Schraubbefestigungen an Gitarrenhälsen

ach... durchgehende Hälse sind mir einfach lieber! :) allein schon wegen dem Schwingungsverhalten.

am besten schön mit Doubleaction-Trussrod, 20 Jahre alt und selten im Koffer aufbewahrt... dann kannste se nämlich wegschmeißen, weil sich der Hals in keine vernünftige Saitenlage mehr bringen lässt ;)

SCHRAUBHALS RULT! Außerdem biste Off-Topic! :D ;) :p
 
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Moin smartin,

...Austauschhälse...Die haben das Fender Standard-Maß.... passt bei allen Fendermodellen (und/oder Unterfirmen), bei allem was Leo-Fender noch so fabriziert hat (also Music Man oder G&L), sowie bei Ibanez, Jackson...

hm, da wäre ich mir jetzt gar ned mal soo sicher.

Aber vorneweg, meine Frage war ned wirklich ernst gemeint; wie Du ja sicherlich gemerkt hast. Ich habe ger nicht vor, den Hals zu tauschen. Der bleibt auf meiner ollen AmStd. Danke natürlich für die Hinweise!

Aber zur Austauschbarkeit nochmal. Ich bin mir nicht ganz sicher, mir deucht aber, mal einen herrlichen Stratbody von Allparts gehabt zu haben (von dene Käsköpp eingeflogen nach D), da hat ein hundsordinärer 7ender-MIM-Hals überhaupt nicht gepasst. :gruebel:

Gruß Michael
 
da hat ein hundsordinärer 7ender-MIM-Hals überhaupt nicht gepasst.

naja Ausnahmen gibts natürlich immer... Fender ist zum Glück nicht ganz so schlimm wie Gi... "Jeipsn"... :D ... aber änderte hin und wieder auch mal Maße.

Aber ich hab die Austauschhälse schon auf den oben genannten Marken montiert und es passte. Bei mir kam es noch nciht zu Ausnahmen, aber ich hab natürlich auch einfach Schablonen für den Ernstfall und pass das Ding dan an ;)
 
Hallo Smartin!
.....Ich finde die besser, weil sie keine double-action-trussrod haben. .....
Erklärst Du bitte mal was ein Doubleaction-Hals ist? Bedeutet das, dass zwei Trussrods vorhanden sind?
Aber es bleibt natürlich auch Geschmackssache...
Wenn es, wie Du es beschreibst, klare PHYSIKALISCHE Vor-bzw. Nachteile gibt, kann es doch eigentlich nicht mehr Geschmackssache sein, oder....?

Gruss, Kond

P.S.
So langsam finde ich Gefallen an dem Gedanken der Austauschbarkeit von Hälsen, weil sie geschraubt sind. Allerdings finde ich Einschraubbuchsen immer noch besser als einfache Holzschrauben. ;-)))
 
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Hallo Smartin! Erklärst Du bitte mal was ein Doubleaction-Hals ist? Bedeutet das, dass zwei Trussrods vorhanden sind? Wenn es, wie Du es beschreibst, klare PHYSIKALISCHE Vor-bzw. Nachteile gibt, kann es doch eigentlich nicht mehr Geschmackssache sein, oder....?

Gruss, Kond

P.S.
So langsam finde ich Gefallen an dem Gedanken der Austauschbarkeit von Hälsen, weil sie geschraubt sind. Allerdings finde ich Einschraubbuchsen immer noch besser als einfache Holzschrauben. ;-)))

Ich nehme an, smartin meint einen Trussrod, den man in beide Richtungen verstellen kann - also sowas hier: https://www.thomann.de/de/goeldo_ws44b_trussrod.htm

Ich hatte schon mal Probleme mit einem Halsbruch, der repariert wurde und dann nochmals durch Feuchtigkeit wieder aufgegangen ist - letztendlich habe ich den Hals ausgetauscht, was bei einem eingeleimten Hälsen deutlich schwieriger gewesen wäre.

Das mit den Einschraubbuchsen ist so eine Sache - klar wäre das geschickter, aber ganz ehrlich, wie oft kommt sowas vor? Schließlcih wechselt man den Hals ja nicht täglich;-)


Rudi
 
Hi

Erklärst Du bitte mal was ein Doubleaction-Hals ist? Bedeutet das, dass zwei Trussrods vorhanden sind?

Eine Double-Action-Trussrod kann man wie gesagt in beide Richtungen verstellen. Das Prinzip basiert darauf, dass man zwei Stäbe aneinanderschweißt, wovon nur einer in der Länge "verkürzbar" oder "verlängerbar" ist. Was dann passiert ist, dass sich beide Stäbe in einen Bogen bringen lassen.

Der Krempel wird oftmals als das "non plus ultra" verkauft... is aber (aus meiner persönlichen, eigenen Sicht heraus) totaler Quatsch.

WEIL:

1. Ich habe noch niemals in meinem Leben eine Krümmung an einem Gitarrenhals erzwingen müssen. Dafür reicht zu 99% der Saitenzug - reicht er nicht, spielt man halt mal nen Jahr mit harten Saiten und stellt den Hals nicht nach... dann reicht die Krümmung bald aus :D

2. Diese Stäbe kann man nicht aus dem Hals nehmen, ohne das Griffbrett abzubauen oder den berühmten "Skunk-Stripe" herauszufräsen. Nun könnte man meinen, dass man da eh nie ran muss... aber ist er aus einem Unfall heraus doch mal gebrochen, steht man doof da.

3. Viel Schlimmer ist aber, und genau dadurch habe ich schon viele Reparaturen machen müssen: Im Laufe vieler, vieler Jahre und bei etwas nachlässiger Lagerung der Instrumente außerhalb ihrer Koffer, neigen die zarten Strat/Tele/Jassmaster-Hälse dazu sich zur Saitenspannung hinzugeben - oder schlimmer noch: zur Verdrehung.
Ein Double-Action-Trussrod hat leider nur ein sehr kurzes Gewinde. Daraus folgt, dass man irgendwann einfach nicht mehr weiter gegen die Saitenspannung entgegen schrauben kann. Damit ist der Hals im Eimer...

Für mich persönlich am Interessantesten ist aber folgender Aspekt:

4. Ein Double-Action Trussrod bringt keine Spannung auf den Hals. Man muss sich vorstellen, dass dieser Stab nur sich selbst verbiegt und dadurch von innen gegen den Hals drückt und ihn dadurch ebenfalls in die richtige Richtung drückt. In der Regel drückt der den Hals entgegen der Saitenspannung zum Spieler hin. Wenn man den Hals nun aber ein wenig zu heftig anpackt oder im Emotionsüberfluss ein wenig zu hart hantiert, reicht die Kraft, die der dünne Stab aufbringt nicht mehr aus. Man produziert also ein Halsbending. Das geht mitunter sehr zackig und kann im Studio die reinste qual werden.

Leider habe ich kein Bild daz im Netz gefunden, daher muss ich mal versuchen das alles bildlich zu beschreiben - zur Not male ich auf wunsch mal ne Skizze :)

Single-Action-Trussrods sind dagegen gerade stäbe, die in eine "gebogene Nut" eingesetzt werden. Vom Prinzip nur ne Lange Stange, die an einem Ende ein Gewinde hat. Da man die aber durchgebogen einklebt, hat sie bei Anzug des Gewindes das Bedürfnis sich wieder gerade zu ziehen. Dadurch verbiegt sich dann der Hals mit seiner krummen Nut so, dass die Nut und die Schraube gerade wird. Das ganze macht man dann so, dass der Hals sich gegen die Saitenspannung verbiegt.
Vorteile eines Single-Action-Trussrods:

1: langes Gewinde... reißt es ab, kann man es entweder nachschneiden oder in manchen Fällen einfach den Stab herausziehen und ersetzen

2: Der Halsstab zieht sich beim Anziehen des Gewindes nicht nur gerade, sondern wird natürlich auch kürzer. Dadurch spannt man den ganzen HAls mit einem langen Metallstab zusammen. Diese Kombination aus Spannungen ist sehr hart und lässt sich nur noch wenig bewegen. Bei Gibsons ist dieser Halsstab standart... treibts einer zu bund mit gewollten Hals-Bendings, dann reißt er gerne mal den geleimten Hals aus dem Korpus :D ... bei ner Strat kannste den Hals sehr flexibel hin und her biegen.

Diese Spannung wirkt zusätzlich dem Verzug entgegen. Ein solcher Hals verzieht sich nicht so schnell, wie der Double-Action-Hals der ja quasi freies Spiel in jede Richtung hat, solange er nur nicht gegen den gebogenen Stab wandern will.

Bei geklebten Hälsen führt diese Kompressionsspannung durch die Single-Action-Trussrod allerdings über die Jahre gesehen oft zu einer "Welle" im Hals. Das kann man dann noch ein wenig mit Bünde abschleifen richten - ist aber auch schon ziemlich scheiße....


Warum baut man nun einen Single-Trussrod ein?!

Die Antwort ist so einfach wie enttäuschend.... man braucht nur eine lange gerade Nut, die man auf einer einfachen Fräsmaschine herstellen kann. Für einen Single-Action-Trussrod braucht man schon CNC-Technik oder zumindest wesentlich mehr Aufwand.

Aber es gibt auch bekennende Fans von Double-Action-Trussrods... warum die das sind, weiß ich aber nicht - vielleicht geht es dabei auch um die berühmte Les-Paul-Welle im Hals, die diese Single-Action-TR's verursachen. Andererseits ist ein verzogender Hals durch eine Double-Action-TR auch nicht besser.

Ein Single-Action-Trussrod ist schlecht, wenn man den Hals viel einstellen möchte... je öfter man ihn verstellt, desto mehr erzeugt man die Kompressionsspannung, die zur Welle führt. Ein Double-Action-Trussrod ist dagegen schlecht, wenn man die Gitarre wenig im Koffer aufbewahrt oder stark schwankendem Klima ausgesetzt ist.

In JEDEM Fall gilt...ab in den Koffer mit der guten Gitarre.... rumprollen im Gitarrenständer oder Wandhalter bezahlt man nach 10 Jahren mit nem neuen Hals oder aufwendiger Reparatur. Als akzetabel gelten die Wandhalter, bei denen die Gitarre an der Kopfplatte hängt. Beim Anlehnen an irgendwelche Gegenstände IMMER mit der Kopfplatte anlehnen und die Saiten immer zur Wand/Box/WasAuchImmer hin. Im Winter IMMER im Koffer aufbewahren. Damit beugt man bei Double-Action-TR's den Verzug vor, bei Single-Action-TR's dass man nachstellen muss.

Bei Wartung, Reparatur, sowie in Sachen Sound gewinnt ganz klar der Single-Action-TR ... langlebiger ist dagegen der Double-Action-TR, wenn man sich keinerlei Fehler bei der Aufbewahrung erlaubt - das ist allerdings auch nicht einfach!!!


PS: Zwei parallel liegende Halsstäbe (allerdings zwei Single-Trussrods) gibt/gab es zum Beispiel beim Rickenbacker Bass der 4001er-Serie (oder wars 401?!). Vorteil war, dass man natürlich einer Verdrehung entgegen wirken konnte - die ist und bleibt nämlich immernoch ein ziemlich schlimmer Schaden.... allerings konnte man sie auch erst so richtig schön hervorrufen, wenn man was falsch gemacht hat. Eigentlich was das ne super Erfindung, aber es gab zuviele Spieler, die sich den Hals damit versaut haben. Ich glaube heute wird das nicht mehr gemacht...
 
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Hallo smartin,

ich verbaue lieber Double-Action Trussrods, einfach deswegen, weil es für mich einfacher ist eine gerade Nut zu fräsen als eine passend gebogene Nut. Außerdem muss ich dann auch keinen gebogenen Holzstab herstellen um die Öffnung zu füllen.

Als ich letztes Jahr in Formentera eine Gitarre gebaut habe, haben wir auch eine gebogenen Nutkanal gefräst, aber da waren halt auch die passenden Schablonen bereits vorhanden. Allerdings wurde auch dort der Kanal von der Griffbrettseite her gefüllt, so dass ich auch hier bei einem Problem mit dem Trussrod das Griffbrett abnehmen müsste.

Rudi
 
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Ein Single-Action-Trussrod ist schlecht, wenn man den Hals viel einstellen möchte... je öfter man ihn verstellt, desto mehr erzeugt man die Kompressionsspannung, die zur Welle führt. Ein Double-Action-Trussrod ist dagegen schlecht, wenn man die Gitarre wenig im Koffer aufbewahrt oder stark schwankendem Klima ausgesetzt ist.

Hach, es gibt so Tage… da liebe ich meine Carbonhälse ohne Trussrods einfach noch ein bisschen mehr :D

Grüße,
Bernd
 
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Hallo Be.eM!

Hach, es gibt so Tage… da liebe ich meine Carbonhälse ohne Trussrods einfach noch ein bisschen mehr :D

An was für einer Gitarre hast Du den Carbon Hals ? Sowas gibts ja sicher nicht für x-beliebige Modelle? Und was muss für sowas investieren ?

@smartin

Danke dür die ausführlichen Erklärungen. ;-) Was hältst Du von Carbon Hälsen?

Gruss, Kond
 
Carbon? Also richtig mit Langfasern gebaut bzw. laminiert oder so Graphitzeug?
 
Hallo!
Carbon? Also richtig mit Langfasern gebaut bzw. laminiert oder so Graphitzeug?

Falls die Frage an mich gerichtet ist, ich weiss es auch nicht. Da muss ein Fachmann her.;-)


Gruss, Kond
 
Bin gerade am Handy weswegen ich mir das nicht genauer anschauen kann aber grundsätzlich hört sich das für mich nicht nach Carbon an. Carbon ist Kohlefaser in einer Epoxydharzmatrix. Glasfaser in einer Polyesterharzmatrix ist 2x die Biligvariante. Glasfasern erreichen nicht annähernd die technischen Werte von Kohlefasern, sind aber deutlich billiger und Polyesterharz ist auch die bilige technisch minderwertige Version von Epoxydharz. Das Graphit dient wohl nur zur Schwärzung um dann von Carbon reden zu können aber eigentlich ist der Begriff falsch. Nicht falsch verstehen. Das können durchaus gute Hälse sein. Jedes Material hat seine Berechtigung aber es ist halt kein Carbon.
 
1) Wenn man den Hals nun aber ein wenig zu heftig anpackt oder im Emotionsüberfluss ein wenig zu hart hantiert, reicht die Kraft, die der dünne Stab aufbringt nicht mehr aus. Man produziert also ein Halsbending. Das geht mitunter sehr zackig und kann im Studio die reinste qual werden ... treibts einer zu bund mit gewollten Hals-Bendings, dann reißt er gerne mal den geleimten Hals aus dem Korpus :D ... bei ner Strat kannste den Hals sehr flexibel hin und her biegen.

2) Vielleicht geht es dabei auch um die berühmte Les-Paul-Welle im Hals, die diese Single-Action-TR's verursachen.

3) In JEDEM Fall gilt...ab in den Koffer mit der guten Gitarre ... Beim Anlehnen an irgendwelche Gegenstände IMMER mit der Kopfplatte anlehnen und die Saiten immer zur Wand/Box/WasAuchImmer hin.

Hallo,
habe das Zitat mal zerstückelt und nummeriert, weil ich ein paar Fragen habe:

1) In diesem Video wundert sich der Tester, dass der Bass das aushält. Wenn ich das bei meinem Bass machen würde, müsste ich damit fürchten irgendetwas kaputt zu machen?

2) Was ist eine Les-Paul-Welle? Ein verzogener Hals? Bringt das ein besonderes Spielgefühl? :D

3) Habe meinen Bass öfters mal draußen liegen im Wohnzimmer, der liegt dann meistens auf der Couch damit ich ihn mir schnell greifen kann. Das Zimmer ist gut temperiert, gibt also keine großen Schwankungen im Sommer/Winter, die Hauptlast hat dann natürlich der Korpus. Was ist da der genaue Vorteil von einem Koffer? Sind die durch isolierende Schichten nochmal ein Extra-Schutz? :)

Ich sage schonmal danke fürs Rede und Antwort stehen! :)
 
Das können durchaus gute Hälse sein. Jedes Material hat seine Berechtigung aber es ist halt kein Carbon.

Es ist leider nicht möglich, das Material genauer zu spezifizieren, da es (logisch) von Steinbergr niemals detailliert veröffentlicht wurde. Da wurde mit vielen Materialien bis hin zu Kevlar experimentiert, und was am Ende in der Suppe blieb, weiß nur Steinberger (Kevlar jedoch nicht). Moses (ein Hersteller von späteren Steinberger-Hälsen) ist da etwas detaillierter. Im Zusammenhang mit Steinberger jedoch das Attribut "minderwertig" zu verwenden, ist verdammt weit aus dem Fenster gelehnt. Und der Begriff "Carbonhals" ist in diesem Zusammenhang fast eine generische Bezeichnung, selbst wenn sie nicht die technisch/chemisch korrekte Zusammensetzung darstellt. Würde ich in korrekter Weise "Composite-Hals" sagen, müsste ich vermutlich noch mehr Rückfragen beantworten ;)

Edit: die Quellenlage bezüglich der Materialien ist sehr gemischt… es geht um die '80er Jahre. Ich habe gerade noch in einer 1986er Broschüre gefunden: "…an epoxy resin, reinforced with glass- and carbon fibres […] The resulting thermoset material is said to be twice as dense as wood, to have 10 times the stiffness of acrylics, and to be stronger but lighter than steel…".
 
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Mit Steinberger hab ich "minderwertig" ja nicht in Verbindung gebracht sondern nur Polyesterharz im Vergleich zu Epoxydharz. Technisch herausragende Werte erreichen die Kohlefasern halt nur in Verbindung mit einem gutem Harz und das ist auf keinen Fall Polyesterharz. Aber Mitte der 80er war wohl noch kein Hersteller in irgendeinem Bereich so weit was hochwertiges aus Carbon mal so aus dem Ärmel zu schütteln. Abgesehen davon sind auch die Harze besser geworden.
 
Aber Mitte der 80er war wohl noch kein Hersteller in irgendeinem Bereich so weit was hochwertiges aus Carbon mal so aus dem Ärmel zu schütteln. Abgesehen davon sind auch die Harze besser geworden.

Solange ich nicht darauf sitzen und bucklige Berge hinunterrasen muss, lebe ich prima mit der '80 Jahre Qualität. Zumindest sind meine Gitarren hinsichtlich der Hälse auch nach bis zu 30 Jahren noch völlig unbeeindruckt von Temperatur und Luftfeuchte. Aber ich gehe davon aus, dass heutige Technologien da Beeindruckenderes hervorbringen könnten… tut nur (fast) keiner, zwengs konservativer Klientel ;)
 
ui...viele Fragten... jetzt muss ich mal versuchen alles zu beantworten :D

ich verbaue lieber Double-Action Trussrods, einfach deswegen, weil es für mich einfacher ist eine gerade Nut zu fräsen als eine passend gebogene Nut. Außerdem muss ich dann auch keinen gebogenen Holzstab herstellen um die Öffnung zu füllen.

Ist ja auch keine Schande... ist halt einfacher... Ich denke das ist auch der Hauptgrund, warum man sie verbaut.


Was hältst Du von Carbon Hälsen?

Genial! Gibt nix besseres...aber ich finde sie nicht besonders hübsch :D. Wird bisher eher bei Bässen gemacht. Bei Gitarren hab ichs noch nicht gesehen. Ist halt leider teuer...
Die frage ist, wie die nach 20 Jahren aussehen. Theoretisch dürfte absolut nichts passieren, aber da würde sich dann zeigen, wie gut der Laminiervorgang gemacht wurde. Aber wie gesagt, ich find die absolut gut.

Carbon? Also richtig mit Langfasern gebaut bzw. laminiert oder so Graphitzeug?

diese Hälse werden in der Regel aus Gewebe hergestellt. Aber ja, darin ist richtige Carbon-Faser. Sie sind relativ leicht, unzerstörbar und klingen ziemlich gut. Wie oben schon geschrieben, gibts damit keinerlei Wartungsprobleme mehr.


1) In diesem Video wundert sich der Tester, dass der Bass das aushält. Wenn ich das bei meinem Bass machen würde, müsste ich damit fürchten irgendetwas kaputt zu machen?

Totaler quatsch, dass der sich freut :D - was hat er erwartet? Ich halte das für ne Verkaufsmasche.....das kannste mit jedem Bass und mit jeder Gitarre machen... wie oft ist die Frage ;) - mit nem SChraubhals geht das noch ganz gut und hat auch eigentlich keine weiteren Folgen....habe zumindest noch keine gesehen. Bei geklebten Hälsen ists sone Sache - da geht dann gern mal die Klebefuge auf bzw. entstehen Risse.

2) Was ist eine Les-Paul-Welle? Ein verzogener Hals? Bringt das ein besonderes Spielgefühl?

Ja...ne Hohe Saitenlage und schnarren :D ... der Hals bildet seinen Bogen erst hinter der Klebestelle aus. D.h. der Höchste Punkt zwischen Brücke und Sattel wird der 12. Bund. Sehr unschön, wenn man z.B. den 7.-11. Bund greifen will....

3) Habe meinen Bass öfters mal draußen liegen im Wohnzimmer, der liegt dann meistens auf der Couch damit ich ihn mir schnell greifen kann. Das Zimmer ist gut temperiert, gibt also keine großen Schwankungen im Sommer/Winter, die Hauptlast hat dann natürlich der Korpus. Was ist da der genaue Vorteil von einem Koffer? Sind die durch isolierende Schichten nochmal ein Extra-Schutz?

Die Temperatur bleibt zwar die gleiche, aber nicht die Luftfeuchtigkeit im Sommer und im Winter. Trockene Heizungsluft im Winter ist das Hauptproblem. Ein Koffer oder eine Tasche bildet einen Dämpfer gegen das wechselnde Klima bzw. bildet sich darin quasi eine eigene "Klimazone" aus. Es gibt fürn Akustikgitarren z.B. extra Humidore für den Koffer, damit darin ein Konstantes Klima herrscht. Das ist bei E-Gitarren nicht unbedingt nötig.... aber einen echten Schatz sollte man schon möglichst häufig im Koffer lassen.


Aber ich gehe davon aus, dass heutige Technologien da Beeindruckenderes hervorbringen könnten… tut nur (fast) keiner, zwengs konservativer Klientel

Warwick und Framus bauen ja Carbonfaserstäbe in die Hälse ein (manchmal). Finde ich auch sehr, sehr Clever, weil damit die Holzeigenschaften erhalten bleiben und der Hals trotzem die Vorteile der Carbonfaser bekommt. Sehr Genial...würde ich auch tun, wenn ich es tun würde :D... aber ich baue keine Hälse.
Ich benutze aber Carbon inzwischen um die Problematischen Kopfplattenbrüche an Les Pauls zu beheben. Optisch wirds damit einwandfrei und viel stabiler als wenn man Verstiftungen oder Keile einbaut.
 
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Solange ich nicht darauf sitzen und bucklige Berge hinunterrasen muss, lebe ich prima mit der '80 Jahre Qualität. Zumindest sind meine Gitarren hinsichtlich der Hälse auch nach bis zu 30 Jahren noch völlig unbeeindruckt von Temperatur und Luftfeuchte. Aber ich gehe davon aus, dass heutige Technologien da Beeindruckenderes hervorbringen könnten… tut nur (fast) keiner, zwengs konservativer Klientel ;)

Ja, hab ja nie das Gegenteil behauptet. Kann ich mir gut vorstellen, dass die besser sind als Holzhälse. Gerade hinsichtlich Dauerhaltbarkeit bzw. Resistenz gegen Umwelteinflüsse. Es wird halt oft ein Material genommen was deutlich billiger ist und sich deutlich billiger verarbeiten lässt. Holz z. B. ;-)

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diese Hälse werden in der Regel aus Gewebe hergestellt. Aber ja, darin ist richtige Carbon-Faser. Sie sind relativ leicht, unzerstörbar und klingen ziemlich gut. Wie oben schon geschrieben, gibts damit keinerlei Wartungsprobleme mehr.

Nur Gewebe wäre mehr als suboptimal. Reine Materialverschwendung und der Hals hätte nur suboptimale Eigenschaften. Man bräuchte eigentlich hauptsächlich Gelege in 0-Grad-Ausrichtung (für die Biegung durch den Saitenzug) und ein Biaxial-Gewebe oder Flechtschlauch in einem Durchmesser, der eine +-45-Grad-Ablage ermöglicht, um die Torsion abzufangen, da die Saiten ja unterschiedlich stark ziehen. Aber auch der Schub muss abgefangen werden. Das machen die +-45-Grad-Fasern gleich mit.#

Mein Carbonbody ist so gut wie fertig. Bin leider erst mal wieder eine Woche weg auf Lehrgang und kann nicht weiter machen. Der Body wird erst mal mit einem Holzhals betrieben aber der Carbonhals kommt sicherlich irgendwann.
 

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