Hier (in dem Video) ist aber die Rede von Fernsehtechnik, oder besser, professioneller Tontechnik. Und da wird/wurde der Ton geangelt, sprich mit einem hochwertigen Mikrofon von oben abgenommen. Und es gibt für diesen Bereich auch sehr hochwertige Mikros mit sehr starker Richtwirkung, mit denen man auch aus dem Trubel einer Liveband die Töne/Klänge/Signale, die von der Gitarre kommen, recht gut separieren kann. Nur können einem die Preislisten dafür teilweise das Wasser in die Augen treiben.
Man kann zu dem Thema ja auch mal die Suchmaschinen anwerfen, und sich mal kundig machen, wie vor der Verbreitung von Lavaliermikros und Tonabnehmern live fürs Fernsehen abgenommen wurde.
Bei den Radioshows vor Einführung der Stereofonie war es ja ähnlich, da stand halt ein Mikro mit Kugelcharakteristik in der Mitte der Bühne, und wer was besonderes beizutragen hatte, musste halt näher ans Mikro ran. Und es soll im Bereich der Genres, die viel mit akustischen Instrumenten arbeiten (z.B. Bluegrass, Singer/Songwriter) auch schon wieder etliche Leute geben, die so arbeiten. Heute halt mit etwas veränderter Mikrofontechnik wegen Stereo, aber das funktioniert auch recht gut bzw. vielleicht sogar besser als der übliche Weg mit Einzelabnahme und Bla.
Die Technik ist halt etwas teurer, und sowohl die Akteure vor den Mikros, als auch die Leute an den Reglern müssen dann schon genau wissen, was sie zu tun haben und das dann auch umsetzen können. Aber es ist eine ganz andere Sache mit einem ganz anderen Flair als mit dem seit längerem üblichen "Pseudo"-Stereo.
Wir haben früher bei den Akustikbands, in den ich mitgespielt habe, alle Proben (und den einen oder anderen Liveauftritt) mit OKM-Mikros auf MiniDisc mitgeschnitten, weil wir grundsätzlich unverstärkt gespielt haben. Und da war eigentlich immer alles und jeder gut zu hören, und auch die räumliche Trennung war wie im Original. Und das hat auch bei der einen oder anderen "Strom"-Band, mit der ich das Vergnügen hatte, ganz gut funktioniert, bzw. waren die Aufnahmen fast besser, als das was übers Pult kam, weil kein Techniker anwesend war, der die Regler bedienen konnte.
Und wenn ich das Vergnügen wieder haben sollte, wird das höchstwahrscheinlich wieder genauso laufen, weil der Aufwand für die Aufnahmen wesentlich geringer ist, als mit den "neumodischen" Methoden.
Wohlgemerkt, Studio ist eine andere Sache, aber auch da ist es ein Vorteil, wenn alle gemeinsam spielen können, weil die Interaktion zwischen den einzelnen Musikern (meiner Meinung nach) besser ist, als wenn jeder nur seinen Part spielt.