Dann hole ich auch mal diesen alten Thread wieder raus ... (es gibt noch ein paar andere, ähnliche. Diesen fand ich am besten).
Das SM58 ist ja bekanntlich ziemlich unverwüstlich, aber auch das kann mal kaputt gehen. Und manchmal geht es eine Stufe tiefer, als weiter oben beschrieben. Weihnachtszeit ist Bastelzeit, oder ?
Ich hatte in einem Liveclub zwei kaputte SM58 mitgenommen, um zu schauen, ob da noch was zu retten ist.
Eins war ganz tot, eins war "nur" leiser und dünner.
Ich habe sie aufgeschraubt, in der Hoffnung, daß es auch die oben erwähnten Kabel sein könnten. Leider gab aber auch die obere Kapsel kein Signal mehr ab. Mehr aus Interesse habe ich diesen oberen Teil nun weiter geöffnet und konnte darin ein dünnes, gebrochenes Kabel wieder anlöten. Nun funktioniert das eine Mikro tatsächlich wieder.
Falls jemand also ein totes SM58 findet, die gelben/grünen Kabel alle richtig funktionieren und man ein sehr ruhiges Händchen hat ... :
Ausgehend vom Bild in Beitrag #1: Mutter der zentralen Schraube lösen und Lötösen soweit "freilöten", damit man die kleine Platine wegheben kann (sieht man verschwommen im Hintergrund). Wer will darf sich merken, in welcher Richtung das Ding drauf war
Dann läßt sich vorsichtig die innere Kapsel aus der Metall-Hülse ziehen. Die Drähte, die zum eigentlichen Mikrophon führen, sind mit Klebeband an die Mikrokapsel geklebt. Und einer der Drähte war nicht mehr mit der Lötöse verbunden. Weisses Papier als Kontrast dahintergelegt.
Diesen Draht vorsichtig, und ohne Zug wieder an die Lötöse löten.
Und dann das gelbe Klebeband wieder so hin kleben, daß es plan auf der Mikrokapsel (Metall) aufliegt und den dünnen Kupferdraht auch sicher davon isoliert.
Danach eine Mutter wieder draufschrauben, große Hülse drüberschieben, Platine und zweite Mutter festschrauben.
Und mit etwas Glück tut das Mikro dann wieder. Bei mir war das der Fall. Ich muß nun selbst beobachten, wie stabil ich das hinbekommen habe
Bei den Lötarbeiten hatte sich ein Gestell mit Lupe als dritte Hand sehr gut bewährt.
Das war das eine Mikrophon, aus dem zuerst gar nichts mehr kam.
Beim zweiten Mikro, das dünner klang, war der Schaumstoff, der über der Membran angebracht ist, zerbröselt und teilweise mit der Membran verklebt. Da ging nicht wirklich etwas. Ich habe es nun zwar auch irgendwie gerichtet, mußte aber die obere Kapselabdeckung kaputt machen. Das ist nun wirklich nur noch Schulungsmaterial ...
Anyway, das Mikro war eh nicht benutzbar und da konnte ich mal die Chance nutzen, ein Mikro so weit wie möglich auseinander zu bauen. Jetzt verstehe ich den Aufbau besser.
Und mein Respekt vor einem Chirurgen ist auch gewachsen. Ich dachte eigentlich, ich hätte eine ruhige Hand ...