[TESTBERICHT] TC-Helicon Harmony Singer

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Teil 1: Einleitung, Theorie und erste EindrĂŒcke

Hallo,

mir ist ein kleines TestgerĂ€t ins Haus geflattert. Es handelt sich dabei um dieses blaue StĂŒck:


Nach dem Mic-Mechanic ein weiteres kleines Helferlein fĂŒr SĂ€nger und SĂ€ngerInnen - oder besser: SĂ€nger und SĂ€ngerInnen mit Gitarre um, denn hierbei geht es schwerpunktmĂ€ĂŸig um Harmoniestimmenerzeugung. Das heißt: Sing alleine, aber kling wie zwei oder drei.

Und im Gegensatz zu den grĂ¶ĂŸeren Multi-Vocaleffekt-Allroundern von TC Helicon gibt es in diesem blauen KĂ€stchen kein Room-Sense-Mikro. Das heißt vereinfacht: Ein Gitarrensignal - bestenfalls geschlagene Akkorde mit erkennbarer Terz - sind notwendig, damit der kleine Kasten dieselben Lieder singt wie der SĂ€nger.

Doch bevor es ans Eingemachte geht, kratzen wir erstmal an er OberflÀche:


Lieferumfang

  • Der Harmony Singer
  • USB-Kabel
  • Netzteil


Funktionsumfang


Ganz sachlich nach Herstellerangaben:

  • Erzeugt - gesteuert von Ihrer Gitarre - zu Ihrer Gesangsstimme ein oder zwei realistisch klingende Harmoniestimmen.
  • Herausragend klingender Reverbeffekt mit drei verschiedenen Stilen bringt Ihre Vocals noch besser zur Geltung.
  • Adaptive Tone-Modul sorgt mit Höhenanhebung, Komprimierung und Reduzierung problematischer Frequenzen automatisch fĂŒr einen professionellen Vocal-Sound.
  • Arrangieren der Harmoniestimmen per Drehregler (obere oder untere Lage, nah oder weit sowie entsprechende Kombinationen)
  • Kann problemlos zwischen ein normales Mikrofon und ein Mischpult geschaltet werden (Inline-Betrieb)
  • UnverfĂ€lschte Signaldurchleitung (Thru) an GitarrenverstĂ€rker/PA.
  • Permanent aktive Phantomspeisung
  • Per USB-Verbindung Zugriff auf VoiceSupport-Software fĂŒr Produktinformationen, Updates und vieles mehr
  • Funktion Mic Control (zum Patent angemeldet) zum Steuern des GerĂ€tes direkt von einem Mikrofon Modell TC-Helicon MP-75 oder Sennheiser e835FX (separat erhĂ€ltlich)

Das alles zu beurteilen, obliegt mir erst nach meinem Praxistest, der in einem separaten Beitrag folgen wird.


Haptik

Solides MetallgehĂ€use meets Gummisohle meets Plastikpotis. Um die Basisverarbeitung muss man sich vermutlich keine Sorgen im BĂŒhnenalltag machen. Der Rest lĂ€sst sich austauschen.


Optik

Ich mag die weißen Knöppches, ich kann mit blau leben, ich finde Metallic-Effekt doof. Über Geschmack brauchen wir nicht streiten. Vermutlich macht auffĂ€lliges Design Sinn, wenn man erstmal angefangen hat, sich lauter kleine Einzeltreter anzuschaffen. Dann weiß man immer gleich: "Hey, die blaue Glitzerbox - das ist mein Harmonyeffekt" und muss nicht lange suchen zwischen all diesem Zeug, was da vor einem rumliegt. :)



Ansichten: AnschlĂŒsse und Bedienelemente


Verzeiht: Meine Fotos sehen aus, wie mit der Nagelschere ausgeschnitten. Egal: Sie dienen hier ja nur zur Erhellung.

Von oben

tc-harmony-pers1.jpg
tc-harmony-pers2.jpg

Da sehen wir von links oben nach rechts unten:

  • HARMONY-Poti: Acht Harmony-Presets mit unterschiedichen Intervallen, unterscheidbar durch halbwegs sinnvolle Icons. Von der einfachen "Schweineterz" bis zur Quinte oben und Sexte unten.
  • LEVEL-Poti: Regelt die LautstĂ€rke der erzeugten Harmoniestimmen im VerhĂ€ltnis zur Leadstimme
  • REVERB-Poti: Regelt stufenlos die IntensitĂ€t des Halleffekts: Von "Off" ĂŒber "rm (Room)" zu "Club" bis zur "Hall (Halle)".
  • Adaptive-TONE-Schalter: Das kleiner Knöpfchen mit LED ist der angebliche "Schönmacher", der sich auch in anderen TC-GerĂ€ten befindet. Eine vorgewĂŒrzte Mischung aus Kompressor, EQ, De-Esser. Geht aber nur an und aus.
  • FUßSCHALTER: Kann auf zwei Arten betrieben werden: "An / aus", aber auch "Hold". In der Standardfunktion "an / aus": durch kurzes Treten wird der Hamonyeffekt (de)aktiviert, Hall und Tone bleiben an. FĂŒr Ansagen ohne Halleffekte muss der Fußtaster etwas lĂ€nger gehalten werden.
    In der alternativen Betriebsart (ich habe sie mal HOLD genannt) lĂ€sst sich durch Halten und Loslassen des Schalters der Harmony-Effekt punktgenau setzen und beenden. Allerdings hat man dann bei der Anmoderation ggfls. immer noch Hall drauf. Macht bei PlappermĂ€ulern ohne externen Hall wohl weniger Sinn. Wer auf den internen Hall verzichten kann, fĂ€hrt mit der Hold-Bedienung vermutlich besser. Mal schauen. Ein spontaner Wechsel zwischen den beiden Betriebsarten geht ĂŒbrigens nicht mal zwischendurch: Man muss den Ton-Button beim Einschalten gedrĂŒckt halten.

Vorn

tc-harmony-out-inputs.jpg

Hier zu sehen die AnschlĂŒsse:

  • USB: Is' klar ne - fĂŒr in' Computer rein. FĂŒr Firmware-Updates. Sonst nix.
  • OUT: Der XLR-Mikrofon-Ausgang
  • MIC : Der XLR-Mikrofon-Eingang
  • Und das kleine Löchlein links unten ist natĂŒrlich fĂŒr die Stromversorgung ĂŒber das Netzteil.

Rechte Seite

tc-harmony-instin-miccontrol.jpg

  • INST: Klinken-Eingang fĂŒr die Gitarre.
  • MIC-CONTROL: versenkbarer an / aus-Schalter nur fĂŒr Leute, die das separat lieferbare MP-75 Mikro als "Fernsteuerung" benutzen. Hab ich nicht, interessiert mich nicht.


Linke Seite

tc-harmonz-side-gain.jpg

  • MIC-GAIN: Pegelregler fĂŒr das Mikrofonsignal
  • GRND LIFT: Erdungsschalter fĂŒr die Gitarre. Falls es mal brummt. Wer es genauer wissen will: Klick hier.
  • INST THRU: Damit wird das Gitarrensignal ohne Effekte an den Amp geleitet. Das macht durchaus Sinn, denn schließlich soll es ja nur dabei helfen, die richtige Tonhöhe fĂŒr die Stimme zu generieren.

Unten

tc-harmony-unten.jpg

Eine rutschfeste, profilreiche Gummisohle. Sollte halten. Und wenigstens mal ein Foto, was in Thomanns Produktgalerie fehlt :p

BTW: warum ist das Ding untenrum eigentlich schon so dreckig? Ich sollte wohl mal wieder mit'm Lappen durch die Wohnung gehen. :gruebel:


Fazit zu Teil 1

Nun ja: Wir mĂŒssen uns gar nicht darĂŒber streiten (und haben es ja auch schon öfter disktiert), dass TC Helcon hier abermals 5%* der enthaltenen Technik aus einem seiner grĂ¶ĂŸeren GerĂ€te fĂŒr 50%* des Preises eines solchen anbietet. Aber was solls: Wenn jemand genau das braucht, was hier angeboten und nichts anderes und bloß bitte nicht mehr als das, mag es ja Sinn machen und aus Unternehmenssicht ist es ohnehin nachvollziehbar. Man darf halt nicht anfangen, darĂŒber nachzudenken.

Ansonsten macht das GerÀt einen durchaus sympathischen ersten Eindruck.

* Zahlen nur geschÀtzt und abhÀngig vom Vergleichsprodukt

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Das war's erstmal zur Theorie und zum ersten Eindruck. Der Praxistest folgt in Windeseile.
 
Eigenschaft
 
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Teil 2: Praxistest

Ein bisschen Vorgeschichte. Der TC-Helicon ist nicht mein erstes GerÀt mit Harmony-Effekt. In meinem alten BOSS VE-20 und meinem TC-Helicon Voice Live Play GTX war/ist ebenfalls eins eingebaut.

Allerdings benutze ich den Effekt in der Regel sehr dezent. Vor einem kĂŒnstlichen generierten Chor mit mehr als einer Schweineterz habe ich mich bislang gedrĂŒckt. Heute komme ich - nur zur Testzwecken - nicht drumrum. Nun aber los:

Shit in - triple shit out-Demo

Fangen wir mit was Erheiterndem an. So ein Harmony-Effekt kann die Performance wĂŒrzen - es kann einem aber auch schnell die eigenen sĂ€ngerischen Grenzen offenbaren. Gnadenlos bestraft es jeden kleinen Fehler doppelt - oder dreifach.

Chanson D'amour - oder wie ich meine große Liebe verlor
https://soundcloud.com/antipasti/mist-out

AAaaargl ....:igitt: Das ist natĂŒrlich bewusst ĂŒbertrieben, Aber auch bei meinen spĂ€teren Demos weiter unten kann man immer noch die kleinen SchwĂ€chen eines LeadsĂ€ngers hören, der es nicht gewohnt ist, schnörkellos zu intonieren. Jede Änderung der Klangfarbe, jeder laszive Schlenker wird zur kleinen Peinlichkeit. Ein bisschen Chorerfahrung oder zumindest Übung schadet also nicht.

Weniger ist mehr

Weniger falsch machen kann man, wenn man so ein Harmony-Effekt als kleines Schmakerl einsetzt. Mal hier, mal dort ein Terzchen oder ein Quintchen, zur UnterstĂŒtzung des Leadgesangs:

I will survive oder: Gebt mir wenigstens 'ne Chance
https://soundcloud.com/antipasti/harmony-singer-demosong

FĂŒr solche temporĂ€r dosierten und kurz platzierten mehrstimmigen EinschĂŒbe erweist sich der Hold-Betrieb des Fußtasters als sehr nĂŒtzlich: Der Effekt ist aktiv, solange man den Schalter gedrĂŒckt hĂ€lt. Im normalbetrieb mĂŒsste man den Schalter zwei Mal treten, was bei so kurzen Sequenzen deutlich unkomfortabler wĂ€re.

So eingesetzt mag ich persönlich den Harmony-Effekt am liebsten. Aber da ich diesen Test ja nicht zu meinem eigenen VergnĂŒgen veranstaltet habe, folgen jetzt die restlichen:

Harmony-Demos

Ich bin die 8 voreingestellten Intervallkombinationen einfach mal reihum gegangen. Immer der gleiche Song "Bei mir biste scheen". Der Effekt auf Anschlag, damit man ihn auch gut hören kann - wir wollen ja nichts beschönigen. Mittlerer Hall zwischen Room und Club, Adaptive Tone aktiviert. Also im Prinzip alles, was das Teil hergibt.

Die Kette ist Sennheiser e945 / Akustikgitarre -> Harmony Singer -> Yamaha MG-MIxer -> Zoom H1.

Die EQ-Regler am Mischpult alle neutral. Die Gitarre kriegt ein wenig Hall aus dem Mischpult spendiert.

EDIT: Bevor es losgeht, noch ein kleiner Hinweis des Herstellers:

Die tatsÀchlich verwendeten/erzeugten Intervalle können je nach der Richtung
des Melodieverlaufs und der Akkordfolgen leicht variieren


Terz oben
https://soundcloud.com/antipasti/terz-oben

Quinte oben
https://soundcloud.com/antipasti/quinte-oben

Terz und Quinte oben
https://soundcloud.com/antipasti/terz-und-quinte-oben

Terz oben, Quarte unten
https://soundcloud.com/antipasti/terz-oben-quarte-unten

Quinte oben, Sexte unten
https://soundcloud.com/antipasti/quinte-oben-sexte-unten

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Die nÀchsten sind nur tiefere Intervalle - daher ein Tonartwechsel

Quarte unten
https://soundcloud.com/antipasti/quarte-unten

Sexte unten
https://soundcloud.com/antipasti/sexte-unten

Quarte und Sexte unten
https://soundcloud.com/antipasti/quarte-und-sexte-unten

Ich bin beeindruckt - nicht von meinen SangeskĂŒnsten. Aber ich finde, der Hamony Singer macht seine Sache sehr ordentlich. FĂŒr meine Luschigkeit kann er ja nichts. Nicht zu verleugnen ist ein gewisser Kurzzeitsignalverzögerungseffekt (Phasing / Flanging), weswegen man den Harmonypegel in der Praxis vielleicht nicht so laut einsetzen sollte, wie ich meinem Demo.

Kommen jetzt zu den beiden Zusatz-Features:

Adaptive Tone-Demo

Der besagte "Schönmach-Knopf". Wohl eine Mischung aus Höhenanhebung, leichter Kompressor und "Reduzierer von schwierigen Frequnzen" (was immer TC-Helcon damit meint. Vermutlich ein De-Esser). Mitterweile Standard in vielen GerÀten von TC-H.

Adaptive Tone-Button aus
https://soundcloud.com/antipasti/tone-aus

Adaptive Tone-Button an
https://soundcloud.com/antipasti/tone-an

Jou. Ist hörbar. HĂ€tte ich an meinen Mischpult auch hingekriegt. Aber man probt ja auch manchmal als Gast ĂŒber Fremdmischpulte, an denen ein Zettel hĂ€ngt, auf dem steht: NIX VERSTELLEN. Da ist so kleine Reserve nicht ganz nutzlos.

Zu guter Letzt nun das:

Reverb-Demo

Der Hall ist stufenlos regulierbar. Ich habe aber fĂŒr diese Demo nur die betitelten HallrĂ€ume verwendet (Adaptive Tone off):


Off / Room / Club / Hall
https://soundcloud.com/antipasti/hall

So - das war der TC-Helicon Harmony Singer in der Praxis.

Eine Zusammenfassung mit Fazit und Urteil folgt.
 
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Teil 3: Abschlussbericht und Fazit

Ich kann diesen Bericht natĂŒrlich unmöglich abschließen, ohne das GerĂ€t mit der Hamonyfunktion meines TC-Helicon Voice Live PLay GTX zu vergleichen. Derselbe Hersteller und theoretisch sollte auch dieselbe Technik zum Einsatz kommen. Nur dass der Harmonysinger eben auf diese eine Aufgabe begrenzt ist, wĂ€hrend das Voice Live Play GTX als MultieffektgerĂ€t noch geschĂ€tzte 300 weitere Funktionen erfĂŒllt. Das Voice Live kostet dennoch "nur" doppelt soviel wie der Harmony Singer.


Harmony mit dem Voice Live Play GTX

Zweistimmig und dreistimmig
Das mittlerweile schon bekannte Lied. Am Anfang zweistimmig, dann kommt eine tiefere Drittstimme hinzu.
https://soundcloud.com/antipasti/voice-live-play

Der Basissound beim VLP erscheint mir schon mal besser, als es der TONE-Poti des Harmony Singers vermag. Auch der Phasing-Effekt ist hier nicht zu hören.
Aber reden wir nicht ĂŒber Kleinigkeiten: Dieses Demo zeigt außerdem etwas, was mit dem Harmony Singer ĂŒberhaupt nicht möglich ist: Das Wechseln der Harmonien innerhalb eines Songs. Es sei denn, man leistet sich einen Lakaien, der am weißen Poti dreht - aber dann könnte man genauso gut einen BackgroundsĂ€nger engagieren.;)

Wer also die Harmoniestimme beim Harmony Singer wechseln will, muss sich zwangslĂ€ufig bĂŒcken und Handarbeit leisten. Und da die primĂ€re Zielgruppe - nĂ€mlich SĂ€nger mit Gitarre - nun mal in der Regel keine Hand frei haben, geht das nur zwischen den Songs (was zudem irgendwie ja auch total uncool aussieht). Man muss sich auf jeden Fall mit einer der voreingestellten Harmonieeffekte pro Song zufriedengeben.


Die alte Grundsatzdiskussion

Wir kommen um die Grundsatzdiskussion kaum herum: Lieber ein GerĂ€t, was wenig kann und nicht sehr flexibel, dafĂŒr aber völlig unkomplziert zu bedienen ist , oder ein GerĂ€t, was viele Optionen bietet, nur wenig teurer und etwas komplizierter in der Bedienung ist?

Ich kann gut nachvollziehen, dass jemand vor der Masse an Möglichkeiten, die ein Multieffekt bietet, zurĂŒckschreckt und in manchen FĂ€llen trotz des unausgeglichenen PreisverhĂ€ltnisses zu einem der Voice Tone Singles greift, die nur eine Sache machen sollen, die dann aber ordentlich.

Aber bei diesen "ZwischengerĂ€ten" (ein wĂ€hlbarer Haupteffekt plus zwei Zusatzfeatures), zu denen der Harmony Singer und auch das Mic Mechanic gehört, erschließt sich mir persönlich der Nutzen nicht ausreichend.

Das heißt: Auch wenn ich NUR einen Harmony-Effekt haben wollte, wĂŒrde ich lieber zu einem doppelt so teuren Multiffekt wie dem Voice Live Play GTX greifen - der erledigt diese Aufgabe besser und flexibler als der Harmony Singer, der ja sonst eigentlich nichts können muss.


Fazit: Einfacher Harmony-Treter mit klaren Grenzen

Ich bin ein großer AnhĂ€nger von TC-Helicon und ihren innovativen Ideen fĂŒr SĂ€nger. Selbst bin ich glĂŒcklicher Besitzer des Voice Live PLay GTX und den wohl besten aktiven Handtaschen-Monitoren der Welt (Voice Solo xt - werden leider nicht mehr gebaut).

Aber bei diesem GerĂ€t verstehe ich das Konzept dahinter noch nicht völlig. Die Harmonysektion scheint mir doch dem Voice Tone H1 (ebenfalls von TC Helicon) recht Ă€hnlich. Auf die programmierbare Tonart hat man verzichtet, dafĂŒr ein Reverb und einen TONE-Knopf reingebastelt. Wenn ich jetzt zu TC Helicon sagen wĂŒrde: Ich hĂ€tte gern einen Transducer mit Hall und kleinem Looper, aber möglichst wenig Reglern: Ob die das dann auch bauen wĂŒrden? Oder planen sie, jedes Produkt aus ihrem "Singles"-Sortiment noch einmal mit TONE-Knopf und Reverb rauszuhauen? :gruebel:

Sinnvoller wĂ€re meiner Ansicht nach, zur Not auf Tralafitti wie Reverb und Tone zu verzichten, das Ding in ein etwas grĂ¶ĂŸeres GehĂ€use mit up/down-Fußtretern zu löten. Dann hĂ€tte man wirklich ein reines, richtiges Harmony-GerĂ€t, was ausreichend flexibel, aber immer noch sehr einfach zu bedienen wĂ€re.

Daher hier nun wirklich das Fazit:

FĂŒr Technophobiker mit begrenztem Budget, die nur einen Harmonieeffekt pro Song benötigen, sich gegebenenfalls zwischen ihren Songs auch mal bĂŒcken wĂŒrden und auf einen eigenen Reverb nicht verzichten können, sicher ein geeignetes, simpelst zu bedienendes GerĂ€t.

PRO:

  • HOLD-Betrieb fĂŒr den Fußschalter fĂŒr punktgenaue HarmonieeinsĂ€tze
  • TONE-Knopf und brauchbarer Reverb als Notfallreserve.
  • Gute voreingestellte Harmonien
  • Einfache Bedienung

CONTRA:

  • Wechsel der Harmonyeffekte geht nur manuell
  • Wechsel der Harmonyeffekte geht nur manuell
  • Wechsel der Harmonyeffekte geht nur manuell ;)
  • Konzept und Funktionsweise daher dem gĂŒnstigeren Voice Tone H1 zu Ă€hnlich

Eigentlich wĂŒrde ich auch das "Phasing" noch als Kritikpunkt hiinzufĂŒgen. Aber mein physikalisches Know-How reicht nicht aus, um es mit Sicherheit dem GerĂ€t zuzuschreiben oder eher einem Naturgesetz. Beim Voice Live Play fĂ€llt es eventuell nur weniger auf, weil der Effektlevel auch bei voller LautstĂ€rke noch ein wenig unter der Leadstimme liegt (so zumindest meine subjektive Wahrnehmung).


Und am Schluss meine Empfehlung an TC-Helicon:

Next deal: Put in a bigger box with up/down footswitches ....;)

Aber natĂŒrlich bedanke ich mich noch einmal dafĂŒr, dass mir das GerĂ€t zu Testzwecken zu VerfĂŒgung gestellt wurde.:hat:
 
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Super-Test

Besonders Deine Version von I will survive ist megageil :hail:
 
Danke.


Wobei ich hoffe, dass dieser Bericht nicht als Hörprobensammlung meiner gesanglichen FÀhigkeiten betrachtet wird. Dann hÀtte ich deutllich mehr Zeit gebraucht. :)
 
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Wahninns Test und tolle Soundsamples. Ich find dein "survive" auch sehr geil.
Zu den letzten Samples muss ich sagen: ich wĂŒrde dir gern meinen Popschutz schenken. :D
 
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... das heißt: Auch wenn ich NUR einen Harmony-Effekt haben wollte, wĂŒrde ich lieber zu einem doppelt so teuren Multiffekt wie dem Voice Live Play GTX greifen – der erledigt diese Aufgabe besser und flexibler als der Harmony Singer...
das hÀtte ich spekuliert - gut, dass du es eindrucksvoll belegt hast.
hast du die pitch-control-geschichte mal mit bass ausprobiert? :gruebel: mal so ganz gesangs-laienhaft gefragt ....
 
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Klasse. Vor allem die Terz geht runter wie Butter. Die Everly Brothers lassen grĂŒĂŸen.
 
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Wahninns Test und tolle Soundsamples. Ich find dein "survive" auch sehr geil.
Zu den letzten Samples muss ich sagen: ich wĂŒrde dir gern meinen Popschutz schenken. :D

Sobald ich mir "richtiges" Recording.Zeug zulege, wird auch ein Poppschutz dabei sein. Momentan ist es ja alles Impro mit meinem Live.-Equipment.

hast du die pitch-control-geschichte mal mit bass ausprobiert?

Meinst du wirklich Pitch-Control oder Harmony? Pitch Control ist meines Wissens unabhÀngig vom Instrument und entspricht sowas wie Melodyne / Autotune.
 
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... Meinst du wirklich Pitch-Control oder Harmony? Pitch Control ist meines Wissens unabhÀngig vom Instrument und entspricht sowas wie Melodyne / Autotune.
:redface: stimmt. autotune ist doch beim großen bruder drin. eigentlich ging meine frage dahin, ob das jeweilige gerĂ€t "schlau" und "schnell" genug ist, im extremfall auch ein tiefes b zu erkennen und berechnen.
 
:redface: stimmt. autotune ist doch beim großen bruder drin. eigentlich ging meine frage dahin, ob das jeweilige gerĂ€t "schlau" und "schnell" genug ist, im extremfall auch ein tiefes b zu erkennen und berechnen.

Jetzt steh ich auf dem Schlauch. Du meiinst, ob zb das Voice LIve Play auch anhand eines Bassignals die passende Harmoniestimme fĂŒr den Gesang berechnen kann?

Ich glaube, wichtig ist vor allem, dass das Teil außer dem Grundton noch eine Terz vom Instrument bekommt, um Dur von Moll zu untersscheiden. Wenn ich also nur Grundtöne spiele, wird es vermutlich in TĂŒdel kommen. ABer ich kanns gern mal ausprobieren.
 
... Ich glaube, wichtig ist vor allem, dass das Teil außer dem Grundton noch eine Terz vom Instrument bekommt, um Dur von Moll zu untersscheiden. Wenn ich also nur Grundtöne spiele, wird es vermutlich in TĂŒdel kommen. ABer ich kanns gern mal ausprobieren.
es kann auch sein, dass ich tĂŒdel. aber geschlechtslose akkorde sind ja so sooo selten auch nicht. E5-E5-E5-E5 ... ;)
 
Das ist richtig. Gibt genug Bands, die ĂŒberwiegend Powerchords benutzen. Das Voice Live PLay hat dafĂŒr noch ein Room-Sense-Mikro und die Option, die Grund-Tonart zu programmieren (ich teste das gern mal mit dem Bass).

Der Harmony Singer hat diese Optionen nicht und richtet sich damit vermutlich eher an Singer / Songwriter. Im Manual wird auch explizit empfohlen, Akkorde mit erkennbarer Terz zu benutzen.

Wie gesagt: Ein einfaches GerÀt mit klaren Grenzen ...
 
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Sehr informativer Testbericht mit hervorragend anschaulichen Beispielen :great:
Das Ergebnis konnte man wohl erahnen. Obwohl ich doch etwas ĂŒberrascht vom Vergleich zwischen dem HS und dem VLP bin. Vor allem bei den EinsĂ€tzen hat das VLP weniger rumgenudelt, klang alles in allem eine ganze Ecke prĂ€ziser. Das kann ich von meinem Test damals auch bestĂ€tigen. Mir schien das alles erstaunlich gut zu funktionieren, bei den HS Beispielen von oben hat's mich doch teilweise etwas geschĂŒttelt, wenn's z.B. bei "please
" erstmal kurz rumwabbelt, bevor der Ton stimmt. Ich hĂ€tte vermutet, daß es am Gitarrenspiel liegt, da bei dieser Art zu zupfen die Terz ja nicht gleich am Anfang gespielt wird. Aber dann hĂ€tte es beim VLP auch schlechter sein mĂŒssen
? :gruebel:

Wie dem auch sei, ich finde die MĂ€ngel zu gravierend und wĂŒrde das GerĂ€t nicht kaufen (sehe ich beim Mic Mechanic ganz genauso). Ohnehin wollte ich keinen Harmonizer, bei dem man die Tonart nicht voreinstellen kann. Man denkt sich erst nix bei, aber es gibt doch etliche Passagen in ĂŒberraschend vielen Song, bei denen das mit dem Kontrollsignal nicht richtig klappt. Man sollte es so bauen, daß man eine Skala voreinstellt, die auch verwendet wird
.bis ein anderes Signal anliegt (Gitarre z.B.). Dieses hat dann PrioritĂ€t. Sobald es verschwindet, wird wieder die Voreinstellung verwendet. So kann man sicher sein, daß die Harmoniestimmen zu den gespielten Chords passen - aber wenn die Gitarre mal nicht (gleich) mitspielt, ist man trotzdem nicht aufgeschmissen.


@antipasti: Wenn TC uns beide als Consultants einstellte, wÀre alles Butter :rock:
 
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Genau so sieht das aus ... :)

.. und danke natĂŒrlich.

Ich hĂ€tte vermutet, daß es am Gitarrenspiel liegt, da bei dieser Art zu zupfen die Terz ja nicht gleich am Anfang gespielt wird.

Ich habe gedacht, zwei Takte Vorspiel auf dem Akkord sollten Sicherheit genug sein, um dem GerĂ€t Input zu geben. Ich will auch nicht ganz ausschließen, dass es teilweise an meiner etwas luschigen, "leadsĂ€ngerischen" Performance lag. :)
 
Hmm, glaub ich eher nicht, das mit dem Vorspiel. Ich wĂŒrde vermuten, berechnet wird immer nur das, was just in dem Augenblick anliegt, wenn auch gesungen wird. Wenn also beim Zeilenanfang nur der Grundton klingt, gibbet Nudelsalat. Könnte das GerĂ€t anhand dessen, was man bisher so gespielt hat, vorausahnen, was nun kommt - wĂ€r das ziemlich cool


.und ein wenig angsteinflĂ¶ĂŸend :eek:
 
Naja - das Manual sagt zumindest, dass die eingestellten Intervalle abhÀngig vom Meldodie- und Akkordverlauf anders ausfallen können, als es in der Liste steht.
 
Wahrscheinlich geht's dabei um die typischen Änderungen im Backgroundgesang wenn man auf einmal die Septime mit dazuspielt oder so. Aber es gibt ja auch komische AkkordsprĂŒnge, die nicht voraussehbar sind, da wĂŒrde einen das GerĂ€t dann knallhart auflaufen lassen :evil:
 

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