht viel Unterstützung. Da sehe ich ihn deshalb eher als zB in einer Strat. Profitiert nicht nur in dieser Hinsicht sehr vom 50ies-Wiring (nachlesen per SuFu), damit deckt er für mich von Vintage bis Metal alles ab, außer den extremen Vorlieben. Volume etwas zurückgedreht, und schon kann man auch einen zünftigen Blues spielen.
Den SH-14 hab ich vor kurzem in der Paula ausprobiert und hab ihn danach sofort wieder ausgebaut. Hatte ihn nacheinander in drei Gitarren (Strat, Paula und Superstrat mit durchgehendem Hals) und er hat für mich in keiner wirklich gut geklungen. Immer das Gleiche: Hat ein totales Mittenloch (das andere Extrem zum SH-4) und ist irgendwie gleichzeitig aufgeblasen und blutleer, etwas indirekt. Trotz recht fetter Bässe kein Punch, kein Crunch. Schon interessant, wie extrem er sich vom SH-5 unterschied, der ja nur einen anderen Magneten hat, aber die gleiche Wicklung.
Willst Du doch eher im PAF-Bereich bleiben, ist meine Empfehlung der Dimarzio DP223 36th Anniversary PAF. Sehr vielseitig, für einen PAF erstaunlich viel Output, sehr schöne Mischung aus direktem Punch und singendem Solo-Potential. Verträgt im Gegensatz zu den meisten PAF-Klonen auch sehr viel Gain ohne undefiniert oder schrill zu werden. Auffällig gute Saitentrennung. Für "richtig Metal" komprimiert er vielleicht ein bisschen wenig, da wäre dann der SH-5 vielleicht doch vorzuziehen, um diese gewisse "Wand" zu bekommen.
Gruß, bagotrix