Gitarre ölen, also wie jetzt?

Man kann auch Ölfarbe in anderen Tönen nehmen. das Tolle dabei ist, dass das Holz je nach Art und Maserung an den weichen Stellen besonders saugt und die Vertiefungen mehr Platz für die Farbpigmente bieten. So nehmen diese Teile mehr Farbe an, was die Maserung stark hervor hebt.

Also alles was Du beschreibst, funktioniert auch mit meiner Beize + pigmentiertes Hartöl - Methode, aber ich kann mir vorstellen, dass sich Ölfarbe leichter einmischen und aufbringen lässt.


Leinöl ist nicht UV Beständig und schirmt auch keine UV Strahlen ab, wie es viele Lacke tun. Das Holz dunkelt also schnell nach, das sollte man beachten.

hmmmm....DAS ist natürlich nicht so toll.... wie ist es denn mit der Ölfarbe, die sollte doch Lichtecht bleiben, oder?
 
Bei meinem Beitrag bin ich davon ausgegangen, das die Oberfläche nur sehr gut versiegelt werden soll. Dafür habe ich sehr viele Hartöle, Wachse, und sonstiges ausprobiert. Wie schon gesagt-aus der Not heraus. Und bin bei den beiden Marken "hängen geblieben". Wenn es allerdings ums Einfärben geht, muß ich passen. Das Höchste der Gefühle ist englisch Rot in Auro Hartöl mischen, dann werden Ahornhälse dadurch ein wenig Honigfarben. Auch die farbigen Hartöle machen keine "richtige" Farbänderung. Mir ging es auch nicht darum, sondern Edelholzdecken zu versiegeln und Oberflächen von Hälsen angenehm zu machen. Alle anderen Öle sind nach meiner Meinung nicht so gut geeignet, oder zu teuer oder haben andere Nachteile. Und Woodtone, wie schon oft genannt, ist doch eher eine leichte Lackierung? So wird es jedenfalls beschrieben. Habe ich noch nicht probiert, weil a: teuer und b: mit Handschuhen arbeiten-da klingelt es bei mir...Da ich auch alte Waffen restauriert habe, arbeitete ich mit Schaftölen, sehr schön, aber auch teuer und werden nie richtig "hart", es bleibt ein "seltsames" Gefühl. Auro und Osmo sind bezahlbar, riechen wenn überhaupt, dann angenehm.
Ich möchte noch einmal betonen: Das alles ist nur MEINE Meinung und meine Erfahrung. Wenn andere es anders machen und damit Erfolg haben, O.K.
 
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Ich würde Leinölfirnis und weiße Ölfarbe aus dem Künstlerbedarf nehmen.

Deine Methode hat durchaus mein Interesse geweckt aber ich habe noch ein-zwei kleine fragen zur Klärung:
1. Ich gedenke nur den Body auf diese Weise zu weißen und die Vorderseite der Kopfplatte, der Hals selbst wird wahrscheinlich ungefärbt bleiben. Da du ja schon meintest man könne erst mit der Ölfarbe eine Schicht zum Färben nehmen und dann mit der/die/das puren Leinölfirnis drüber gehen zum Versiegeln, kann ich dann auch beim Hals einfach nur die Kopfplattenvorderseite mit der Künstlerfarbe einfärben und danach den gesamten Hals mit der/die/das Leinölfirnis versiegeln oder muss ich diese zwei Bereiche gesondert behandeln? Bzw. ist Leinölfirnis allein überhaupt geeignet für Gitarrenfinish oder muss danach noch irgendwas drüber?

2. Du sagst "Nach ein bis zwei Wochen (je nach Temperatur, Menge und Holzart) kann man die nächste Schicht auftragen." Ein oder zwei Wochen sind schon ein deutlicher Unterschied. Woran erkenne ich denn wann die nächste schicht bereit ist, woran macht sich bemerkbar dass die aktuelle schicht fertig getrocknet ist. Du sagst ja auch dass es unter anderem auch Temperatur abhängig ist. Jetzt haben wir überwiegend sehr warmes wetter. Trocknet es unter diesen Bedingungen schneller oder langsamer?

3. Noch ein anderes Thema, hätte ich fast vergessen: Wie bearbeitet man am besten das Griffbrett (Langlebigkeit, Bespielbarkeit, Klang)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe neulich n Hals mit Tru Oil behandelt und bin recht begeistert von dem Zeug.
Einfach mit m Finger aufgetragen, einmassiert, trocknen lassen und ggf. nächste Schicht auftragen.
Härtet gut aus und bringt die Maßerung des Holzes sehr schön hervor.
 
Hallo,

auch auf die Gefahr den Thread zu hijacken, aber dennoch Themenverwandt und für den Threadersteller vielleicht interessant:

Bekommt man ein Öl/Wachsfinish später wieder rückstandslos raus?

Hintergrund ist der das ich einen Stratbody mit Wölkchen Ahorn Furnier besitze. Dieser ist gebeizt und gewachst worden. Ich würde allerdings gerne ein neues Finish aufbringen. Beim Abschmirgeln der oberen Schichten sitzt das Schmirgelpapier schnell voll mit Wachs. Später meine ich allerdings nur noch Holzstaub auf dem Schmirgelpapier zu sehen. Kann ich dann davon ausgehen das ich gefahrlos jedes andere Finish auftragen kann? Ohne das zB der Lack / die Beize Reste vom Wachs anlöst?

Grüße,
Quiesel
 
Kann ich dann davon ausgehen das ich gefahrlos jedes andere Finish auftragen kann? Ohne das zB der Lack / die Beize Reste vom Wachs anlöst?

Man kann das Holz zusätzlich mit Alkohol oder Aceton "auswaschen" - dann bekommt man vor allem die anfänglichen Wachsschichten runter. Anfangs wäscht man dabei die Schichten aber nur ins Holz hinein :D - daher muss man auf jeden Fall nochmal nachschleifen. Das dringt aber alles auch nicht wie in einen Schwamm ein. Nach dem Schleifen nochmal waschen, dann sollte alles raus sein.

Bei Hälsen muss man da etwas aufpassen, dass sie sich nicht verziehen - Alkohole sind dabei aber nicht so Verzugsanfällig wie Wasser etc.
 
Also alles was Du beschreibst, funktioniert auch mit meiner Beize + pigmentiertes Hartöl - Methode, aber ich kann mir vorstellen, dass sich Ölfarbe leichter einmischen und aufbringen lässt.
Die Ölfarbe mit Leinöl ist sehr einfach zu mischen und lässt sich einfach mit Pinsel oder Lappen verstreichen.
hmmmm....DAS ist natürlich nicht so toll.... wie ist es denn mit der Ölfarbe, die sollte doch Lichtecht bleiben, oder?
Das hat man bei jeder Behandlung mit Öl oder Wachs. Das Holz vergilbt schneller, weil es keinen UV Schutz wie bei manchen Lacken hat. Wenn man eine lichbeständige Farbe wählt, bleibt diese von der UV Strahlung unbeeindruckt. Manche farben wie echter Krapplack zum beispiel sind nicht lichtecht. Seriöse Hersteller machen aber Angaben zur Lichtechtheit, bei Schnincke Farben ist das der Fall.
Holz vergilbt eh, bei Öl oder Wachs eben schneller, was den Aging fans auch entgegenkommt.
kann ich dann auch beim Hals einfach nur die Kopfplattenvorderseite mit der Künstlerfarbe einfärben und danach den gesamten Hals mit der/die/das Leinölfirnis versiegeln
Sicher kannst du das so machen. Die erste Schicht muss eben ausgehärtet sein, damit man die Farbe nicht in den Rest schmiert. Einmal ausgehärtete Ölfarbe/Leinölfirnis wird durch frisches Öl nicht angelöst und verwischt auch nicht.
Bzw. ist Leinölfirnis allein überhaupt geeignet für Gitarrenfinish oder muss danach noch irgendwas drüber?
Das funktioniert wunderbar alleine. Ich habe den Hals einer Tele abgeschliffen und geölt. im gegensatz zu lackierten Hälsen bleibt man an dem geölten hals nicht hängen, wenn man feuchte Hände hat. Es flutscht besser wenn man auf dem Griffbrett hoch und runter rutscht. Es fühlt sich einfach mehr nach Holz an, ohne rau zu sein.
Du sagst "Nach ein bis zwei Wochen (je nach Temperatur, Menge und Holzart) kann man die nächste Schicht auftragen." Ein oder zwei Wochen sind schon ein deutlicher Unterschied. Woran erkenne ich denn wann die nächste schicht bereit ist, woran macht sich bemerkbar dass die aktuelle schicht fertig getrocknet ist. Du sagst ja auch dass es unter anderem auch Temperatur abhängig ist. Jetzt haben wir überwiegend sehr warmes wetter. Trocknet es unter diesen Bedingungen schneller oder langsamer?
Eine genaue Zeitangabe kann ich leider nicht machen. Saugt das Holz stärker, dauert es länger. Bei hohen Temperaturen geht es etwas schneller. Bei einer frisch geölten Oberfläche bekommt man ölige Finger. Halb ausgehärtet fühlt es sich etwas klebrig an. Ist es trocken, ist es nicht mehr klebrig. Das spürt man mit den Fingern. Wenn es noch ganz leicht klebt kann man auch die nächste Schicht drauf machen, das muss man nicht so eng sehen. Nur sollte man die Gitarre eben nicht benutzen, bis das Öl ganz ausgehärtet ist. ich konnte es nicht erwarten und habe nun schwarze Flecken von meinen Dreckigen Fingern auf dem Griffbrett meiner Tele. Die gehen nie wieder weg ohne Schleifpapier.
3. Noch ein anderes Thema, hätte ich fast vergessen: Wie bearbeitet man am besten das Griffbrett (Langlebigkeit, Bespielbarkeit, Klang)?
Aus welchem material ist das Griffbrett?
 
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Für Palisander Griffbretter nehme ich Ballistol. Leinöl habe ich noch nicht probiert.
 
nach dem Bau eines Palisandergriffbretts nehme ich eine Schicht Hartöl und eine Schicht Hartwachs.... lässt sich schön aufpolieren.


Für die spätere Pflege hab ich mein eignes Öl, aber Ballistol kann ich auch empfehlen.
 
Hallo Smartin:
Als Waffenbesitzer und Sportschütze verwende ich immer Ballistol - aber NUR für Waffen! Von der bloßen Behandlung auf Griffbrettern rate ich ab. Aus negativer Erfahrung. Einen Grund habe ich aus WIKI angehängt:

Als Holzpflegemittel ist Ballistol in Frage zu stellen: Der Bestandteil Weißöl kann unter üblichen Einsatzbedingungen nicht polymerisieren und/oder oxidieren und lagert sich unverändert im Holz ein. Damit ist das Holz für spezifische Holzpflegemittel (Leinöl, Tungöl, Balsamterpentine und Gemische aus diesen und vergleichbaren Stoffen, sowie Wachse und Lacke) schwerer zugänglich und wird schmierig, wenn man es im Übermaß aufträgt[2]. Gute Erfahrungen geben Besitzer von Gitarren zur Kenntnis, die im Palisanderholz des Griffbretts eingelagerte Hautfettspuren, besonders auch im Bereich der Bundstäbchen, gut entfernen konnten, um anschließend eine Wachsschicht zum Schutz aufzutragen.
Um diese zusätzliche, aber wirklich nötige Behandlung zu sparen, kann gleich mit Hartöl behandelt werden. (Fühlt sich dann auch besser an)
 
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Also ich möchte mich jetzt mal an die Runde bedanken, eure Beiträge haben mir sehr geholfen. Das gute Stück ist gestern (schon!) eingetroffen, Kopfplatte ist schon ausgesägt und geschliffen, heute starte ich dann mit der Ölfarbe, drückt die Daumen ;)
Das Ergebnis werde ich hier natürlich presentieren :)

Eine kleine Frage hab ich aber noch:
Giusto wenn du sagst mit Leinöl hast du keine Erfahrung, heißt dass das du davon abrätst oder besteht eine reelle Chance das es damit geht?
Smartin und murle1 ihr ratet zu Hartöl. Muss das ein spezielles Hartöl sein?
 
Giusto wenn du sagst mit Leinöl hast du keine Erfahrung, heißt dass das du davon abrätst oder besteht eine reelle Chance das es damit geht?
Die Aussage bezog sich nur auf Palisander Griffbretter. Ich nehme ansonsten gerne Leinöl oder Leinölfirnis. Den Ahornhals meiner Tele, einen Korpus und einige Lautsprecher/Möbelstücke habe ich damit behandelt. Das Ergebnis hat mir immer besser gefallen als ein Lack.
Lass dem Öl nur genug zeit zum Aushärten. Wenn du dir nicht sicher bist, lass das Werkstück lieber noch ein paar Tage liegen.
 
Guter Beitrag Murle!

Wie gesagt benutze ich inzwischen meine Eigene Mischung mit einem Anteil anderer Öle.

Um diese zusätzliche, aber wirklich nötige Behandlung zu sparen, kann gleich mit Hartöl behandelt werden. (Fühlt sich dann auch besser an)

Das mache ich auch gern, aber nicht bei jeder Pflegebehandlung.
 

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