Problem mit Fingergedächtnis

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Gast270858
Guest
Hallo ich spiele seit 1 1/2 Jahren Klavier und mir ist vor kurzem aufgefallen dass ich bei Stücken die ich schon länger spiele sehr stark abdrifte im Kopf und garnicht mehr richtig verstehe was ich mache. Hab mich dann ein bisschen auf die Suche begeben und bin auf das sogenannte Fingergedächtnis gekommen.
Ich habe nun in den letzten Wochen versucht diese Stücke wieder "bewusst" zu machen durch langsames durchspielen mit getrennten Händen, spielen einzelner Zeilen und spielen im Kopf doch während dem Spielen übernimmt immer wieder dieses Fingergedächtnis. Teilweise hab ich Fortschritte gemacht, anfangs konnte ich die Stücke nur von Anfang bis Ende durchspielen und wenn ich irgendwo in der Mitte anfangen wollte musste ich erst wieder von ganz vorne anfangen. Mittlerweile kann ich von überall weiterspielen aber es ist trotzdem immer noch sehr unbewusst.

Langsam weiß ich nicht mehr was ich machen soll und hoffe dass mir hier jemand weiterhelfen kann. Im Moment habe ich ca. 27 Seiten die ich "mit Fingergedächtnis" spielen kann. Bei neuen Stücken die ich lerne geht es besser da die motorischen Muster wahrscheinlich nicht so stark verinnerlicht sind, merke aber dass wenn ich nicht aufpasse diese auch schnell unbewusst werden. Da es sehr zeitaufwendig ist diese alten Stücke auf diese Art durchzuarbeiten hoffe ich dass jemand eine Idee hat wie ich schneller von unbewusst zu bewusst komme.

Für jegliche Hilfe bin ich sehr dankbar!
 
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keine gedanken drüber machen und mit den gedanken versuchen 'voraus' zu spielen. dadurch bleibst du mit den gedanken im stück.
das ist normal, und da du erst so relativ kurz spielst irritiert es dich vielleicht als dir bisher unbekanntes phänomen.
horst
 
Verstehe dein Problem nicht. Ist doch gut wenn du die Stücke aus dem Fingergedächnis spielen kannst.

Du musst auch nicht "verstehen" was du machst sondern vor allem hören was du machst ;)
 
Hilfreich ist es z.B. die Stücke von der Harmonik, Motivik und Form her zu verstehen.

Wenn man z.B. bei einer Sonate oder Sonatine die beiden Themen auseinander halten kann, ihre gegensätzlich Tonarten kennt und ihren harmonischen Verlauf, ebenso die Überleitungen, die Durchführung sowie die harmonischen Änderungden der Reprise erkennt, kann man einem Stück, das man spielt, ganz anders folgen.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo McCoy,

Wenn man z.B. bei einer Sonate oder Sonatine die beiden Themen auseinander halten kann, ihre gegensätzlich Tonarten kennt und ihren harmonischen Verlauf, ebenso die Überleitungen, die Durchführung sowie die harmonischen Änderungden der Reprise erkennt, kann man einem Stück, das man spielt, ganz anders folgen.

Ich verstehe Dich nicht. Meinst Du ich muß das, was der Schreiberling mit seiner Schöpfung sagen will, verstehen, in mir aufnehmen?

Falls Du das meinst, geht das denn auch anders?

Kannst Du bitte versuchen, das zu erklären?

Gruß
Hanjo
 
Falls Du das meinst, geht das denn auch anders?
Ja, das meine ich, und ja, das geht auch anders, durch stures Auswendiglernen z.B.

Für mich wäre das aber so, wie wenn ich ein chinesisches Gedicht auswendiglerne und keine Ahnung habe, was die Wörter bedeuten. Und genau da hapert es bei mir, ich könnte es mir dann nämlich nicht merken.

Viele Grüße,
McCoy
 
Um sich nicht auf das Fingergedächtnis zurückzuziehen, braucht es einen alternativen kognitiven Zugang. Die von McCoy vorgeschlagen harmonische/strukturelle Analyse ist ein möglicher Weg, um gedanklich nicht nur immer wieder vor einer langen Reihe von Einzeltönen zu stehen, die man sich eigentlich kaum merken kann. Eine andere Option ist, einzelne Stimmen eines Stückes (mit-)singen zu können. Dabei kommt es weniger auf eine preiswürdige Gesangqualität an, als vielmehr darauf, den melodischen Verlauf des Stückes sicher und unabhängig von den Fingern präsent zu haben.

Um bei 'alten' Stücken das Fingergedächtnis auszutricksen, kann es z.B. auch hilfreich sein, Abschnitte des Stückes einmal in einer anderen Tonart zu spielen (dafür aber nicht Note für Note entsprechend transponiert aufschreiben, sondern eher aus Akkord/Klangverständnis direkt am Klavier versuchen - einfach mal bei ganz einfachen Stücken versuchen...).
 

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