Bin mir nich sicher, aber ich glaub bei Leave That thing Alone von Rush setzt der auch 'nen Overdrive ein...
Zumindest in der Studioversion klingt das sehr klar und nicht nach Overdrive. Live kann das aber gut sein, da Geddy seinen Jazz Bass live in den letzten Jahren immer wieder unterschiedlich stark anzerrt und mit Clean-Sounds abwechselt.
Gerade aber bei den alten Rush-Sachen aus den 70ern und frühen 80ern findet sich einiges angezerrtes, da die Sounds halt auf einem Rickenbacker und Bi-Amping und nicht zuletzt einem markanten Fingeranschlag aufbauen, muss man schauen, wie weit man das hinbekommt. Die Songs zu spielen bringt aber auch ohne OD was, imho sehr gutes Material zum Nachspielen, dass einen weiterbringt, zumindest ging/geht es mir dabei so. Konkrete Vorschläge an Alben wären aus dieser Zeit die Alben 2112, Permanent Waves und Moving Pictures. Aber auch neuere Alben haben schöne Songs, bei denen am Bass gezerrt wird, bspw. Stick It Out vom 1993er Album Counterparts. Man muss halt die Musik (Progressive Rock) und die Stimme mögen.
Bei Yes ist es ähnlich. Da hat man auch die Kombination aus Rick und Bi-Amping jedoch mit Plektrumanschlag. Hier gilt auch wieder das gleiche: Prinzipiell auch ohne OD spielbar, oft melodisch und bringt einen weiter. Konkrete Empfehlungen: The Yes Album und Close To The Edge. Auch hier muss man halt Prog Rock mögen.
Wer's lieber etwas "normaler" und auch eine nicht ganz so komplizierte Bassarbeit mag, dem sei War von U2 empfohlen. Speziell der Song Sunday, Bloody Sunday ist imho sehr bodenständige und grundsolide, ordentliche Bassarbeit mit streckenweise angezerrtem Sound.
Wer dann lieber aktuelle Musik mag, dem sei vielleicht Farin Urlaub ans Herz gelegt. Seine Bassistin benutzt auch gerne mal eine Brise Overdrive oder Distortion. Auch gut zum Nachspielen geeignet.
Muse hat neben Hysteria auch andere schöne Songs mit Zerre. Mir fällt da grade ihre Single Starlight vom aktuellen Album Black Holes an Revelations ein.
Und wenn's halt viel Zerre sein soll, dann mal in das schon erwähnte alte Metallica Zeug mit Cliff reinhören oder Motörhead. Mir ist das beides zu viel des Guten, aber da kann sich die Zerre austoben.
Diese Liste von Empfehlungen erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und spiegelt zu einem gewissen Teil das wieder, was ich privat gerne höre und spiele und zu einem anderen, was ich so an lehrreichem Material im Unterricht gelernt habe, oder ich sonst eben so kenne. Dürfte nicht schwer sein, das in diese Kategorien einzuteilen.
Viel Spaß beim Anhören und Nachspielen!
Gruß,
Carsten.