Abschirmung mit Kupferfolie

Hyrael
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Hallo liebes Board,
ich bin gerade dabei, meine Les Paul mit Kupferfolie abzuschirmen, allerdings hätte ich ein paar Fragen, die auch in bisherigen Themen nicht komplett beantwortet wurden.

1.) Ich habe bisher das Fach für den Toggle-Switch, sowie die beiden Tonabnehmerfräsungen ausgekleidet. Zwischen der Fräsung für den Neck-Tonabnehmer und dem Fach für den Toggle-Switch konnte ich eine Verbindung kleben, allerdings nicht zwischen den beiden Tonabnehmerfräsungen ... ist das überhaupt nötig? Zwischen Fräsung des Bridge-Tonabnehmers und dem Elektronikfach wäre eine Verbindung nämlich auch nicht möglich.
2.) Ich habe desöfterem vom Löten der Kupferfolie gelesen... was genau ist damit gemeint?
3.) Soll das Fach mit der Klinkenbuchse auch ausgekleidet werden oder ist das sinnlos?

Danke & einen schönen Gruß,
Lukas
 
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Hallo Lukas,

am besten kleidest du ALLE Fächer aus.
Damit die Abschirmung wirksam ist, muss die Cu-Folie jedes Faches mit der Masse der Schaltung verbunden sein.
Hierzu kannst du die einzelnen Kupferstreifen verlöten und auch ein Kabel dranlöten um unterschiedliche Compartiments zu verbinden.

Grüße,
Schinkn
 
Hallo Schink,

danke für deine Antwort.
Und dass, wie gesagt, keine Verbindung zwischen den beiden PU-Fächern besteht bzw. Bridge-PU Fach und Elektronikfach ist also kein Problem. Wüsste nämlich nicht, wie ich diesen Tunnel mit Kupferfolie auskleiden sollte.
Die einzelnen Kupferstreifen verlöten? Die müssen also untereinander verlötet werden? Ich dachte, dass die weit überlappende Aufklebung reicht. Und reicht es nicht aus, dass die Potis bzw. Toggle-Switch die Folie berühren? Wie stell ich das am besten der Masse vom Tonabnehmer (Kappe) an? Die Humbucker berühren, so denke ich, die Folie an sich nicht wirklich, da sie durch die Federn ja quasi frei in der Luft sind.

Gruß,
Lukas
 
2.) Ich habe desöfterem vom Löten der Kupferfolie gelesen... was genau ist damit gemeint?
3.) Soll das Fach mit der Klinkenbuchse auch ausgekleidet werden oder ist das sinnlos?

Bierschinken war jetzt schneller, ich habe noch am Foto rumgeschnippelt :)
Ich habe darin die Lötstellen zur Verbindung der Kupferfolien hervorgehoben.

Hintergrund: Eine AbSCHIRMung funktioniert erstmal wirklich wie ein Regenschirm. Nur, wo es dicht ist, regnet es nicht herein. Die klebbare Kupferfolie kann über die Klebeschicht natürlich keine elektrische Verbindung herstellen, daher müssen die Streifen alle (per Lötstelle) miteinander verbunden werden. Ein elektrisch nicht mit Masse verbundener Kupferstreifen ist nutzlos, wie ein Loch im Schirm. Daher ist es auch erforderlich (siehe Schinken-Post) die PU-Fach-Auskleidung elektrisch zu verbinden, wenn sie wirken soll.

Bernd
 

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Hallo Bernd,

danke für den Tipp. Ich habe 30mm Kupferstreifen verwendet, konnte aber alles ohne Probleme verlöten. Dass überlappendes Kleben nicht hilft, hat sich beim Durchmessen des Widerstandes bestätigt. Stellt sich halt nur die Frage, ob die Auskleidung des Tunnels zwischen den PU-Fräsungen bzw. zwischen Bridge-PU Fach und Elektronikfach nötig ist.

Gruß,
Lukas
 
Stellt sich halt nur die Frage, ob die Auskleiden des Tunnels zwischen den PU-Fräsungen bzw. zwischen Bridge-PU Fach und Elektronikfach nötig ist.

Wohl nicht. Das ist ja gar nicht sinnvoll machbar. In der Regel kommen aus (oder von) den Pickups auch geschirmte Leitungen, womit der Tunnelbereich jeweils geschirmt ist. Die Auskleidung der PU-Fächer ist also nur dazu da, evtl. offene Lötstellen (falls das Kabel nicht IM, sondern AM Pickup angelötet ist) und einen evtl. empfindsamen Pickup von unten zu schützen. Einfach die Kupferfolie in den PU-Fräsungen per Kabel an Masse anschließen.

Bernd
 
Hallo Bernd,
alles klar - danke! Wie meinst du aber per Kabel anschließen? Rein theoretisch einfach einen Draht von der Folie an der Platine anlöten?

Gruß,
Lukas
 
Jepp. Ich weiß zwar nicht, welche Platine da im Spiel ist, aber wenn's eine mit Masse-Anschluss ist, geht das. Oder eine Drahtbrücke zwischen E-Fach-Kupferfolie und PU-Fach-Kupferfolie. Ist relativ egal, hauptsache Masse :D

Bernd
 
Alles klar, und dasselbige zwischen den beiden PU-Färsungen, ja? Zwischen Switch-Fach und Neck-PU Fräsung besteht ja bereits eine Verbindung.

Gruß,
Lukas
 
Nochmal jepp. Alles an Masse anlöten, was nicht schnell genug auf den Baum kommt… oder signalführend ist :D

Bernd
 
Alles verstanden - danke! Könnte ich dann nicht rein theoretisch z.B. den Massedraht von der Buchse auf die Folie löten? Dass Verlöten der Potis untereinander fällt eigtl. auch flach, hu?

Gruß,
Lukas
 
Alles verstanden - danke! Könnte ich dann nicht rein theoretisch z.B. den Massedraht von der Buchse auf die Folie löten? Dass Verlöten der Potis untereinander fällt eigtl. auch flach, hu?

Ja. In dem von mir oben angehängten Bild siehst du, wie es sogar komplett ohne Draht geht: der lange Massekontakt wird runtergebogen und direkt an die Kupferfolie gelötet (im Bild noch nicht geschehen). Wo und wie du die Masseführung gestaltest, bleibt letztlich dir überlassen. Ich denke aber, dass es sinnvoll sein könnte, einen zentralen Massepunkt NICHT auf der Kupferfolie anzulegen. Je nachdem, was alles ins E-Fach kommt, könnte ein Massepunkt auf der Folie irgendwann sehr schwer zugänglich sein. Abgesehen davon ist es immer eine relativ große Fläche, die mit dem Lötkolben erhitzt werden muss, bis das Zinn sauber verläuft. Einfacher und sinnvoller wäre dann evtl. ein Schaltergehäuse oder sowas.

Das Anlöten der Potigehäuse könnte theoretisch entfallen, aber dann hängt der sichere Massekontakt von der Festigkeit der Poti-Muttern ab. Sollte da mal eine lose werden, verliert der Poti den Kontakt, und damit möglicherweise auch die Klangregelung, die somit nicht mehr funktioniert. Ich halte daher eine Drahtverbindung der Potigehäuse/Schaltergehäuse für stabiler und sicherer. Du wirst nie ein Problem kriegen, wenn du im E-Fach irgendeine Masseverbindung doppelt hast. Aber du kriegst sicher eines, wenn irgendein Bauteil selbige verliert.

Bernd
 
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Hallo Bernd,

jetzt ist mir alles klar. Nochmals ein herzliches Dankeschön für die vielen Infos :)

Gruß,
Lukas
 
Also ich habe grade das Göldo Kupferfolie-Set in meiner Tele verbaut und dabei ist mir aufgefallen, dass übereinander geklebte Kupferstreifen sehr wohl eine leitende Verbindung ergeben.

https://www.thomann.de/de/goeldo_el900_profi_shield_screen.htm

Zur Sicherheit habe ich anschließend zwar doch noch ein paar Lötpunkte gesetzt, aber wie gesagt ich habe vorher zwischen zwei übereinander geklebten Streifen gemessen -> 0,00 Ohm.

Wie kann das sein? Haben die die Folie event. verbessert bzw. verändert, so dass das Kleben reicht?
 
Also ich habe grade das Göldo Kupferfolie-Set in meiner Tele verbaut und dabei ist mir aufgefallen, dass übereinander geklebte Kupferstreifen sehr wohl eine leitende Verbindung ergeben…

Wie kann das sein? Haben die die Folie event. verbessert bzw. verändert, so dass das Kleben reicht?

Ich bezweifle, dass der Kontakt über die Klebeschicht hergestellt wurde. Es reicht ja theoretisch eine winzig kleine umgeknickte Kante der oberen Kupferfolie, oder der Bruchteil eines Millimeters, in dem zwei Folien Kante an Kante liegen, um einen elektrischen Kontakt und somit deine gemessenen Null Ohm herzustellen. Oder der Kontakt über Potigehäuse und /oder Steckbuchse, die noch eine weitere Masseverbindung aufweisen. Das sind aber alles "kann"-Ergebnisse. Kann passieren, dass du auch so Kontakt hast, muss aber nicht. Insofern ist die Lötpunkt-Version die einzige saubere, reproduzierbare und beständige Variante dieser Arbeit.

Bernd
 
Das kann natürlich auch sein. Dann werde ich wohl doch noch ein paar Lötpunkte mehr setzen.
Das Doofe ist, um wirklich alle Fräsungen der Fächer auskleiden zu können musste ich teilweise eher mit Kupfer-Fetzen arbeiten als mit großen Folienstücken. Jetzt erkennt man halt schlecht wo die Ränder sind. Trotzdem - meine Messungen mit dem Ohmmeter waren o.k.

Ich gestatte mir noch einen Querverweis:
Leider hab ich nun ein (kleines) Problem mit dem Stegpickup.

https://www.musiker-board.de/modifi...r-steckpickup-surrt-jetzt-beim-beruehren.html

Wüßte gerne, ob das für einen Tele-Single Coil normal sein kann.

Hans
 
Nur als Tipp: Bei Ebay bekommt man aus England eine 3cm x 4m Kupferrolle mit Versand um umgerechnet etwa 5,30€. Hat gereicht, um Elektronikfach, Switchfach, beide Tonabnehmerfräsungen, sowie jegliche Deckel meiner Les Paul Studio großzügig auszukleiden - nur zu empfehlen.
 
Es gibt auch Kupferfolie mit leitender Klebeschicht.

mfG
Markus
 
leitfähiger kleber ist imo pflicht für diesen anwendungszweck: geht schneller, sieht ordentlicher aus und ist weniger anfällig da keine lötstellen abgehen können.

bei eBay.uk gibts einen händler der solches tapes zu guten preisen anbietet: http://myworld.ebay.com/stevent1358/
 
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hey leute,
ich hab meinen les paul eigenbau auch gerade mit kupferfolie abgeschirmt, jetzt klingt der hintere pu nicht mehr so schön spitz wie er es eigentlich sollte, vorher aber getan hat. Kann man eine gitarre "über"schirmen? HILFE
 

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