Wissenswertes über Kabel / elektro-technische Zusammenhänge

Das hättest du aber auch gleich machen und trotzdem anmerken können, dass du persönlich keinen Kausalzusammenhang zwischen dem Einfluß des Kabels und
dem hohen Innenwiderstand der Tonabnehmer mit schwacher Ausgangsleistung sehen kannst, was natürlich nicht bedeutet, dass kein Kausalzusammenhang existiert.

Ich habe den Kausalzusammenhang sogar beschrieben. Es gibt mehrere Effekte, die da reinspielen, mit komplett unterschiedlicher Wirkung.

Du hast den Innenwiderstand angeführt. Wenn du nicht hinschreibst "komplexer Innenwiderstand" oder "Impedanz", dann kann man davon ausgehen, dass du den Wirkwiderstand (Realteil, Gleichstromwiderstand) meinst und der ist, wie ich vorher erklärt habe, nicht das Problem. Die Induktivität (und damit die Impedanz im Nutzfrequenzbereich) schon. Steht auch drin.

Die "Ausgangsleistung" ist ziemlich nahe an Null, da der Tonabnehmer in Spannungsanpassung betrieben wird und die Leistung interessiert auch gar nicht. Die Spannung (das wäre die korrekte zu betrachtende Größe) ist irrelevant, da es sich um ein lineares passives System handelt. Steht auch im vorherigen Beitrag. Und die Ausgangsimpedanz (!) des Tonabnehmers ist komplex

Ahja und:

Diese Aussage ist natürlich sachlich so nicht korrekt.. Es muß korrekt heißen:
Je höher die Kapazität des Kabels ist, desto mehr rutscht die Resonanzfrequenz des Schwingkreises nach unten.

Lies den ganzen Zusammenhang nochmal durch. Der endet nämlich nicht mit dem Satz, aus dem du zitierst:

Wenn du ein Kabel mit 1nF (das sind >= 10 m Kabel) an eine Gitarre anschließt (...)
Das Problem bei den Tonabnehmern ist nicht deren Widerstand sondern der induktive Anteil, der eben irgendwo bei ein paar kHz eine Resonanzspitze (Schwingkreis) hat. Das Kabel verschiebt diese Resonanzfrequenz nach unten und verändert damit den Klang des Tonabnehmers in Richtung "dumpf".

Die Widerstands- und Induktivitätsbeläge können bei Gitarrenkabeln auf jeden Fall vernachlässigt werden, weshalb ich auf diese gar nicht erst eingegangen bin.
Dass du jetzt einen Strohhalm suchst um einen Streit anzufangen, halte ich für etwas kleinkariert. ;)

Zur Lautsprecherleitungsthematik:
Leitungen mit 10mm² zu verwenden ist allein schon durch den Realteil (ohmsch, Gleichstromwiderstand) der Schwingspule aus meiner Sicht nicht sinnvoll.
Altec Lansing sieht das auch so:
http://www.lansingheritage.org/html/jbl/reference/technical/damping-factor.htm

Ob man 4mm² oder 10mm² Leitungen verwendet, ist egal. Die 10mm² dürften auch einen höheren Kapazitätsbelag haben, was bei manchen Endstufen bei langen Leitungen auch kontraproduktiv sein kann (Stabilität).

Viele Grüße
Stephan
 
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G
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Na gut ... bevor wir User Verwirren...

Spiralkabel wirken nicht als Spule. Bedingt durch den Aufbau haben die aber häufig eine höhere Kapazität.

Kapazitätsarme Kabel für Instrumente und Mikros haben nicht mehr als 60 pF / Meter ( Ganz allgemein !).
Erster Schritt zur Bewertung eines Kabels ist immer das Vorhandensein eines aussagekräftigen Datenblattes.

Bei Boxenkabeln spielt das KEINE Rolle.

Bei AES/EBU, DMX und Midi Kabeln is tauch der sogenante Wellenwiderstand wichtig. Sollte bei 110 OHM +/- 10 % liegen.
Bei AES /EBU, DMX und Midi ist auch ein Abschlusswiderstand nötig, bei AES/EBU und Midi iste der i.d.R. im Gerät integriert, bei DMX als eigene Komponente ausgeführt.

( Auch hier wieder der Verweis auf Belden Kabel, die sind sowohl Kapazitätsarm als auch mit dem passenden Wellenwiderstand zu haben. Ein Kabeltyp löst emzufolge 5 Probleme:
das Kael kann AES/EBU, DMX, MIDI und analoge Signale symetrisch und unsymetrisch, bei lezterer Anwendung werden die beiden Innenadern parallel geschaltet )
 
Bei AES/EBU, DMX und Midi Kabeln is tauch der sogenante Wellenwiderstand wichtig. Sollte bei 110 OHM +/- 10 % liegen.

Also bei kürzeren Strecken (sagen wir mal 20 Meter) ist das dem DMX meiner Erfahrung nach meistens piepegal. OBwohl es natürlich stimmt, das mit dem Wellenwiderstand. Auch bei WordClock ist das für ganz kurze Strecken ziemlich wurscht, wenn man die alten BNC-Netzwerkkabel wiederverwertet, anstatt die teuren Videokabel zu kaufen.

Bei AES /EBU, DMX und Midi ist auch ein Abschlusswiderstand nötig, bei AES/EBU und Midi iste der i.d.R. im Gerät integriert, bei DMX als eigene Komponente ausgeführt.

Bei MIDI auch? Sicher? Soweit ich es verstanden habe, treibt der MIDI-Sender im Empfänger die "Funzeln" der Optokoppler im Empfänger an. Dadurch dürfte das ne andere Baustelle sein.

DMX und auch WordClock laufen je nach Gerät auch ohne Abschlusswiderstand. Die Ansichten sind divers, wie böse die falsche Verkabelung mit oder ohne Abschlusswiderstand ist. Wenn man immer das gleiche Zeug einsetzt, kann man immer das verwenden, was halt funktioniert.

Hat man aber größere, evtl dynamische zusammengestellte Setups (z.B. als Verleiher), dann würde ich da schon auf korrekte Verkabelung achten, da man im Zweifel den Fehler einfach nicht findet. (Nicht lustig, wenn Du am FOH stehst, und die Dimmer hinter der Bühne nicht auf das DMX-Pult reagieren und Du weißt nicht, wieso.)

Letztendlich sind DMX, AES/EBU, WordClock etc. alles auch "analoge Signale", wenn man es aus Kabelperspektive sieht. Nur eben mit deutlich höheren Frequenzen. Denn digitale Signale in Kabeln sind ja meist nichts anderes als spezielle Rechteckschwingungen. Die Details hängen vom Datenprotokoll ab, grob fahrlässig geschätzt konnte man zwischen 250kHz und 2MHz liegen.
 

Ja, bei MIDI ist kein Wellenwiderstand spezifiziert und auch nichts wirklich angepasst. Das ist einfach eine Stromschleife und ein Optokoppler.

Zu Mikrofonleitungen und DMX-Leitungen:
Die Unterschiede zeigen sich bei üblichen Verkabelungen nicht. Die Mikrofonleitungen und die für DMX/AES-EBU haben einen mechanisch sehr ähnlichen (oder identischen?) Aufbau und damit auch einen ähnlichen / identischen Wellenwiderstand. Und selbst wenn der 20% daneben ist, funktioniert das Ganze noch, solange keine üblen Reflexionen auf der Leitung sind. Die Reflexionen fängt der hoffentlich verbaute Abschlusswiderstand ohnehin größtenteils weg, selbst bei fehlangepasster Leitung.
Wenn die Leitungen kurz sind, dann liegen die Reflexionen außerdem innerhalb des aktuell gesendeten Bits und führen daher eher nicht zu Störungen. Bei langen Leitungen kann das ein Problem werden und da die Bitrate bei DMX usw nicht einstellbar ist, MUSS dann korrekt abgeschlossen werden.
Bei kurzen Leitungen kann man dagegen auch Klingeldraht (3polig) nehmen und das Ende offen lassen und es wird funktionieren.

Müsste man mal ausrechnen...
 
Die Geschichte müsste man bei DMX mal wirklich rechnen oder messen: die Grenzfrequenz liegt zwar bei 2,5MHz - was bei (schlechtem) Kabel schon mal ins Gewicht fallen kann.

Um es kurz zu machen: Ein VERNÜNFTIGES Mikrofonkabel (z.B. Sommer SC Club Series) hat einen Wellenwiderstand von 100 Ohm - hier beträgt die Fehlanpassung 10% - das stecken selbst große DMX-Installationen ohne Probleme weg. Tatsächlich würde eine große Länge des Kabels sich positiv auf die Anpassung auswirken, weil dann der Leiterwiderstand in Fehlanpassungsrechnung mit eingeht.

Zuviel technisches Gewäsch :D auch schon a bissl Off Topic...

Wichtigwer ist tatsächlich der Abschlusswiderstand/Terminator mit 120 Ohm - fehlt dieser, ist die Fehlanpassung ∞ - somit ist der Bus unter Umständen nicht mehr nutzbar und es kommt zu Fehlübertragungen.

Dieser DMX - Abschluss lässt sich leicht selbst herstellen:
Man besorgt sich einen 0,5 Watt Widerstand mit einem Widerstandswert von 120 Ohm und lötet diesen im XLR-Stecker von Pin 2 auf Pin 3.
Diesen Stecker steckt man in den DMX-Out des letzten Geräts im DMX - Bus.
feddsch.....


Edit:
@OneStone war schneller....
 
Ist on Topic.

Es geht doch darum mit einem Kabel mehrere Probleme zu lösen.

AUCH analoge Signale.

Wer erfolgreich MIDI über 15m zum laufen bekommt, kennt die Probleme.
MIDI ist eine Stromschnittetelle, aber auch da gibt es Wellenwiderstände.
UND auch Abschlusswiderstände ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer erfolgreich MIDI über 15m zum laufen bekommt, kennt die Probleme.
MIDI ist eine Stromschnittetelle, aber auch da gibt es Wellenwiderstände.
UND auch Abschlusswiderstände ...

Wellenwiderstände gibt es überall, sogar im Vakuum und ohne Kabel. Aber mal so gefragt: Was ist aus deiner Sicht der korrekte Wellenwiderstand eines MIDI-Kabels?
Und wie schließt man das dann korrekt ab - wo das System doch nicht mal ein Bus ist, muss das ja an sich schon in den Geräten erledigt sein?

Gut, man könnte jetzt mal zig Schaltbilder anschauen und daraus schließen:
- Die meisten benutzen auf der Quellenseite 2x 220 Ohm (einen in der Leitung zu +5 V, einen gegen der Leitung des Logikgatters).
- Auf der Seite des Optokopplers findet man dagegen nur einen einzigen Widerstand von 220 Ohm vor der LED.
Was nehmen wir jetzt als korrekten Wellenwiderstand? 440 Ohm? 220 Ohm?

Die 440 Ohm sind alleine schon deswegen lustig, weil die Freiraumimpedanz ca 120*Pi Ohm ist, also ca 380 Ohm. Das Kabel müsste dafür also einen Wellenwiderstand haben, der größer ist als der des Vakuums. Wie man sowas bauen soll, weiß ich nicht. Und auch ein 220 Ohm Kabel ist mir nicht bekannt.

Ich bitte um Aufklärung. ;)

Aus meiner Sicht hat sich bei MIDI keiner Gedanken darüber gemacht, welches Kabel dafür benutzt wird. Es ist für die vorgesehene Anwendung auch irrelevant. Und wenn man über längere Strecken geht, dann nimmt man eben einen Umsetzer auf irgendwas, was auf diesen längeren Strecken funktioniert und dann auch gleich die passenden Stecker anstelle der Spielzeug-DIN-Steckverbinder. Ob es sowas kommerziell gibt, weiß ich aber nicht.
 
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Nach meinen Erfahrungen ist es durchaus so, dass der Wellenwiederstand des Kabels unter 1 Bedingung zu vernachlässigen ist :

Bei Leitungslängen kleiner Lamda/4
UND einer Leitung mit homogenem Wellenwiderstand.

Deckt sich auch mit den Forschungsergebnissen von Dr.Ing. Franz Sammüller ~1990 bis 1995 für Breitband Kabelnetze mit Twisted Pair...

Da ich Bedingt durch meine Anwendung die Kabel über passive Patch Bays führen muss, könnten Kabel mit verschiedenem Wellenwiederstand "auftauchen"
Lange Zeit habe ich gerätselt woran meine MIDI Verkabelung krankte. Bis ich drauf gekommen bin dass meine Kabel "zu unterschiedlich" waren.

Hängt auch von den Geräten ab. Bei alten Geräten ist die Treiberstufe diskret als Open Collector Transistor ausgeführt, danach wuren meistens integrierte Treiberschaltungen eingesetzt. Neue Geräte haben den UART und Treiber bereits im Prozessor. Und genau im Letzten Fall machen länge Kabel ( gemischt ) Probleme bei Längen über 10m.

Leider brauche ich mindestens 12m Kabel ... Ich muss mehrfach zwischen meinem VBass und dem GR55 von Roland ins MIDI Rack und zurück ...
Seit ich "homogene" Kabel verwende, ist das ok. Es gibt z.B. von Sommer ein Mikrokabel mit <50 Ohm Wellenwiderstand, dass in Kombination mit "Diodenkabeln" oder normalen Mikrokabeln "Ärger" machen kann ( wenigstens bei mir ) ...

Mit 110Ohm +/-10 % mit dem symetrischen Belden Kabel habe ich keine Probleme ( bei allen Anwendungen ) . Also hitting several Birds with one stone ...

Vielleicht so als Hinweis: Berufsbedingt bin ich mir sicher, daß ich qualifiziert Urteilen kann. Ich bin Ingenieur für Elektro- und Nachrichtentechnik, mit digitaler Signalverarbeitung analoger Signale als Diplomarbeit, mit 25 Jahren Erfachrung in Infrastrukturverkabelungen in Studios, Rundfunkanstalten, Rechenzentren und Kabelfernsehnetzen. Ich habe auch schon mal Midi über Glasfaser auf 10 KM Reichweite gebracht... oder über 3km auf Koaxkabeln.

In der Studiotechnik und der Telefonie gab und gibt es immer noch die klassischen Syteme mit 600 Ohm Quellimpedanz und 600 Ohm Abschluss. Aber es wird immer wieder darüber diskutiert ...

http://www.fohonline.com/home/28-theory-and-practice/2264-is-your-impedance-matched.html

Wobei bei dieser Diskussion immer von Innenwiderstand nahe 0 in der Quelle und Innenwiderstand der Senke nahe Unendlich ausgegangen wird. Bei Midi ist es aber - wie richtig von dir festgestellt - genau anderst herum. Und - bei MIDI - sprechen wir über 100 KHZ Bandbreite ( bedingt durch die Codierung der Signale ) bei ~30 KBaud

Grade bei der Telefonie läuft das auch problemlos auf ( homogenen ) 120 Ohm Kabeln, solange keine puppinisierte Leitungen zum Einsatz kommen.

https://www.fmsystems-inc.com/the-600-ohm-audio-standard-where-did-it-go/

Als Kabel kommen dabei I-Y(ST)Y xx*2*0,6 ( oder 0,8) ST3 BG oder LG ( Bündel- oder Lagenverseilt ) zum Einsatz.

Nur so als Buchtipp : Grundlagen der Verkabelung , Siemens AG, erschienen in den 70er Jahren, Autoren Günther Mahlke / Peter Gössing . Günther Mahlke war Bereichsleiter Nachrichtenkabel bei Siemens, bis zu seinem Krebstod vor etwa 20 Jahren. Das Buch ist leider nur noch atiquarisch erhältlich...

Die Freiraumimpedanz im Vakuum ist kein beschränkender Faktor für den Wellenwiderstand einer TP Leitung ...

Schnipp ...
Wikipedia definition: The characteristic impedance or surge impedance (usually written Z0) of a uniform transmission line is the ratio of the amplitudes of voltage and current of a single wave propagating along the line; that is, a wave travelling in one direction in the absence of reflections in the other direction. Characteristic impedance is determined by the geometry and materials of the transmission line and, for a uniform line, is not dependent on its length. The SI unit of characteristic impedance is the ohm. The characteristic impedance of a lossless transmission line is purely real, with no reactive component.
The formula for characteristic impedance is Zo = sqrt(L/C) – this is the impedance for a lossless line.
To achieve this characteristic impedance we need two things, firstly the inductance in the cable, and secondly the capacitance between the cable and ground ( or the 2nd wire in a TP Cable ) . These each present a complex impedance of opposite polarity and thus come together to form a real impedance. The impedance of the cable is typically determined by the selection of cable geometry and the used insulation materials.

Schnapp ...

Es gibt also durchaus z.B. 600 Ohm Kabel

Schnipp ...
110 ohms: If you have balanced AES/EBU type digital audio lines, you’ll want 110 ohm AES/EBU cable because the system is matched to this impedance.

120 ohms: 120 ohms is the typical nominal impedance of many telecom cables (differential impedance) at the frequencies used by communications systems like ISDN, ADSL, E1 and T1 (cable impedance is somewhat higher at voice frequency range is considerably higher, typically around 600 ohms). 120 ohms is also the impedance level used on many RS-485 systems and suitable for CAN bus. For RS-485 networks twisted pair wire with a characteristic impedance of 120 ohms is recommended with 120 ohm termination at each end of the communications line
The impedance of telephoen wiring is typically around 100-120 ohms at the frequencies ADSL system uses. The cable impedance is somewhat higher at voice frequency range, considerably higher than 100 ohms, and where where historical 600 ohms impedance comes to picture (cable might not be exactly 600 ohms for voice, but that’s what devices are designed for).Read more at: http://www.epanorama.net/documents/telecom/adsl_filter.html

150 ohms: An early example of shielded twisted-pair is IBM STP-A, which was a two-pair 150 ohm foil shielded cable defined in 1985 by the IBM Cabling System specifications, and used with token ring or FDDI networks.

300 ohms: 300 ohms is commonly used twin-lead antenna cable impedance. Twin-lead is supplied in several different sizes, with values of 600, 450, 300, and 75 ohms characteristic impedance. The most common, 300 ohm twin-lead, was once widely used to connect television sets and FM radios to their receiving antennas (today it has been largely replaced with 75 ohm coaxial cable feedlines). Twin-lead is still used in amateur radio stations as a transmission line for balanced transmission of radio frequency signals. Half-wavelength folded dipole, commonly seen on television antennae, has a 288 Ω impedance.

600 ohms: 600 ohms is telephone line nominal impedance and old balanced audio standards Matched impedance was once used in professional audio systems, but nowadays it is rare to find any 600 ohms matched-impedance audio equipment outside venerable broadcast institutions.The istory of 600 ohms impedance comes from telephone companies – Telegraph companies used a vast network with a huge installed base of open wire pair transmission lines strung along wooden poles. Typical lines used AWG 6 wire at 12 inch spacing and the characteristic impedance was about 600 ohms. Early telephone companies started to use those, therefore 600 ohms became the standard impedance for these balanced duplex (bi-directional) wire pairs and subsequently most telephone equipment in general. The wiring to the subscriber in telephone networks is generally done in twisted pair cable. Its impedance at audio frequencies, and especially at the more restricted telephone band frequencies, is far from constant. This might be quoted as a nominal 600 Ω impedance at 800 Hz or 1 kHz. Below this frequency the characteristic impedance rapidly rises and becomes more and more dominated by the ohmic resistance of the cable as the frequency falls.At higher frequencies impedance drops due larger effect of capacitance and inductance (at hundreds of kHz to MHz range it typically is in 100-120 ohms range).

Schnapp ...

Deine Annahme zur Freiraumimpedanz vs Kabelimpedanz würde fast schon reichen um bei der Tonmeisterprüfung durchzufallen, bzw. einen erheblichen Zweifel an deiner Kompetenz begründen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, danke für die Infos! Ich werfe zwar keine Steine auf Vögel, aber gerne Bücher in mein Hirn, werde also deinen Literaturhinweis mal auf meine "Input-Liste" schreiben. Das Buch zu organisieren ist die andere Problematik, aber irgendwann taucht schon eines auf.
Ich habe mich mit der Überlegung, wo die Grenzen der möglichen Kabelwellenwiderstände sind, noch nicht wirklich befasst. Ich hatte lediglich im Hinterkopf, dass die betragsmäßige Grenze nach oben die Freiraumimpedanz ist. Jetzt wäre es praktisch, wenn ich dir sagen könnte, woher ich das genommen und abgespeichert habe, aber das weiß ich leider nicht mehr. Halten wir einfach fest, dass die Aussage Murks war :D

Zu der ganzen Diskussion über den Betrag des Wellenwiderstandes: Natürlich kann man mit Pupinspulen die Impedanz erhöhen, aber dann wird die Leitung schmalbandiger und das ist bei den Frequenzen, wo ich üblicherweise unterwegs bin, nicht praktikabel.
Für Audio und Fernmeldezeug ist das praktisch machbar, aber bei Hochfrequenzleitungen habe ich das noch nicht gesehen.
Die Grenzen bei mir bekanntem HF (!) Koax liegen irgendwo bei 120 Ohm und bei Zweidrahtleitungen irgendwo bei 300 Ohm, wie du auch schon schreibst. Letztere sind aber schon mechanisch ungünstig. Rothammel zieht die Grenze bei 600 Ohm - aus mechanischen Gründen (Abstand der Leiter). Da geht es aber um frei hängende Hühnerleitern, nicht um Kabel. Kennst du breitbandige (mindestens bis MHz) Kabel mit >300 Ohm?:gruebel:

Und dass bei sehr langen Leitungen, wo die ohmschen Komponenten relevant werden, der Wellenwiderstand größer wird, das ist auch klar. Aber müssen wir das bei den hier üblichen Längen von vielleicht 10-50m beachten? Bei Mikrofonleitungen mit 2x0.22mm² sind wir bei einem Widerstandsbelag von 0.35 Ohm/m.

Ist jetzt auch egal, zur Thematik MIDI und Wellenwiderstand:

Ich glaube dir, dass es problematisch ist, wenn man irgendwelche Kabel hintereinanderstöpselt, die irgendwelche Wellenwiderstände haben, die teilweise auch noch weit auseinander liegen. Dass da dann Reflexionen zu Problemen führen können ist logisch. Ich bin bei der Betrachtung davon ausgegangen, dass EIN Kabel zwischen Quelle und Senke benutzt wird und da würde ich dann annehmen, dass das funktioniert. Da tritt dann nur eine Reflexion am Ende der Leitung auf und nicht an jeder Steckverbindung/Diskontinuität in der Leitung.
Zur Relevanz des Wellenwiderstandes bei Leitungslänge unter Lambda/4:
Dein Beispiel oben (100 kHz, MIDI) führt zu einem Lambda von 3 km. Bei einem Verkürzungsfaktor von 0.66 wären das ca. 2 km Kabel. Und davon 1/4 wären dann 500 m. Lambda / 4 ist aber schon der Grenzfall, bei 1/10 Lambda sind das aber immer noch 200 m. Eine Betrachtung des gegenüber der Wellenlänge in der Regel sehr kurzen Kabels als einfachen Kondensator führt dann bei einem Quellwiderstand von 440 Ohm zu einer Kabelkapazität von 3.6 nF, damit die Eckfrequenz bei 100 kHz liegt. Das sind bei (angenommenen) 100 pF/m des Kabels dann 36 m. Und das ist auch die Kabellänge bei der ich gefühlt Probleme erwarten würde.
(In der Praxis liegt der Quelle die Senke mit 220 Ohm parallel, aber diese ist nichtlinear und ich will jetzt gar nicht darüber nachdenken, wieviel Unfug der Optokoppler da an der Grenze, wo die LED zu leiten beginnt, erzeugen kann...)

Darüber muss ich mal weiter nachdenken :coffee:
 
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Vovox Kabel sind sicher nicht schlecht. Aber ein Preis von mehr als 4 Euro / Meter ist kein 1 paariges NF Kabel wert.

Bei Lautsprecherkabeln ist das vom Querschnitt abhänig. 10mm2 werden schon richtig teuer ...

Alleine die Aussagen zu Korngrenzen im Lautsprecherkabel sind schon Voodoo. Stichwort thermisches Rauschen ... Was ein quasi monokristalines Kabel bringen soll ist ( nicht nur mir ) schleierhaft.

Oxydation findet innerhalb des Leiters auch nicht statt ( wenn man sauerstofffreies, reines Kupfer für Leitzwecke verwendet) also kann es auch nicht zum Poissonschen Schrotrauschen kommen. Da passieren in der übrigen Signalkette Dinge, die schlimmer sind. Aber bei einem 15000 Euro Verstärker guckt auch keiner unter die Haube und tauscht grob tolerierte Schichtwiderstände gegen 1% Vishay Film-Widerstände aus. Aber "beim Kabel" kann jeder Pfuscher Hand anlegen und irgendeine esoterische Meinung verkünden, völlig realitätsfrei ...

Der "Home" Bereich ist nicht die Formel 1 - der Home Bereich ist eher die "Pimp my Ride" Fraktion. Da kann man zwar am meisten Kohle machen ( Reinsilberlitze auf den Schenkeln Kubanischer Jungfrauen verzirnt, mit Wasser aus dem Brunnen TamTam gewaschen und umsponnen mit Biobaumwolle, die unter Beachtung der Mondphasen und des Nilstandes von qualifizierten Facharbeitern bei Mittagshitze geerntet wurde), aber die richtige Formel 1 sind professionelle Tonstudios und Rundfunkanstalten. Wir reden jetzt von richtigen Institutionen und nicht von kleinen Klitschen und Lokalradios.
 
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass in irgendeiner Rundfunkanstalt irgendwo Vovox-Kabel zu finden sind. Die Rundfunkanstalten kaufen zwar durchaus sehr teures Zeug, aber für Voodoo geben die kein Geld aus. Die "Home"-Fraktion lässt sich bekanntlich leichter über´s Ohr hauen.

Am besten hat mit in dem Interview diese Passage gefallen:

Ihr sagt, dass in Euren Produkten diverse Resultate aus der Forschung umgesetzt werden. Könntest du dies mit einigen Beispielen spezifizieren?

Jürg Vogt: Aus aktuellem Anlass und als Beispiel erzähle ich gerne von einen Versuch, den wir erst vor kurzem gemacht haben. Wie erwähnt spielt die kristalline Struktur des Leitermaterials eine bedeutende Rolle für die Tonqualität. Ich wollte in dieser Beziehung einmal die Grenze des Machbaren ausloten: Ein Kabel, dessen Leiter aus perfekt in Längsrichtung orientiertem, nahezu einkristallinem Kupfer besteht. Um dies realisieren zu können mussten wir ein Kabel aus 8 mm dicken Kupferdrähten herstellen – dünner ist nicht möglich ohne die perfekte Struktur dieses ganz speziellen Kupfers zu zerstören. Man kann sich leicht vorstellen, dass bei dieser Dicke eher von Stangen als von Drähten gesprochen werden muss und die Verarbeitung entsprechend anspruchsvoll war. Mit sehr viel Handarbeit und Geduld ist es uns gelungen auf dieser Basis ein HiFi-Lautsprecherkabel als Prototyp herzustellen. Klanglich konnten wir genau das Resultat erzielen, das ich erhofft hatte. Im Moment handelt es sich hier einfach um ein freudvolles Experiment. Aber vielleicht gelingt es dennoch irgendwann in dieser Art, Kabel in Serie zu produzieren.


So einen gequirlten Mist habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Einer Tabelle eines Kabelherstellers [https://www.sab-kabel.de/kabel-konf...itt-berechnen-strombelastbarkeit-tabelle.html] entnehme ich, dass ein mehradriges Kabel für freie Verlegung mit 50 mm2 Querschnitt (entspricht einem Durchmesser von 8 mm) mit 168 A belastet werden kann.
Bei 10 V Ausgangsspannung darf die Endstufe dann bis zu 1680 Watt abgeben, bei 50 V dann 8400 Watt und bei 100 V sage und schreibe 16,8 KW!
High-End-Hi-Fi ist wahrscheinlich auch wegen der Stromrechnung ein so teures Hobby.
 
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Je mehr abgedrehte Fremdwörter in der Beschreibung eines Kabels benutzt werden, desto leichter lassen sich die Dinger teuer verkaufen.
Am Besten fand ich vor einiger Zeit die Werbung in einer HiFi-Zeitschrift, die ein LS-Kabel aus einigen hundert monokristallinen, sauerstoffarmen Kupferlitzen (wegen Skin-Effekt) favorisierte - aber nur, wenn es der Bedienungsanleitung entsprechend in der richtigen Richtung betrieben wurde. In der Gegenrichtung klang das Kabel "deutlich dumpfer und nicht so frisch".....
Da sind die Tester wohl auch nicht ganz frisch.......
 
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Am Besten fand ich vor einiger Zeit die Werbung in einer HiFi-Zeitschrift, die ein LS-Kabel aus einigen hundert monokristallinen, sauerstoffarmen Kupferlitzen (wegen Skin-Effekt) favorisierte - aber nur, wenn es der Bedienungsanleitung entsprechend in der richtigen Richtung betrieben wurde. In der Gegenrichtung klang das Kabel "deutlich dumpfer und nicht so frisch".....

Der Skin-Effekt tritt erst bei extrem hohen Frequenzen, fernab vom menschlichen Hörbereich auf.

Diese HI END Fanatker aus dem HI FI Bereich hatten schon immer nicht alle Latten am Zaun.

Lautsprecherkabel mit vorgeschriebener Stromrichtung für frischeren Sound ist eigentlich schon ein Fall für den Psychiater . . .


Folgt mal dem Link. Hier gibt es kein Voodoo aber dafür korrektes Hintergrundwissen:
http://www.elektronikinfo.de/audio/audiokabel.htm#Silberkabel
 
Grund: Hinzufügen
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Witz ist ja die Psychoakustik. So einige hörens ja wirklich :rolleyes:
 
Placebo Effekt .... Kam doch mal einer der hehauptet hat dass Kabel ( aus der Tiefkühltruhe) gekühlt besser klingen.

Gesagt getan ... Allerdings hatte ich ein anderes Kabel in der Truhe ...

Er fand den Unterschied gravierend !

Psychoakustik ist was gaaaanz anderes. Wird immer noch viel geforscht, aber die Wissenschaft versteht immer noch nicht genau wie das Zusammenspiel Ohr und Gehirn ( auch Auge und Gehrirn ) funktioniert. D.h. wie wir Ton und Bild information VERARBEITEN .

Ergebnisse davon sind z.B. MP3, OGG Vorbis, FM Sythese ... Dolby surround, THX ...
 
Aber bei einem 15000 Euro Verstärker guckt auch keiner unter die Haube und tauscht grob tolerierte Schichtwiderstände gegen 1% Vishay Film-Widerstände aus.

In meiner WG ging unlängst mal wieder eine alte Hifi-Keule über Bord. Ich saß gestern also mit dem Mitbewohner, Signalgenerator und Oszi im Esszimmer... nuja. Jedenfalls stellt man auch bei besserem Hifi fest: Man hat diese dicken Lautsprecherkabel, durchsichtige Isolierung, die so cool aussehen. Und hinter dem Klemmanschluss im Sony-Verstärker sind vergleichsweise pupsdünne Drätchen an die Endstufen gelötet.

Die Königsklasse des Voodoo sind aber edle Kaltgerätekabel. Wie es hinter der Schukodose in der Wand weitergeht? Hoffentlich fachmännisch korrekt, keinesfalls aber edel.
 
Nur Edelkaltgerätestecker sind ja auch was für Deppen und Hifi-Anfänger. Die Steckdose wird ebenfalls gegen son 100€ Teil mit Goldkontakten getauscht, und die Nobelstromkable direkt an dem Sicherungskasten verbunden. Das ist das einzig Wahre für einen wirklichen HiFi-Enthusiasten :great: :ugly:
 

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