Einfluss des Kabels auf den Klang

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Hallo,

ein Freund von mir hat seine Gitarre immer mit einem 6m Gitarrenkabel angeschlossen. Jetzt hat er einmal - wie er erzählt - ein kürzeres nehmen müssen. Er sei aus allen Wolken gefallen, weil der Klang plötzlich hörbar besser geworden sei (was auch immer "besser" ist).

Ich bin von Beruf Elektroniker aber ein Erklärung dafür habe ich nicht nur ungläubiges Staunen. Die Signalübertragung findet ja quasi Leistungslos statt. Daher kann es nicht an dem höheren Widerstand liegen. Durch die größere Länge ändert sich auch die Kapazität. Aber im Frequenzbereich unter 20 kHz sollte auch dies keinen signifikanten Einfluss haben.

Ich hätte beahuptet, dass bei "normalen" Längen von ein paar Metern der Klang immer identisch sein sollte. Was proportional zur Länge schlechter wird ist die Störempfindlichkeit aber das meine ich nicht.

Hat jemand da fundiertes Wissen darüber?

Gruß
Leo
 
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Dein Kabel ist als Ersatschaltbild.
210px-Tiefpass.svg.png

Also ein Tiefpass. Und deine Vermutungen sind schon richtig. Mit steigender Länge des Kabels werden einfach mehr und mehr "Höhen" geklaut. Weil die Kapazität bedingt durch die Länge zunimmt und der Widerstand auch.
Das sind aber fundamentale Kenntnisse die eigentlich in der Ausbildung als Elektroniker/Elektriker dazugehören sollten. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo also ich kann das auch bestätigen. Passiert aber auch bei gleichlangen Kabeln. Mit einem klingts höhenreicher, mit einem dann etwas dumpfer. Je nach Tageslage kann man dann wechseln, weil das Gehör auch nicht jeden Tag gleich gut drauf ist. Manchmal brauch dann ein paar Höhen mehr und dann nehm ich das eine Kabel. :ugly:
 
Und deine Vermutungen sind schon richtig. Mit steigender Länge des Kabels werden einfach mehr und mehr "Höhen" geklaut. Weil die Kapazität bedingt durch die Länge zunimmt und der Widerstand auch.
Das sind aber fundamentale Kenntnisse die eigentlich in der Ausbildung als Elektroniker/Elektriker dazugehören sollten. :)
:D - ja, sollten sie und haben sie auch.

Ich hab das mal überschlägig gerechnet. Dabei ist es etwas schwierig an vernünftige Daten ranzukommen. Bei einem Kabelhersteller habe ich 100pF/m gefunden, allerdings für eine 2-Adrige Mikrofonleitung. Damit mal herumgerechnet, bin ich bei 3m auf eine Grenzfrequenz von ca. 50kHz..60kHz gekommen. Da kann man das Kabel noch kräftig verlängern, bis man unter die 20kHz fällt. Und die sonstigen Annahmen waren aus meiner Sicht auch eher defensiv gewählt. Mit einem symmetrischen Kabel (XLR) kannst du ja locker über 30 Meter oder mehr fahren, ohne dass man etwas hört.

Ich sag ja, ich habe keine Erklärung!?
 
Hallo,

was in den bisherigen Berechnungen übersehen wurde, ist, dass es sich bei einer passiven Gitarre um einen Schwingkreis handelt, insofern genügt das Ersatzschaltbild nicht.
Wieder verweise ich gerne auf des Onkels Guitar Letters, bei denen hier in Bild 1 eine für die meisten Berechnungen völlig an Genauigkeit ausreichende Schaltung gezeigt wird.

MfG Fabian
 
Mit einem symmetrischen Kabel (XLR) kannst du ja locker über 30 Meter oder mehr fahren, ohne dass man etwas hört.

Eine Gitarre hat ein schwaches unverstärktes Signal und eine ganz andere Impedanz als ein symmetrisches Signal aus einem Gerät, welches schonmal duch einen Vorverstärker musste.
 

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