Beim Pre-Mastering werden noch alle Spuren bearbeitet.
Nö. Das nennt sich Mischen.
Pre-Mastering ist tatsächlich das erstellen der CD. Also der Anordnung der Tracks, Pausen etc. Denn es ist das Erstellen des sog. Premasters (einer CD-R oder DDP-Datei) aus der dann das Master erstellt wird.
Das Premastering und insbesondere das "Pre" bezieht sich auf den CD-Herstellungsprozess von den fertigen Stereodateien.
Mastering wird im allgemeinen die Bearbeitung der fertig gemischten Stereodateien bezeichnet bevor sie zum Premastern kommen. Also ist der Prozess folgendermassen:
Mischen - Mastern - CD-Herstellung (Premaster erstellen (="Premastern") + Glas-Master erstellen + Pressung).
Wenn man die Klammern setzt wirds klarer. Premastern ist der erste Schritt bei der eigentlichen CD-Herstellung. Mastern ist der letzte Feinschliff der Stereodateien.
Das ist historisch zu sehen. Früher hat man gemischt und die fertige Mischung auf das Endmedium überspielt. Daher ist ein "Mastern" bei der CD-Herstellung eigl. überflüssig. Und dann macht auch der Begriff Premastering Sinn, denn vor dem Premastern kommt kein "Mastern", denn eine Klangbeeinflussung ist nicht notwenig: man hat ja ordentlich gemischt ...
Bei der LP Herstellung war es anders. Um durch die technischen Defizite der LP ein optimales Klangerlebnis zu gewärleisten, musste in den meisten Fällen der Mix noch klanglich bearbeitet werden. Beim LP-Mastering war also Klangbeeinflussung enthalten. Und wie alle Klang
gestaltungen wurden diese mehr und mehr verfeinert und verbessert. Die Klanggestaltung war also Bestandteil des LP-Masterings um den Mix noch besser auf LP zu bringen oder eben aufzuwerten.
Nun kamen vorallem ehemalige LP-Masteringstudios auf die naheliegende Idee ein "Mastering", also die Klangestaltung, auch bei CD anzubieten. Logischerweise musste dieses "Mastering" vor dem CD-Premastering erfolgen.
Aber der Begriff wurde beibehalten. Daher die Begriffs-Konfusion.