Tut mir leid, daß ich diesen Thread erst jetzt sehe. Dennoch, um das aus allgemeinem Interesse mal festzuhalten...
Die Zahl der Resonanzsaiten macht es nicht. Die in auf- vs. absteigender Linie verwendeten Skalen eines Modus unterscheiden sich in maximal 2 Tönen. Bei zwei siebentönigen Skalen hätte man allenfalls einen Tonvorrat von insgesamt 9 Tönen zu bewältigen.
Die Resonanzsaiten sorgen für das, was der Name andeutet: Resonanz. Die Obertöne (und das "Zirpen") kommen anders zustande, nämlich durch die Wölbung der Brücken. Aber dazu gleich noch. Bei einem guten Sitar (oder auch Surbahar) hat man das Gefühl, man ist von Klang geradezu umgeben. Leider ist das aufzunehmen nicht ganz trivial, daher auf manchen CDs nicht gut zu hören.
Leider gibt es Instrumente, die sind so schlecht, da kauft man besser einen Sitar
ohne Resonanzsaiten. Sowas gibt es tatsächlich.
Manche Leute ignorieren daher die Resonanzsaiten auf ihrem Sitar, weil es gar nicht lohnt, die zu stimmen
Der einzige Faktor, auf den man bei einem fertig gebauten Instrument noch Einfluß hat, sind die Brücken. Leider sind das Verschleißteile, und die Krümmung abzurichten ist eine Kunst für sich. Wohl dem, der einen Sitar-Bauer in der Nähe hat. Dazu ist es Geschmackssache, wie man den Sound am Liebsten mag. Jedenfalls, wenn die Resonanzsaiten auch nach einer kleinen Einspielzeit noch nicht wollen, sollte man sich deren Brücke mal ansehen.
Worauf man achten sollte? Wie immer: Klang, Verarbeitung, Spielgefühl.
Thomann hat Instrumente von Monoj Kumar Sardar im Programm. Die sind gemeinhin gut. Zur Hausmarke Nataraja kann ich nichts sagen.
Einen wichtigen Unterschied gibt es noch zwischen Kharaj Pancham und Gandhar Pancham Sitar-s. Erstere sind der konservativere Stil mit 4 Hauptspielsaiten (SPSM) und 3 Chikari-s (PSS), letztere haben nur 2 Hauptspielsaiten (SM) und 4 Chikari (MPSS oder Varianten enstprechend dem jeweiligen Raga). Letztere sind inzwischen recht verbreitet. Ist v.a. ganz nett, wenn man den Alap auf einem Surbahar spielt und dann wechselt.