Zum Thema Schulmusik und Kulturauftrag

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WilliamBasie
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EDIT by antipasti dies ist eine verschobene Off-Topic-Diskussion aus diesem Thread. Sagt bescheid, wenn euch ein besserer Titel einfällt :

... Deswegen bin ich für die vollständige Abschaffung solcher Prüfungen ...
Es gibt fünf freie Studienplätze und 50 Bewerber - was dann??
Findest du auszählen gerechter? Oder versteigern? Oder...?
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hey...bin ja Nichtsänger, aber Student.
Mit Musik habe ich allerdings nur hobbymäßig zu tun.

Meine Erfahrung: Mündliche Prüfungen sind nur Teilweise objektiv, ein deutlicher subjektiver Anteil spielt da ne Rolle (und das auch in meinem Physikstudium, wo man denken könnte es ist relativ klar ob etwas richtig oder falsch ist...)

Meiner Erfahrung nach macht das bei Profs und Prüfungen immer viel aus, ob Sie einen kennen. D.h. geh 2-3mal in ne Unterrichtsstunde bei dem Prof bei dem die Prüfung war, übe zwischendrin fleißig und zeige dass dir an dem Studium wirklich was liegt. Dann sieht die Bewertung bei der nächsten Prüfung vielleicht schon ganz anders aus.
Sprich mit ihm, und Frage ihn, ob er eine Chance sieht dass du die Prüfung beim nächsten Versuch bestehen kannst, oder ob er es als aussichtslos sieht. (In dem Fall: Probiers an ner anderen Hochschule nochmal).
Aufgeben nach einem Versuch würde ich aber auf keinen Fall! (Außer das war so eine "hmm...waskönntichdennnachderSChulemachen...keineAhnung...ichprobiersmalmitMusikstudiumwennmirwasbessereseinfälltkannichdasimmernochmachen" Entscheidung.)

Weitere Meinungen von anderen professionellen Musiklehrern/Hochschulprofessoren wären allerdings auch nicht schlecht.

Einige hier haben ja geschrieben, dass es evtl. an Nervosität gelegen haben kann: Dazu kann ich nur sagen: Auftreten muss auch gelernt sein und geübt werden. Ich weiß nicht wie regelmäßig du das an deiner Musikschule gemacht hast, aber schau doch diesbezüglich auch mal, dass du in Musizierstunden/Vorspielen auf die Bühne kommst. Da kannst dann vielleicht auch gleich noch ein kostenloses kurzes Feedback von nem anderen Musikschuleigenen Gesangslehrer mitnehmen.
Falls sich Musikschulmäßig nicht genug möglichkeiten bieten: Lad ein paar Verwandte/Bekannte zum Essen ein und sing Ihnen 15Minuten was vor oder so...
Ist zwar alles nicht das selbe wie die Aufnahmeprüfung, aber besser als nichts.
 
Hy William Bassie,

wieso wo ist das Problem? Für viele andere Studienfächer gibt es auch oft eine große Nachfrage und ein knappes Angebot. Und trotzdem können die meisten Studenten ihr Fach studieren, weil der Vergabemodus ein anderer ist.
Abgesehen davon sprechen wir hier nicht von privaten Anbietern sondern von staatlichen Musikhochschulen.
Wenn es mehr Stellen geben würde, könnte man mehr Studenten aufnehmen, die nach ihrem Schulabschluß in Deutschland Musik studieren wollen. Das Angebot muss gar nicht so knapp bleiben, wenn die Vacanzen erhöht werden.
Es gibt eh viel zu wenig Musikanbieter für Schulen. Ich meine damit alle Schulen, und nicht nur die speziellen. Musik sollte nicht nur ein Privilleg von den happy view sein. Oder? Nach dem Motto Rhythm is it!
Alles eine Frage der Organisation und Philosophie.
Gruß
Frasquita
 
nein ausschließlich eine Frage des Geldes - die Herrschaften, die das Geld verwalten haben schon vor vielen Jahren beschlossen, die Kultur an die Wand zu fahren.

Ich kann auch nicht wirklich den Sinn erkennen, zu den vielen beschäftigungslosen bestausgebildeten Musikern noch mehr auf Halde zu legen. Wenn es rein nach dem Bedarf geht, können wir sofort aufhören, Musiker auszubilden. Die, die wir schon haben, reichen vollkommen, bis die Kultur endgültig geschlossen wird.

Traurig aber Realität!
 
Kultur wird niemals "endgültig geschlossen" auch nicht von ein paar verrückten korrupten und geldgeilen Wirtschaftsbossen.
Und Musik war immer Teil des Menschseins, so oder so


Shana
 
Musik verliert jedoch im Verlaufe der Zeit immer mehr an Bedeutung für Menschen. Zumindest sagen das einige.
Ich denke eher dass wenn Musik für einige Monate verschwinden würde, n paar Menschen wahnsinnig werden würden lol.
 
nein ausschließlich eine Frage des Geldes - die Herrschaften, die das Geld verwalten haben schon vor vielen Jahren beschlossen, die Kultur an die Wand zu fahren.
Du stellst doch im Absatz danach selbst fest, dass wir nicht wirklich einen Mangel ausgebildeten Musikern haben. Insofern finde ich diesen Satz etwas eigenartig. Die Mittel für Bildung lassen sich ja nicht beliebig vervielfachen. Sollten lieber anderen Ressorts wie beispielsweise Ingenieurswissenschaften weniger Gelder zur Verfügung stehen, wo doch ein Mangel an Ingenieuren besteht, damit Musikhochschulen mehr Schüler aufnehmen können und Kultur nicht "an die Wand gefahren" wird? :gruebel:

Kultur wird niemals "endgültig geschlossen" auch nicht von ein paar verrückten korrupten und geldgeilen Wirtschaftsbossen.
Wo hast du die jetzt hergezaubert? Machen die die Aufnahmeprüfungen?
 
ich frage einfach mal provokant, ob es nicht sinnvoller wäre unsere Kultur nicht am Hindukusch zu verdummbeuteln...?

Dummerweise haben wir viele solche unausgegorene Baustellen, die auf sinnloseste Weise Geld/Kaptial/Volksvermögen ohne Gegenwert "verbrennen".

Unsere Kulturlosigkeit ist ein gesellschaftliches Problem, das noch viel stärker zu Tage treten wird. Mit der Kultur verschwindet die soziale Kompetenz, damit früher oder später die allgemeine Kommunikationsfähigkeit. Was nützt Dir der beste Ingenieur, wenn er assozial isoliert irgendwo vor sich hinwurstel?


Um nicht ganz OT zu werden:
Ich sage ja schon immer, es gibt einige, die MÜSSEN Musik machen, die werden auch immer den Weg dahin finden und gehen.


Edit: Unsere Kultur geht ja auch nicht an den Hochschulen kaputt (zumindest nicht vorrangig), die verschwindet stillschweigend aus unserer Gesellschaft (Elternhaus, Kindergarten, Schule, Ausbildung, städtische/staatliche kulturelle Angebote, u.v.a.m.), zu glauben, daß das durch privat finanzierte Möglichkeiten aufgehalten wird, ist doch hirnrissig - da wird nur angeboten, was Rendite bringt (was man den Anbietern nicht verdenken will!). Das Niveau ist bekannt...!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, WilliamBasie hat - mit dem Zusatz von Shana - nicht ganz unrecht. Ein eingeschränktes Kontingent an stattlichen Ausbildungsplätzen bedeutet ja nun nicht, dass dadurch die Kultur austirbt : die wird ja nicht an den Hochschulen erfunden.

Musik verliert auch nicht an Bedeutung. Sie wird eher mehr konsumiert als früher, schon weil man sie überall hin mitnehmen kann. Nur die Art der Konsumierung ist anders. Hat der Musikkenner sich früher eine wohlbehütete, sortierte und gepflegte Plattensammlung mit bewusst ausgewählten Künstern zugelegt, so hat der Konsument heute eine elektronische Musikbibliothek mit zig-tausend einzelnen Nummer verschiedenster Künstler. Dh: der Künster selbst und sein Werk verliert an Bedeutung - Musik selbst nicht. Deswegen gibt es ja auch so viele.

Aber das geht wohl etwas Off Topic.
 
.... und nicht vergessen: "die Wirtschaftsbosse" agieren oft genug als Mäzene und Sponsoren kultureller Events. Bin selber schon das eine oder andere Mal gesponsort worden. Wenn es sie nicht gäbe, sähe die Kulturlandschaft noch düsterer aus ;)

Und es stimmt leider: es gibt bereits viel zuviele arbeitslose Musiker. Warum noch mehr produzieren ?
 
Hier liegt allein schon ein bereits bewerteter/ verzerrter Kulturbegriff zugrunde. Kultur ist das Gegenteil von Natur, etwas von Menschen Erschaffenes. Das geht nicht nur weit über Kunst hinaus sondern schließt auch das ein, was so mancher vermutlich nicht nur nicht für Kultur sondern vielleicht gar für deren Niedergang hält. So gesehen ist auch das Dschungelcamp Kultur. ;)

Ich sehe aber - auch wenn man die "hochgeistige" Interpretation hernimmt - keine Kulturlosigkeit. Ich sehe viel mehr ein Auseinanderdriften innerhalb der Gesellschaft. Antipasti hat Recht: was stattfindet, sind Veränderungen, aber das ist nicht das Gleiche wie ein Niedergang. Die verschiedenen sozialen Schichten ziehen in verschiedene Richtungen. Wobei gerade in akademischen Schichten ein Hang zur Präservation existiert.

Musik wird nicht untergehen. Dafür ist sie viel zu tief in den Menschen angelegt. Und bei aller Liebe: es braucht kein Hochschulstudium, um Musik zu machen. Einer der besten Jazzpianisten, die ich kenne, ist Autodidakt.

.... und nicht vergessen: "die Wirtschaftsbosse" agieren oft genug als Mäzene und Sponsoren kultureller Events. Bin selber schon das eine oder andere Mal gesponsort worden. Wenn es sie nicht gäbe, sähe die Kulturlandschaft noch düsterer aus ;)
Guter Punkt! In Zeiten, in denen "die Wirtschaft" gerne als Projektionsfläche für Schlechtes herhält, wird so etwas gerne übersehen.

Erinnert mich daran, dass in einer Qualität über die Lehre bei uns an der Hochschule kürzlich eine Studentin die Enge Zusammenarbeit der RWTH mit der Wirtschaft beklagte. Ein anderer Student klärte sie auf, dass ein Löwenanteil des Geldes, das der Uni zur Verfügung steht, eben Drittmittel durch Unternehmen sind, die diese in die Forschung bei uns investieren.

Um wieder zur Musik zurückzukehren: Bei uns hier in Aachen organisiert beispielsweise die Spardabank einen jährlichen Förderwettbewerb für junge Bands.



EDIT: OK, vielleicht sollte das Ganze ins Plauderforum ausgelagert werden. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hy,

meinen Intention war nicht in einen düsteren Kulturpessimismus zu verfallen, obwohl die schaurige Komponente auch nicht immer zu verachten ist.
Meine Meinung ist einfach die, dass wir zu wenige Musiker haben, dadurch, dass zu wenige Musiker ausgebildet werden.
Es ist durchaus machbar mehr Studienplätze für das Fach Musik zur Verfügung zu stellen. Vor allen Dingen im Fach Schulmusik. Das Mädel wollte ja Schulmusik mit Hauptfach Gesang studieren.
Mir persönlich geht es um eine gewisse Flexibilität wenn es darum geht die Mission "Musik" als ein Kulturgut an die nächsten Generationen weiterzuvermitteln. Ich sag raus aus dem Elfenbeinturm rein in die Schulen und dazu brauchen wir viel mehr Schulmusiker, die natürlich auch eine Allroundausbildung kriegen, vor allen auch mit den Zusatzfächern Pädagogik und Psychologie.
Das Angebot wird einfach künstlich knapp gehalten, weil die Gelder halt für andere Dinge ausgegeben werden.
Und deswegen gehts tatsächlich um die Organisation der Gelder.
Wenn du z.B mal einen Blick in die Hauptschulen wagst, dann besteht gerade dort enormer Nachholbedarf. Warum da nicht aufstocken? Musik baut Aggressionen ab, sublimiert sie in kreative Kanäle, die bei den Jugendlichen die nötigen Endorphine ausschütten um ihnen einfach Möglichkeiten zu geben sich auszudrücken und einen flow zu erleben.
Dazu brauchen wir mehr Schulmusiker und eine gute Ausstattung, wie mehr Instrumente, Chorleiter, Orchester und Leute, die das organisieren. Also einfach mehr Personal.
Abgesehen davon haben sogar Politiker erkannt, wie wichtig Musik für die nachwachsende Generation ist. Von wem stammt denn der Spruch "Wer Musikschulen schließt, der tut nix gutes" oder so ähnlich :D:D:D.
Mein Ansatz ist aber ein ganz anderer. Ich sag bringt die Musikschulen an die Regelschulen und das bitte kostenlos.
Weil sich halt nicht jeder ein Instrument leisten kann. Oder den kostspieligen Unterricht an Musikschulen. Die Hemmschwellen sind oft zu hoch um diese heiligen Tempel zu betreten.
Mal ein Beispiel.
In unserer Kleinstadt hat jetzt eine Musikschule aufgemacht, die ein trostloses Dasein fristet. Ausgelagert in Räumen der Stadt findet kein Schüler den Weg dorthin. Es steht ein Flügel dort und alles ist irgendwie lieblos.
Die Hauptschule ist ein paar Meter weiter weg, aber in die Musikschule würde sich keiner freiwillig verirren.
Statt sie entweder in die hiesige Realschule oder Hauptschule zu integrieren hat man sich lieber freiwillig separiert.
Doch es geht auch anders.
Es gibt sehr gute Elitemusikgymnasien in der größten Stadt, die alle ihre eigenen Orchester haben, Chöre usw. Bühnen.
Warum gibts dafür Geld? He?
Doch nur deswegen, weil die Leute, die dort mitmischen genau wissen, wie sie es anstellen sollen um an die begehrten Fördertöpfe zu kommen. Stichwort: Gut ausgestattete Schulen und so.
Nach dem Motto. Wer hat, dem wird gegeben.
So läuft das.
Meine Erfahrung: Organisierte Musik fristet an Haupstschueln und Realschulen ein trostloses Dasein.
Deswegen: Wir brauchen mehr Schulmusiker, die das Kulturgut Musik auch in solche Milieus transferieren.
Und deswegen sollte lost Nightengale unbedingt weitermachen und sich jetzt davon nicht unterkriegen lassen.
Einfach an mehreren Musikhochschulen probieren. Es gibt ja auch Konservatorien und Musikfachschulen usw.

Gruß
Frasquita
 
Wer hat, dem wird gegeben.
So läuft das.

Meine Erfahrung: Organisierte Musik fristet an Haupstschueln und Realschulen ein trostloses Dasein.

Zu Recht! Warst Du schon mal Schüler(in) an einer Hauptschule? Ich selbst war lange Zeit Hauptschüler (ich habe dann später Abi nachgeholt). Und damals in den 80ern wurde mit KGS und IGS sehr viel Integrationsarbeit versucht. Auch im Musikunterricht. Tatsache ist, dass das kulturelle Kapital bzw das Interesse daran, bei vielen Hauptschülern und deren Familien einfach nicht vorhanden ist. Das Thema ist durch - und es hat halt nicht geklappt.

Bei Eltern, deren Kinder später auf höhere Schulen gehen, ist das Engagement sowohl bei den UNterrichtsinhalten als auch schon bei der kulturellen Erziehung im Vorschulalter viel höher. Das ist nicht nur eine Frage der staatlichen Willkür. Die stecken ihr Geld auch lieber dort rein, wo es auch gewünscht wird und Erfolg versprcht.


Deswegen: Wir brauchen mehr Schulmusiker, die das Kulturgut Musik auch in solche Milieus transferieren.

Warum, wenn es dort keiner braucht und keiner haben will? Um später beim Gabelstaplerfahren Chopin auf dem I-Pod zu zu hören? Erziehung fängt zu Hause an, nicht in der Schule. Ich würde nebenbei keinen studierden Schulmusiker beneiden, der vor einem desinteressierten Haufen überr die vollkommene Form einer Mozart-Sonate dozieren muss.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Foxx
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Done - wie gewünscht
@Frasquita
du schmeißt einfach zuviele Pötte ineinander, die nicht zusammenpassen und vielleicht auch nicht zusammen gehören.

Es steht doch wohl außer Zweifel, daß man mehr Schulmusiker brauchen würde, wenn das sinnvoll betrieben werden könnte.
Fakt ist aber, daß nach dem existierenden System (das sich noch rapide verschlechtern wird!) schon zuviele Schulmusiker da sind - sinnlos da noch weitere für die Arbeitslosigkeit auszubilden.

Daß das bei Eliteschulen ganz anders aussieht ist doch wohl klar - dort sind diese Zusammenhänge längst verinnerlicht. Das Ergebnis wird sein, zuerst ist die Bildung bevorzugt für die Elite, kurz drauf auch die Kultur.

Der große Rest fällt hinten runter!

Meine Frau ist Schulmusikerin, sie hatte das Glück, sich in die therapeutische Schiene "abzuseilen" zu können, Ihr alter Job und der von vielen Kollegen ist schon seit Jahren ersatzlos gestrichen. Da wo noch beamtete Schulmusiker da sind, werden die oft als Springer für Aushilfen aller Art eingesetzt, wenn sie nicht ein zweites Hauptfach haben. Die, die nicht beamtet waren sind längst arbeitslos.

Etwas realitätsnah darf die Diskussion gerne sein - ich rede hier nicht vom Idealzustand, sondern von der verhandenen Praxis.
 
Hallo,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen auch Spaß daran haben andere Menschen, deren soziokulturelles Milieu ein anderes ist kennenzulernen.
Natürlich ist mir bewußt, dass die Angst einfach darin besteht, dass einem was weggenommen werden kann.
Der Kulturschock, den die marginalisierte Gruppe erleiden würde, würde sie mit den gut ausgestatteten Elitegymnasien zusammentreffen wäre emens. Natürlich würden sie sich wundern über das ganze Angebot, was dort für eine gut betuchte Klientel zur Verfügung steht und sich fragen, warum sie das alles nicht haben. Vielleicht würden sie auch wütend werden um die Chancen um derer sie betrogen werden.
Deswegen interessiert mich die Realität nur dann wenn die Vision ganz klar ist.
Wieso snd denn die Elitegymnasien so gut ausgestattet? Doch nur deswegen, weil sie das Know-How haben wie sie an die begehrten Fördergelder kommen. Und wieso haben sie das Know-How darüber? Doch nur deswegen, weil ihre Organsisationsmitglieder die Fördergelder manchmal selber verteilen durch gute connections und eine gut funktionierende Organisationslobby.
Das ist ja alles auch nicht irgendwie verwerflich, sondern ja geradezu menschlich.
Natürlich hat man Spaß daran, sich von anderen zu unterscheiden, etwas besseres zu sein, oder sich wenigstens als etwas besseres zu wähnen.
Trotz allem sollte das auch den anderen Kindern und Jugendlichen zugestanden werden, deren Eltern nicht das nötige Know-How haben.
Mein Vorschlag: Wenn die einen wissen wie es geht, könnten sie ihr Wissen an diejenigen transferieren, die da noch Nachholbedarf haben.
Organisationstechnisch sollten Hauptschulen, (was viele mittlerweile auch eingesehen haben) in das Gymnasium integriert werden, dasselbe gilt für Realschulen. So müssen die Leute zusammenarbeiten und eben auch ihr musikalischen Know-How an Kinder und Jugendliche transferieren, die eher de bildungsfernen Milieu entstammen.
Kinder lernen von Kindern und nehmen diese als Vorbild.
Staatlich geförderte Schule können sich nicht einfach so separieren und müssen sich ebenfalls in ein gesamtintegratives Konzept integrieren. Ansonsten sollten sie sich in Privatschulen umwandeln und sich selbst finanzieren.
Gerade Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Milieus nutzen die Musik um ihre Gefühle auszudrücken. Wo sollen sie es sonst tun? Musik ist das Medium, was gerade solche Jugendlcihe fasziniert.
Es geht nicht darum eine Sonate zu analysieren. Sondern darum selbst Musik zu machen.
Zu lernen wie das ist, in einem Orchester zusammenzuspielen, in einem Chor zu singen usw.in einer Band zu spielen...
Da die Elitegymnasien das Know-How dazu haben, sollten sie sich nicht weiter im Elfenbeinturm verkriechen.
Von was rede ich eigentlich?

Neulich las ich in der Zeitung, dass die Elitegymnasien unserer statt Orchestervorspiel hätten. Keine einzige Realschule oder Hauptschule war da anwesend.
Der Trend geht leider weniger zu Integration als zu Separation. Und das wunderbar gefördert duch nichtintegrative Schulstrukturen.
Um es auf den Punkt zu bringen.
Die einen haben zuviel Know-how, die anderen zu wenig weil sie nix voneinander wissen wollen.

Gruß
Frasquita
 
Na ja, man muß den Elite-Schulen schon zu Gute halten, daß die nicht nur von Fördergeldern abhängen, daß da z.B. auch schon mal 15000-20000.- pro Monat an Schulgeld fällig werden incl. Internatsunterbringung und Rundumbetreuung - natürlich pro Kind.
...und glaub bloß nicht, daß die Lehrer dort finanziel ähnlich gut gestellt sind, wie an einer öffentlichen Schule.


Edit:
vielleicht informierst Du Dich mal, was gerade in Hamburg läuft - da wird eine große Schulreform (die allerdings auch deutliche Schwachpunkte hat), von eben jenen Priviligierter so heftig an die Wand gefahren, daß dabei wahrscheinlich die Senatsregierung dran krepieren wird...
 
Organisationstechnisch sollten Hauptschulen, (was viele mittlerweile auch eingesehen haben) in das Gymnasium integriert werden, dasselbe gilt für Realschulen. So müssen die Leute zusammenarbeiten und eben auch ihr musikalischen Know-How an Kinder und Jugendliche transferieren, die eher de bildungsfernen Milieu entstammen.
Kinder lernen von Kindern und nehmen diese als Vorbild.

Wie ich schon in meinem letzten Beitrag anzumerken versucht habe, ist das zumindest bei staatlichen Schulsystemen ein komplett alter Hut - zumindest in Niedersachsen. Das wurde in meiner Schulzeit (70er-80er Jahre) mit IGS (mit und ohne Orientierungsstufen) und KGS genauso umgesetzt. Ich selbst habe beide Schulsysteme bis zum Erbrechen kennengelernt. Mit sehr ambivalenten Erfahrungen. Denn es ist leider eine sehr verblümte Wunschvorstellung mancher idealistischer Erwachsener, dass es unter Kindern keine Klassenunterschiede gibt.

Und wie ich ebenfalls angemerkt habe, wurden diese Angebote - mit Ausnahme von mir - von Hauptschülern eben nicht oder kaum wahrgenommen. Die Gymnasiasten und Realschüler haben die Musik- und Kunstkurse belegt, die Hauptschüler den Werk- und Hauswirtschaftsunterricht. Denn auch Kinder sind schon ganz gern "unter Ihresgleichen".

Wobei wir hier immer versuchen sollten, klar zu trennen zwischen "Eliteschulen" und staatlichen Gymnasien. Dass Eliteschulen keine Interesse an Koorperationen mit alternativen Bildungsideologien haben, liegt in der Natur der Sache. Nicht umsonst buttern ja auch die Eltern sehr viel Geld und Engegemant da rein, um den Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Ich habe den Eindruck, dass das hier manchmal durcheinandergerät.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe heute - auf einem Workshop zu Jazzgesang, wenn ich Zeit habe, schreib ich mal einen Bericht im Workshopthread - eine Frau kennengelernt, die Musikunterricht an Hauptschulen gibt und hab sie einfach mal darauf angesprochen, ob und wie das funktioniert und inwiefern die Schüler das annehmen. Sie sagte, dass der Musikunterricht dort ein anderer sein müsse. Für den Quintenzirkel oder Mozarts Zauberflöte interessiere sich dort niemand. Aber die Praxis, die funktioniere, vor allem vieles, das mit Rhythmus, Trommeln, etc. zusammenhänge.


Wenn ich mir überlege, dass selbst auf dem (öffentlichen) Musikgymnasium, das ich besuchte, nicht jeder das Auswälzen der Musiktheorie und der Fokus auf Klassik bei gleichzeitigem fast vollständigen Vernachlässigen der modernen Pop- und Rockmusikkultur begrüßte. Ich denke auf der Hauptschule ist man da noch eine ganze Ecke pragmatischer.


Integrationsschulen, die ja hier bereits angesprochen wurden, verabscheue ich allerdings wie die Pest, aber das ist eine Diskussion, die mir hier zu weit geht und auch weit über musikkulturelle Fragen hinausgeht. Genaugenommen spielt dieser Aspekt für mich die allergeringste Rolle bei der Frage wie sinnvoll integrierte Schulen sind.
 
Wieso snd denn die Elitegymnasien so gut ausgestattet? Doch nur deswegen, weil sie das Know-How haben wie sie an die begehrten Fördergelder kommen. Und wieso haben sie das Know-How darüber? Doch nur deswegen,

Ich habe ein privates Gymnasium besucht, dort gab es neben den üblichen außerschulischen Aktivitäten wie eines Ruderclubs und dem angeschlossenen Reitstall auch eine Musical AG. Die dort aktiven Musiklehrer waren nicht Teil des Kollegiums, sondern Musiker, die das als Job gemacht haben. Alle diese außerschulischen Aktivitäten haben nur mit extrem viel Eigeninitiative und Engagement funktioniert, seitens der Lehrer und der Schule, aber auch seitens der Schüler! Wir wollten das und haben dafür einiges auf uns genommen.

"Fördermittel" gab es da meines Wissens nach nicht. Die Schule hat mehr Möglichkeit als andere, weil sie ein Schweinegeld im Monat kostet, aber davon ist bestimmt nicht viel in die Musical AG geflossen. Unter den Privatschulen in Deutschland ist meine ehemalige eher eine "Schnäppchen-Schule".
 

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