Lilypond Userthread

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Ist eine Positionsanweisung für die erste Fermate möglich, mit der sie unter den Legatobogen kommt?
Derzeitig wird folgende Darstellung gedruckt:
cadenza_ly.jpg

Die im Handbuch und Internet genannten Möglichkeiten (z.B. \override Script.padding... oder ...extra-offset...) funktionieren anscheinend deshalb nicht, weil dafür der (grün gedruckte) Ausdruck unmitttelbar vor der ersten fermata-Anweisung unterbrochen werden muss, auch der Versuch mit den noch sichtbaren {} hat nichts gebracht.

Lilypond cadenza.ly Code:
Code:
\version "2.19.15"
\score {
   \new Staff {
     \set Staff.midiInstrument = "piano"
     \new Voice {
       \relative c' {
       \key c \major
           % Taktstrich verstecken
       \override Beam.breakable = ##t
           % Taktart verstecken
       \once \override Staff.TimeSignature #'stencil = ##f
       \time 4/4  
           % Taktstrich verstecken
       \override BarLine #'transparent = ##t
        {g8-> [\(c\)] g'-> [\(c\)] g'-> [\(c]\fermata}
           % noch einen Taktstrich verstecken mit: \bar ""
       \tuplet 17/4 { b16 \(a g f e d c b a g f e d c b a g )} \bar ""
           % durch unsichtbare Vorschlagnote die Ganze Note etwas nach rechts schieben 
        \hideNotes \grace c
        \unHideNotes
       c1\fermata\)
           % Schluss-Taktstrich erzwingen
       \bar "|."
       }
     }
   }
   \layout {}
   \midi {}
}
 
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Hallo Claus,

ich sehe keinen grün gedruckten Ausdruck... ;)
Aber Du kannst durchaus Anweiseungen direkt vor die Fermate setzen (sinnvollerweise auch mit Zusatz \once, wenn die Verschiebung/Positionierung nur für dieses eine Mal gelten soll).
Grund für Dein Syntax-Problem ist meiner Meinung nach die "ungewöhnliche" Schreibung der öffnenden Klammern. Eigentlich gehören die Klammer-Startbefehle (, \(, [ usw. zur Note, nach der sie stehen. Deine Schreibweise, im konkreten Fall "\(c\fermata", ordnet diese Klammer-Befehle optisch scheinbar der nachfolgenden Note zu, weil sie durch Leerzeichen von der Bezugsnote getrennt sind, aber direkt ohne Abstand vor der Nachfolgenote stehen.
Den Gedankengang/die Vorstellung dahinter kann ich nachvollziehen, aber es ergibt einen Syntaxfehler, wenn Du versuchst, in die Lücke zwischen der eigentlichen Bezugsnote und den zugehörigen Klammern einen \override-Befehl zu setzen.

Aber

g'->\( \override Script.extra-offset = #'(0 . -1) c\fermata

geht beispielsweise problemlos.


Vor allem geht es in diesem Fall darum, die Fermate unter den Legatobogen zu bekommen, und für diese Positionierungeigenschaft gibt es die Eigenschaft avoid-slur:

\override Script.avoid-slur = #'inside

bewirkt, daß ein Script-Objekt (in dem Fall die Fermate) auf jeden Fall innerhalb des Bogens gesetzt wird.

g'->\( \once\override Script.avoid-slur = #'inside c\fermata

zonqer-fermate.png



Viele Grüße
Torsten
 
Wow, vielen Dank - was für eine elegante Lösung.
Dank deiner Hilfe habe ich zum Stichwort avoid slur property meine Lösungssuche noch mal recherchiert und schließlich eine Quelle wiedergefunden. Die hatte ich beim Lesen aber einfach nicht verstanden und deshalb verkannt.
http://www.lilypond.org/doc/v2.19/Documentation/learning/outside_002dstaff-objects

Was den "grünen Ausdruck" betrifft, meine Schriftfarbe-Formatierung wurde offenbar durch den "Code"-Tag zurückgesetzt. :nix:

Jetzt sieht es richtig klasse aus.
cadenza_ly.jpg


Eigentlich sollte der Bogen noch über den Akzent, aber dann sieht er nicht mehr so gut aus. Daran tüftele ich gelegentlich noch mal:
cadenza_ly2.jpg


Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich sollte der Bogen noch über den Akzent, aber dann sieht er nicht mehr so gut aus.

Hallo Claus,

danke für die Kekse! :)
Bögen sind ja allgemein eine ziemlich komplexe Angelegenheit und man kann vieles, bis hin zur gezielten Vorgabe der Bézier-Kontrollpunkte, vorgeben.
Allerdings ist das immer eine Riesen-Bastelei und bei Änderungen/Verschiebungen paßt es dann doch nicht immer gut.

Lange Bögen (in diesm Fall ist es der PhrasingSlur) neigen dazu, bei Standardeinstellungen zu flach zu werden. Ich drehe in solchen Fällen immer zuerst am height-limit: Diese Höhenbegrenzung kann vergrößert werden (Standardwert: 2), damit solche langen Bögen sich weiter aufwölben dürfen:

Die Anweisung

\once\override PhrasingSlur.height-limit = #5

vor dem fraglichen Bogen führt z. B. ohne großen Aufwand schon zu einer deutlich gefälligeren Form:

zonqer-phrasingslur.png


Viele Grüße
Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke - ich bin platt, das steht doch nicht mal im Handbuch. :hat:
http://www.lilypond.org/doc/v2.19/D...dex-Phrasierungsbogen_002c-manuelle-Kontrolle

Was ich übrigens (auch) nirgends gefunden habe, war eine gelungene Ansprache der (letzten) fermata in meiner Zeile, um sie über den Bogen zu positionieren. Die Bezeichung anderer Artikulationszeichen als ebenfalls "outside-staff-Objekte" aus den Beispielen kann man es anscheinend nicht so einfach durch den Begriff "fermata" ersetzen.
http://lilypond.org/doc/v2.19/Documentation/learning/outside_002dstaff-objects

Ich habe es dann durch Einfügen der Anweisungen
\once \override Script #'script-priority = #100
\once\override PhrasingSlur.height-limit = #1
vor der letzten Fermate einmal geschafft, allerdings ist das Ergebnis nicht mehr "konsistent" und es werden diverse Fehler im Log protokolliert. Leider habe ich die Sicherung vergessen und diese .ly und Logs dann bei weiteren Versuchen überrschrieben.

Jedenfalls bin ich mit einem zwischendruch erreichten Ergebnis sehr zufrieden, einen technisch sauberen Code mit entsprechendem Log kann ich vielleicht nach und nach erarbeiten, wenn mir über kleinere Manipulationen mit einfacherem Code mehr Durchblick erwachsen ist. :weird:
cadenza_ly4.jpg



Verstehe ich das eigentlich richtig, dass eine Ausgabe der.ly als png oder jpg nur über den Kommandoozeilen befehl führt, es gibt also keinen Eintrag im .ly wie für die MIDI-Ausgabe?
http://lilypond.org/doc/v2.11/Docum...ram/Command-line-options#Command-line-options
http://www.lilypond.org/doc/v2.19/Documentation/usage/lilypond-output-in-other-programs

Bislang gehe ich da den Weg über screen print des pdf, Einfügen in GIMP und copy/paste des passenden Ausschnitts mit Speichern in Irfanview.

Gruß Claus
 
Was ich übrigens (auch) nirgends gefunden habe, war eine gelungene Ansprache der (letzten) fermata in meiner Zeile, um sie über den Bogen zu positionieren.

Analog zu avoid-slur = #'inside gibt es auch den Wert avoid-slur = #'outside mit der Wirkung, daß die Elemente außerhalb des Bogens plaziert werden.
Wenn also vor der letzten Fermate einen \override Script.avoid-slur = #'outside einfügst oder \revert Script.avoid-slur, um die vorherige Änderung auf #'inside wieder rückgängig zu machen, ist das doch kein Problem? Oder wenn Du die beiden vorhergehenden Fälle mit \once nur einmal auf #'inside umstellst...

zonqer-phrasingslur2.png



Verstehe ich das eigentlich richtig, dass eine Ausgabe der.ly als png oder jpg nur über den Kommandoozeilen befehl führt, es gibt also keinen Eintrag im .ly wie für die MIDI-Ausgabe?

Ich kenne auch keine Möglichkeit, direkt im Code eine PNG-Ausgabe zu erzwingen. Umschalten auf SVG geht mit dem Scheme-Befehl
#(ly:set-option 'backend 'svg)
Aber das ist ja auch ein Vektor-Format...


Bislang gehe ich da den Weg über screen print des pdf, Einfügen in GIMP und copy/paste des passenden Ausschnitts mit Speichern in Irfanview.

Ich mache das auch so ähnlilch - Screenshot von Preview-Fenster oder Acrobat Reader und dann zurechtschneiden.

Wenn man möchte, kann man (mit dem ohnehin überaus empfehlenswerten Frescobaldi unter dem Menüpunkt "Notensatz (eigene Einstellungen)" eine PNG-Ausgabe voreinstellen, dann muß man sich nicht immer mit dem Eintippen von Kommandozeilenoptionen abplagen.
Oder Du schreibst Dir ein kleines Shell-Script bzw. eine Batch-Datei.

Viele Grüße
Torsten
 
Ich kenne auch keine Möglichkeit, direkt im Code eine PNG-Ausgabe zu erzwingen. Umschalten auf SVG geht mit dem Scheme-Befehl
#(ly:set-option 'backend 'svg)
Aber das ist ja auch ein Vektor-Format...

Die SVG-Datei kann mit dem freien Inkscape bearbeitet werden:
1. Schritt : die Lilypondfußnote löschen
2. Schritt : in der Dokumenteneinstellung -> Ändern der Seitengröße auf Inhalt
3. Schritt : Datei -> PNG-Bild exportieren

Gruß
Erich
 
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Hallo,

1.
ich würde das LilyPondScript in folgender Weise notieren:
Code:
\version "2.18.2"
\score {
   \new Staff {
     \new Voice {
       \relative c' {
       \key c \major
       \time 4/4
        g8-> \([c ]\) g'->\( c\) g'-> \( \once\override Script.avoid-slur = #'inside c\fermata
        \cadenzaOn \tuplet 17/4  { b16*7/4 [ a g f e d c b a g f e d c b a g ]} \cadenzaOff
       c4 \) \fermata   \bar "|."
       }
     }
   }
   \layout {}
   \midi {}
}

so hat der Lauf in Midi ein annehmbares Tempo und man kann die Stelle
erkennen, die das Tempo regelt.

2. Ich würde das Script als SVG-Datei ausgeben und es dann in Inkscape bearbeiten mit folgendem Ergebnis:

beispiel_2.png


Gruß
Erich
 
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Vielen Dank.
Ich weiß, dass mein oben eingestellter Code eine Katastrophe war, aus wenig Ahnung und viel Ausprobieren entstanden.
Durch die Anwendung der Tips und weitere Versuche habe ich jetzt angefangen, die manchmal überraschenden Ergebnisse durch Lesen der log-Dateien zu erhellen.

Der Weg über den Frescobaldi Editor erzeugte ein wesentlich schlechteres PDF als der direkte Lilypond-Druck, aber die SVG-Ausgabe ist eine interessante Alternative.

Der letzte Vorschlag gefällt mir gut, nur sind folgende Dinge für mich wichtig.
- die erste fermata kann auch unter den Legatobogen, wenn das Lilypond so macht
- die zweite fermata sollte über den Legatobogen
- die Ganze als Schlussnote muss sein

Torstens Lösung in Beitrag #86 ist dementsprechend perfekt und steht m.E. dem handgestochenen Originaldruck in nichts nach.

Die Zeile stammt von dem 1938 verstorbenen litauisch-amerikanischen Kornettvirtuosen und Lehrer Max Schlossberg.
Nachdem nächstes Jahr auch Schöpfungen des 1945 verstorbenen Herbert L. Clarke gemeinfrei werden, denke ich zurzeit über einen Mini-Workshop mit Beiträgen zu meinen Lieblingsübungen nach, zu denen sich noch welche des 1889 verstorbenen Jean Baptiste Aban gesellen.
Damit könnte man das technische Übungs-Programm auf Trompete schon gut abdecken.

Ich selbst übe schon wegen der Abwechslung noch Material von einigen anderen Autoren, aber der lässt sich wegen der urheberrechtlichen Vorgaben nicht frei genug zitieren.

Gruß Claus
 
Hallo Claus

1. zu "- die zweite fermata sollte über den Legatobogen"
das ist in Inkscape schnell gemacht:
beispiel_3.png


2. zu "- die Ganze als Schlussnote muss sein"

Den Lauf habe ich als \cadenzaOn . . . \cadenzaOff formuliert; das hat zur Konsequenz, dass die Dauer des Laufs bei der Taktierung nicht mitgezählt wird und Raum lässt, die Schnelligkeit für die Midi-Ausgabe frei zu variieren. Die Viertel C am Schuss macht also den Takt vollzählig. Eine Ganze als Schlussnote empfinde ich als ausgeschriebene Fermate, die dann überflüssig wäre. Um im Takt zu bleiben, müsste man sonst eine angebundene Ganze im nächsten Takt notieren mit oder ohne Fermate.

Gruß
Erich
 
Den Lauf habe ich als \cadenzaOn . . . \cadenzaOff formuliert
Das ist naheliegend und elegant, bei mir ging das aber nicht mit den Tuplets oder dem Bogen zusammen, genau weiß ich das nicht mehr, die log-Dateien habe ich da noch nicht aufgehoben.
Es kann natürlich an sonst einem Fehler in meinem Code gelegen haben.

Die Ganze am Schluss ist von Max Schlossberg, deshalb will ich sie so drucken.
Ich ändere das gelegentlich in einen 11/4-Takt oder probiere diese Möglichkeit:
http://lilypond.org/doc/v2.19/Documentation/notation/special-rhythmic-concerns#aligning-to-cadenzas

Wichtig ist mit eigentlich nur eine ansprechende Notation.
Die MIDI-Kontrolle habe ich mit in die ly-Datei geschrieben, um das auch auszuprobieren und weil ich das Tuplet mal hören wollte. Auf dem Instrument wird das dann einfach nur schnell heruntergefingert. :D

Gruß Claus
 
Der Weg über den Frescobaldi Editor erzeugte ein wesentlich schlechteres PDF als der direkte Lilypond-Druck, aber die SVG-Ausgabe ist eine interessante Alternative.

Eigentlich erzeugt Frescobaldi kein PDF, das macht immer LilyPond. Aber die Anzeige (vor allem Rundungsprobleme bei Bildschirmauflösung) ist so eine Sache.
Beim Druck ist das freilich egal, denn bei den heutigen Drucker-Auflösungen ist das alles unerheblich.


1. Schritt : die Lilypondfußnote löschen

Das geht auch über
\header { tagline = ##f }


2. Schritt : in der Dokumenteneinstellung -> Ändern der Seitengröße auf Inhalt

Wenn man (so, wie es in den Snippets gemacht wird)
\include "lilypond-book-preamble.ly"
einbindet, die Ausgabe ist beschnitten (ohne jetzt eine Diskussion über Beschneidung anzetteln zu wollen ;))
Dann ist auch automatisch die tagline weg.


ich würde das LilyPondScript in folgender Weise notieren:

Code:
\cadenzaOn \tuplet 17/4 { b16*7/4 [ a g f e d c b a g f e d c b a g ]} \cadenzaOff

so hat der Lauf in Midi ein annehmbares Tempo und man kann die Stelle erkennen, die das Tempo regelt.

Dank "Kadenz-Modus" ist die Zäherlei ja Nebensache und mit dieser "Skalierungsanweisung" verlängerst Du die Notenwerte um den Faktor 7/4 (nicht optisch, nur die Dauer).

Zonqer kommt es nach eigenen Aussagen nicht auf die MIDI-Ausgabe, sondern nur auf das Notenbild an, aber trotzdem möchte ich noch darauf hinweisen, daß sich n-tolen auch in LilyPond am "Grundschlag" orientieren und, wenn man von einem 4/4-Takt ausgeht, wäre bei Sechzehntelnoten nicht die Viertel, sondern tatsächlich die Sechzehntel das Vergleichskriterium und somit das Tuplet nicht als 17/4, sondern besser als 17/16 zu schreiben.
Optisch ist das egal (es wird im Standard ja immer nur der Zähler 17 gedruckt), aber es fängt dann ganz schön an zu "rennen".
Anders ausgedrückt: die 17 Sechzehntel stehen nicht anstelle von 4 "regulären" Sechzehnteln, sondern anstelle von 16 "regulären" Sechzehnteln.

Deshalb wäre meiner Einschätzung nach 17:16 besser, denn so würde es auch ein Spieler interpretieren. Dann muß man auch nicht "versteckt" die Notendauer skalieren.

Gleich als Beispiel, wie ich die 17:16-Auflösung sehe:

zonqer-17tuplet.png


Diese (beschnittene) PNG-Datei wurde ohne manuelles Zutun über Frescobaldi erzeugt (wahlweise ginge das auch per Kommandozeile, die wird ja angezeigt):

zonqer-17tuplet-command.png


Code:
\version "2.18.2"

\include "lilypond-book-preamble.ly"

<<
  \new RhythmicStaff {
    b16 b b b b b b b b b b b b b b b
  }
  \new RhythmicStaff {
    \override TupletNumber.text = #tuplet-number::calc-fraction-text
    \tuplet 17/16 { b16 b b b b b b b b b b b b b b b b }
  }
>>

Viele Grüße
Torsten
 
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Danke, sehr interessant.
Dann muss ich Frescobaldi noch mal probieren. Beim ersten Versuch hatte mein PDF ein arg schlechtes Druckbild, es erinnnerte mich an die Fax-Auflösung in alten Zeiten.

Mit 17/16 bekommt man auch ohne Extra-Anweisung den gewünschten Balken. :)
 
Beim ersten Versuch hatte mein PDF ein arg schlechtes Druckbild, es erinnnerte mich an die Fax-Auflösung in alten Zeiten.

Hmmm. Der Witz an der Ausgabe als PNG ist doch gerade, daß kein PDF erzeugt wird...? :gruebel:
Wenn Du es irgenwie geschafft hast, ein PDF zu erzegen, das eine PNG-Bitmap eingebunden hat, dann ist das natürlich suboptimal, weil jann ja nur eine Pixelgrafik (keine Vektorgrafik) mit der entsprechenden Auflösung gedruckt/angezeigt würde.

Wie gesagt: Frescobaldi erzeugt selbst keine Ausgabedateien, das ist nur eine komfortable "Hülle", die am Ende auch nur Kommandozeilen-Aufrufe der "normalen" LilyPond-Programme macht.
Ich finde eben das Syntax-Highlighting, die wunderbare Point-and-Click-Funktionalität in beide Richtungen, das Generieren auf Knopfdruck sehr angenehm. Auch die vielen Helferlein wie Transponieren (des Codings!) oder Entfernen aller Artikulationszeichen usw. gefallen mir überaus gut.


Mit 17/16 bekommt man auch ohne Extra-Anweisung den gewünschten Balken. :)

Wenn Du mit "Extraanweisung" das
\override TupletNumber.text = #tuplet-number::calc-fraction-text
meinst - das kann man natürlich auch weglassen. Ich hatte es nur zur Verdeutlichung gesetzt, damit statt "17" über dem Balken "17:16" angezeigt wird.

Wenn man möchte, könnte man auch den Text "wir treffen uns bei der Fermate!" ausgeben lassen. ;):D

zonqer-17tuplet2.png



Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo

Den Hinweis von Torsten auf
\header { tagline = ##f }
nehme ich gerne zur Kenntnis; das verkürzt meinen Vorschlag um den 2. Schritt

Der Anregung von Torsten zum 1/16-Lauf kann ich mich nicht anschließen. So wie Claus sein Script ursprünglich geschrieben hat,
ist der Lauf zu schnell, wenn man die Midi-Ausgabe heranzieht (schließlich hat er sie mitformuliert).

Wenn man den Lauf als Kadenz auffasst, dann gibt die Notation als 1/16 eine Intention für die Spielweise wieder: so schnell du kannst!
Ich habe mich am Viertelschlag orientiert und eine Akcelleration von 7/4 angenommen; also ein Faktor der unter 2 liegt, denn sonst hätte man den Lauf
wohl in 1/32-Noten notiert. Ich denke, es könnte ein Faktor zwischen 5/4 und 7/4 sein, aber 17/16 ist doch arg langsam.

Gruß
Erich

p.s. Kann man hier auch SVG-Dateien so wie PNG-Dateien einbinden?
 
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Hi,
ich möchte den Titel des Musikstücks in den Header ab Seite 2 einbinden.

Ich hab das jetzt mal so gelöst

Code:
  evenHeaderMarkup =  \markup {
    \center-column
    {
      \fill-line {
        \on-the-fly \print-page-number-check-first
        \fromproperty #'header:title
        \fromproperty #'page:page-number-string
        \fromproperty #'header:instrument
      }
    }
  }

oddHeaderMarkup genauso

Geht das auch einfacher? Der Instrumentenname alleine wird ja standardmäßig eingebunden, gibt's da vielleicht nen Schalter für den Titel?
 
Geht das auch einfacher? Der Instrumentenname alleine wird ja standardmäßig eingebunden, gibt's da vielleicht nen Schalter für den Titel?

Hallo rbur,

einen "Schalter" gibt es nur dahingehend, daß man generell vor jedem "Satz" (\score) die volle Titelei ausgeben kann.
Das geht, wenn man in der \paper-Umgebung die Variable print-all-headers = ##t setzt.


Den Titel in die Kopfzeile oder Fußzeile zu bringen (was ja auf jeden Fall sinnvoll ist), sehen die Standard-Definitionen aber leider nicht vor.

Deshalb bleibt der von Dir beschrittene Weg, eigene Kopf- und/oder Fußzeilen zu definieren, tatsächlich das Mittel der Wahl.

Das "\on-the-fly \print-page-number-check-first" bezieht sich übrigens bei Deiner Definition nur auf den Titel, die nächsten beiden Variablen (Seitennummer und Instrument) werden immer gedruckt!

Wenn man das einmal nach den eigenen Vorstellungen erledigt hat, lassen sich die Definitionen ja per \include-Befehl einbinden.

Viele Grüße
Torsten
 
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ok, danke
Dann kann ich ja aufhören zu suchen.

Das check-first stand in einem Beispiel, das ich gefunden hatte. Habe mir erstmal keine Gedanken gemacht, was das tut ...
Mein Knackpunkt war, dass ich erst nicht wusste, dass es \fromproperty gibt.

Es ist nicht immer ganz einfach, wenn man nicht weiß, nach was man googlen soll. Aber mit Ausdauer und Hilfe aus dem Forum kommt man doch ganz gut vorwärts.
 
Das check-first stand in einem Beispiel, das ich gefunden hatte. Habe mir erstmal keine Gedanken gemacht, was das tut ...

Ach so...
In Büchern wird üblicherweise auf der ersten Seite keine Seitennummer ausgegeben.
Deshalb die "Bedingung" \print-page-number-check-first vor der Ausgabe der Seitennummer im Standard
Ähnliches gilt für die Instrumentenbezeichnung.
Außer Seitennummer und Instrument enthält die Standard-Kopfzeile keine weiteren Informationen.

Wenn man sein "eigenes Ding" definiert, kann man darauf achten, daß auch keine anderen (überflüssigen) Informationen in der Kopfzeile der ersten Seite gedruckt werden:
Der Titel des Stücks oder das Instrument stehen ja sowieso an prominenter Stelle auf der ersten Seite, da muß es nicht zusätzlich in der Kopfzeile stehen.


Es ist nicht immer ganz einfach, wenn man nicht weiß, nach was man googlen soll.

Ja, das ist die größte Schwierigkeit bei so komplexen Programmen wie LilyPond. Aber mit der Zeit kommt man mehr und mehr dahinter, wie LilyPond "tickt" - und notfalls gibt es ja das Forum.

Viele Grüße
Torsten


PS: da fällt mir noch ein:

Mein Knackpunkt war, dass ich erst nicht wusste, dass es \fromproperty gibt.

Du kannst übrigens im \header-Bereich noch beliebige eigene Variablen setzten und mit \fromproperty wunderbar darauf zugreifen.

Das nutze ich, wenn ich in der Kopfzeile z. B. eine Kombination aus Titel und Komponisten haben möchte.
Das ginge zwar auch, indem man title und composer kombiniert, aber meist möchte ich da einen abgekürzten Komponistennamen und ohne Lebensdauer danach.

Beispiel:
title = "Kinderlied"
composer = "Max Ferdinand Friedrich Mustermann (geb. 1958)"
kopftitel = "Kinderlied (Mustermann)"

dann kann man in der Kopfzeile mit \fromproperty \fromproperty #'header:kopftitel auf die "dazuerfundene" Variable kopftitel zugreifen.
 
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Triole ueber die Laenge von 4. im 3/4 Takt?

Hallo,

ich bekomme grad keine Triole hin, die ueber die Laenge von 4., also genau die Haelfte eines 3/4 Taktes geht. Geht das nicht, oder stelle ich mich an?

...aeh, seltsamerweise hab ich es eben hinbekommen, und antworte mir selbst:
e4. \times 2/3 {a4 c d} (in neueren Versionen tuplet statt times)

richtig ist es so: e4. \times 2/3 {a8. c d} - jetz ist der takt voll. - Schaut etwas merkwuerdig aus...

Gruss,
SyIvia
 
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