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Rechtliche Absicherung einer Community zur Bandpräsentation

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rockon09
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Hallo,

fiktiv angenommen, Person X will eine Community für Bands ins Netz stellen.
Über diese Community haben Bands die Möglichkeit sich im Web auf einem speziellen Bandprofil mit allen für Veranstalter und Locations interessanten Infos zu präsentieren.
Interessant ist natürlich primär die Musik. Das wirft die Frage auf, in wie fern sich Person X als Communitybetreiber rechtlich absichert, da für jedes Bandprofil auch ein virtueller MP3 Player zur Verfügung steht.
Dieser kann von der Band mit ausschließlich eigenen Stücken bestückt werden
 macht ja sonst für die Veranstalter nur wenig Sinn, es sei denn die Band ist eine Coverband.
In wie fern kann Person X hier rechtliche Probleme mit Institutionen wie GEMA bekommen und wie verhält sich das bei Coverbands die sich ggf. auch über die Plattform präsentieren möchten. Gerne würden mich auch über Möglichkeiten der Absicherung Informationen interessieren.

Über Antworten und ggf. aufzeigen von weiteren zu berücksichtigenden Aspekten wäre ich interessehalber dankbar.

Bin gespannt wie Ihr drüber denkt.

Meinungen sind auch willkommen.

Grüße
 
Eigenschaft
 
und wie verhält sich das bei Coverbands die sich ggf. auch über die Plattform präsentieren möchten.

Darüber musst Du Dich mit der GEMA auseinandersetzen und entsprechend zahlen, bzw, dann die Kohle von den Bands kassieren.

http://www.gema.de/musiknutzer/online-bereitstellen/nutzungsformen/praesentationsinhalte0/

Dieser kann von der Band mit ausschließlich eigenen Stücken bestückt werden

Dafür gibt es genügend beispielhafte Disclaimer wie z.B. auf Soundclick.com:

http://www.soundclick.com/docs/legal.cfm?site=terms

Problem ist, dass Du eigentlich lückenlose überwachen müsstest, dass die Einsteller kein fremdes Material einstellen. Da das jedoch kaum möglich ist, könnte es halt passieren, dass Band XY eben doch eine Coverversionen einstellt. Erhalten die Rechteinhaber zufällig Kenntnis, werden sie Dich dafür zur Kasse beten. DAs Geld kannst Du dann vom Einsteller einklagen, der ja Deinen Disclaimer nicht beachtet hat. Wenn der nur seine IP hinterlassen hat, ist das meistens aussichtslos bzw. gandenlos aufwendig. Versuch mal, von einem Schüler in Glasgow mithilfe der deutschen Staatsanwaltschaft Geld einzuklagen...

Letztlich wandern alle diese Communities auf dünnem Eis und spekulieren vermutlich damit, dass ihre Einnahmen unterm Strich auf Dauer höher sind als evtl. zu erwartende Zahlungsverpflichtungen wegen Rechtsverletzungen.
 
Hallo rockon09,
fiktiv angenommen, Person X will eine Community für Bands ins Netz stellen.
davon würde ich abraten. Aus folgenden Gründen:

* Myspace ist weltweit "DIE" Community für Bands. Es gibt etliche andere, von denen
nach meinem Wissen alle gar nicht oder miserabel laufen. (Damit meine ich: es kommt
für den Betreiber nicht genug Geld über Werbung rein, dass sich die Community rentieren
würde.) KÖNNTE sein, dass Regiomusik.de sich rentiert. Und möglicherweise noch ein,
zwei andere, die mir gerade nicht einfallen. Insgesamt betrachtet gibt es allerdings eine
große Vielzahl von "Community-Flops".
Bitte in diesem Zusammenhang beispielsweise mal Youtube betrachten. ... Und die
Tatsache, das ein Community-Riese wie YOUTUBE(!) ... bisher keinen Gewinn macht.
http://www.macwelt.de/artikel/_News/360377/google_will_mit_youtube_endlich_gewinn_machen/1
http://www.basicthinking.de/blog/20...r-groessten-flops-des-vergangenen-jahrzehnts/

* Solche Communities, in denen Bands und Veranstalter zusammen kommen SOLLEN,
gibt es schon. Frag mal vorher einen der Betreiber, ob das 1. funktioniert und 2. sich für
ihn als Betreiber irgendwie lohnt.
(Oder ob das 3. alles viel Arbeit 'für nichts' oder für 'viel (relativ sinnlosen) Kleinkram' ist.)
Einige Beispiele
http://www.google.com/search?client...eranstalter+bands+community&ie=UTF-8&oe=UTF-8
(Google-Anfrage nach "Veranstalter Bands Community", bringt unter anderem folgende Treffer):
http://www.soulpeddler.de/
http://www.gigup.de/
http://www.csc-urban.de/urban_band_anmeldung/index_anmeldung.htm
http://restorm.com/about
http://www.myspace.com/bignoisecommunity
http://www.musikvilla.de/flash/mv-service.swf
http://www.unholymusic.de/start/modules.php?name=FAQ&myfaq=yes&id_cat=8#43
http://www.dooload.de/main/html/community/index.php?
http://www.guxme.de/
http://www.artistnews.de/article-590.html

* Du sprichst von EINER Person. Weder von einer "Firma", noch von einem "Team aus
Fachleuten, die auf Communities spezialisiert sind". Als einzelne Person kann man es
nahezu nicht schaffen, eine Community aufzubauen, die sich im Jahr 2009 (und folgenden)
noch durchsetzt.
Mark Zuckerberg mag das mit Facebook einmal geschafft haben. Das bedeutet aber noch
lange nicht, dass man diese Erfolgsstory auf so eine (anfänglich relativ "klein gedachte")
Weise wiederholen kann.

* Wenn schon eine SOLCHE Frage (siehe oben) aufkommt und zudem "rechtliche Probleme"
mit der GEMA vermutet werden (also Unkenntnis über die Tätigkeit der GEMA), würde
ich erneut und noch deutlicher davon abraten, den Versuch zu starten, ausgerechnet
in diesem Bereich eine Community zu starten.
Das macht s*u-viel Arbeit und wahrscheinlich nützt es am Ende niemandem so richtig.

ES SEI DENN, diese Community wäre "1 A mit Sternchen und Sahne oben drauf" konzipiert
und hammermäßig umgesetzt, ZUDEM angemessen fett beworben und man würde dort
aus diesen Gründen eine große Anzahl von Bands und Veranstaltern wirklich zusammen
bringen. (UND angenommen, dabei würde auch Geld fließen UND man könnte irgendwie
gewährleisten daran eine Beteiligung zu kriegen.)

... Das wird aber ... wenn das überhaupt per Internet-Anwendung möglich ist(!) ... nur
gelingen, wenn die Community BESSER als Myspace und sonstige Konkurrenten ist ...
UND entsprechendes Marketing betrieben wird.
Als Einzelperson ist das nahezu unmöglich zu erreichen. Es sei denn du bist ein Super-
Programmierer mit Detailkenntnissen im Live-Musikmarkt, ein genialer Konzepter und
hast mehr als 100.000 Euro für eine erste Kampagne griffbereit. Dann KÖNNTE das
funktionieren. Muss aber selbst dann nicht.

Ich weiß in etwa wovon ich hier spreche, denn wir haben mal mit einer Firma (und mit
einem entsprechenden Budget, sowie mit sehr großen Kooperationspartnern!) versucht
eine Community gewinnbringend zu machen. ... Wir hatten ca. 6.000 Anmeldungen in
den ersten 3 Monaten ... ein "ganz netter" Start, aber das genügt keinem Werbepartner.
Es war viel Arbeit für nix.
- - - -
Ausnahme: Wenn diese fiktive Person natürlich "zum Spaß" so etwas arbeitsaufwändiges
betreiben und pflegen möchte ... dann solle man natürlich ... wie immer ... tun, was man
nicht lassen kann.
Von dem Geld und mit der Zeit würde ich allerdings vorschlagen sich lieber in die Sonne
zu legen und sich ein paar leckere Drinks zu genehmigen. ... Dann ist die Zeit wahrscheinlich
sogar noch sinnvoller genutzt.
Das ist zumindest meine Meinung und Einschätzung zu diesem Thema.
Natürlich kein Anspruch auf allgemeine Gültigkeit :p

Das wirft die Frage auf, in wie fern sich Person X als Communitybetreiber rechtlich absichert, da für jedes Bandprofil auch ein virtueller MP3 Player zur Verfügung steht.
Bitte einfach mal bei Youtube und Myspace in die Nutzungsbedingungen gucken, oder
dort testweise eine MP3-Datei hochladen. Dann wird sofort klar, wie man sich da absichert.
Erneut mein dringender Rat an diese fiktive Person: Wenn SOLCHE einfachen Fragen
auftauchen und noch nicht mal testweise ein MP3 bei Myspace hochgeladen wurde,
(wo man einen DEUTLICHEN Hinweise erhält, wie sich der Betreiber "absichert"),
dann würde ich ein solches Projekt NICHT angehen.

In wie fern kann Person X hier rechtliche Probleme mit Institutionen wie GEMA bekommen und wie verhält sich das bei Coverbands die sich ggf. auch über die Plattform präsentieren möchten.
Die GEMA hat sehr freundliche Mitarbeiter und -innen, die bei einer entsprechenden
Anfrage sogar zurückrufen: http://www.gema.de/page/kontakt/

Über Antworten und ggf. aufzeigen von weiteren zu berücksichtigenden Aspekten wäre ich interessehalber dankbar.

Bin gespannt wie Ihr drüber denkt.

Meinungen sind auch willkommen.
Ich glaube, meine persönliche Meinung dazu wurde deutlich :D

Es ist zwar sehr ehrenwert, so etwas versuchen zu wollen, allerdings sollte man "eine
Community" nicht unterschätzen.

"Ein Forum" wäre schon etwas anderes. Allerdings kann auch das in viel Arbeit ausarten.

Wie auch immer. Wenn ich diese fiktive Person wäre, würde ich das nicht machen.
Und zwar selbst, wenn ich 3-4 Mitarbeiter und 50.000 Euro hätte, würde ich damit
etwas anderes machen, als eine solche Community.

ES SEI DENN ... sei vielleicht abschließend noch erwähnt ... es gibt eine spezielle,
einzigartige Idee(?), weshalb Veranstalter und Bands sich unbedingt DORT sozusagen
'treffen' sollten, und nicht wie bisher verfahren sollten. (?)
(Es läuft ja bei den meisten Bands so: Band (oder Booking-Agentur) ruft bei Veranstalter
an ... bietet an und so weiter ... und Veranstalter schaut dann, ob er einen Termin für die
Band frei hat und ob sich das für ihn lohnt ...)
... Ich sehe also ... NEBEN DEN OBEN GENANNTEN anderen Aspekten, für die meisten
Veranstalter gar keinen Anreiz, sich in eine solche Community zu begeben.
Alles, was sich dort "einfinden" würde, wären WAHRSCHEINLICH sehr umsatzschwache
(und dann in der Regel nicht so sehr fähige und interessante) Veranstalter.
... Und ebensolche Bands. ... Würde ich vermuten.

Wie gesagt, ... es sei denn, es gibt eine "Mega-Idee"(?), warum gerade DIESE Community
plötzlich funktionieren sollte und 'x' andere nicht.

Alles Gute und beste Grüße
Nils
 
die aufgelisteten überzeugen mich auch nicht wirklich...
Aber danke für deine Zeit und dein Aufwand sehr ausführlich und interessant geschrieben :)


Weitere Meinungen zum Thema sind gefragt. ;-)
 
Hallo rockon09,
die aufgelisteten überzeugen mich auch nicht wirklich...
nur, damit wir uns richtig verstehen: die aufgelisteten Communities überzeugen mich
... natürlich ... ebenfalls NICHT.
Wollte nur aufzeigen, 1. dass es so etwas schon gibt und 2. die (häufig miserable)
Qualität der Communities zeigt, wir schwierig es ist, so etwas überzeugend aufzubauen.

Habe den Aufbau einer Community selbst mal beruflich miterlebt und in einem Team aus
Profis mit gestaltet und hatte mir so etwas VIEL leichter vorgestellt.
Daher meine Meinung: nicht unterschätzen, so ein Projekt.

Alles Gute & beste Grüße
Nils

P.S.: Übrigens wäre mein erster Schritt, wenn ich so etwas machen wollte, mal mit
einem Community-Betreiber (einer von den oben verlinkten) persönlich am Telefon
zu sprechen. ... Dabei kriegt man wahrscheinlich schneller ein Gefühl dafür, "wie es
so aussieht", in dem Bereich.
 
Hallo Nils,

ich bin gerade wieder über den Thread gestolpert :)
Das ist nun schon über 6 Monate her, aber ich frage trotzdem
einfach mal... ;-)

Kannst du mir eine Community speziell für Bands außer myspace nennen die dich "überzeugt" ?
Mit fällt da nur regioactive ein...
Viele haben Teils gute Ansätze aber das Gesamtkonzept ist in meiner Ansicht meist nicht
ausreichend durchdacht / umgesetzt. -> Zielsetzung / Alleinstellungsmerkmal.
Wie schaut es mit der "damals" von dir mit konzipierten Community aus ?
Ist die noch online zu erreichen ? -Würde mich interessieren wie genau
die Zielsetzung damals ausgesehen hat.

-> Kompliment an deine Seite, ich verfolge deine Interviews und
Videos regelmäßig! Sehr informativ!


Hier darf sich ansonsten nat. auch jeder angesprochen fühlen...


Grüße
 

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