Ampgurus und Vintage-Detektive, hier ist einer für euch!

[Konguin]

Aloha zusammen!

Diesen als "Plexi" angepriesenen Amp habe ich kürzlich für kleines Geld erstanden, und vom örtlichen Ampdoktor wieder flottmachen lassen. Klingt soweit astrein und ist gewaltig laut, so weit so gut. Nur: was zum Teufel ist das für ein Teil??

Ein Eigenbau vermutlich, is klar, nur: das Frontpanel wurde in dieser Form, mit diesem Aufdruck und Layout (zumindest laut Web) von Sound City so nie gebaut. Vielleicht doch ein Prototyp, eine Fälschung gar?
Wer mag das Chassis gebaut haben?
Und woher kommt das Gehäuse? Es paßt vorn nicht ganz zum Aufdruck, sonst sehr gut, SC-Gehäuse waren etwas breiter, und solch ein Tolex ist mir auch noch nie begegnet.

Nirgendwo auf dem Chassis oder den großen Trafos sind Aufkleber oder Seriennummern zu sehen. Alles ist platinenlos p2p-verdrahtet. Die beiden Vol-Potis sind push/pull bright. Fast alles an dieser Kiste wurde anscheinend schonmal ausgetauscht, es präsentiert sich ein buntes Sammelsurium an Komponenten.

Wer löst das Rätsel, knackt die Nuß, wer hat's schon mal gesehen?

 

[bluesfreak]

Sieht für mich nach einem der Eigenbau Amps aus der ehemaligen Ostzone aus...diesmal etwas sauberer ausgeführt als andere die hier schon auftauchten. Allerdings verstehe ich nicht daß der "Ampguru" da Kondensatoren für Platinenmontage mit viel fliegender Leitung verbaut hat, was erstens ein ordentlicher Aufwand ist und zweitens unverständlich weil man axiale Typen die den verwendeten teilweise deutlich überlegen sind immer noch leicht bekommt, aber die Netzteilelkos (die Alubecher) anscheinend unberührt gelassen hat (die wären bei solchen Dingern bei mir IMMER auf der Tauschliste). Was soll das Trafozeuchs im inneren eigentlich? Verzweifelter Versuch Brumm durch Umbau auf DC Heizung zu eliminieren???

 

[Stratspieler]

Moin,

Eigenbau aus der "Ostzone" halte ich für sehr fraglich, denn dazu sind die verwendeten kleinbauelemente zu jung. Eigenbau aus der ehemaligen DDR ist da schon wahrscheinlicher. *Hüstel* Soviel zum Thema "Political Correctness* - ich denke, das darf auch hier sein.

Ansonsten sieht das eben völlig nach Eigenbau aus und irgendwann - zeitlich ziemlich spät, was man am verwendeten Trafo erkennen kann (vermutlich ab Mitte der 80er Jahre) - wurde die Kiste mit einem Versuch einer DC-Heizung nachgerüstet.

BTW: Schade, dass ich keine Fotos habe: Damals in der DDR kam mir mal ein 200-Watt-Marshall unter: der war sowas von exakt 1:1 nachgebaut (man erkannte das u.a. sehr gut an den verbauten Widerständen) - wenn ich nicht wüsste, dass die Kiste ein von irgendwann für irgendwen aus Berlin mal eingeflogener Eigenbedarf war, hätte man das glatt als Exportmodell durchgehen lassen können.

CU MM

 

[bluesfreak]

Öhm.. mit Ostzone meinte ich das ehem. DDR Gebiet *g*.... und die verbauten Kleinkomponenten sowie der Trafo auf dem Veroboard ist wohl eher dem "Ampdoktor" geschuldet der das Ding erst kürzlich in den Fingern hatte...

 

[Konguin]

Danke für die Hinweise! Zur weiteren Information: der Doc hat nur einige rotte Bauteile getauscht, 4 neue Röhren eingesetzt und ein paar Verkabelungsfehler beseitigt, der blaue Trafo war schon drin (man erkennt ein DM-Preisetikett), und die ganze Kabelage sah vorher schon genau so aus. NB: der Amp funktionierte, als ich ihn bekam, seit der Kur allerdings deutlich besser.
Ist eine DC-Heizung (was immer das ist) verkehrt? Bin leider absoluter Elektroniklaie.
Mich interessiert auch eher, wo das Frontpanel herkommt - wer würde mit viel Aufwand ein SC-Panel fälschen, wenn er Marshall fälschen könnte?

 

[rock4life81]

Also das Frontpanel ist nichtmal Ansatzweise eine Marshall-Kopie ...vlt von irgendwem an Marshall angelehnt aber ansonsten ?!?

Ich denke mal, da hat jemand aus der ehemelaigen DDR vesucht einen Marshall nachzubauen und soviel Teile wie irgends möglich dafür zu bekommen ... unter anderem die Tone-Regler ... (vlt wurden die sogar von einem marshall-Amp runtergeklaut ?!?! wer weiß *lach*)

 

[Bassman_94]

Ich würde behaupten, dass der Amp wohl ursprünglich eine Marshall-Kopie aus dem Osten war, eben mit weißem/silbernem Frontpanel, dafür spricht meiner Meinung nach der "ursprüngliche" Aufbau des Frontpanels. Dieses Teill wurde dann wohl ziemlich verbastelt, ich gehe davon aus dass jemand gerne einen Sound City gehabt hätte und deshalb den Schriftzug nachträglich draufgetan hat, weil der originale Sound City Bass 150 sieht in jedem Fall ziemlich anders aus.
Das Gehäuse finde ich persönlich echt nicht schön D), sieht aber in meinen Augen nicht so unbedingt nach Eigenbau aus, eher nach gebrauchter Ost-Ware. Ich glaube fast, dass zum Zeitpunkt der Beschriftung mit "Sound City Bass 150" ein anderes Gehäuse verbaut war, evt. ein breiteres Plexi-like Teil, da der Schriftzug mit diesem Gehäuse teilweise bedeckt ist. Es könnte also schon sein, dass der Amp vor deinem Kauf durch einige Hände gegangen ist.

lg

 

[Stratspieler]

@ TE,

auf jeden Fall sollte die Kiste, falls Du jemals vor hast, sie in Betrieb zu nehmen, von einem Fachmann kritisch durchgecheckt werden.

Für den Fall des Verkaufs: obigen Hinweis dazutun oder gleich Kabel abknipsen und den Amp ausdrücklich als defekt / Bastlerware deklarieren.

CU MM

 

[Konguin]

Wie ich bereits schrieb, war das Teil bereits beim Fachmann, und funktioniert seither ausgezeichnet.

 

[Rostl]

Ich frage mich warum kauft jemand so ein Schrott.
Der Amp hat überhaupt keinen Wert.
Ist aber nur meine private Meinung

 

[toxx]

Ich frage mich warum kauft jemand so ein Schrott.
Der Amp hat überhaupt keinen Wert.
Ist aber nur meine private Meinung

Die du auch für dich hättest behalten können (meine private Meinung ).
Solange der Amp dem Threadersteller gefällt, ist doch alles super.

 

[Konguin]

Da lach ich doch über