Bau einer Vorrichtung zum Kopieren/Fräsen von Archtop Gitarrendecken

prover
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Hallo zusammen,

jeder der mal von Hand eine Archtop Gitarre gebaut hat weiß, daß das Formen der Krümmung der Decke ein heikle und zeitraubende Angelegenheit ist. Oft ist es auch so, dass das Ergebnis nicht 100% mit dem zu kopierenden Original übereinstimmt. Ich habe bei meinem Selbstbau einer Les Paul während der langen Stunden beim Schleifen gefragt, ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt die Decke zu formen :gruebel:. Ich weiß, dass es professionelle Lösungen dafür gibt allerdings ist das für mich und sicherlich die meisten "Amateur-Gitarrenbauer" hier im Forum nicht erschwinglich.

Da bin beim Surfen im Internet auf die Idee des Pantographen gestoßen. Dieses Prinzip läß sich auf einen sogenannten "Pantorouter" übertragen, der in der Lage wäre 1:1 Kopien einer gekrümmten Gitarrendecke aus einem Deckenrohling zu fräsen. Tatsächlich habe ich Pläne für einen solchen "Pantorouter" gefunden und mich kurzfristig entschlossen diesen zu bauen. Ich könnte das Gerät gleich für das Formen der Decke meines Wolfy-Projekts nutzen. Voraussetzung ist natürlich eine Schablone der gekrümmten Decke der Wolfy oder sogar die Original-Wolfy als Vorlage zu verwenden. Die Pläne habe ich bereits gekauft (haben umgerechnet 12€ gekostet).

Das Gerät wird in etwa so aussehen:

main_klein.png

Ich werde über den Werdegang des Projektes hier berichten.

Gibt es hier im Forum irgendjemand, der bereits Erfahrungen in diesem Bereich gemacht hat? Jeder Input ist willkommen!

Grüße,
prover
 
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Da bin ich mal gespannt. Ich hab mir auch schon darüber Gedanken gemacht ... u.a auf für den Halsrücken und so.

Von daher werde ich dies hier gespannt verfolgen!
 
Gute Idee! Bin gespannt auf die Umsetzung!!!

Wenn du die Werkstücke zuverlässig von unten befestigen kannst, könntest du auch die Außenkontur kopieren. Falls Befestigung von unten nicht geht, könntest du zum Beispiel erst die untere Hälfte kopieren und die Werkstücke oben befestigen und dann entsprechend anders herum arbeiten.

PS: Wie ist denn die waagerechte Befestigung der "Muster-Archtop" gedacht? Meist sind deren Böden ja auch gewölbt...
 
Gute Idee! Bin gespannt auf die Umsetzung!!!

Wenn du die Werkstücke zuverlässig von unten befestigen kannst, könntest du auch die Außenkontur kopieren. Falls Befestigung von unten nicht geht, könntest du zum Beispiel erst die untere Hälfte kopieren und die Werkstücke oben befestigen und dann entsprechend anders herum arbeiten.

PS: Wie ist denn die waagerechte Befestigung der "Muster-Archtop" gedacht? Meist sind deren Böden ja auch gewölbt...

Prinzipiell könnte man damit sowohl die Außenkontur wie auch die ganzen anderen Aussparungen (bis auf geleimte Halstaschen ;)) für Pickus, Bohrungen und E-fächer ausfräsen, da hast du absolut Recht! In diesem Fall könnten diese Schritte auf der Unterseite vor dem Kopierfräsen der Deckenkontur durchgeführt werden. Dann würde das Kopierfräsen der Deckenform folgen und anschließend die PU-Taschen und diverse Bohrungen. So glaube ich ließe sich das ganze in den Griff kriegen. Prinzipiell könnte man für jede Fräsung (Unterboden, Kontur, PU's, Tremmolo, Außenkontur) eine eigene Schablone sogar verwenden, problematisch könnte es werden, wenn man für das Kopieren ein Original verwendet, das auf beiden Seiten gewölbt ist :gruebel:.

@*JEAN*: So weit habe ich nicht gedacht aber man könnte es tun :)
 
wenn Du das günstig und funktionstüchtig hinbekommst und Lust auf Auftragsarbeit hast, hätt ich evtl. Interesse Dir eine abzukaufen ;)

Ich hab leider nicht die Zeit selbst eine zu bauen, aber könnte sie echt extrem gut gebrauchen.


Nur mal so am Rande als kleiner Ansporn das Projekt bis zu Ende durchzuziehen :D
 
wenn Du das günstig und funktionstüchtig hinbekommst und Lust auf Auftragsarbeit hast, hätt ich evtl. Interesse Dir eine abzukaufen ;)

Ich hab leider nicht die Zeit selbst eine zu bauen, aber könnte sie echt extrem gut gebrauchen.


Nur mal so am Rande als kleiner Ansporn das Projekt bis zu Ende durchzuziehen :D

Ist gebongt :D
 
Klingt es besser wenn die Decke aus dem vollen gefräst wird?
Und kann man damit ähnlich dünne aber stabile Decken erzeugen wie mit dampfdruckgepresstem, schichtverleimtem Holz (ala Gibson ES-xyz)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Verfahren war bis in die 80er noch verbreit, halt das Kopierfräsen. Gabs manuell, aber auch maschinell abgefahrene Abtaster gabs. Eigentlich eine sehr simple möglichkeit, allerdings müssen der Abtaster und das Fräswerkzeug in deinem Falle doch absolut aufeinander abgestimmt sein. Und Aufmaß zum manuellen Schleifen würde ich auch lassen.
 
Klingt es besser wenn die Decke aus dem vollen gefräst wird?
Und kann man damit ähnlich dünne aber stabile Decken erzeugen wie mit dampfdruckgepresstem, schichtverleimtem Holz (ala Gibson ES-xyz)?

klingt nicht besser, sondern anders. Es geht hier um Vollholz-Konstruktionen, bei denen die Wölbung eher optisch schön ist, statt eine Funktion zu erfüllen.
 
prover;6058627Das Gerät wird in etwa so aussehen: [ATTACH=CONFIG schrieb:
236155[/ATTACH]

Ich werde über den Werdegang des Projektes hier berichten.

Gibt es hier im Forum irgendjemand, der bereits Erfahrungen in diesem Bereich gemacht hat? Jeder Input ist willkommen!

Grüße,
prover

Ein absolut ähnliches Gerät habe ich seit ca. 10 Jahren, aus Metall. Hat mir ein Freund gebaut, der auch meine Deckenpresse gebaut hat. Ist dennoch nicht einfach damit zu arbeiten. Erfordert Geduld und noch einmal Geduld. Aber, es funktioniert.
Wenn ich aufgeräumt habe (es ist zugemüllt!!) mache ich Bilder davon.
 
Ein absolut ähnliches Gerät habe ich seit ca. 10 Jahren, aus Metall. Hat mir ein Freund gebaut, der auch meine Deckenpresse gebaut hat. Ist dennoch nicht einfach damit zu arbeiten. Erfordert Geduld und noch einmal Geduld. Aber, es funktioniert.
Wenn ich aufgeräumt habe (es ist zugemüllt!!) mache ich Bilder davon.

Ich bin selber gespannt, wie es sich damit arbeitet.
 
Das Verfahren war bis in die 80er noch verbreit, halt das Kopierfräsen. Gabs manuell, aber auch maschinell abgefahrene Abtaster gabs. Eigentlich eine sehr simple möglichkeit, allerdings müssen der Abtaster und das Fräswerkzeug in deinem Falle doch absolut aufeinander abgestimmt sein. Und Aufmaß zum manuellen Schleifen würde ich auch lassen.

Ja der Taster und der Fraeser müssen unbedingt die gleiche Ausmaße haben. Man kann jedoch den Taster etwas niedriger als den Fraeser positionieren, damit wäre das Fraesstueck etwas Größer und man hätte Spielraum fuer das Endfinish. Auf jeden Fall muss ich da einiges ausprobieren...
 
Ja Moin!

Die 3D Darstellung von dem Ding sieht ja abgefahren aus. Ich bin aber nicht sicher, ob das auch so klappen wird. Was wir eine Fräse willst du denn einsetzen? Ich habe nämlich ein paar Bedenken bzgl. der Vibrationen, die dabei entstehen. Ich selber habe auch so einen Apparat, habe mir aber die Z-Achse gespart. Wenn ich sowas sehe, denke ich dann meist an kleine CNC-Fräsen, die das dann auch können. Diese können zwar nichts direkt kopieren, aber mit einem 3D Scanner und ein paar Stunden CAD-Arbeit bekommt man es auch gut hin.

Ist halt letzten endes nur die Frage nach dem Preis. Eine CNC Maschine ist aber schon mit 800 Euro realisierbar. Ich denke du zahlst ähnlich viel, wenn du mit der Präzision und Stabilität nicht geizen willst für deinen Entwurf.
Ich kann dir leider nur raten, dass du dich mal in der Bucht nach Linearführungen umschaust. Die gibt es meist recht günstig. Die Langen kosten halt dementsprechend, aber sind halt sehr präzise und halten einiges aus, sodass man bequem Maschinchen drauf betreiben kann. Ich gehe mal von aus, dass das Gerät dann ein wenig länger halten darf. ;)

Edit: Mir ist gerade aufgefallen, dass der Wagen nur in X- u. Y-Achse richtig unterstützt wird. Der Träger auf dem die Fräse sitzt, ließe sich ja so wie es dargestellt ist in die Bildebene hinein ja verdrehen. Da würde ich dir eine Konstruktion empfehlen, wie es damals bei alten Reissbrettern zur Linealführung gang und gebe war.
Hier mal ein Bild:
zeichenbrett-reissbrett-aus-foto-bild-52440818.270.jpg

Ich hoffe das Prinzip wird damit klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Schema ist für eine kleine Fräse ausgelegt wie z.B. die Bosch POF 500. Das Thema Spindel/Linearfuehrung ist mir auch durch den Kopf geschossen, ein Freund von mir hat sich eine solche Fräsmaschine, wenn auch nicht für den Gitarrenbau gebaut und er hat unendlich viel Zeit und Viel Geld investiert. Ich moechte es so einfach wie möglich halten.
 
Moin!

Deine Idee erinnert mich an das Bautagebuch von Ruokangas. Schau dir mal diese Folge an. So bei ~2:40 siehst du seine Deckenkopiervorrichtung


MfG
 
@Etna: ja die Drehung des Fraesers in die Bildebene ist gewollt, da sich damit auch Hinterschnitte kopieren lassen. Das könnten z.B. Die PU-Taschen einer Les Paul sein, Sie wären ohne die Drehung nicht zu kopieren, da die Wände nicht senkrecht zur Korpusunterseite verlaufen sondern senkrecht zur gekrümmten Decke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zeichnungen für den Fräsenträger und den Schlitten, der diesen aufnimmt habe ich auf 18mm Multiplex zum Ausschneiden aufgebracht:
Bild.jpg

Die Bauteile habe ich so dimensioniert, dass ein Gitarrenbody von bis zu 40x60cm bearbeitet werden kann.
 

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