Alles auf Anfang. Neuanfang mit "Meine erste Klavierschule"

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Hallo, ich mache hier mal einen neuen Thread auf, da es in "Russische Klavierschule, die spinnen die Russen " nicht weiter rein passt.
Nach einer Empfehlung von Claus habe ich mir "Meine erste (und auch zweite) Klavierschule " von Jens Rupp geholt.
Ich will es noch mal neu probieren, da ich erkannt habe, dass mir die Grundlagen fehlen.
2015 bin ich motiviert mit einem Klavierlehrer und der Russischen Klavierschule angefangen. Es war ein guter Klavierlehrer und ich denke, mit ihm wäre ich bis heute weit gekommen. Auch die Theorie stand mit auf dem Programm, sogar kleine eigene Kompositionen fehlten nicht. Leider ist er recht früh sehr plötzlich verstorben.
Das war der erste Anfang. Danach habe ich noch eine Zeitlang allein versucht mit der russischen Klavierschule weiter zu machen. Da kam ich aber nicht so recht mit weiter. Also habe ich einen zweiten Anfang mit einer ehemaligen Klavierlehrerin hier im Ort gestartet. Sie hielt von der Russischen Klavierschule nicht viel und gab mir stattdessen immer neue Stücke mit nach Hause, welche ich zur nächsten Stunde dann lernen sollte. Musiktheorie fehlte ganz. Irgendwie wuchs meine Unzufriedenheit und ich brach den Unterricht ab.
Ich habe aber nie aufgehört Klavier zu üben, bzw mehr nur zu spielen. Dabei habe mir schöne Stücke genommen und die mehr oder weniger auswendig gelernt. Allerdings musste ich mir jedes Stück neu erarbeiten. Irgendwie wurde es nicht einfacher.
Nun kommt der dritte Anfang. Ich starte einen neuen Versuch mit "Meine erste Klavierschule " (Band 2 "...zweite... " gleich mit).
Die ersten Seiten bin ich nun angegangen und der erste Eindruck von der Klavierschule ist positiv. Allerdings erkenne ich, dass mir die Grundlagen fehlen. Ich muss ganz von vorne beginnen. Schon einfache Übungen kann ich nicht ohne Stocken spielen, wenn beide Hände und Zählen gefordert werden. Das hat mich doch ein wenig erschüttert.
Ich werde hier ab und an berichten, wie es weitergeht und ob es Fortschritte gibt.
Gruß Norbert
 
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Hallo Norbert,

die "Gebrauchsanleitung" im Textrahmen auf Seite 9 oben hast Du sicher schon gelesen, dann kann es ja losgehen. :great:

Gruß Claus
 
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Hallo Norbert,

die "Gebrauchsanleitung" im Textrahmen auf Seite 9 oben hast Du sicher schon gelesen, dann kann es ja losgehen. :great:

Gruß Claus
Danke für den Hinweis. Ich hatte das gelesen, aber nicht verinnerlicht. Ich dachte, ich könnte die ersten Seiten schnell durchspielen und war in Gedanken schon weiter.
 
Mit der gleichen Lernstrategie wie zuvor hat man allerdings auch mit hoher Wahrscheinlichkeit das gleiche Lernergebnis wie zuvor.
Ich hatte dich so verstanden, dass Du ein anderes Ergebnis möchtest.
Deshalb hatte ich im RKS Thread auf Dr. Janci Bronsons YT-Kanal u.a. verwiesen. Ich meine die Informationen aus den drei Beiträgen, die mit dem folgenden beginnen:
https://www.musiker-board.de/thread...le-die-spinnen-die-russen.616263/post-9403441
Die gründliche Auseinandersetzung mit eigentlich sehr einfachen Sachverhalten erzeugt m.E. den "nachhaltigen" Lernerfolg.
Man lernt bei den "elementaren" Übungen das, viel von dem, was automatisiert werden soll. Ich habe mir früher gewundert, warum Noten zur Rock/Popmusik fast keinen Fingersatz enthalten, obwohl das doch wichtig ist.
Heute verstehe ich, dass Spieler, die weit genug für diese Stücke sind, die benötigten Fingersätze längst aufgrund des "Kanons" an Übungen und Stücken der üblichen Klaiversausbildung gelernt haben.
Naive Autodidakten wie ich in den 90ern schauen da natürlich in die Röhre, weil die Elementarstufe nach Durcharbeiten von Heummann und Feils natürlich nicht ausreichen kann, um Stücke auf dem Niveau nach 3 bis 5 Jahren Klavierunterricht zu spielen.

Wegen des soliden Fundaments hatte ich die Idee zur Suche nach Studien, die mir hinsichtlich rhythmischer Unabhängigkeit etwas gebracht haben, außerdem machen sie Spaß. Von der Anforderung her betrachtet kann man das ab der Mitte von Rupp KS I nach und nach erarbeiten, die höchsten Anforderungen der Stücke liegen wohl im zweiten Unterrichtsjahr.
Schoenmehl.JPG Seiber.JPG

Die jetzt aufgewendete Zeit zahlt sich durch Sicherheit und schnellere Auffassungsgabe aus, wenn die schwierigen Stücke kommen.
Ich bin selbst im Sommer auf diese Quellen (YT & Noten) zurückgekommen, als ich beim Üben Schmerzen im rechten Unterarm bekam.

Gruß Claus
 
Hallo Claus,
ich versuche schon, die alten Fehler zu vermeiden (möglichst schnell über die Grundübungen hinweg zu kommen und dann zu hoffen, dass die Grundlagen von alleine mit dem Spielen kommen) und diesmal dem Fundament mehr Aufmerksamkeit zu geben. Ich bin z.b., nachdem ich bis Seite 18 gekommen war, nochmal ganz vorne angefangen, um zu schauen, ob die Übungen wirklich sicher sind (waren sie nicht).
In Deine Links habe ich reingeschaut. Allerdings sind Videos in Englisch für mich sehr anstrengend und die gute Frau spricht recht schnell und packt da sehr viele Informationen rein. Da muss ich viele Passagen häufiger wiederholen, bis ich das meiste verstanden habe. Aber ich werde da auf jeden Fall dran bleiben, da ich ja auch glaube das Minuet spielen zu können.

Gruß Norbert
 
Bei Dr. Jonci Bronson lässt sich die automatische Übersetzung der Untertitelung auswählen. Dabei gibt es aber manchmal lustige Fehler, wenn z.B. "Baroque era" als "barocke Luft" übersetzt wird, weil das Programm statt "era" "air" verstanden hat. Man kann sich natürlich auch die englische Untertitelung anzeigen lassen, die langt manchmal aber auch daneben.
https://dict.leo.org/englisch-deutsch/

bronson.jpg
Youtube Tutorial Bach Menuett Teil 1
Die Schalter befinden sich am unteren Rand des Fensters. Das "Textschild" steht für Untertitel und rechts daneben das Zahnrad für weitere Einstellungen. Dort kann man neben verlangsamter Abspielgeschwindigkeit auch simultane Übersetzung durch die künstl. Intelligenz auswählen. Das wird allerdings nicht bei allen Videos angeboten.

Es gibt bestimmt auch gute deutschprachige Lehrvideos für klassisches Klavierspiel, nur habe ich da die Inhalte nicht so parat.
Bekannt sind sicher Kanäle wie die von Franz Tritscher und Torsten Eil.
https://www.youtube.com/c/Klavierlehrer/videos
https://www.youtube.com/channel/UCE_JaSws58YSBXxdBYjVfDQ/videos

Hingewiesen habe ich auf die Kanäle für dort sichtbare, aber in Büchern nicht dargestellte oder sogar unerwähnte Dinge, die wesentlich zur Technik gehören, aber nicht intuitiv erschlossen werden können.
Ein gutes Beispiel ist die (korrekt ausgeführte) Kreisbewegung und Rotation, ohne die Übungen wie Hanon wenig Sinn machen, Triller mit vierten und dritten Finger wie im Petzold Menuett G-Dur nicht gut ausführbar sind und generell die Finger nicht genug unterstützt werden.
Franz Tritscher - Hanon Übungen – gut oder schlecht?
Torsten Eil - Der Handgelenkskreis - 5 Elemente einer guten Klaviertechnik

Gruß Claus
 
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Das mit den Untertiteln automatisch übersetzen kannte ich noch nicht. Allerdings muss ich auch gleich die Abspielgeschwindigkeit runter setzen, da ich es auch in Deutsch nicht so schnell lesen kann, wie der Text da durch rennt.
Gruß Norbert
 
Nun, ich klinke mich hier mal rein, da mich ein ähnliches Schicksal in Sachen "Klavierspielen" ereilt hat. Wie Norbert habe ich ca. um 2014/2015 herum damit begonnen, die ersten Gehversuche mit Hilfe diverser Klavierschulen und später dann auch mit Lehrer zu unternehmen. Den anfänglich schnellen Fortschritten, folgte jedoch ziemlich schnell die Frustphase. Der Stoff, die Lernphasen wurden immer zäher. Irgendwie schaffte ich es die Übungen für die nächste Unterrichtsstunde in die Finger, bzw. Kopf zu bekommen. Gelernt habe ich sie aber nicht wirklich. So schmuggelte ich mich gekonnt ca. 1 Jahr durch den Unterricht durch. Ein zweiter Neustart verlief ähnlich frustrierend. Wieder kam die Zeit, wo ich der Meinung war, dass der erforderliche (Lern-)Aufwand (Input) in keinem Verhältnis zum Ergebnis (Output) steht. Auch wenn manch einer vielleicht der Meinung sei, ich wäre hier völlig talentfrei, kann ich dazu anmerken, dass ich weder von der Fingermotorik her unschickt bin und mein Job eigentlich eine analytisch abstrakte Denkweise voraussetzt. Also behaupte ich einfach mal, das Oberstübchen funktioniert auch ganz normal...

Was ist dann das Problem? Nun, ich bin es gewohnt, dass eine Aktion kurz- oder mittelfristig zu einem deutlich erkennbaren Ergebnis führt. Diesen Eindruck habe ich beim Klavierüben nie gewonnen. Hier stecke ich Stunden an Zeit rein um minimale Schritte zu machen, danach die Erkenntnis gewinne, dass die weiteren Schritte nicht einfacher, sondern eher noch schwerer werden. Der Frust- und Motivationslevel also deutlich ansteigt. -> Hamsterrad mit ständig ansteigendem Tretwiderstand.

Aber ich bin jetzt aber auch nicht der Typ, der einfach alles hinwirft ohne der Sache vielleicht doch noch eine finale Chance zu geben! Und hier eben wieder der Bezug zum Thema: "Alles auf Anfang" zurückzuspulen.
Unter den Übewerken die ich besitze, befindet sich auch das Rupp'sche Lernmaterial in relativ neuer Auflage. Ohne diesen Thread entdeckt zu haben, würde das D-Piano jetzt weiter fröhlich Staub fangen. Was ich allerdings benötige, sind Rezepte, wie ich den Motivationslevel oben halte! Vielleicht mag sich der TA auch mal mit mir kurzschließen und wir können unsere Erfahrungen und Fortschritte einander austauschen.
 
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Bis sich der TE meldet, können meine Gedanken zum Thema vielleicht ein wenig die Zeit vertreiben. :hat:
Was ich allerdings benötige, sind Rezepte, wie ich den Motivationslevel oben halte!
Ich fürchte, dass muss man letztlich selbst herausfinden. Als Vorschlag aus persönlicher Meinung: die Mischung macht's.
An stilistischer und musikalischer Abwechlsung herrscht bei Klavierliteratur wahrlich kein Mangel, da gibt es wesentlich mehr zu entdecken als Rupp und Heumann.

Der Anforderungsgrad meiner Stücke ist wieder unterschiedlicher, seit ich gemerkt habe, dass mich nur nach "Lehrplan" üben mit der Zeit lustloser macht.
Der Grund ist eigentlich klar, da reiht sich eben nicht nur Erfolg an Erfolg. Schaut man einmal auf das große Bild, dann hält Klavierspielen für die Meisten genug Anforderungen für 10 plus x Jahre guten Unterrichts bereit. Die kanadische Klavierlehrerin Allysia Van Betuw (PianoTV) beschrieb in einem Youtube-Video, Schüler würden sich meist erst nach ungefähr 5 Jahren Unterricht so einschätzen, dass sie "Klavierspielen können".

Um mir auf dem Weg in die Mittelstufe einen Gefallen zu tun und die Freude am Spielen zu erhalten, spiele ich neben "Lehrplan" auch teils deutlich einfachere Stücke.
Damit schule ich Technik, Ausdruck, die Kopplung von Notenlesen und Spielen und habe vor allem Spaß am Tun. Gerade, wenn die Lust zum Üben phasenweise nicht besonders hoch ist, wird der Lehrplan zurückgestellt und mehr von den einfachen Stücken zum Vergnügen gespielt, es hetzt ja niemand.
Das geht im Prinzip geht mit Musik der Komponisten von Barock bis Moderne, aber ich mag gerne gemischte Kost und deshalb auch Stücke von Martha Mier, William Gillock und einigen Anderen.
@stuckl hat zu (sehr) leichten Stücken ebenfalls verschiedene Empfehlungen gegeben, die er in seinem Unterricht verwendet.

Es wird gerne als dummer Spruch zitiert, aber für mich auf jeden Fall wahr: der Weg ist das Ziel. :D
Meine Sicht ist die, wenn ich beim Üben/Spielen einfacher Stücke keine Freude am Musizieren erfahren kann, dann werde ich die auch nicht beim Spielen von Stücken meines Zielniveaus haben, z.B. Franz Liszt, Consolation #5 oder Brad Mehldau, Black Bird.

Gruß Claus
 
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Danke für Deine erste Einschätzung. Auch ich habe hier mehr als genug an Übungen, Hefte, Bücher und sonstiges Lern-Material. An mangelhafter Abwechslung wird es garantiert nicht scheitern! Ich habe nur "Angst" vor dem Punkt, wo es dann wieder gefühlt keinen Fortschritt gibt! Da hilft es dann auch nicht, einfachere oder dem Können entsprechend gleichwertige Übungen zu machen. Aber wie gesagt: Vielleicht reißt ja der Faden und ich merke diesmal ein Vorwärtskommen, anstatt das Gefühl haben auf der Stelle zu treten!
 
Es gehört zu komplexen Lernprozessen, dass man zeitweise scheinbar auf der Stelle tritt oder sogar Rückschritte macht, ganz abgesehen von Schwankungen in der "Tagesform".
Neben solchen vorübergehenden Phänomenen können sich auch Fehler so weit vertieft haben, dass sie das Lernen aufhalten.
'
Bei gavierendem Stillstand oder Problemen würde ich schauen, woran es liegt, das Klavierspielen ist schließlich gut untersucht und dokumentiert.
Fortschritte gibt es, wenn man mehr richtig als falsch macht.

Gruß Claus
 
Hallo Exordium,
ich bin mir sicher, dass es ganz vielen so geht wie uns. Die meisten davon hören dann irgendwann aus Frust auf. Ich habe nie aufgehört Klavier zu spielen. Ich spiele fast jeden Morgen vor der Arbeit ca. 15 Minuten Klavier. Am Wochenende dann auch schon mal 1 Stunde. Ich habe nach den erfolglosen Versuchen mit den Klavierschulen die Erfolge im Auswendiglernen von Stücken gefunden.
Ich muss mir eingestehen, dass mir das Talent für das Klavierspielen fehlt. Ein Arbeitskollege (der mal ein paar Semester Musik studiert hat) meint, ich habe wohl ein Problem mit Harmonieinstrumenten, während Melodieinstrumente (wie Blockflöte, Klarinette und Geige) weniger Probleme bereiten. Ich bin leider viel zu spät (mit Mitte 40) überhaupt mit der Musik angefangen. Er sagte auch schon, dass er bewundert, dass ich das Klavierspielen noch nicht aufgegeben habe. Er hat auch schon so einige Instrumente angefangen zu spielen und dann wieder aufgegeben. Er spielt jetzt noch klassische Gitarre und Bass. Gitarre seit seiner Kindheit und Bass seit ca. 1 Jahr.
Jetzt habe ich aber wieder die Motivation, doch noch Klavierspielen zu lernen. Ein Sinnspruch sagt: Auf Dauer schlägt Fleiss das Talent.
Ich bin in der Klavierschule von Rupp jetzt auf Seite 22. Allerdings bin ich schon zweimal von vorne angefangen, da ich die Stücke bis dahin noch nicht auf Anhieb ohne Stocken durchspielen kann. Wenn ich die Stücke nacheinander durcharbeite, geht das erstmal recht zügig. Gehe ich dann allerdings wieder an den Anfang und will die Stücke noch mal schnell wiederholen, dann merke ich, dass die noch nicht sicher sind. Wo ich immer wieder drüber stolpere, sind die Zahlen der Fingersätze und das Zählen der Takte. Ich zähle z.B. 3 und da steht dann eine 4 über der Note für den Finger. Da kann es passieren, dass ich statt 3 dann 4 zähle und aus dem Takt komme.

Ich bin aber auch nicht nur am Üben nach der Musikschule, sondern spiele immer mal wieder meine Auswendigstücke, wenn es gerade mal beim Üben nicht so recht klappen will.
Gruß Norbert
 
Der Anfang ist gemacht! Instrument und Kopfhörer wurden von der Staubschicht befreit! Ich getraute mich erst gar nicht mehr auf dem Pianohocker Platz zu nehmen. Was von dem wenig gelernten ist noch aktiv abrufbar? Spielen die Finger noch mit? Ich habe das Lehrheft noch nicht aufgeschlagen, sondern einfach die Finger auf die Tasten gelegt und machen lassen... Links paar Basisakkorde der C-Dur Tonleiter, rechts die Tasten im Rhythmus rauf und runter. Hat sich noch etwas steif angefühlt, aber alles von der Geläufigkeit war nicht verloren. Die ersten Melodien kamen zurück. Das war es dann aber auch schon. Viel mehr wollte ich auch gar nicht mehr erfahren spät Abends. Morgen geht es dann zu einer aufnahmefähigeren Zeit an die erste Lektion!
 
Ich wünsche euch viel Erfolg. Lernen und Fortschritte machen sind ja nicht das Hauptproblem für "Späteinsteiger". Mir selbst fehlt noch die Methode, langsamer zu vergessen. Vergessen gehört ja dazu, aber es muss halt mehr neues ins Gehirn als altes daraus entfleucht. Überhaupt fällt das Auswendigspielen "klassischer Mehrstimmigkeit" enorm schwer. Oder das Auge schweift ab von den Noten, die Hände spielen trotzdem überraschenderweise richtig weiter bis der Mut sie stolpern lässt. Da ich sehr viel Gitarre spiele weiß ich, dass ich Klavier mit der falschen Hirnhälfte spiele. Leider noch. Nur meine eigenen Stückchen machen da die Ausnahme.
Diese doppelstimmigen, gegenläufige Melodien von links und rechts, oben und unten sind das Problem, wo es exakt auf jeden Fingersatz ankommt.
Wie vergesse ich langsamer?
 
Wie vergesse ich langsamer?
Diese Frage ist hier off topic, bitte mache dazu ggf. einen eigenen Thread auf.
Zusätzlich ist deine Vorstellung von der Funktion der Gehirnhälften und dem Lernen ziemlich speziell, auch das lässt sich in diesem Thead nicht vertiefen.

Gruß Claus
 
Ja, passt nicht so ganz dazu. Einen Aspekt würde ich trotzdem gerne nochmal in den Vordergrund rücken, weil Du ihn zuvor ja schon angesprochen hattest:
Bei gravierendem Stillstand oder Problemen würde ich schauen, woran es liegt, das Klavierspielen ist schließlich gut untersucht und dokumentiert.
Wenn man jetzt gezielt (im Internet) danach sucht, findet man ein Dutzend Methoden und Kochrezepte wie man Klavierspielen lernt. Ich erinnere mich noch an das Werk "Fundamentals of Piano Practice" von Chuan C. Chang mit fast 400 Seiten. Ebenso viele Seiten hatten die Threads, die dann darüber diskutierten. Kopfnicken, Kopfschütteln, Schulterzucken waren die gängigen Reaktionen... nicht sehr hilfreich.
Ebenso schwierig die Selbst-Analyse warum es einfach nicht klappen möchte. Ich hatte wenigstens 2 Jahre gebraucht, um festzustellen was *meine* Probleme sind, die dann immer in die Sackgasse geführt hatten:
  • Die Stücke, Übungen wurden zu schnell geübt. Es kam deswegen immer wieder an den unterschiedlichsten Stellen zu Fehlern
  • Es wurde nicht durchgeübt bis das Stück wirklich fehlerfrei sitzt
  • Dadurch, dass das vorherige Fundament nur bruchstückhaft gemauert wurde, konnten die darauf aufbauenden Übungen natürlich auch nur lückenhaft gelernt werden
  • Dieses "Es geht mir alles zu langsam" was letztendlich auch zum Stillstand des Lernprozesses und der Motivation führte, waren dann der Showstopper für mich.
Fazit/Erkenntnis: Es wird nicht schneller gehen! Ich muss lernen langsam zu üben. Ich muss lernen gründlich zu üben. Ich muss lernen, dass sich Erfolg nicht jeden Tag einstellen wird.
 
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P
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: off topic
Wenn man jetzt gezielt (im Internet) danach sucht, findet man ein Dutzend Methoden und Kochrezepte wie man Klavierspielen lernt.
Die Textwüste von Chang kenne ich auch noch aus den frühen Tagen des Internet, er schlummert bestimmt noch auf einer der alten Festplatten... :D

Ich schaue immer wieder auf die Grundlagen, damit sie sich in mein Üben integrieren. Den Wert sehe ich darin, dass mit deren Beachtung sowohl Probleme verhindert werden, z.B.Schmerzen im Arm, als das auch einen Beitrag zu weiteren Fortschritten leistet.

Einer der YT-Kanäle, die auf den Punkt kommen, ist der von Kate Boyd, Hochschullehrerin in den USA. Grundlagen werden immer wieder angesporchen, aber systematisch vor allem in den älteren Videos behandelt. Man kann dazu die Playlist benutzen oder die Sortierung in der Videoübersicht umkehren, wie ich das für den Link gemacht habe.
YT-Kanal Kate Boyd

Gruß Claus
 
Und Du meinst diese Kate Boyd kann das akurat erklären? Die Teacher*innen die ich bisher immer gefunden habe, hatten wenigstens 100.000 Follower, 1.000.000+ Clicks, tiefen Ausschnitt und Minirock an... *scnr*
Danke für den Link, werde ich gleich nachher nach Feierabend mal "inhalieren"! Auch zu Grundlagen, Technik und Co. habe ich massig Material angesammelt. Vermutlich war ich der Meinung, Ich lerne das beim Durchblättern und nicht durch Anwenden. :(

*Norbert - Ich wollte jetzt nicht DEINEN Thread kapern. Vielleicht halten wir uns gegenseitig in einer pers. Konversation so bisserl bei Laune? Würde mich freuen.

-> Nachher gehts los. Der Rupp hat schon auf dem Notenständer Platz genommen. Ärgerlich: Keine Ringlochung... grrrr....
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Thread wurden schon einige verschiedene YT-Kanäle genannt. Welche man hilfreich findet bleibt natürlich eine persönliche Bewertung.

Um Noten an Ort und Stelle zu halten benutze ich je nach Umständen Neodym-Magnete bzw. bei Heften Klammern. Foldback-Klammern (ca. 50mm) wie auf dem Foto rechts halten sturmfest, können im Papier allerdings Abdrücke hinterlassen, was dann nicht so schön ist. Seit einiger Zeit benutze ich daher leichtere Klammern im Großformat (ca. 80mm), die mir auch ausreichen.

Klammer & Foldback.jpg

Gruß Claus
 
-> Nachher gehts los. Der Rupp hat schon auf dem Notenständer Platz genommen. Ärgerlich: Keine Ringlochung... grrrr....
Alternative: Tablet. Kein Ärger mehr über fehlende Ringlochung o.ä. Ich benutze schon seit Jahren keine Papiernoten mehr. Ist aber Geschmackssache, ich weiß.

Alles auf Anfang war vor ein paar Monaten auch mein Thema. Für mich war das Entscheidende, eine Klavierlehrerin zu finden. Ich glaube, ohne diese Lehrerin (oder einen entsprechend guten anderen Lehrer) wäre ich nicht weitergekommen. Ich bewundere Leute, die allein Klavierschulen durcharbeiten können und dabei auch tatsächlich was lernen, aber ich scheine zu dumm dazu zu sein.

Ich brauche jemanden, der mir sagt, was ich üben soll. Und ich brauche die Stunde jede Woche, damit das auch abgefragt wird. Obwohl ich nun schon in einem Alter bin, wo man das eigentlich selbständig können sollte. Aber ich habe es nie geschafft, mich allein vor die Noten zu setzen. Jetzt mit meiner Lehrerin läuft es seit Monaten sehr gut, und ich komme Stück für Stück voran.

Es ist aber noch nicht einmal ein Jahr, und da darf man keine großen Ansprüche haben, auch wenn man wie ich schon früher Unterricht hatte. Allerdings nie lange. Ich bin aber jetzt sehr zufrieden, das Bachpräludium aus dem Wohltemperierten Klavier halbwegs spielen zu können und einige andere Kleinigkeiten inkl. Hanon und Czerny. Die aber eher weniger. Ein paar Übungen.

Ich denke, meine Motivation ist einmal, dass ich endlich Klavierspielen lernen will, aber auf der anderen Seite auch tatsächlich die Klavierstunde. Ohne das würde ich sehr mit der Motivation kämpfen, mich vielleicht ab und zu ans Klavier setzen, dann wieder nicht usw. Ich bin sehr froh, dass es jetzt Unterricht übers Internet gibt und ich diese Lehrerin, die das auch macht und die für mich sehr gut ist, gefunden habe.
 

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